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Logocos von L'Oreal aufgekauft

Erstellt 26.08.2018, von Sakura. Kategorie: News & Aktuelles. 8 Antworten.

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Benutzerbild von Sakura
Themen-Startervegan4 PostsweiblichLandkreis LörrachLevel 1
Logocos von L'Oreal aufgekauft
26.08.2018
Hallo zusammen!

Viele haben sicherlich schon mitgekommen, dass das Naturkosmetikunternehmen Logocos (zu dem auch u.a. die Marken Logona und Sante gehören) von L'Oreal aufgekauft wurde.


Das ist für mich eine enttäuschende Nachricht und das habe ich diesem Unternehmen auch per E-Mail mitgeteilt. Dies und dass ich leider auch keine Produkte mehr von Logocos kaufen werde. Das ist schade, besonders die Produkte von Sante habe ich nämlich sehr gerne gekauft.
Selbstverständlich habe ich nur eine Pauschalantwort erhalten, in der es im Grunde nur um Wachstum und um einen "starken Partner" geht, etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Ein klassischer Fall von "Ethik erliegt dem Gelde".

Was ist eure Meinung zu diesem Thema? Findet ihr es gut, dass ein Großkonzern wie L'Oreal in die Naturkosmetikbranche einsteigt? Kann man das auch als positive Entwicklung sehen oder schlichtweg das Abgrasen von verschiedenen Zielgruppen? Ist zu erwarten, dass die Qualität sinkt und sich die Arbeitsbedingungen von Logocos für die Mitarbeiter verschlechtern?

Ich habe immer gerne die flouridfreie und mit B12 angereicherte Zahnpasta von Sante verwendet, kennt jemand eine Alternative?

Ich bin gespannt auf eure Meinungen! :-)

Viele Grüße

1x bearbeitet

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
26.08.2018
Ein klassischer Fall von "Ethik erliegt dem Gelde".

Oder: "Ethik lässt sich nur mit viel Geld in unserer Welt großflächig umsetzen" - so betrachtet wäre es sehr sinnvoll die veganen Produkte weiterhin zu kaufen, um den Käufern der Firma zu signalisieren, dass das Investment ein gutes (für sie auch lohnend) ist.

Nur weil ein großer Konzern für lange Zeit Sche.. gebaut hat, muss das nicht heißen, dass das immer und in allen Bereichen so bleibt. Auch die "Großen" merken den Wandel und bereiten sich darauf vor. Noch unmerklich in kleinsten Nischen, aber die werden immer größer. Darauf mit trotziger Verweigerung zu reagieren ist nach meiner Auffassung eher kontraproduktiv.


Eine mit viel Werbegeld unter die Leute gebrachte Kosmetik ist mir aus Tierschutzsicht ebenso recht wie eine Firma, die insgesamt bereits jetzt ethischen Prinzipien verpflichtet ist, aber vielleicht erfolglos den Markt alleine denen überlassen muss, denen Tiere völlig schnurz sind.

Auch hier wieder: schwarz-weiß-malen hilft nicht wirklich weiter.

Das heißt aber natürlich nicht, dass wir nicht insbesondere die ethisch produzierenden Firmen weiterhin so gut es eben geht unterstützen sollten. Deshalb ist Deine Frage nach den alternativen Produkten durchaus sinnvoll.

Gute Produkte anderer Hersteller ohne entsprechende Alternative im Regal stehen zu lassen ist aber nach meiner Meinung nach insgesamt eher kontraproduktiv.

Benutzerbild von Ksenija
2 PostsLevel 1
10.12.2018
Ich bin dafür, Firmen zu unterstützen, die sich Mühe machen und wertvolle Produkte herstellen. Ich habe früher nie darauf geachtet bis ich von einer Freundin darauf hingewiesen wurde, dass die Pflege soviel gute Inhaltsstoffe haben kann wie sie will. Solange sie Silikone und Erdöl verwendet kommt kein Inhaltsstoff wirklich an. Ich habe mein Verhalten dahingehend jetzt völlig verändert und Tierversuchsfreuheit ist für mich obligatorisch.

Kein Benutzerbild
omnivor45 Postsweiblich61462 Königstein Level 2
11.12.2018
"Ethik erliegt dem Geld..."


