Hallo alle zusammen,
da der Beitrag[*1], sogar für mich als Verfasser, immer recht schwer zu finden ist, poste ich ihn hier nochmal als eigenen Beitrag.
Irgendwo müssen die Tiere ja auch ihr B12 herbekommen und wenn wir es nicht mehr von Pflanzen bekommen, können es die Tiere auch nicht
Daher bekommen sie entweder direkt Pillen (weniger verbreitet) oder es wird über das Futter supplementiert.[*2]
Nun besteht für die "Fleisch"industrie das Gleiche Problem, wie bei uns Menschen:
Das meiste B12 wird
in der Leber gelagert und
nur wenig in den "Fleischzellen".
Daher wird eine
enorme Menge an künstlichem B12 mehr gefüttert, damit die Omnis keinen B12 Mangel bekommen, wenn diese nur (wie in DE üblich) das "Fleisch" (nicht aber die Innereien) konsumieren.
Im Weiteren beziehe ich mich auf das
Studienwerk "Supplemente zur Tierernährung: Für Studium und Praxis".[*2]
Am Beispiel Schweine"fleisch":
Auf Seite 144[*2] findest du das
"klassische" Schweinemastfutter und als hinzugefügtes Supplement unter "Zusatzstoffe je kg AF" auch das
künstliche B12, wie es auch für Tabletten verwendet wird.
In der
Realität werden
wesentlich mehr mcg B12 ins Futter gemischt.[*3]
Beschreibt auf Seite 124[*3] mindestens 500 mcg bis 1500 mcg B12 im täglichen Zuchtsauenfutter (d.h. die Wochendosis, bzw. 3-fache Wochendosis der Veganer).
Heutzutage werden pro kg Schweine"fleisch" bis zu 3kg Futtermittel benötigt.
Das
Verhältnis Leberspeicher zu Zellspeicher ("Fleisch") beträgt 80% zu 20%.
Ein Schwein "ergibt" durchschnittlich 80kg "Fleisch"..
Bei einem durchschnittlichen B12 Gehalt von 2,8mcg pro 100g "Fleisch"[*4] macht dies pro kg Schweine"fleisch" 28mcg B12.
Bei einer
passiven Resorptionsrate von ~14% und einem
Fixwert von 6mcg (der ca. fixe IF des Schweins pro kg "Fleisch") muss insgesamt ca. 166mcg (160mcg bei ~14% + 4,5mcg Fixwert; entspricht ~28mcg Resorption) B12 für die Zellspeicher aufgenommen worden sein.
Da der Anteil des in den Zellen gespeichertem B12 nur 20% beträgt, wurden somit (mindestens) insgesamt 830mcg pro kg Schweine"fleisch" gefüttert.
Gehen wir einmal von einem
wöchentlichen Bedarf von 500mcg B12 Aufnahme aus (was teilw. noch zu wenig ist). Ohne eine Aufnahmestörung, müsste der Veganer somit pro Woche 1 Kapsel 500mcg Viatmin B12 nehmen.
Dies entspricht ungefähr 602g Schweine"fleisch" pro Woche.
Der
Veganer nimmt somit
im Jahr (52 Wochen)
52 Kapseln 500mcg B12 zu sich.
Der
Omnivor "schluckt" (bei durchschnittlichen 60kg "Fleisch"konsum pro Jahr[*5], also 1,15kg pro Woche)
99 Kapseln 500mcg B12 passiv über tierische Nahrung.
(Kommazahlen
zugunsten der Omnivoren immer auf die nächst kleinere Ganzzahl abgerundet)
Das Argument, dass vegane Ernährung also deshalb schon "unnatürlich" sein kann, da man kein B12 über unsere überwaschenen und denaturierten Pflanzen mehr aufnehmen kann, fliegt hier also wie ein Bumerang wieder auf den Omnivoren zurück, denn
ein durchschnittlicher Omnivor verzehrt durchschnittlich 1,9x soviele "Tabletten" wie ein Veganer.
Auf jeden Fall verzehrt ein Omnivor aber zwangsläufig IMMER mehr B12 Tabletten als ein Veganer, gleichen Bedarf vorausgesetzt.
Ein "bewusster" Omnivor mit geringem, und von der DGE empfohlenem, Felischkonsum müsste zudem noch zusätzlich B12 in Tablettenform supplementieren, da das im Fleisch vorhandene B12 nicht mehr ausreicht..
Grüße,
Falk
[*1]
https://www.vegpool.de/forum/allgemein/vitamin-b-12-2.html
[*2]
https://books.google.de/books?id=45wuBQAAQBAJ&
[*3]
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/ite/dateien/grunds__tze_der_schweinef__tterung.pdf
[*4]
http://nutritiondata.self.com/facts/pork-products/2203/2
[*5]
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/36573/umfrage/pro-kopf-verbrauch-von-fleisch-in-deutschland-seit-2000/