Hallo Yvaine,
(Nur kurz zum Verständnis, immer wenn ich Milch schreibe, meine ich auch alle Milchprodukte.)
Als ich angefangen habe, meine Ernährung umzustellen, war mir das Wort 'vegan' noch gar kein richtiger Begriff. Ich wusste zwar, was es bedeutet, könnte mir das aber nicht wirklich für mich vorstellen.
Das erste Mal damit so richtig in Berührung gekommen bin ich über das Internet, weil ich die Videos einer jungen Dame geguckt habe, die Veganerin war. Ich habe ihre Videos nicht deshalb geguckt, auf ihrem Kanal ging/geht es vor Allem um Haare, aber so habe ich das halt zum ersten Mal mitbekommen. Ich nehme an, die at mich in der Hinsicht unbewusst so ein bisschen beeinflusst, weil ich sie mir auch ein wenig zum Vorbild genommen habe und damals auch viele Ihrer Ansichten geteilt habe, aber es war mir nicht wirklich bewusst.
Ich habe dann einfach von einem Tag auf den anderen aufgehört, Milch und Milchprodukte zu konsumieren, nicht aus ethischen Gründen, sondern weil es mir irgendwann einfach total widersinnig und unnatürlich vorkam. Meine Eltern haben ein bisschen komisch geguckt, als ich ihnen erklärt habe, dass ich keine Milch mehr trinke, aber sie haben mich machen lassen, wenn ich mir selbst Gefanken darüber mache, was ich dann noch essen kann und auf welche Nährstoffe ich achten muss.
Weil ich dann natürlich gucken musste, was ich esse, habe ich viel nach veganen Rezepten gesucht, weil ich mir da halt sicher sein konnte, dass keine Milch enthalten ist. Dadurch habe ich angefangen, mich mehr mit dem Thema Veganismus und vor Allem Milch zu beschäftigen. Irgendwann kamen für mich bei meinem Nicht-Milchkonsum dann auch die ethischen Aspekte dazu.
Für mich hat es dann keinen Sinn mehr ergeben, Milch aus ethischen Gründen nicht mehr zu konsumieren, aber noch Fleisch zu essen, also habe ich das auch im Oktober letzten Jahres wegfallen lassen.
Dann hat meine Mutter angefangen, sich Sorgen zu machen, dass ich nicht alle Nährstoffe bekomme und mich nicht gesund ernähren kann, wenn ich keine Milch und kein Fleisch esse.
Ich habe mich dann viel über die gesundheitlichen Aspekte informiert und worauf ich achten muss und konnte sie dann auch überzeugen, dass ich nicht an einem Nährstoffmangel sterben werde, nur weil ich kein Fleisch und keine Milch (und Milchprodukte) mehr konsumiere
Die Eier habe ich dann Anfang dieses Jahres auch weggelassen, auch aus moralischen Gründen.
Honig war für mich nie ein großes Thema, weil ich Honig auch früher schon sehr wenig gegessen habe. Ich mag Honig nämlich weder auf Brot noch auf Tee, deshalb war es kein Problem, darauf zu verzichten - viel geändert hat sich in der Hinsicht nicht.
Mittlerweile versuche ich, auch in anderen Bereichen meines Lebens darauf zu achten, keine tierischen / an Tieren getestet Produkte zu kaufen, also dass ich beispielsweise keine Jacke/Schuhe/Tasche aus Echtleder oder Pelz kaufe. Ich achte beispielsweise auf Naturkosmetik - das ist aber auch kein Problem, weil ich mich nicht groß Schminke und bei Pflegeprodukten auch früher schon nur Naturkosmetik geholt habe.
Ich habe aber noch ein paar Sachen, an denen etwas tierisches dran ist, mein Rucksack beispielsweise hat Lederstreifen zum Verschließen. Den Rucksack habe ich schon ziemlich lang und ich will ihn auch nicht weggeben, weil ich ihn eigentlich wirklich mag.
Ich habe bei meiner Umstellung zum Glück nicht wirklich Gegenwind bekommen, unterstützt wurde ich zwar auch nicht wirklich, aber mein Umfeld ist damit eigentlich sehr gut ungegangen, auch wenn ich am Anfang oft schief angeschaut wurde.
Vor Allem mein Vater war da sehr entspannt, weil er auch einen Freund hat, der vegetarisch lebt - allerdings hat er mir gleich am Anfang gesagt, dass ich nicht versuchen soll, irgendwen zu missionieren.
Liebe Grüße
Martha