Aber ich kann mich erinnern, als vor ein paar Jahren China neue Gesetze erlassen hat, die Tierversuche zwingend erforderlich machten, war logocos einer der ganz wenigen Hersteller, die sich dann geweigert haben, Produkte weiterhin nach China zu verkaufen. Das hat mich tief beeindruckt. Genauso wie es mich erstaunt hat, dass sich nicht alle Bio-Firmen gegen China verbündet haben. Umso erstaunlicher ist aber jetzt dieser Verkauf!

"Nur weil ein großer Konzern für lange Zeit Sche.. gebaut hat, muss das nicht heißen, dass das immer und in allen Bereichen so bleibt. Auch die "Großen" merken den Wandel und bereiten sich darauf vor."

Wenn ich Fleisch kaufe, kaufe ich Bio Fleisch. Als tegut" 40 Jahre Bio" groß feierte, wurde gleichzeitig - im selben Prospekt - wieder Massentierhaltungsfleisch im großen Stil eingeführt. Mir zeigte das, dass man nicht davon überzeugt ist, nur alles mal mitnimmt, was geht. Die Vorstellung, dass eine dusselige Metzgerin sich mal beim Fleisch vertut... Ich bin dann nur noch zu temma gegangen. Ausser mir aber anscheinend niemand sonst.
Rewes Temma ist auch so ein halbherziger Versuch eines Konzerns die BIO-Kundschaft mitzunehmen.

Die konsequente Haltung bezüglich China zeigt doch, dass da mehr hinter steckt. Nach einer solch gelebten Prinzipie hätte nie an L'Oréal verkauft werden dürfen.

Benutzerbild von Xina
59 PostsLevel 2
11.12.2018
Ich bin bei solchen Geschichten immer zwiegespalten...

Wenn eine Firma wie die Rügenwalder Mühle auf einmal einen Haufen veganes (!) Zeug in die normalen Supermärkte packt, denke ich bei jedem verkauften Artikel, dass der, der das jetzt probiert (und im besten Falle mag) schon mal EINE Mahlzeit bestreitet, ohne Tier zu verzehren. (also zumindest schon mal vegetarisch). Ich stehe - wenn ich gut aufgelegt bin - auf dem Standpunkt: Jede Mahlzeit zählt. Von daher finde ich es also gut und unterstützenswert, müsste die Sachen also eigentlich kaufen. Ich kaufe neue Produkte, auch wenn sie nicht bio sind, aber vegan, in der Tat fast immer zumindest 1x, um (NUR auf Nachfrage!!) interessierten Carnisten eine Alternative (die ich selbst getestet habe) vorschlagen zu können.

Auf der anderen Seite werden die Sachen oft zu Preisen angeboten, dass die kleineren Firmen da nicht mithalten können... das bedaure ich gerade dann, wenn es sich um Pioniere auf dem Gebiet handelt bzw. gehandelt hat.


Aber: Letzlich leben wir nunmal (leider) in einer kapitalistischen Konsumgesellschaft und ich kann mir z.B. gut vorstellen, dass in den nächsten Jahren die Bioläden komplett aussterben, weil die Supermärkte immer mehr bio anbieten und es für viele keinen Unterschied macht, ob etwas "Naturland" oder "Bioland" zertifiziert ist oder das 6-eckige EU-Biosiegel aufweist.

Bei Kosmetik finde ich es sehr wichtig, dass diese tierversuchsfrei und vegan ist - wenn Logocos nun von viel mehr Menschen gekauft werden kann und das bedeutet, dass weniger Produkte gekauft werden, die eben NICHT tierversuchsfrei und vegan sind, ist mir auch das Recht. Jede Cremetube / jedes Shampoo etc. zählt, sehe ich hier genau so wie beim Essen...

Benutzerbild von METTA
vegan4.653 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
11.12.2018
In den meisten Fällen kaufe ich lieber von kleineren Pionieren etwas, dann haben die eine Chance größer zu werden. Die Großen verdienen doch schon genug Geld und können wie bei Amazon dann anderen den Preis aufdrücken. Sicher ist es gut , dass es auch bei Aldi und Co vegane Sachen gibt, aber es ist m.E. immer nur ein Zug , auf den diese Firmen aufspringen, wenn sie merken, dass es sich lohnt. Die Innovationen und Arbeit , die die Kleinen vorher hatten ist dann bald nicht mehr erwähnenswert. Und die soziale Komponente wird bei den Großen auch nicht gerade geachtet. Da unterstütze ich z.B. Roots of Compassion lieber , die teilweise durch ihre Verkäufe auch andere kleine Vereine und Hersteller solidarisch unterstützen.

