Der Tod vom Haustier..

Hallo Leute.

Habe heute erfahren, dass mein 22 jähriger Kater, welchen ich schon 17 Jahre besitze, immer kränker wird.
Seine Nieren nehmen immer weiter an Schaden zu und er ist dabei, auszutrocknen. Er frisst kaum noch und wenn er ganz aufhört sollen wir ihn auf Rat des Tierarztes gehen lassen da er sich sonst quälen würde.
Laut Tierarzt fühlt er sich momentan wie wir Menschen bei einer Grippe.
Es gibt jedoch auch Momente wo er richtig lebhaft ist und er möchte auch immer noch oft raus und stromert sogar öfter über Nacht rum und hat keine Lust "nach Hause" zu kommen

Trotzdem ist es nur eine Frage der Zeit.
Ich lebe seit ich klein bin mit ihm zusammen. Bin letztes Jahr ausgezogen und besuche ihn so oft wie möglich. In meiner Wohnung sind leider keine Tiere erlaubt.

Trotzdem kann ich mir noch nicht mal vorstellen wie es ist wenn er weg ist.
Ich hänge so sehr an ihm und bin seit heute die ganze Zeit traurig.

Wenn ihr schonmal ein Tier verloren haben solltet, wie seit ihr damit umgegangen? Wie habt ihr euch darauf vorbereitet?
Wann ging es euch besser?
Man sagt ja, dass ein neues Tier Trost bringt und man es ja dann auch liebt. Nur leider darf ich ja hier keins halten.

Ich hoffe jemand hat Tipps.
Ich glaube wenn es soweit ist brauche ich Beruhigungstabletten, ich halte es schon jetzt kaum aus auch wenns für manchen übertrieben klingen sollte

Hallo Feli6!
Habe deine Worte gelesen und fühle mit dir.
Ich kann dir keine Tipps geben, weil dieses loslassen und gehen lassen jeder Mensch mit sich selbst ausmachen muß.

Die Entscheidung zu treffen und zu sagen jetzt ist der Zeitpunkt gekommen jetzt müssen wir unser geliebtes Tier gehen lassen ist schrecklich.

Wir haben vor 2 Jahren unseren kleinen Hund beerdigt, sein Grab ist bei uns auf dem Grundstück.
Auch wir habern sehr lange gezögert, doch dann haben wir gefühlt das Ende ist gekommen.
Ich sitze hier und schreibe diese Worte und meine Gefühle kommen aus mir heraus.

Die Tränen fließen.

Zum Glück ist der Benni noch da, allerdings ist er auch ein alter Hund.
Muß aufhören.

rossie

Hallo Feli,
das tut mir sehr leid mit Deinem Kater, ich weiß genau, wie es Dir geht. Mit den Tieren, die in meinem Leben immer ganz wichtige Gefährten und Freunde waren/sind, habe ich immer eine sehr enge Bindung (gehabt). Die andere Seite der Medaille ist, dass der Schmerz umso größer ist, wenn man sie gehen lassen muss.

In folgenden Überlegungen konnte ich Trost finden:
- Diese wunderbaren Wesen, die uns Menschen so viel geben, haben es verdient, dass wir eine Zeitlang ihretwegen durch ein Tränental gehen. Es braucht einfach eine Zeit der Trauer, bis wir die Trennung besser verkraften, es kann helfen, sich das einfach zuzugestehen.
- Bei sehr anhänglichen Tieren hat mich der Gedanke getröstet, dass es besser für sie ist, dass ich mit ihrem Tod umgehen muss (weil meine Lebensspanne länger ist) als anders herum.
- Ich weiß nicht, ob Du schon mal was von Tierkommunikation gehört hast (im Grunde eine telepathisch/empathische Kommunikationsform der verschiedenen Arten untereinander). Ich habe in einigen Seminaren hierin Erfahrungen gesammelt und bin auf diese Weise zu unserem Kater gelangt. Es gibt Literatur darüber, die ganz neue Horizonte eröffnet (besonders empfehlenswert von Pina Ferreiro), wo Protokolle einer sehr erfahrenen Tierkommunikatorin wiedergegeben werden, in denen die Tiere kundtun, dass sie zu einem ganz bestimmten Zweck hier sind (meist geht es um Hilfe bei unserer inneren Entwicklung). Oft wissen sie, wann sie sterben müssen und alles, was sie belastet, ist unser Abschiedsschmerz. Erfahrende Tierkommunikatoren können sogar mit verstorbenen Tieren in Verbindung treten und diese geben mitunter Kunde, in welcher Weise sie wieder inkarnieren werden und wie sie dann zu finden sind und welche Zeichen sie ihrem geliebten Menschen dann zur Erkennung geben - und das trifft dann auch noch ein! Wenn Dir das nicht zu abgehoben erscheint, lies mal die Bücher von Pina Ferreiro, übrigens einer sehr dynamischen und bodenständigen Frau! In so traurigen Zeiten ein echter Trost! Ich bin davon überzeugt, dass mein Kater Balou nicht das erste Mal mein Gefährte ist, zu seltsam waren die Umstände, die uns zusammen geführt haben und das Vertrauen von Anfang an!
Wahre Liebe kann und will der Tod nicht trennen, dessen bin ich mir sicher.
Ganz liebe Grüße an Dich und Deinen kleinen Freund,
Lindchen

Liebe Feli,

ich kann deine Gedanken sowie Gefühle nachvollziehen. Und bei deinen Worten kommen Erinnerung sowie Tränen hoch...
Ich bin bereits zweimal diesen Weg gegangen, es war das Einzige was ich noch für sie tun konnte: Gemeinsam diesen Weg zu gehen.
Wie Rossie so wahr sagte: Man kann sich darauf nicht vorbereiten.
Das Tier zeigt dir, wann es soweit ist und dann muss du ihm diesen letzten Gefallen erweisen und BLEIB BIS ZUM SCHLUSS BEI IHM!!!!! Ansonsten wirst du es dir dein Lebenlang vorwerfen, es nicht getan zu haben.

