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heute ist Weltbienentag - ein guter Grund, zu diskutieren

Erstellt 20.05.2021, von Salma. Kategorie: Tierschutz & Tierrechte. 12 Antworten.

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Benutzerbild von Salma
Themen-Startervegan2.462 PostsweiblichBerlinLevel 3
heute ist Weltbienentag - ein guter Grund, zu diskutieren
20.05.2021
Hallo in die Runde!
Mich würde Eure Meinung zum Konsum von Honig interessieren - was wäre besser als den Weltbienentag dazu zum Anlass zu nehmen!


Kauft/esst ihr Bienenhonig? Aus welchem Grund? Welchen Honig?
Oder lehnt ihr den Verzehr von Honig genauso ab wie den Konsum von jedem anderen tierischen Produkt?


Mein Freund macht ja weitestgehend mit mittlerweile beim Veganleben. Bei mir konsumiert er Vonig oder Ohnig, aber bei sich meint er Honig zu "brauchen". Letztens hab ich doch glatt bei einem Bio-Honigstand auf dem Land gesagt: Dann kauf Dir lieber diesen hier, als den Massenhonig im Laden. Hab meinen eigenen Ohren kaum getraut, was da aus mir raus sprudelte... :| Was denkt ihr?

1x bearbeitet

Benutzerbild von Bianca
vegan270 PostsweiblichAppenzeller VorderlandLevel 2Supporter
20.05.2021
Danke Salma für diesen Anstoss, ich finde das ein mega spannendes Thema. Wir diskutieren da zu Hause auch oft darüber.
Im Moment ist es so, dass wir Honig essen, aber als absolutes Luxusprodukt mit ca. 2 Gläschen pro Jahr. Das war mir schon vor unserem Umstieg auf vegan ein Anliegen, dass wir da keine Massenware kaufen. Seit wir uns vegan ernähren, esse ich selber keinen Honig mehr, sondern nur mein Mann. Ich habe das mit mir selbst noch nicht ausgemacht, wie ich das handhaben will und verzichte daher im Moment darauf. Wir haben den Honig von einem befreundeten Imker. Er füttert seine Bienen nicht mit Zuckerwasser zu, sondern lässt ihnen genug von ihrem eigenen Honig für den Winter. Er lässt die Bienen auch schwärmen, wenn es Zeit ist und hindert die Königin nicht daran, sondern beobachtet das Volk und sammelt es dann wieder ein/gibt Ihnen einen neuen Bau. Die Milbenbekämpfung findet auch mit biologischen Produkten und möglichst stressfrei für seine Völker statt. Er macht mit seinen Bienen keinen Profit, sondern betreibt es als Hobby und auch wenn er den Honig zu sehr hohen Preisen verkauft, legt er finanziell mit seiner Haltung drauf.

Erschwerend kommt dazu, dass wir beide riesige Bienenfans sind und die Tiere mega spannend finden. Ihre staatenbildende Lebensweise fasziniert uns sehr und wir haben früher immer den Plan gehabt, dass wir irgendwann selbst Imkern wollen, wenn wir uns bereit dafür fühlen. Das heisst, uns genug eingelesen haben und die Kinder etwas älter sind, damit wir genug Zeit für die Bienen aufbringen könnten.
Im Moment sind die Pläne komplett auf Eis gelegt, weil ich nicht weiss, ob ich die Haltung von Bienen moralisch vertreten kann, Bzw. welche Argumente ich übersehe, wenn ich mir Gedanken dazu mache.

Ich bin also sehrsehr froh um alle Argumente dafür und dagegen, um mir da klarer zu werden.

Uff, das ist jetzt aber ein langer Text geworden... aber das Thema brennt mir schon länger auf der Seele.

1x bearbeitet

Benutzerbild von METTA
vegan4.654 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
20.05.2021
Also ich esse keinen Honig mehr seit längerer Zeit. Mein Mann isst noch welchen, den kauft er bei einem kleinen Imker auf dem Markt in Offenbach, bzw. ein Bekannter von uns hat auch Bienen, von dem haben wir auch noch Honig, der ist schon kristallisiert.
Ich kaufe mir auch ab und zu veganen Ohnig oder Vonig, aber da ist sehr viel Zucker drin, deswegen habe ich das in letzter Zeit gelassen.
Wir haben auf unserem Hof ein paar Stellen gebaut wo Mauerbienen nisten können, auch altes Holz nutzen sie sehr gerne, Holzbienen waren da auch schon drin.

Lieben Gruß
METTA

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.856 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
20.05.2021
In richtigem Honig ist auch fast nur Zucker drin. Ich denke, da nehmen sich Bienenhonig und pflanzlicher Ersatz nicht viel.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es möglich ist, Honigbienen tierleidfrei zu halten, und ihnen auch nicht zu schaden, wenn man ihnen geringe Teile ihres Honigs klaut, sofern man ihnen genug lässt und sich auch sonst gut um sie kümmert. Ich esse keinen Honig, sehe geringe Mengen aus guter Haltung aber nicht als problematisch an.

Allerdings sind Honigbienen reine Nutztiere, die meines Wissens ohne Hilfe eines Imkers nicht langfristig überlebensfähig sind (Colony collapse disorder und Varroamilbe). Wirtschaftlich bedeutsam sind sie nicht wegen des Honigs, sondern für die Landwirtschaft wegen ihrer Bestäubungsleistung. Und da vor allem für die riesigen Monokulturen (Filmtipp "More than honey").