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
11.12.2018
Zitat METTA:
Sicher ist es gut , dass es auch bei Aldi und Co vegane Sachen gibt, aber es ist m.E. immer nur ein Zug , auf den diese Firmen aufspringen, wenn sie merken, dass es sich lohnt. Die Innovationen und Arbeit , die die Kleinen vorher hatten ist dann bald nicht mehr erwähnenswert.


Ja, da gebe ich Dir natürlich Recht. Mir geht es aber hauptsächlich um die Veränderung der Ernährung in weiten Teilen der Gesellschaft. Die gehen nun mal nicht zuerst in den Bioladen oder bestellen extra im Veganshop, die müssen dort abgeholt werden, wo sie eh schon einkaufen: Bei eben diesen angeführten Discountern und Lebensmittelsupermärkten. Deshalb freue ich mich besonders darüber, dass auch dort inzwischen mehr und mehr vegane Lebensmittel und Kosmetika usw. auftauchen. Und wenn die merken, dass es auf dem neuen veganen Produktsektor läuft, dann wird auch das Angebot immer mehr. Kleines Beispiel Globus in Wetzlar Dutenhofen: Hier haben wir von der Firma Weiss diverse Weihnachstgebäcke mit dem dicken "vegan" Aufdruck erhalten, die ganz normal bei den anderen Weihnachtsgebäcken und Stollen usw. einsortiert waren. Genau so funktioniert das auch bei den anderen Verbrauchern. Die gucken dann erst gar nicht nach "vegan" sondern kaufen einfach nur Magenbrot, Lebkuchenherzen oder solche Dinge und bemerken irgendwann vielleicht: Oh, das schmeckt ja ganz gut, obwohl es vegan ist. Die kleinen Pioniere unterstütze ich natürlich auch, wo es nur geht. Immer mehr findet man deren Produkte auch in alten, im vorigen Jahrhundert stecken gebliebenen Läden wir Hussel oder so was. Ganz versteckt in der hintersten Ecke und völlig überteuert. Keine Trüffel, keine Bruchschokolade oder andere sonst nur unvegan erhältliche Leckereien. Dabei hätten gerade solche Spezialläden auch eine besondere Chance in diesem Produktsegment. Die wollen einfach nicht - reine Ideologie nach meiner Überzeugung.

Beides ist nach meiner Überzeugung notwendig: Zuerst kleine, engagierte Pioniere, die aber mit der setigenden Nachfrage auch entsprechend wachsen müssen. Dort, wo die Mengen von diesen nicht mehr in ausreichendem Maß geliefert werden können / wollen, muss dann aber auch die bisher nur in alten, Tierverbrauchenden Kategorien denkende Lebensmittelindustrie einsteigen, sonst wird es mit dem Gesamtumstieg nix. Ich denke, für alle eine riesige Chance, denn vegan ist die Zukunft!

Benutzerbild von METTA
vegan4.653 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
12.12.2018
Zitat Vegbudsd:
Zitat METTA:
Sicher ist es gut , dass es auch bei Aldi und Co vegane Sachen gibt, aber es ist m.E. immer nur ein Zug , auf den diese Firmen aufspringen, wenn sie merken, dass es sich lohnt. Die Innovationen und Arbeit , die die Kleinen vorher hatten ist dann bald nicht mehr erwähnenswert.


