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Ausserirdische oder Aussätzige...

Erstellt 07.10.2017, von Tofuwarrior. Kategorie: Neu hier. 16 Antworten.

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Benutzerbild von Tofuwarrior
Themen-Startervegan8 PostsweiblichBerlin-SpandauLevel 1
Ausserirdische oder Aussätzige...
07.10.2017
...das ist hier die Frage; denke ich manchmal, denn so werde ich oft in meinem sozialen Umfeld behandelt, immer noch - 2017 !

Von meinen Freunden wird meine vegane Lebenseinstellung einfach ignoriert, ich bekomme eher noch Tipps fürs Knochen-Auskochen für ein leckeres Süppchen, weil dies ja ohne niemals schmecken könne... Zu geladenen Geburtstagsfeiern wird generell nichts extra zubereitet, mit Glück gibts ein paar Paprikastreifen mit JOGHURT-Dip. :clap:

Um nicht zu vereinsamen und über die allgemeine Gleichgültigkeit und Ignoranz nicht völlig durchzudrehen, versuche ich heute mal wieder, über dieses Forum Kontakte zu finden. Kaum zu glauben, dass dies ausgerechnet in Berlin ein Problem sein soll. Nun, ich lebe relativ arm dran am Rande von Berlin und deswegen komme ich nur selten in die Bezirke, wo der vegane Bär tobt. Als Single und nicht mehr ganz taufrisch ist das sehr belastend.

Ich hoffe noch immer auf ein paar freundschaftliche Kontakte zu männlichen oder weiblichen Veganern aus Berlin. Vielleicht gibts ja auch welche über 40 oder 50??? :rolleyes:

Freu mich, hier zu sein.
Euer Tofuwarrior


Kein Benutzerbild
Tanni
07.10.2017
Huhu,

ich bin zwar weit weg von Berlin, aber ich kann dich verstehen.

Der Neffe meines Mannes fragte letzte Woche, warum wir beide denn vegan leben würden? Wir sagten ihm, weil wir keine Lebewesen essen möchten. Da sagt er zu uns, dass das doch "Produkte" sind. :haehae: Wir waren entsetzt und hatten beide kein Verlangen das weiter zu diskutieren.

Mein Mann ist der einzige Veganer, den ich persönlich kenne. Sein Bruder ist Vegetarier seit Jahrzehnten und der Meinung, dass vegan zu teuer sei und eh nicht gesund ist. :haehae:

Ich versuche mich derzeit über Facebook und die Veggie-Community zu vernetzen, weil ich einfach mit diesen Menschen nichts mehr zu tun haben möchte. Aber soo leicht ist es auch 2017 nicht, wie ich feststellen muss.

Ich wünsche uns Glück. :thumbup:

Benutzerbild von Finchen
vegan72 PostsweiblichMünchenLevel 2
07.10.2017
Ich hoffe, Du findest hier noch jemanden in Deiner Nähe! :thumbup:

Mir geht's ähnlich wie Dir. Ich war 4 Jahre Vegetarier, das war schon schwierig in meinem Umfeld und ich war als Außenseiter abgestempelt. Und als Veganer erst... :wtf:

Eine Freundin hat mir letztens erklärt dass mein Vegan-sein einen Keil zwischen uns treiben würde weil man ja nie mehr zusammen essen könne. Mittlerweile ehemalige Freundin...

Man sagt den Veganern ja gerne Intoleranz nach, aber ich finde manche "Normalos" viel extremer in Ihrer Überzeugung. Aber wies hier immer so schön steht: 5% kennen sich aus, 99% haben eine Meinung dazu...


