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Betreutes Ackern im „Bauerngarten“

Bauerngarten-Chef v. Grafenstein erntet Zwiebeln
Bauerngarten-Chef v. Grafenstein erntet Zwiebeln Bild: K/Vegpool

Das Leben in der Großstadt hat klare Vorzüge – der Kontakt zur Natur gehört sicherlich nicht dazu. Die meisten Menschen in der Großstadt müssen mit den Parks und Grünflächen vorlieb nehmen. Ein eigenes Stückchen Erde, um Gemüse und Kräuter anzupflanzen, bleibt für viele ein unerfüllter Traum.

Das muss nicht so bleiben, dachte sich Max von Grafenstein, ein junger, studierter Landwirt, und pachtete ein Stückchen Grund am Rande von Berlin. Dort legte er mehrere kreisrunde Beete an, die er im Frühjahr mit Kräutern und Gemüsepflanzen bestückt und, in Tortenstückform zerteilt, an interessierte Hobby-Gärtner verpachtet.

Die hacken die Erde, buddeln Kartoffeln aus und suchen nach grünen Böhnchen im tarnenden Gestrüpp. Eine schöne Freizeitbeschäftigung, die sich auch gut mit Beruf und Familie vereinen lässt. Mal gibt es Zwiebeln, mal Zucchinis, mal roten Mangold – aus dem eigenen Garten schmeckt's einfach am besten. Und nebenbei bekommt man ein Gefühl für die natürlichen Abläufe der Jahreszeiten.

Durch die professionelle Betreuung im Bauerngarten kommen auch weniger begabte Gärtner – und Faulpelze – an ein paar vitaminreiche Ergebnisse. Max von Grafenstein und sein Team kümmern sich darum, dass die Pflanzen auch im Berufs-Alltag bewässert werden und die Beete begehbar bleiben. Und dass der Frühling nicht mit Ratlosigkeit und tristem Matsch beginnt, sondern mit hoffnungsvollem Grün im eigenen Gärtchen.

Wenn die erste Fuhre geerntet ist, kann selbst nachgepflanzt werden. Da der Bauerngarten nach Bioland-Kriterien bewirtschaftet wird, darf nur zertifiziertes Saatgut verwendet werden. Das Düngemittel besteht aus Naturstoffen, darunter allerdings auch Materialien von Tieren, zum Beispiel Hornspäne.

Die Idee des betreuten Gärtnerns kommt gut an, die Nachfrage ist groß und inzwischen gibt es die kreisrunden Bauerngärten schon an drei Standorten in Berlin. Mehrere Angestellte kümmern sich darum, dass das freiwillige Ackern der mietenden Hobbygärtnern auch etwas fruchtet.

In den Workshops, die zu wechselnden Terminen angeboten werden, lernen die Teilnehmer die Tricks der Profis: Warum sich ein Kraut verfärbt, wann die Zucchini geerntet werden kann, wie sich Kartoffeln am einfachsten ausgraben lassen – und wie man die Ernte lecker zubereitet.

Der Mietpreis für eine Parzelle im Bauerngarten beträgt 390 Euro im Jahr. Dafür erhält man Bio-Gemüse für 2-4 Personen (je nach gärtnerischem Geschick und Glück) – und viel Bewegung und Sonnenschein, fernab vom Stadtstress. Eine kleinere Parzelle kostet 230 Euro im Jahr.

Weitere Infos: bauerngarten.net

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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