Ja, da gebe ich Dir natürlich Recht. Mir geht es aber hauptsächlich um die Veränderung der Ernährung in weiten Teilen der Gesellschaft. Die gehen nun mal nicht zuerst in den Bioladen oder bestellen extra im Veganshop, die müssen dort abgeholt werden, wo sie eh schon einkaufen: Bei eben diesen angeführten Discountern und Lebensmittelsupermärkten. Deshalb freue ich mich besonders darüber, dass auch dort inzwischen mehr und mehr vegane Lebensmittel und Kosmetika usw. auftauchen. Und wenn die merken, dass es auf dem neuen veganen Produktsektor läuft, dann wird auch das Angebot immer mehr. Kleines Beispiel Globus in Wetzlar Dutenhofen: Hier haben wir von der Firma Weiss diverse Weihnachstgebäcke mit dem dicken "vegan" Aufdruck erhalten, die ganz normal bei den anderen Weihnachtsgebäcken und Stollen usw. einsortiert waren. Genau so funktioniert das auch bei den anderen Verbrauchern. Die gucken dann erst gar nicht nach "vegan" sondern kaufen einfach nur Magenbrot, Lebkuchenherzen oder solche Dinge und bemerken irgendwann vielleicht: Oh, das schmeckt ja ganz gut, obwohl es vegan ist. Die kleinen Pioniere unterstütze ich natürlich auch, wo es nur geht. Immer mehr findet man deren Produkte auch in alten, im vorigen Jahrhundert stecken gebliebenen Läden wir Hussel oder so was. Ganz versteckt in der hintersten Ecke und völlig überteuert. Keine Trüffel, keine Bruchschokolade oder andere sonst nur unvegan erhältliche Leckereien. Dabei hätten gerade solche Spezialläden auch eine besondere Chance in diesem Produktsegment. Die wollen einfach nicht - reine Ideologie nach meiner Überzeugung.

Beides ist nach meiner Überzeugung notwendig: Zuerst kleine, engagierte Pioniere, die aber mit der stetigen Nachfrage auch entsprechend wachsen müssen. Dort, wo die Mengen von diesen nicht mehr in ausreichendem Maß geliefert werden können / wollen, muss dann aber auch die bisher nur in alten, Tierverbrauchenden Kategorien denkende Lebensmittelindustrie einsteigen, sonst wird es mit dem Gesamtumstieg nix. Ich denke, für alle eine riesige Chance, denn vegan ist die Zukunft!


Die veganen Schokoherzen von Weiss habe ich vor kurzem auch durch Zufall entdeckt! :D

Aber noch eine anderes Problem ist mir gerade im Geist aufgetaucht, das ist die Verpackung, egal ob bio oder nicht, da müsste man auch noch mehr dran arbeiten oder eben nachfragen. Oder eben selbst drauf achten. Da ärgert es mich z.B. dass Soja, Mandel oder sonstige Pflanzenmilch oder Joghurt meistens nur in Tetra oder Plastik -Verpackungen gibt, denn es hat nicht jede/ r die Möglichkeit oder Fähigkeit, das selbst zu machen.

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
12.12.2018
Liebe Metta,
hmm, da hast Du natürlich vollkommen Recht. Das Verpackungsproblem wird uns noch eine ganze Weile begleiten. Die Industrie ist aufgefordert, zusammen mit der universitären Forschung (von mir aus auch mit öffentlicher Förderung) endlich Verpackungsmaterialien zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen, die die Vorteile der bisherigen Kunststoffverpackungen für den Verbraucher und den Handel bereit stellen, aber gleichzeitig tatsächlich umfassend umweltfreundlich sind, so dass sie rückstandsfrei und für die Umwelt vollkommen problemlos entweder wiederverwendet werden können, oder aber in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können.

Das Kind mit dem Bade auszuschütten, wie es einige fordern, nämlich eine Welt ohne "Einwegverpackungen"zu errichten halte ich aus verschiedenen Gründen nur in relativ begrenztem Umfang für erstrebenswert und realistisch, da die gesamte Produktion und anschließend sämtliche Handelswege bis zum Endverbraucher neu aufgestellt werden müssten.

Trotz aller auch ür mich ärgerlichen Probleme mit dem Verpackungsmüll veganer Produkte, halte ich die Bilanz dennoch insgesamt für positiv, da der gesamte Bereich Tiermast, Futterherstellung und Transport, Pestizid und Gentechnikeinsatz in diesem Bereich sowie schädliche Gesundheitseinflüsse wegfallen. Auch wenn ich dafür noch keine wissenschaftliche Absicherung anbieten kann, ist6 es für mich völlig einleuchtend, dass dabei die vegane Lebensweise auch die ökologischere ist.

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