Benutzerbild von Dana
vegan4.683 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
07.10.2017
Ich denke, dass hat weniger mit dem Wohnumfeld zu tun, als mehr mit der Altersstruktur. Ich persönlich glaube, dass in der jüngeren Generation die vegane Lebensweise eher akzeptiert wird als in unserer Generation. Als Beispiel würde ich hier gerne einmal die Unistädte anbringen. Wenn ich in Freiburg oder Konstanz bin, ist es erheblich leichter etwas veganes zu finden als hier bei mir im Ort. Auch in der nächst größeren Stadt gibt es "alteingesessene" Bäcker und Konditorfamilien, die in unserem Alter sind. In ihren Cafes gibt es das übliche. Lediglich in einem Cafe gibt es Kaffeespezialitäten mit Sojamilch, veganes Frühstück und vegane Snacks. Der Besitzer ist aber Mitte 30.

Benutzerbild von rossie
vegan1.461 PostsweiblichOberlausitzLevel 2
08.10.2017
Hallo!

Ich verstehe dich sehr gut. Ab einen gewissen Alter wirds schwierig. Davon können wir ein Lied singen.
Wohne leider nicht in deiner Nähe.
Hier im Forum habe ich den Kontakt gefunden, kann mich austauschen und habe viel gelernt.

Vielleicht findest du durch das Forum privaten Kontakt. Sind ja viele Berliner dabei.
Drücke die Daumen.

LG rossie und Orlando

Kein Benutzerbild
Irmgarda
08.10.2017
Ich kann Deine Gefühle sehr gut nachvollziehen, weil ich es ähnlich erlebe. :-(

Ich habe eine langjährige Freundschaft beendet, nachdem diese Freundin wiederholt von einem leckeren Schweine- oder Rinderbraten geschwärmt hat, obwohl sie genau wußte, daß ich mich rein pflanzlich ernähre. :green: Außerdem war sie mir gegenüber des öfteren nicht ehrlich und ich wollte das nicht länger erdulden. :green:

Ich bewundere Dich, weil Du Dich als "veganer Single" nicht unterkriegen läßt und wünsche Dir hier im Forum von Herzen neue Kontakte, die Deiner Seele gut tun.


Liebe Grüße :wink:
Irmgarda :D

Benutzerbild von Annabella
vegan277 PostsweiblichLevel 2
08.10.2017
Liebe Tofuwarrior,
auch ich kann dich sehr gut verstehen und mir ergeht es ganz oft ähnlich wie dir. Ich denke auch, dass es viel mit dem Jahrgang zu tun hat. In unserer Generation (und älter) gilt der Verzicht auf tierisches Essen halt immer noch oft als Verzicht und als irgendwie abwegig. Darum versuche ich auch mittlerweile in der Öffendlichkeit gar nicht so viel darüber zu reden. Es gibt immer noch einige in meinem Umfeld, die gar nicht wissen, dass ich vegen lebe. Bei offiziellen Anlässen und Einladungen esse ich halt das wenige das (hoffendlich) vegan ist und ansonsten halte ich mich zurück.
Eigendlch schade, aber das ist eben teilweise noch die Realität. Doch auf der anderen Seite habe ich auch gemerkt, dass sich schon sehr viel verändert hat und die vegane Lebensweise immer alltäglicher wird. Das macht mir Hoffnung und Lust auf die (vegane) Zukunft.
LG
Anna

Kein Benutzerbild
CM
09.10.2017
"Generation" - hmmm...
Unser Umfeld besteht zum grossen Teil aus Leuten, die 40 aufwärts sind. Viele Bekannte auch um die 50 Jahre alt. Klar begegnen diese Menschen dem Thema anders, als heutige 20 Jährige...
Aber ich war immer die einzige Vegetarierin (heute Veganerin) - und JEDER kocht für mich extra. Bekomme auch meine eigene Salatsauce, Pasta & -sauce, mein eigenes Brot, in der Grillsaison wird erst mein Essen auf den Grill geschmissen, bevor alle anderen "dran sind". Ich habe mich anfangs unwohl dabei gefühlt, habe jedem versucht zu erklären, dass sie sich wegen mir keine Umstände machen brauchen, ich seeehr gern Beilagen esse und zufrieden bin.

