Hallo Diego,
survival Touren / Urwaldexpeditionen sind durchaus auch vegan machbar.
Man kann immer mit dem Veranstalter sprechen, dieser wird dann alles nötige klären (habe ich mal zwecks einer zweiwöchigen Regenwaldwanderung in Brasilien als Vegetarier angefragt).
Man kann (wie Veganer durchaus beweisen
) ohne tierisches Eiweiß in jeder Umgebung überleben, in der man sich gut auskennt und ausreichend Nahrungsmittel vorhanden sind.
Dass dies jedoch
nicht effizient ist, hat mehrere Gründe:
Fleisch ist kalorisch dichter, als Pflanzen. Um von Pflanzen satt zu werden und genug Energie zu haben, bräuchte es etwa die 3-10 fache Menge (je nach Obst- / Gemüsesorte), wenn überhaupt.
Wenn du z.B. einen täglichen Kalorienbedarf von ~2.000 Kalorien decken müsstest, brauchst du entweder ~800g Fleisch (1-2 Tiere, je nach Größe), 1,2kg Fisch, 2,3kg Bananen (etwa 20 Stück), 2,4kg Kartoffeln (nur ein Beispiel für alle möglichen Wurzelgemüse), 6,5kg Paprika (nicht-stärkehaltiges Gemüse) oder 8,5kg Blattsalat.
Die "Sammelzeit" von Pflanzen ist unverhältnismäßig größer. Einem oder zwei Tier(en) eine Falle zu stellen oder fischen mit einem angespitzem Stock / Fangkorb um 800g Fleisch oder 1,2 kg Fisch zu fangen dürfte nicht länger als 1-2 Stunden dauern. In der "Zwischenzeit" kannst du bei Fallen / Fangkörben andere Dinge machen (z.B. das Lager vorbereiten). Während du für z.B. die Kartoffel- / Bananensuche zwischen 3-4 Stunden aufwenden müsstest. Um sogar nur mit (Grünen-)Pflanzen (sprich nicht stärkehaltigem Gemüse) zu überleben, wärst du, wirklich, den ganzen Tag unterwegs und würdest Gemüse suchen (wie es z.B. auch viele Affenarten noch heute machen z.B. der Gorilla) und hättest keine Zeit für etwas anderes.
Wenn du aber wirklich gerne so einen Kurs besuchen willst, dann sprich vorab ausführlich mit dem Veranstalter und führe dir vor Augen, dass dort live Tiere vor deinen Augen umgebracht und auseinander genommen werden.
Der Satz "Meistens hört man die Tiere noch schreien, aber mit ein paar kräftigen Schlägen ist das schnell erledigt" (im Original: "Most of the times you can hear the trapped animals scream, but just a few punches later everything is fine again.") hat mich z.B. von der Tour abgebracht.
Aber da hat wohl jeder seine eigene Schmerzgrenze
Wenn es dir ein Herzensanliegen ist: Go for it!
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen,
Falk