Versuche was positives zu sehen: Er hat ein stolzes Alter und wir haben die Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass die Tiere nicht leiden müssen. Sonder sanft und friedlich einschlafen können. Nicht so wie bei den Menschen, die sich dann vor lauter Schmerz nur noch quälen.

Meine Kleine hatte gemerkt, dass ich innerlich noch nicht bereit war und wollte nicht gehen. Als ich ihr gesagt habe: Lass los, Mäusekind, es ist schon in Ordnung und mich für alles bedankt habe, ist Sie gegangen! Es war furchtbar!!!!

Egal, wie lange du es vorher weißt - es wird dich immer hart treffen. Aber man lernt mit der Zeit, mit dem Schmerz umzugehen. Und "ja" es stimmt, ein neues Tier hilft bei der Bewältigung des Schmerzes. Eigentlich wollte ich kein Tier mehr haben, um genauso was zu vermeiden. Aber sie fehlte mir überall. Die Entscheidung einen neuen Hund zu holen, war genau richtig. Für Ihn, für mich und meine Kinder.

Sei tapfer und genieße die Zeit die euch noch verbleibt.


Wenn es soweit ist, sind wir für dich da und fangen dich auf.

Fühle dich ganz fest gedrückt, Bettina

Guten Morgen, Feli!
Ich kann gut nachvollziehen, wie es dir geht, denn auch bei meiner alten Hündin wurde vor kurzem eine unerfreuliche Diagnose gestellt: durch die Überfunktion ihrer Bauchspeicheldrüse wurden Tumore an den verschiedensten Organen ausgelöst. Niemand weiß, wann einer dieser Tumore ihr so zusetzen wird, dass wir sie erlösen müssen. Wie gehe ich damit um? Klar, nach dieser Diagnose ist für mich erstmal die Welt untergegangen. Sie ist meine beste Freundin und wir haben schon so viele schöne Dinge erlebt. Aber wir haben auch schon viele ihrer Krankheiten erfolgreich besiegt, bzw gut eingedämmt.... Diesen Kampf aber werden wir verlieren, das ist sicher. Doch ich versuche NICHT an die kommende Niederlage zu denken, unser Blick richtet sich auf das JETZT und HIER. Im Moment geht es ihr meistens gut, sie hat Appetit und Lebensfreude. In schlechten Momenten stehe ich ihr bei, umarme sie, beruhige sie und versuche ihr Zuversicht und Kraft zu geben. Ich muss für sie stark sein und möchte nicht, dass sie meine Trauer spürt. Ich will nicht, dass sie merkt, dass ich über unseren letzten gemeinsamen Weg nachdenke bzw bereits Vorbereitungen getroffen habe.
Wie schlimm es bei ihr sein wird, wenn sie nicht mehr da ist, das weiß ich nicht. Kein Tier wird sie je ersetzen können und so wird ihr Platz bei uns im Haus leer bleiben. Aber in meinem Herzen wird sie für immer sein.
Feli, genieße die Zeit, die euch bleibt. Denk nicht daran, was kommen wird, ihr lebt im hier und jetzt.
Liebe Grüße

Vielen Dank für eure netten Antworten.
das mit der Tierkommunikation hat mir eine Bekannte auch schon vorgeschlagen. Obwohl ich da eher skeptisch bin, haben mich ihre Erfolgsgeschichten ermutigt, es mal auszuprobieren.
Besser probieren, als am Ende zu sagen "Hätte ich es nur gemacht".
Am Dienstag Morgen telefonieren wir dann.
Mein Kater kann zwar dadurch nicht gerettet werden aber vielleicht erfahre ich dadurch mehr.

Falls er eingeschläfert werden soll, möchte ich auf jeden Fall bis zum Ende dabei bleiben & vorher versuchen, eine ruhige Stimmung zu haben soweit das geht, ums ihm nicht noch schwieriger zu machen.

Wenn ich arbeite oder lerne, geht's mir sogar gut. Weil ich abgelenkt bin.
Aber sobald ich daheim bin, bin ich wieder total niedergeschlagen und das, obwohl er ja noch lebt.
Ich kann schon jetzt kaum damit umgehen.

Ab Donnerstag ist er 5 Tage bei mir zu Besuch, dann wird er, soweit das möglich ist, schön verwöhnt. Dann geh ich nach langer Zeit mal wieder zum Fleischer (das ist das einzige, was er noch isst) und kaufe ihm was Schönes.

So ich gehe mich jetzt mal ablenken. Ein positives hats: Ich erledige den Hausputz ausnahmsweise mit Freude...

Liebe Feli ich wünsche dir und deiner Katze ab morgen eine schöne Zeit, schöne 5 Tage Besuch!
Nimms nicht so schwer, ich weiß ist leicht gesagt...
Hab das gleiche schon hinter mir und ich träume auch heute noch von meinem Süßen! Obwohl es schon 9 Jahre her ist

@lindchen: danke für den Tipp mit dieser Pina ferreiro! Ich glaube an so übersinnliche Sachen und werde mir das Buch kaufen!
Ich glaube das ist mir bei meinem damaligen Kater und meiner jetzigen Katze auch passiert!


LG sarik