Die meisten in meinem Umfeld können mich nicht verstehen und meine Lebensweise nicht nachvollziehen - aber alle respektieren mich und meine Überzeugung. Das zeugt von Achtung und ist in meinen Augen eine Charakterfrage (ohne jemandem auf den Schlips treten zu wollen).

Dennoch - Vegansein ist noch lang nicht "gesellschaftsfähig". Man wird nicht mehr so oft eingeladen.. es nervt die Menschen schon, wenn sie nicht einfach in ein Steakhouse gehen können, sondern sich den Kopf zerbrechen müssen, was der Veganer unter ihnen essen könnte... Sprüche muss auch ich mir immer wieder anhören. Meine Ernährung wird am Tisch immer zum Thema gemacht, was mich nervt. ICH spreche nämlich eigentlich nie darüber. Manche Menschen denken auch, ihre Witze am Tisch wären ok.
Nach und nach entwickelt sich alles automatisch in die richtige Richtung. Ich bin lieber allein und verzichte auf solch ein Umfeld.


Sei im Reinen mit dir, lass dich nie verunsichern oder respektlos behandeln. Lasse nicht zu, dass Menschen, die du tolerierst und so nimmst wie sie sind, dich runtermachen, auslachen, ignorieren und blossstellen.

Drücke dir die Daumen für viele neue Kontakte!

1x bearbeitet

Kein Benutzerbild
vegan3 PostsweiblichLevel 1
09.10.2017
Dass das Generationsabhängig ist kann ich nicht so bestätigen.. Bin selbst erst 19 Jahre alt und mein Freundeskreis besteht aus super-toleranten Menschen hinsichtlich des Aussehens, der Herkunft, Religion, sexuellen Neigung etc., geht es aber um so etwas wie Veganismus, wird man auch hier als Freak abgestempelt und ausgelacht. Man wird zwar nicht ausgeschlossen und wenn man sich zum Grillen sein eigenes Zeug mitbringt hat auch keiner ein Problem damit es zuzubereiten, aber wirklich auf einen geachtet wird auch hier nicht. Wenn man irgendwo essen geht muss man größtenteils hoffen, dass man zumindest nen Salat oder Pommes findet, verspottet wird man von allen Seiten, wird als "militant und nervig" abgestempelt obwohl man selbst das Thema Veganismus eigentlich nie anspricht, usw

Benutzerbild von Tofuwarrior
Themen-Startervegan8 PostsweiblichBerlin-SpandauLevel 1
17.10.2017
Hey Leute,

ich freue mich über all eure Antworten und finde mich in jeder wieder.
Das tröstet ein wenig und hilft etwas über die Hoffnungslosigkeit hinweg.


Aber seht; kein einziger Berliner darunter!! Ist das nicht traurig?

Mir geht zurzeit schon wieder dermaßen auf die Nerven, was mir JEDES JAHR um diese Zeit auf die Nerven geht. Die sogenannte "Vorweihnachtszeit" :crazy: Alle bunkern schon Spekulatius und kaufen ein wie die Irren und natürlich wird wie jedes Jahr über den vermeintlich leckeren Weihnachtsbraten debattiert, man gibt sich Tipps und jeder will den fettesten aber billigsten Braten und natürlich diesmal einen besonders großen Tannenbaum...zum Kotzen, sorry!

Oder das letzte "Abgrillen" meiner Hausgemeinschaft...


Nächsten Tag im Müll gabs so viel gegartes, rohes und verpacktes Fleisch- und Wurstzeugs, es war zum Heulen und zum Kotzen gleichzeitig.

Da kommt mir doch gleich wieder ein aktueller Slogan in Erinnerung:
"Was soll an Schlemmerfilet denn schon besonders sein?"


Na vielleicht, dass dafür ein Fisch gestorben ist?!! Du ignoranter Blödmann!??

Euer Tofuwarrior
(aus Berlin)

1x bearbeitet

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