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Rechtfertigen

Erstellt 19.12.2016, von Zoe. Kategorie: Off-Topic. 18 Antworten.

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Benutzerbild von Zoe
Themen-Startervegan7 PostsweiblichLevel 1
Rechtfertigen
19.12.2016
Hey,
ich bins schon wieder.

Ich habe heute schon wieder wie eigentlich jeden Tag, wenn jemand neu erfährt, dass ich Veganer, dieselben Sprüche gehört.

"Aber du trägst Baumwolle?" "Und hast du nicht auch noch Lederschuhe?" "Und Kautschuk!!"

Wie reagiert ihr auf solche Aussagen? Mich nervt so etwas extrem. Ich weiß, dass Veganer nicht immer so angesehen sind, aber muss es wirklich immer auf so etwas hinauslaufen.

Auf Weihnachten schaue ich auch schon mit Bedenken, weil meine Großeltern mich immer zur Rechtfertigung zwingen.
Ich bin einfach nicht so der Typ, der als "Moral Apostel" fungiert.
Kennt ihr das auch? Wie rechtfertigt ihr euch? :D

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.848 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
19.12.2016
Baumwolle und Kautschuk sind doch vegan?
Zu Lederschuhen: meine hab ich noch vor meiner veganen Zeit gekauft und die nächsten werden ohne Leder.
Zum Rechtfertigen allgemein: muss man nicht. Im Zweifel kannst du den Spieß auch umdrehen und fragen, warum dein Gegenüber nicht vegan i(s)st. Veganer haben sich ja in den allermeisten Fällen ausführlich informiert und dann eine bewusste Entscheidung getroffen. Von den meisten Nichtveganern kann man das eher nicht behaupten.
Zu Großeltern: muss man nehmen, wie sie sind :-) (da wäre als Tipp höchstens die Bitte, dich auch so zu nehmen, wie du bist)

Benutzerbild von Diana
vegan24 PostsweiblichRalingenLevel 2
20.12.2016
Hey Zoe. :wink:
Das kenn ich nur zu gut. Immer wenn etwas neues kommt werden Fragen gestellt vor allem beim Thema vegan. Ich denke das hängt auch damit zusammen dass die meisten sich direkt angegriffen fühlen sobald man sagt ich esse jetzt vegan. :rolleyes:
Manche in meinem Umfeld haben sehr interessiert und offen reagiert, sogar nach Rezepten gefragt. Andere kommen dann wie du bereits erwähnt hast mit dummen Sprüchen.
Eigentlich reagiere ich sehr gelassen darauf alles andere bringt mir nichts. Du kannst ihnen deine Sichtweise erklären und aus Erfahrung kann ich sagen dass wenn man selbst offen auf jemanden zugeht man selbst auch "meistens" so akzeptiert wird wie man ist.
(Es gibt natürlich auch immer ausnahmen !)

Kein Benutzerbild
Nefasu
20.12.2016
Hallo Zoe,

solche Zeiten gehen vorbei ;)

Im Laufe der Zeit wirst du selbst erkennen, wie du mit solchen Sprüchen umgehen möchtest und welche Reaktion dir selbst gut tut.


Ich habe für mich eine einfache Methode gefunden:
1) Ich merke ernsthaftes Interesse, dann hinterfrage ich die Ansichten / das Wissen meines Gegenüber ohne zuviel Input zu geben, bzw. nur auf bestimmte Dokumentationen zur Selbstinformation verweisen (wenn wirkliches Interesse vorhanden ist, informiert sich diese Person im Anschluss an das Gespräch ausführlich selbst, am wahrscheinlichsten nicht in Pollmers Satirewerkn, sondern den empfohlenen Quellen)

2) Ich merke kein vorhandenes Interesse sondern jemand möchte mich nur "bekehren" oder angreifen und ich möchte mit dieser Person weiter Kontakt halten, dann hinterfrage ich rudimentär, wieso sie bestimmte Sachen ansprechen / fragen und Ende auf einem Einverständnis zur Uneinigkeit

3) Wenn kein Interesse vorhanden ist sondern mich jemand nur "bekehren" oder angreifen möchte und ich keinen engen Kontakt mit der Person halten muss, dann hinterfrage ich knallhart sämtliches Wissen und werfe ihm / ihr meins unzensiert an den Kopf, unabhängig von evtl. Abwehrreaktionen (solche Gespräche enden glücklicherweise schnell)

An deinem Beispiel (G = Gegenüber, V = Veganer):
G: "Und hast du nicht auch noch Lederschuhe?"
V: "Wieso nicht?" -> Immer eine gute Einstiegsfrage
G: "Das ist doch total inkonsequent!"
V: "Wieso denn?" -> Behauptungen und Feststellungen immer hinterfragen, bringt für beide Seiten den besten Nutzen
G: "Weil das doch gegen deine Überzeugung ist."
V: "Es wäre gegen meine Überzeugung einen neuen Marktreiz zu setzen und zukünftige Tierausbeutung zu finanzieren. [...]"

Der zweite Teilsatz wäre dann abhängig von den Situationen:
1) V: "[...] In der Dokumentation 'Cowspiracy' wird das Ledersystem sehr gut entmystifiziert. Die Doku wäre einen Blick wert, wenn du dich für das Lederthema und unsere aktuellen Umweltprobleme interessierst."
2) V: "[...] Aber wieso interessiert es dich, ob ich gegen meine Überzeugungen handle?"
G: Erwiderung abwarten und Einigung einleiten
V: "[...] Unsere Ansichten liegen scheinbar soweit auseinander, dass wir uns einig sein sollten uns uneinig zu sein"
3) V: "Tierausbeutung wie das gezielte züchten und töten von 'Haut-Kühen' in Indien, die größtenteils ohne Betäubung..." -> Wir kennen es ja alle. Hier darf man gerne in einen Monolog verfallen und angestauten Frust rauslassen. Mit der Person muss / möchte man sowieso keinen weiteren Kontakt pflegen.


