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03.12.2016Ich kann durchaus verstehen, wenn man mal polemisch wird, mich macht sowas auch leicht sauer. Oder wenn bei Aldi an der Kühltheke klebt: wir setzen uns für Tierwohl ein! Dann muss ich sofort wieder an die schlimmen Bilder aus Schlachthöfen und Tierhaltungen denken, aber für den minimal zweifelnden Verbraucher bedeutet es wohl: dann kauf ich das doch erst recht, damits den Tierchen gut geht.
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03.12.2016Nach diesem Sommer glaube ich nicht, dass viele Leute über ihren Fleischkonsum nachdenken. Jedesmal, wenn ich mit vielen Salaten, Mais oder eingelegtem Gemüse beim Grillen aufgetaucht bin, wurde mir entweder erzählt, wie dumm ich bin, weil Vegan total sinnlos ist oder erzählt, dass man ja schon weiß, dass die Tiere da gequält werden und so, aber so eine Wurst ist halt zu lecker.
Ausserdem gibt es da noch die Argumentationslinie, das Veganer und Vegetarier sogar passiv den Tieren schaden, weil sie ja auch keinen Umsatz für das Fleisch generieren, das von guten Tieren kommt. Weil: Man tut laut dieser Logik mehr für ein Viech, wenn man Bio und beim Metzger kauft, als wenn man sich dem voll verweigert (dass das Schmarn ist weiß ich selbst, aber die Leute zumindest hier im Schwabenländle scheinen das total zu glauben). Es gibt ja auch genug apologetische Literatur, die das unterstützt, ich habe mal ein Buch gelesen, ich kenne den Namen nicht mehr, in dem eine Ex-Veganerin lang und breit erklärt, warum man Tiere essen MUSS und warum das alles besser macht, als wenn man Veganer wäre.
--> Ich glaube nicht, dass der Fleischkonsum im wanken ist, aber solche Aufkleber oder Initiativen beruhigen ja die Leute, die eine bisschen zweifeln, aber glauben, ohne Fleisch nicht leben zu können.
Themen-Startervegan7.034 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
03.12.2016Hallo,
ne, Wut steckt da nicht drin - wäre viel zu anstrengend, immer wütend zu sein. Mag sein, dass die Fleischhersteller in 20 jahren wirklich gezwungen sind, ihr Modell umzustellen. Aber wirklich dran glauben tu ich nicht. Ich bin seit 15 Jahren Veganer und seit ca. 20 Jahren verfolge ich, was tierschutzmäßig vor sich geht. Als Jugendlicher habe ich schon Diskussionen über Käfighaltung von Hühnern mitbekommen - es gibt immer noch Käfighaltung. Was sich verändert hat, ist im Wesentlichen die Bezeichnung des Käfigs.
Insofern glaube ich nicht daran, dass Fleischkonzerne wirklich Sorgen hätten, ihr Produkt in 20 Jahren nicht mehr abzusetzen. Zumal die Landwirtschaft eine der mächtigsten Lobbys in Deutschland hat. Vernunft kommt gegen Angewohnheiten, Tradition und Geld nicht so schnell an. Nicht in 20 Jahren. Wäre schön, wenn ich mich irre.
Edit:
Resigniert bin ich übrigens nicht. Ich glaube an die Zukunft der veganen Lebensweise, aber ich glaube nicht daran, dass es linear erfolgt. Und ich achte darauf, dass mir das Thema zwar wichtig bleibt, mich aber nicht vereinnahmt.
viele Grüße
Kilian
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03.12.2016Ich dachte, Käfige wären in Deutschland verboten? Dass wir die immer noch in riesigen Mengen importieren mal dahingestellt...