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Haben Öko Banken eine Zukunft?

Erstellt 16.03.2017, von flo. Kategorie: Off-Topic. 4 Antworten.

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Benutzerbild von flo
Themen-Starter1.699 PostsLevel 3
Haben Öko Banken eine Zukunft?
16.03.2017
Hey
wegen meinem anderen Thread wollte ich mal fragen was ihr meint...
Die Öko Banken wie GLS Bank und Ethik Bank wollen einen Zusatzbeitrag zusätzlich zum Preis fürs Konto. Jetzt frag ich mich ob das dann eigentlich eine Zukunft hat. Wenn man über 150 Euro im Jahr zahlen muss um ein Konto bei einer Ökobank zu haben dann schreckt das doch ab und damit ist es auch kein Vorbild für andere Banken. Und man bezahlt ja nicht für vegane Projekte oder so... Mein Geld geht ja vielleicht auch an Demeter Ställe. Und nichtmal ne Spendenquittung gibts dafür.
Ich überlege echt zu einer Billigbank zu wechseln und dann halt einen Betrag an eine Organisation zu spenden. Ich glaube damit verändere ich doch viel mehr zum Guten. Weil ich ja eh nix mit Aktien mache.
Wie seht ihr das?
LG
FLO

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Nefasu
16.03.2017
Hallo Flo,

vielleicht bin ich mit einem überdurchschnittlichen Einkommen nicht gerade repräsentativ, aber ich bezahle 150€ gerne wenn ich dadurch Lebensmittelspekulation in Afrika, Baumwollsklaven in Usbekistan und Kriminalität in kambodschanischen Edelsteinminen nicht mehr finanziere.

Insbesondere die Lebensmittelspekulationen der Banken[*1] tötet unzählige Menschen in den ärmsten Regionen der Welt:
Geduldeter digitaler Massenmord finanziert durch sparsame Bürger :evil:

Für mich hat das keine Zukunft..


Ein nachhaltigeres Finanzierungskonzept wäre z.B. ein flexibler Beitragssatz gemessen am Einkommen der Mitglieder.
Aber wie in der Einkommenssteuer auch: Reiche Bürger kriegen das Maul nicht voll und wandern notfalls ab, wenn woanders aus viel zu viel Geld noch mehr viel zu viel Geld gemacht werden kann :crazy:

Grüße,
Falk

[*1] http://www.spiegelfechter.com/wordpress/8523/lebensmittelspekulation-wenn-wirtschaftsethiker-der-unmoral-das-wort-reden

4x bearbeitet

Benutzerbild von flo
Themen-Starter1.699 PostsLevel 3
16.03.2017
Hey Nefasu
das waren ja auch Gründe warum ich zur GLS bank gewechselt bin.

Und ich bin ja immer noch der Meinung dass Banken verantwortlich handeln sollen. Aber wenn ich zur GLS gehe ändert sich daran ja auch nix. Mach ich mir da was vor? Oder machen sich die GLS Nutzer was vor?

Als Veganer kann man immer noch Vorbild sein in seinem Freundeskreis... aber bei der Bank sieht es eh keiner.

Könnte man nicht einfach 150 Euro an PETA spenden oder an Attac dass die politisch was gegen diese Bankgeschäfte tun? Ist doch viel effektiver oder? Die GLS bank macht ja eigentlich nur ein Geschäft damit und die zahlen ja auch ne Dividende an Mitglieder....
LG
FLO

1x bearbeitet

Kein Benutzerbild
Nefasu
16.03.2017
Hallo Flo,

Zitat flo:
Aber wenn ich zur GLS gehe ändert sich daran ja auch nix

Das verstehe ich nicht so ganz ;)
In den Anlage- und finanzierungsgrundsätzen der GLS steht u.a.:
Zitat https://www.gls.de/privatkunden/ueber-die-gls-bank/arbeitsweisen/anlage-und-finanzierungsgrundsaetze/:
Nein!
Verletzung von Menschenrechten
Verletzung von Grund- und Arbeitsrechten
kontroverse Wirtschaftspraktiken


Die Ethikbank positioniert sich hier noch um einiges klarer:
Zitat https://www.ethikbank.de/die-ethikbank/anlagekriterien.html#c740:
Weitere Geschäfts- und Investitionsverbote:
Spekulation mit Rohstoffen und Nahrungsmitteln


Ob mein Freundes- und Bekanntenkreis davon etwas mitbekommt ist mir ziemlich egal (da praktisch nicht existent). Auch wenn es familiiär zu mancher Auseinandersetzung geführt hat (ála "Denk' doch erstmal an dich und spar vernünftig" blablabla).

Mit den Spenden ist das erstmal Gewissenberuhigung. Ähnlich wie bei den Fleischessern, die an Peta und Co. spenden:
Mit der Spende mach man nur (zudem meist bloß einen kleinen Teil) dessen wieder Gut, das man mit vorangegangenen Verhalten zerstört hat.

Es mag den betroffenen Opfern von Nahrungsspekulation zwar durchaus helfen, wenn Menschenrechtsorganisationen auf Nahrungsmittelspekulation aufmerksam machen, es hilft ihnen aber wenig, wenn man vorher genau jene Spekulationen mitfinanziert hat.

Grüße,
Falk

14x bearbeitet

Benutzerbild von Jogi
vegan377 PostsmännlichErlangenLevel 2
16.03.2017
Ich denke nicht nur dass die Öko-Banken eine Zukunft haben, sondern vielmehr sogar, dass sie der einzig aktuell vernünftige Weg sind, Bankwesen zu betreiben.

Dass man neue Wege der Finanzierung sucht (also weg von Zinsgewinnen hin zu alternativen Finanzierungsmethoden) ist da grundsätzlich positiv zu bewerten, schließlich dienen Zinsen immer nur den Menschen, die bereits Geld besitzen. Arme Menschen haben kein Geld, dass sie zinsbringend anlegen können. Entsprechend sind Zinsen eine Erfindung von Reichen für Reiche und dienen auch nur den Reichen, um noch reicher zu werden. Was wiederum dazu führt, dass Arme immer ärmer werden, weil das Verhältnis noch weiter auseinanderklafft.

Der Weg, den die GLS und die Ethikbank einschlagen, ist in jedem Fall mal im Bankensektor neu. Ob er der richtige ist, wird die Zukunft zeigen.
Ich jedenfalls empfinde ihn nicht als richtig.

Die GLS sagt übrigens selbst, dass es deutlich weniger Kündigungen gab als sie erwarteten und sind sehr zufrieden mit ihrer Idee und Umsetzung.

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