Hallo Himbeerkekz,
willkommen im Forum
Zitat Himbeerkekz:Also er liest sich aus Interesse Dinge an, aber eben die Gegenseite, die die Haltung von Nutztieren (in Deutschland!) verharmlost. [...] Ich würde ihm so gerne von mehr als das überzeugen
Jeder Mensch findet stets wonach er sucht
Das ist die grundlegende Funktionsweise unseres Gehirns.
Solange man also die prägenden Glaubenssätze (meist über viele Jahre von den Eltern eingestampft) nicht hinterfragt, kann man zwar ein gewisses Verhalten, aber niemals eine Überzeugung verankern.
Dazu kommt noch, dass es gewisse Persönlichkeitsstrukturen gibt, welche sich auf zunehmen Druck oder Gegenwind immer weiter in die eigenen Überzeugungen hineinsteigern.
Speziezismus ist in unserer Gesellschaft nicht nur allgemein akzeptiert, sondern wird sogar aktiv durch diverse Kanäle gefördert.
Ein hinterfragen der eigenen Glaubenssätze ist somit nicht nur per se schwierig, sondern wird noch durch den Umstand erschwert, dass eben jenes Hinterfragen nicht nur das eigene bisherige Leben (denn man müsste ja zugeben, dass man bisher "mist" gebaut hat), sondern auch das Leben und die übernommenen Überzeugungen von Eltern, Freunden und Vorbildern in Frage gestellt werden.
- Das ist harte Arbeit und, abhängig vom jeweiligen Selbst- und Weltbild, sehr unangenehm.
Zu bedenken ist an dieser Stelle auch noch, auch wenn man besonders anfangs kaum all das Tierleid ertragen kann, welches man bis dato ignoriert hat, dass man jedem andere die selben Freiheiten geben sollte wie man selbst:
Wenn ich selbst in Ruhe mit meiner Ernährungsform leben und darüber nicht diskutieren möchte, dann darf ich dies auch anderen zugestehen.
Wenn ich hingegen mein Gegenüber von meinen Ansichten überzeugen möchte, dann darf der Andere das wiederum ebenfalls.
Wichtig ist hierbei, dass niemand von beiden Recht hat, oder "die Wahrheit" sagt, sondern dass beide Ansichten und Überzeugungen, in ihrem jeweiligen Kontext, richtig und wahr sind.
Mit solch einer Einstellung wird aus dem "Deine Meinung Gegen Meine Meinung"-Duell ein "Wir Beide Gegen Unsere Differenzen"-Koop-Spiel
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man durch vorleben, das Unterlassen von Missionierungsversuchen, einer gemäßigten wie zwanglosen Ideologie, sowie Verständnis, Offenheit und Mitgefühl sein Gegenüber im persönlichen Gespräch am besten erreichen und zum Nachdenken bringen kann
Liebe Grüße,
Falk