Kritisch zu betrachten ist Honigbienenhaltung aber nicht nur wegen ihrer Funktion zur Aufrechterhaltung monokultureller Landwirtschaft sondern vor allem wegen ihrer Konkurrenz zu den Wildbienen und damit als ernsthafte Bedrohung für die Artenvielfalt, die bereits durch viele weitere Faktoren bedroht ist, und die als Folge eines Dominoeffekts letztendlich auch zur Bedrohung der Existenzgrundlage der Menschheit führen kann (bzw. wird).

Wenn man Bienen und anderen Insekten wirklich helfen will, sorgt man für ein vielfältiges Nahrungsangebot und für Nistmöglichkeiten (keine Bienen- und Insektenhotels, das Thema hatten wir hier schon: https://www.vegpool.de/forum/allgemein/insektenhotels-meistens-nutzlos-1.html ).

Benutzerbild von METTA
vegan4.654 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
20.05.2021
Hallo Sunjo
wegen der Insektenhotels und dem Weltbienentag gab es heute bei Volle Kanne einen guten Beitrag zu Pflanzen, die für Wildbienen geeignet sind. Ungefähr ab der 30. Minute. Vorher noch ein Film über die vielen Arten der Wildbienen. Und als Gast dazu : Hannes Jaennicke !

Lieben Gruß
METTA

Benutzerbild von Bianca
vegan270 PostsweiblichAppenzeller VorderlandLevel 2Supporter
20.05.2021
Passend zum Thema, wenn auch etwas spät.... Aber vielleicht gibt es ja hier ganz spontane unter den Läufern.

https://lauf-weiter.de/bienenlauf/

Man kann sich da anmelden und verschiedene Laufstrecken absolvieren. Es hat auch eine Walkingwertung. Mit der Anmeldung bestellt man irgendwelche Dinge, wie Medaillen, TShirts etc. Zu überteuerten Preisen, womit man dann die Wildbienen unterstützt.

Klingt etwas bescheuert, ich weiss, aber ich hab sowas immer gerne mitgemacht, besonders während der Coronazeit, wo es keine echten Läufe gab.😅
Fand es toll mir mein ganz persönliches „Rennen“ für den guten Zweck auszurichten und eine überteuerte Medaille als Erinnerung daran aufzuhängen.

Kein Benutzerbild
Zwoelfvegan
20.05.2021
Honig ist meiner Meinung nach das sinnloseste tierische Produkt auf dem Markt, da es so viele "Alternativen" auf dem Markt, wie zum Beispiel Agavendicksaft, welchen sogar meine GROßELTERN zum süßen verwenden (ihr wisst wie das ist mit den meisten Großeltern und Veganismus).

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.856 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
20.05.2021
Huhu Bianca, ich fürchte, das fällt unter das sogenannte "Beewashing" (vergleichbar zu Greenwashing). Und vieles, was da zu lesen ist, regt mich eher auf ;-)
(Das Zitat ist nicht von Albert Einstein, und solange es Imker gibt, werden Honigbienen nicht ausssterben. Dazu ist Bienenwachs ebenso wie Honig nicht unbedingt bienenfreundlich, sondern darf gern den Bienen überlassen bleiben. Auch Saatbombenmischungen sind nicht immer gut, da sie meist nicht auf die artentypische Flora und Fauna in den einzelnen Regionen abgestimmt sind ).
Dann vielleicht lieber direkt an Aurelia spenden? (ich guck mir die Organisation mal näher an, auch wenn sie auf dem ersten Blick auch eher Honigbienen/Imker mitvertreten).

1x bearbeitet

Benutzerbild von Bianca
vegan270 PostsweiblichAppenzeller VorderlandLevel 2Supporter
20.05.2021
Ich muss ehrlich sagen, so genau habe ich mir die Aktion gar nicht angesehen... :red:
Da ich im Moment kaum gehen kann, kommt laufen eh nicht in Frage, aber vor ner Weile habe ich bei ein paar ähnlichen Aktionen mitgemacht und wollte es euch daher nicht vorenthalten.
Klar wäre eine gezielte Spende sinniger, aber mir hat so ein Lauf mit lustiger Medaille oder T-Shirt halt immer Spass gemacht. Bei anderen Laufveranstaltungen hab ich höchstens mir selbst was Gutes getan und so profitiert noch jemand/etwas anderes von meinem Vergnügen. Es geht ja auch ein bisschen ums drauf aufmerksam machen.
Aber klar, es gibt natürlich zig bessere Wege den Bienen was gutes zu tun, da hast du sicher recht.

Benutzerbild von Irbis
131 PostsLevel 3
20.05.2021
Hallo,

Ich bin auch etwas spät dran für das Thema. :green:
Meine Eltern/Schwester essen Honig, ich verzichte nicht “direkt” darauf, sondern ersetze ihn einfach, falls ich ihn mal bräuchte, durch Agavendicksaft oder Ahornsirup. Da hier Honig in so gut wie keinen Gerichten verwendet wird, verbrauchen wir höchstens 2 Gläser im Jahr, wenn überhaupt. Eigentlich nur beim Frühstück wird er benutzt, da ich aber sowieso nicht so oft frühstücke, und wenn, dann nur zB ein Semmel, ein kleiner Smoothie oder Sojajoghurt, esse ich eigentlich kaum/keinen Honig. Der Honig, den wir dahaben, stammt von unserer Nachbarin, die als Hobby Bienen hält.


Vom Prinzip her finde ich Honig nicht so schlimm wie Milch, Eier etc., aber aufgrund der Probleme für Wildbienen-Arten halte ich ihn auch nicht für vollkommen akzeptabel. Weil man ihn so leicht ersetzen kann, sehe ich allerdings keinen Grund dafür, ihn überhaupt zu verzehren.


LG

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