Das Problem mit Streitigkeiten ist:
Gutes streiten kann nur funktionieren, wenn man bereit ist auch Ansichten des Gegenüber anzunehmen und beim Thema Vegan bin ich das (derzeit noch) nicht.
Daher führe ich so wenig Streitgespräche wie möglich und versuche mehr zu hinterfragen (Hilfe zur Selbstinformation) als selbst, dem Gegenüber unliebsame, Fakten zu nennen und ihn / sie somit in eine Abwehrreaktion zu versetzen..

Grüße,
Falk

15x bearbeitet

Benutzerbild von thegreenway
vegan39 PostsweiblichLevel 2
20.12.2016
Kann mich da den Vorrednern nur anschließen. Ich bin im Moment an dem Punkt, dass ich, wenn ich merke, es läuft darauf hinaus, dass jemand mit mir diskutieren will oder Rechtfertigungen erwartet, sage:
"Ihr lebt so wie ihr es tut und ich wie ich es tue und damit hat sich die Sache für mich." In der Regel kommt nichts mehr danach. Ich rede nur noch mit ehrlich Interessierten. Rechtfertigen musst du dich schließlich nicht, lass dich nicht in die Rolle drängen. Das Ergebnis ist ernüchternt und reibt nur unnötig die Nerven auf (wohl auf beiden Seiten)

Kein Benutzerbild
1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
20.12.2016
Ja, man muss kein Missionar sein, vor allem, wenn es einen selbst nervt und runterzieht. Lass es dir einfach gut gehen :wink:

Kein Benutzerbild
Rudolfo
20.12.2016
Zitat Zoe:
Wie rechtfertigt ihr euch?


Ich kam die letzten Monate gar nicht in die missliche Lage, mich rechtfertigen zu müssen. Es gab lediglich zwei Verhaltensmuster:
Die einen sagten nichts - gar nichts :oo


und die anderen sagten unisono "Ich esse kaum mehr Fleisch und wenn, dann nur vom Metzger meines Vertrauens, wo ich weiss, daß das Tier gut behandelt wurde und....".
Das Klischee lebt ... und zwar in Oberbayern :D

1x bearbeitet

Kein Benutzerbild
1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
20.12.2016
In Oberbayern? Ich hätte erwartet, dass du zum Staatsfeind der Weißwurst erklärt würdest und sofort in den Verdacht fallen könntest, links und generell böse zu sein XD Wenn das der Strauss wüsste!

Benutzerbild von Jogi
vegan377 PostsmännlichErlangenLevel 2
20.12.2016
Hallo Zoe,
klar, diese Diskussionen kennen wir wahrscheinlich alle. Die meisten Menschen wollen gar keine wirkliche Diskussion mit dir beginnen, sondern dich nur etwas ärgern, vorführen oder sich selbst beweichräuchern. Insofern ist das erste Gebot der Stunde: ruhig bleiben 8)

Ich persönliche argumentiere gerne mit meiner "persönlichen Freiheit", dass es also meine freie Entscheidung ist, was ich esse, was ich trage und wie ich lebe.

... und wenn mir jemand mal wieder richtig auf den Keks geht, dann nutze ich gern das von Nefasu gelernte:
"Warum bist du Veganer? Das ist doch sowas von dumm...!"
ich: "Und Warum bist du kein Veganer? Weil du die Massentierhaltung so toll findest? Weil es dir gefällt, wie Tiere geschlachtet werden? usw..."
Das sollte man aber nur machen, wenn man vorhat, das Gespräch zeitnah zu beenden - denn nach diesen Gegenfragen ist es für gewöhnlich beendet :D

Was vegane Lebensbereiche angeht: Klar, völlig vegan kann niemand von uns leben. Geht man spazieren und tritt auf einer Käfer, war das kein veganer Spaziergang. Fährt man Zug und an dem kleben am Zielbahnhof 3000 Fliegen war das keine vegane Reise. Es gibt aber eben auch Dinge, wo ich persönlich Tierleid bewusst vermeiden kann - und da gehört vor allem der Nahrungsmittelbereich dazu. Hier trage ich meinen Beitrag dazu bei.

Wie oben schon beschrieben kann man bei Kleidung gut auf "Bestände" verweisen, die man noch aus nicht-veganen Lebenszeiten besitzt. Abgesehen davon gibt es auch Menschen, die sich lediglich vegan ernähren, es aber sonst in ihrem Tun (z. B. Kleidung) nicht ausleben. Auch das gilt es zu akzeptieren - es ist die persönliche Freiheit jedes Einzelnen.

1x bearbeitet

Kein Benutzerbild
Enika
20.12.2016
Zitat Rudolfo:
Die einen sagten nichts - gar nichts :oo


und die anderen sagten unisono "Ich esse kaum mehr Fleisch und wenn, dann nur vom Metzger meines Vertrauens, wo ich weiss, daß das Tier gut behandelt wurde und....".
Hi,hi da musste ich jetzt sehr schmunzeln. Den Satz „ich esse eh kaum Fleisch und wenn dann….bla, bla..“ habe ich zu meiner langjährigen Vegetarierzeit gefühlte 10000 x gehört ;-)
Jetzt sagen sie gar nix mehr. Vegan macht den gstandenen Niederbayern sprachlos :wtf:

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