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Das gute Fleisch vom Metzger - Argument

Erstellt 12.08.2016, von pummelchen. Kategorie: Off-Topic. 34 Antworten.

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Themen-Starter1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
Das gute Fleisch vom Metzger - Argument
12.08.2016
Hallo alle,


da ich immer wieder auf diese Argumentationsfigur stoße, wollte ich dazu mal eine Diskussion anstoßen und ein paar Unklarheiten beseitigen. Wenn jemand mir wieder erzählt, dass vegan sehr übertrieben wäre, dann verweisen viele darauf, sie würden ja nicht so viel Fleisch essen und wenn dann das "gute" vom Metzger kaufen, das wäre ja viel sinnvoller als vegan. Ich kann ja verstehen, dass man den regionalen Laden irgendwie emotional besser bewertet als die Schlachtfabrik, aber was für einen Unterschied macht das denn bitte?
Es gibt ja manche Metzger, da prangt ein Schild im Schaufenster auf dem steht "aus eigener Schlachtung", heißt das der Rest schlachtet nicht selbst, sondern verkauft und mariniert das Fleisch nur? Kommt das dann auch aus Großschlachtereien? Und was soll daran überhaupt besser sein? Ich weiß gar nicht recht, wie ich auf sowas überhaupt reagieren soll, es ist irgendwie je mehr ich darüber nachdenke ein immer sinnloserer Einwurf :/ Warum sagen Leute das? Was meinen sie damit? Und ist es, abgesehen davon, dass es immer noch tote Tiere sind, irgendwie besser?

Benutzerbild von kilian
vegan7.002 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
12.08.2016
Hallo,
sehr viele "kleine Metzgereien" verkaufen industriell hergestellte Produkte aus übelster Tierhaltung und mit Inhaltsstoffen, die man gar nicht wissen möchte. Durch den "persönlichen" Kontakt (oft kombiniert mit einer Art ländlichem Manufaktur-Stil) wirkt es einfach sympatischer... Nichts anderes als Greenwashing :)
Viele Grüße
Kilian

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Themen-Starter1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
12.08.2016
Wo finde ich da denn nähere Infos? Wie kann ich das den Leute irgendwie zeigen oder glaubhaft machen?

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Nefasu
12.08.2016
Hallo Pummelchen,

Zitat kilian:
sehr viele "kleine Metzgereien" verkaufen industriell hergestellte Produkte aus übelster Tierhaltung und mit Inhaltsstoffen, die man gar nicht wissen möchte.

Kilian hat hier absolut recht.

Unsere Metzgerin aus dem Ort habe ich vor einem knappen Jahr in der Metro getroffen mit einer ganzen Wagenladung Billigfleisch.

Würzen tun sie noch selber - dann merkt man die mangelhafte Qualität auch nicht mehr und es sieht schöner in der Theke aus..

Grüße,
Falk

2x bearbeitet

Benutzerbild von Jogi
vegan377 PostsmännlichErlangenLevel 2
12.08.2016
Mir fällt dazu noch ein, dass ich kürzlich laß, dass die meisten kleinen Metzgerein auch wegen irgendwelcher Auflagen gar nicht mehr selbst schlachten dürfen - gerade in der Stadt. Kleine Schlachthöfe gibt es darüber hinaus auch kaum mehr. Insofern muss das alles zwangsweise ja aus industrieller Großzucht und Großschlachtung kommen.

Klar, das Gefühl beim Metzger um die Ecke einzukaufen ist sicherlich deutlich angenehmer als anonym im Supermarkt. Über die Qualität der Produkte und deren Herkunft sagt dies natürlich nichts aus.

Dazu fällt mir noch ein, dass sich die Reaktionen der Menschen, wenn sie erfahren, dass man Veganer ist, in der letzten Zeit auch verändert haben.
Anfangs hieß es immer: "oh was kannst du denn überhaupt noch essen?"
während sie sich mittlerweile schon gleich entschuldigen: "ah, ich esse ja auch ganz wenig Fleisch. Und wenn dann nur bio und nur vom unserem Dorfmetzger nebenan".

Allein diese Veränderung zeigt bereits, wie weit die vegane Bewegung (oder Tierrechtsbewegung oder welche Bewegung auch immer, arbeiten ja genügend daran) in die Köpfe der Menschen vorgedrungen ist. Die Leute fangen schon an sich zu entschuldigen, obwohl man ihnen keinerlei Vorwurf gemacht hat. Sie wissen also bereits einiges. In ihrer eigenen Welt kommen sie aber nicht dazu, in eine Handlung überzugehen und fangen stattdessen an, sich es schön zu reden mit dem "Metzger von nebenan" oder der "Bioware". Allerdings sprechen Schlacht- und Konsumzahlen eine deutlich andere Sprache.

