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Interview mit Vegan-Autorin Tami Noyes

Bild: Tami Noyes/Kilian Dreißig

Tami (Tamasin) Noyes hat zusammen mit Celine Steen das Kochbuch „Vegan zu Hause und Unterwegs“ zusammengestellt, ein veganes Kochbuch für Sandwiches, Wraps und Co. Der amerikanische Original-Titel lautet „Vegan Sandwiches Save the Day“. Das Buch kann über den Link unten bestellt werden.
Im Interview erzählt Tami Noyes, warum Sandwiches nicht langweilig werden – und wie das vegane Leben in Amerika ist.


Vegpool: Sind Sandwiches nicht eigentlich ziemlich langweilig?

Tamy Noyes: Das können sie sein, doch dann wurden sie nicht richtig zubereitet. Es gibt Spielraum beim Brot, bei der Füllung und bei der Würzung... da gibt's schon eine ganze Menge an Möglichkeiten, den Geschmack aufzupeppen.

Vegpool: Wie bist Du auf die Idee gekommen, ein veganes Kochbuch nur über Sandwiches zu veröffentlichen?

Das Potential der veganen Sandwiches

Tamy Noyes: Es ist einfach, die Grundlagen kennenzulernen und dann immer wieder das Selbe zu machen. Wir essen viele Sandwiches und ich wollte verhindern, dass uns das auch passiert. Deshalb habe ich begonnen, viel zu improvisieren und habe mit Celine viel über die Möglichkeiten eines Kochbuchs gesprochen. Ihr hat die Idee gefallen, also haben wir uns zusammengetan.

Vegpool: Offensichtlich war das ein großer Erfolg. Hattet Ihr eine internationale Veröffentlichung geplant?

Tamy Noyes: Nein, aber wir wussten, dass Fair Winds (der Amerikanische Verlag) vorher schon internationale Veröffentlichungen hatte. Es war wirklich spannend, die deutsche Ausgabe zu sehen.

Vegpool: Was ist Dir an veganen Kochbüchern wichtig?

Tamy Noyes: Für mich müssen die Rezepte erstklassig sein. Das ist für mich das Wichtigste. Aber mir ist klar, dass Leute niemals ein Buch kaufen würden, wenn das Cover schlecht ist oder die Fotos nicht passen. Viele Bücher werden tatsächlich über den Einband verkauft.

Vegpool: Magst Du noch Sandwiches?

Tamy Noyes: Absolut! Wir machen sie mehrmals in der Woche und eigentlich immer anders, es sei denn, es ist ein Rezept aus „Vegan zu Hause und Unterwegs“.

Vegpool: Welches Rezept rettet den Tag am meisten? Und welches Rezept ist Dein Favorit?

Tamy Noyes: Das Rezept, das den Tag am meisten rettet, ist „Muffaletta“. Ich mache das oft, wenn wir auf Reise sind, weil sich das so gut hält. Es kommt ursprünglich von New Orleans, Louisiana. Dieses Sandwich wird aus einem runden Laib Brot gemacht und mit veganen Aufschnitten belegt (Rezepte dafür gibt's auch im Buch). Darauf kommt dann noch ein Salat-Mix, der das alles schön rund macht.

Die Frage nach dem Favoriten ist schwieriger. Das wechselt jeden Tag. Was aber immer oben auf meiner Liste steht, wäre wohl das „Jimwich“. Gebratenes, eingelegtes Gemüse auf einem Sandwich punktet bei mir wirklich gut!

Vegpool: Was bedeutet Veganismus für Dich?

Tamy Noyes: Gewaltfrei leben. Ich möchte nicht, dass andere Lebewesen leiden müssen, damit ich essen, mich anziehen, leben kann.

Vegpool: Könntest Du uns noch ein bisschen über die Amerikanische Veganismus-Szene erzählen?

Tamy Noyes: Es wird jeden Tag besser!
Es ist sehr aufregend, das mitzuerleben. Ich lebe in einem kleinen, ländlichen Dorf und ich kann sagen, dass ich ein paar Veganer kenne. Wir waren ursprünglich die einzigen hier.

Vegan ist inzwischen ganz normal

In Amerikanischen TV-Shows werden Veganer oder Veganismus ab und zu erwähnt. Das zeigt, dass es immer normaler wird. Die meisten Restaurants bewirten Veganer, selbst wenn sie keine extra Speise auf der Karte haben. Alles was es braucht, ist ein zündender Funke.

Wir bekommen inzwischen vegane Käsesorten in guter Qualität, die sicher auch Leute ansprechen, die auf Käse einfach nicht verzichten können. Und manchmal können wir die sogar im normalen Lebensmittelgeschäft kaufen und nicht nur in Naturkostläden. Täglich kommen neue Produkte in die Regale und es ist eine Herausforderung, mit den Veränderungen Schritt zu halten. Ich liebe das!

Übersetzung: Kilian Dreißig.

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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