4. Pfannenrühren 101
4a. Welches Kochgeschirr sollte ich benutzen?
Im Idealfall benutzt man einen großen, gusseisernen, eingebrannten, traditionellen chinesischen Wok und eine Feuerstelle mit Wokgestell.
Es funktioniert jedoch auch mit einer 10€ Aldi-Pfanne und einer ganz normalen Herdplatte.
Der Vorteil eines Woks liegt in seinen unterschiedlichen Temperaturzonen. So kann man z.B. das fertige Gemüse an den Rand schieben und dort warm halten, wenn man Nudeln / Reis hinzu gibt, oder die Sauce anrühren möchte.
Mit einer beschichteten Pfanne, bekommt man auch selten den gewünschten “scharfen Biss” in das Gargut, wie mit einer Edelstahl- oder Gusseisenpfanne.
Durch das “einbrennen” eines traditionellen Woks mit diversen hitzebeständigen Ölen braucht man bei diesen nur noch einen Bruchteil des Öls, welches man normalerweise in gusseisernen Pfannen verwenden müsste (Anstatt 2 - 4 EL Öl pro Portion nur noch 2 - 4 TL Öl pro Portion).
4b. Welche Vorbereitungen sollte ich treffen?
Sorgt dafür, dass sämtliches Gargut bereits in der verwendeten Form und Garstufe vorliegt.
Geht die folgenden Schritte durch:
- Kocht die Nudeln bereits vor und lasst sie unter fließendem kalten Wasser vollkommen auskühlen, damit sie nicht anfangen zu kleben.
- Schneidet euer Gemüse oder andere Einlagen in gleich große Streifen oder andere Gewünschte Formen.
- Dosiert die verwendeten Gewürze bereits vorher und lagert sie in griffbereiten Schälchen neben der Kochstelle.
- Füllt etwa 1/2 der gewünschten Menge “Sauce” an Wasser in einen Messbecher. Stelle die restlichen ½ der Saucenmenge in Form eurer Sitr-Fry Sauce separat zur Seite.
- Erhitzt eure Herdplatte auf die maximal mögliche Stufe.
- Stellt den blanken Wok (ohne Öl) auf die Platte und wartet, bis der Wok sehr heiß geworden ist (ca. 2 Minuten)
- Gebt eine möglichst geringe Menge Öl (meist ca. 2 TL - 1 EL pro Portion) in den Wok vergesst nicht, auch den unteren Rand etwas einzufetten (in etwa die unteren 2-3 cm). Das Öl ist äußerst wichtig. Ich empfehle nur folgende Ölsorten zu benutzen: Erdnussöl, Traubenkernöl, Rapsöl
Dann startet mit dem Pfannenrühren
4c. Und jetzt braten wie man es sonst kennt?
Nicht ganz
Viele Leuten gebenz.B. zuerst die “Würzzutaten” in ihre Pfanne. Zwiebeln, Knoblauch, Lauchzwiebel, etc. Würde man dies nun ebenfalls tun, hätte man schwarze Würzzutaten, ehe man zur Schale mit dem Gemüse greifen könnte.
1. Gebt zuerst das “härteste” Gemüse in den Wok und fangt sofort an zu rühren, sodass das Gargut nur wenige Sekunden mit der heißestens Stelle des Woks in Berührung kommt.
Je nach Gemüse müsst ihr ca. 1 - 2 Minuten rühren bevor ihr das nächste Gemüse hinzugeben könnt.
2. Nachdem ihr alle Gemüsesorten hinzugegeben habt gebt die Würzzutaten hinzu und lasst diese ca. 10 Sekunden anbraten, bevor ihr sie mit dem restlichen Gemüse mischt und so verhindert, dass sie anbrennen.
3. Nun gebt die vorgekochten Nudeln / Reis / Kartoffeln / Bohnen oder andere Eiweiß- und Stärkequellen dazu und rührt das ganze ca. 1 Minute weiter im Wok / in der Pfanne.
Der wohl wichtigste Schritt kommt nun: Die Soße
Ein Pfannengericht steht und fällt mit der Sauce. Diese darf weder zu flüssig, noch zu breiig werden.
Dieser Schritt braucht viel Erfahrung und wird eventuell die ersten 2-3 Male schief gehen. Sobald ihr jedoch euer Maß gefunden habt, werdet ihr keinen Chinaimbiss mehr vermissen, da er nur einen Pfannenschwung entfernt ist
4. Gebt soviel Wasser in den Wok / die Pfanne, dass das Gargut zu ca. 1/6 bis 1/8 bedeckt ist. Sobald das Wasser anfängt zu simmern, gebt eure Stir-Fry Sauce dazu und lasst die Sauce andicken. Danach rührt ihr das (am Rand geparkte) Gargut in die Sauce ein und rührt das ganze ca. 20 Sekunden gut durch.
Optional 5. Zum Abschluss und wenn, “starkes” Öl noch nicht in eurer Stir-Fry Sauce vorhanden war. Gebt ca. 1/4 TL Sesamöl pro Portion über das Gericht und rphrt es nochmal kurz durch. Direkt danach solltet ihr die Portionen servieren.
Dieser letze Schritt ist meist genau das, “was man vermisst”, wenn man zu hause ein Aisa-Gericht nachkocht.
4d. Könnte man noch mehr Fett sparen?
Natürlich
Z.B. könnte man das Sesam-Öl-Topping weglassen, das Bratöl mit einer Sprühflasche auftragen, oder den kalten Wok vor dem erhitzen mit nur ¼ bis 1/2 TL Öl (und einem Silikonpinsel) auspinseln, da kaltes Öl sich besser verteilen lässt.
Wer denWok bereits vorher “auspinselt”, sollte bedenken, dass bei vielen Ölen der Rauchpunkt überschritten werden kann, während der Wok noch aufwärmt. Damit erziehlt man oft also keine optimalen Ergebnisse.
Wer jedoch öfter Wokkt, für den dürfte dies eine durchaus valide Option sein, um nicht täglich einige TL / EL Öl zu konsumieren.
[weiter mit Teil 3]