Benutzerbild von kilian
vegan7.002 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
12.08.2016
Hallo,
ja, viele kleine Betriebe mussten schließen, weil sie bestimmte, neue EU-Anforderungen nicht erfüllen konnten (und weil der Umbau zu teuer gewesen wäre).
Aber ich habe auch dort schon gesehen, wie Tiere getötet wurden. Das Argument vom "Bauer nebenan" habe ich (zusammen mit ein paar Freunden) vor einigen Jahren (2007) mal in einem Filmchen bearbeitet: https://www.youtube.com/watch?v=TaB6O3JzlYQ
Nicht mehr ganz up to date (vor allem technisch/qualitativ...)... wie das bei älteren Projekten halt so ist. Naja.
Viele Grüße
Kilian

2x bearbeitet

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Rudolfo
12.08.2016
Zitat Jogi:
Dazu fällt mir noch ein, dass sich die Reaktionen der Menschen, wenn sie erfahren, dass man Veganer ist, in der letzten Zeit auch verändert haben.
Anfangs hieß es immer: "oh was kannst du denn überhaupt noch essen?"
während sie sich mittlerweile schon gleich entschuldigen: "ah, ich esse ja auch ganz wenig Fleisch. Und wenn dann nur bio und nur vom unserem Dorfmetzger nebenan".


Der "Metzger meines Vertrauens" hat leider ein paar Tricks auf Lager. So wird auf großen Tafeln mit Kreide die Herkunft des Fleisches ausgezeichnet. So z.B. eine Tafel: Rindfleisch, bezogen von - sagen wir mal - Demeter Hinterpfuideifi, eine weitere: Schweinefleisch, bezogen vom Bauernhof Pigi und eine dritte: Pute bezogen von Höhenrainer. Alles regionale Betriebe (die ersten beiden Namen sind erfunden).

Leider kann er den Bedarf an Rindfleisch, Schweinefleisch etc. nicht aus den Lieferungen der regionalen Betriebe decken. Also wird ein (Groß-) teil im Großhandel eingekauft und still und heimlich untergemengt.

P.S. Höhenrainer bietet auch vegane Produkte an -
http://www.hoehenrainer.de/hoehenrainer-vegan-bewusst-geniessen/
ein Trend, den ja auch Rügenwalder Mühle gefolgt ist...

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.830 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
11.11.2019
Wenn das wahre Leben jede Satire übertrifft: Die Initiative "Schlachtung mit Achtung" haben für ihre Idee einer mobilen Schlachteinheit den Tierschutzpreis von Baden-Württemberg erhalten.
Dumm nur, dass die derart "geschützten" Tiere im Anschluss tot sind. :rolleyes:

https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unser-service/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilung/pid/verleihung-des-tierschutzpreises-2019/


Ebenso zweifelhaft ist die Auszeichnung des Mastschweinhalters.
Und womit füttert die Katzenretterin?

Ich fühle mich bestätigt und bestärkt, Tierrechte über Tierschutz anzusiedeln.

Kein Benutzerbild
DaisyDuck
11.11.2019
Danke Sunjo, für den Link !


Selbstverständlich sind Tierrechte etwas ganz anderes als der klassische Tier“Schutz“.
Man schaue sich nur den Deutschen Tier“schutz“bund mit seinem klassischen Tier“Schutz“ an:
bei Edeka gibt es von Hof Glück ( welch eine Verhöhnung der Opfer) Leberwurst, Wurstsalat, Grillwürste usw. die das blaue Tier“schutz“Label dieses Verrätervereins tragen, darauf steht groß: „Für mehr Tierschutz“ und „Premiumstufe“ mit 2 gelben Sternen.


Im klassischen Tierschutz gibt es kein Lebensrecht für „Nutz“Tiere. Für mich ist das ganz klar Verrat an den Tieren.

Benutzerbild von METTA
vegan4.603 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
11.11.2019
...und die Rehkitzrettung fällt hinten runter, ebenso die Stadttauben. Bei der Rehkitzrettung fällt mir noch ein: na ja die Jäger wollen ja auch lieber einen ausgewachsenen Bock oder Hirsch schießen deshalb sind sie auch dafür, dass die Kitze gefunden werden.... :green:

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