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Kunstleder: Auto-Ausstattung ohne Leder

Altes Auto – mit oder ohne Leder?
Altes Auto – mit oder ohne Leder? Bild: Dominik Bartsch, flickr.com (bearb.) Bildtitel: Mercedes 300 SL Cabrio, CC-BY

Wer als Veganer auf der Suche nach einem Gebrauchtwagen ist, kennt die Schwierigkeiten, ein Fahrzeug ohne Leder-Ausstattung zu finden. Selbst wenn die Sitze mit Stoff bezogen sind, werden einzelne Elemente oft dennoch mit Echtleder verkleidet, darunter z. B. der Schaltknüppel, das Lenkrad oder die Verkleidung der Türen.
Dabei gibt es etliche bewährte Leder-Alternativen.

Alcantara, Amaretta, Skai und Co.

Seit vielen Jahren werden in der Fahrzeugausstattung synthetisch erzeugte Materialien verwendet, die – je nach Verarbeitung – echtes Leder wunderbar imitieren können.
Das Material „Alcantara“ wird häufig sogar als „Alcantara-Leder“ bezeichnet, was schon auf seine sehr überzeugenden Eigenschaften als Wildleder-Alternative hinweist. Alcantara-Leder wird von verschiedenen Autoherstellern standardmäßig oder zumindest auf Kundenwunsch zur Innenausstattung verwendet – und zwar durchaus auch in der Oberklasse. Kunstleder ist also durchaus in der Lage, echtes Leder qualitativ zu ersetzen.

Übrigens: Der vegane Promi-Kochbuchautor Attila Hildmann hat sich auch für einen Werbespot als Porsche-Botschafter engagieren lassen (siehe hier). Auch das Fahrzeug im Spot war laut Porsche-Pressesprecher mit Alcantara-Kunstleder ausgestattet.

Auch andere Kunstleder-Materialien werden zur Fahrzeugausstattung verwendet, zum Beispiel „Amaretta“ oder „Skai (traffic)“. Die klassischen Kunstleder-Varianten haben gemeinsam, dass sie echtem Leder täuschend ähnlich sehen, aber meist robuster, leichter und rutschfester sind. In der Regel besteht Kunstleder in der Auto-Innenausstattung aus einer Mischung aus Polyurethan und Polyester, letztendlich also aus fossilem Erdöl.

Ist Kunstleder ökologisch?

Wirklich ökologisch sind solche schwer abbaubaren bzw. kaum wiederverwertbaren Materialien wohl kaum. Doch auch Echtleder ist keinesfalls umweltfreundlich. Es wird intensiv chemisch gegerbt, zum Beispiel mit Chromsalzen und Schwefelsäure, oftmals in ärmsten Ländern der Erde, wo kaum Rücksicht auf Arbeiter und Umwelt genommen wird. Auch bei Echtleder kann man also von einem Naturprodukt nicht die Rede sein.

Überdies ist die Tierzucht aus ökologischer Sicht ein Desaster, da unter anderem Unmengen an Treibhausgasen freigesetzt werden. Im Vergleich zu Echtleder steht Kunstleder also recht gut da. Dazu kommt der für viele Veganer ganz wesentliche Faktor, dass für Kunstleder keine Tiere gezüchtet und getötet werden. Denn Leder ist keineswegs ein „Abfallprodukt“ der Fleischerzeugung.

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3,3/5 Sterne (6 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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