Ich wage mal meinen ersten Jahresrückblick:
- es ging leichter als ich dachte, allerdings mit ein paar kleinen Ausrutschern (geschätzte drei mal bei nichtveganer Schokolade, einmal unwissentlich bei Kräuterquark, und vermutlich noch ein paar Fälle, von denen ich einfach nicht weiß)
- der engere Familienkreis ist interessiert und bemüht, auf meine nun noch etwas komplizierteren Essensbedürfnisse einzugehen, ebenso die meisten meiner Freunde - veganes Bullshit-Bingo kann ich trotzdem mitspielen
- während ich voriges Jahr beim veganen Weihnachtsmarkt zwar neugierig, aber nicht sonderlich beeindruckt war, konnte ich es dieses Jahr schon richtig wertschätzen, mal an einem Ort zu sein, wo man als Veganer alles bedenkenlos essen kann und dabei sogar noch Auswahl hat
- kleine Glücksmomente hatte ich, als ich hier im Forum erfahren hab, dass es veganen Schokomüslikram gibt (davon bin ich aber schon wieder weg), sowie veganen Nougat bei den Backzutaten (das nutze ich noch)
- ein bisschen deprimiert war ich in der Vorweihnachtszeit als ich festgestellt hab, wie dürftig das vegane Naschereiangebot in meinen üblichen Läden ausfällt. Und als wir einen Mozartkugeladventskalender im Büro geschenkt bekommen hatten und ich das Dickwerden und erhöhte Diabetesrisiko meinem Kollegen überlassen musste
- ein bisschen neidisch bin ich auf die Berliner, seit ich im Oktober festgestellt hatte, wie viele Möglichkeiten Veganer dort haben (Leipzig ist auch gut, aber Berlin ist in dieser Hinsicht einfach mal paradiesisch).
- veganes Highlight war sicher das Esperantotreffen zum Jahreswechsel. Nicht nur, dass es wie üblich ein veganes Essensangebot gab, sondern dieses Mal war es sogar ausgesprochen gut und reichlich und auch zum Mitessen durch die Nichtveganer (damit sie merken, dass man das essen kann) gedacht, so dass die Ärmsten nicht immer nur Fleisch mit Fleisch (und einer Alibi-Gurkenscheibe) essen mussten
Die Statistik zu diesem Treffen sagte übrigens, dass von den ca. 180 Teilnehmern mehr als die Hälfte veganes (und vegetarisches, aber das war meistens gleich) Essen bestellt hatte. Außerdem hatten wir zwei Programmpunkte zum Thema Veganismus (eine allgemeine Diskussionsrunde, und einen Vortrag zum Thema "Grüne Sprache, grünes Essen"). Und bei einem der Konzerte hat einer der Stars unter den Esperantomusikern sein neues Album vorgestellt und darauf ist auch ein Lied für Veganer (Jonny M, "Bam bam", Reggae - vielleicht will's ja mal jemand probehören oder sogar einen veganen Künstler unterstützen)