Ich beziehe mich hier einfach auf persönliche Erfahrungen. Und die hab ich irgendwie schon seit Kindesbeinen. Das ist wohl eine Eigenschaft die ich auch mit dem Erwachsenwerden nicht abgelegt habe (sage ich mit meinen 26 Jahren
). Jedenfalls zog ich es lieber vor als Kind Bücher zu lesen und zu zeichnen und mich mehr der Natur und ihren Phänomen zu beschäftigen. Das hat man mir tatsächlich nie so beigebracht und war einfach eine Sache die ich von mir selbst als Kind gemacht hatte. Obwohl meine Mutter auch ein Naturmensch ist hatte sie uns Kindern (ich hab noch ein Geschwisterchen) immer die Freiheiten gelassen.
Trotzdem wäre ich nie auf die Idee gekommen andere zu beleidigen. Und das erlebte ich gerade als stiller Mensch öfter, dass gerade die Lautesten meistens auch am Gröbsten im Umgang waren. Ich betone
meine Erfahrungen. Natürlich hatte ich später auch eine Freundin die sehr extrovertiert ist, aber auch trotzdem einen netten Umgang hatte. Ich hatte es jedoch immer erfolgreich geschafft anzuecken da ich die Dinge viel mehr hinterfragt hatte als meine Mitmenschen.
Alkohol und Rauchen hatte ich stets abgelehnt da ich nie einen Sinn darin fand mich "blau zu saufen" und "eine Zigarette zu inhalieren" oder wie man das auf dem Schulhof auch genannt hatte.
Auch Worte wie "chillen" (also Nichts tun) erfüllten für mich keinen Sinn. Nicht, dass ich jetzt immer 24/7 sinnvolle Dinge getan hatte, aber meine Aussprache unterscheidete sich stark von meinen Klassenkameraden weswegen ich schnell aussortiert wurde.
Ich war oft sehr zurück gezogen und als Erwachsene erlebe ich das immer noch. Zwangsweise muss man sich manchmal leider mit Menschen abgeben die anders ticken als man selbst. In meinem Freundeskreis sind solche Menschen nicht zu finden, aber ich spreche jetzt mal ganz bewusst Chef/Nachbar/usw. an. Da merke ich nur all zu oft, dass ich offensichtlich nicht in die breite Masse passe.
Nicht, dass mich das einsam macht, aber es ist einfach merkwürdig wenn sich die Leute unterhalten und ich daneben stehe und mich einfach "anders" fühle da die Themen mich meist einfach null ansprechen. Es sind so stumpfsinnige Themen wie Arbeit, Kinder, Haus, ect. Irgendwie immer der Einheitsbrei. Der Radius geht meist auch nie darüber hinaus und irgendwie scheinen alle dann in dieser "Bubble" zu sein. Oder bin ich in meiner? Keine Ahnung... ich habe seitdem beschlossen mir Menschen zu suchen die ähnlich ticken wie ich.
Leider... ihr habt es ja schon in anderen Threads gelesen... muss ich mich gerade tagtäglich mit meinen Nachbarn rumschlagen. Da gerade Herbstferien hier sind und auch noch ein Teil der Kinder da ist höre ich also fast 24/7 die Beschallung von oben. Und ich habe so unfassbares Fremdschämen denn das schöne Holzschild wo die Straßennummer + Name drauf steht ist jetzt ein Schild mit "Jägermeister" und Gekritzel.
Uff... das ist echt zum Davonlaufen.
Die entsprechen leider 1-1 dem Klischee was man aus dem TV kennt.
Gelangweilt, oft am Stalken (ja, sie belauschen uns gerne bei unseren Gesprächen), der größte Sinn scheint es laut zu sein, Alkohol zu trinken, die Kinder zum Rauchen anzustiften (kein Witz! Die unterhalten sich als wäre das Schokolade) und von Respekt und Anstand einfach nichts zu sehen.
Leider bin ich in ihren Augen "zu sensibel" weil sie das alles nicht verstehen. Ihre Aussprache ist auch... ähm... ich will nicht beleidigend sein, aber sie bauen gerne Schimpfwörter und anderes in ihre Sätze ein. Ich glaube aktuell bekomme ich dort am meisten zu spüren wie sehr ich Abseits dieser Gesellschaft bin. Nicht, dass ich Alkoholkonsum jetzt komplett verteufel, aber in deren Augen ist das wohl so was wie eine Art "Religion" zumindest sind sie alle sehr Alkohol verherrlichend und lassen auch mal die Flaschen rumstehen so, dass sogar das Jüngste (zwischen 1-2 Jahren) darauf Zugriff hat.
Wisst ihr. Normalerweise kann ich mich gut von dieser Thematik distanzieren, aber dank Corona werde ich gerade ständig mit solchen Menschen konfrontiert. Und es macht mich einfach fassungslos wie das natürlich von Generation zu Generation immer weiter gegeben wird.
Man kann nur hoffen, dass irgendwie die vernünftigere Generation sich da mehr durchsetzt denn manchmal fühle ich mich hier schon ein wenig wie im Irrenhaus.
Und ich mag Kinder sehr gerne. War sogar mal eine Zeitlang eine Kinderpflegerin.
Nur wird diesen Kindern gleich beigebracht, dass sie tun und lassen dürfen was sie wollen. Und statt aus den Fehlern zu lernen wird ihnen beigebracht Beamte anzulügen und die Wahrheit unter den Tisch zu kehren. Ich weiß nicht ob ich Mitleid mit diesen Kindern haben soll, aber sie tun mir schon irgendwie leid da für sie das halt quasi "der richtige Weg" ist. Und dann ist da noch der Hund der nie raus darf und ständig beschimpft wird. Das sind so Zustände wo ich echt nicht weiß was ich sagen soll.
Und ja, jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen, aber mir fehlen aktuell (außer meinem Partner) diese Menschen die das Leben mal etwas ruhiger und reflektierter angehen.