Zitat Miranda:
... (...)... es ist mir nicht richtig klar was der eigentliche Beweggrund ist Vegetarier/Veganer zu werden.
Die ganzen Probleme usw. ließen sich meineserachtens lösen! ohne dass der Mensch zum ..Veganer wird.
Mein persönlicher Grund ist der Wille, sündenfrei zu leben, folglich Missbrauch zu vermeiden.
Objektiv betrachtet ist jeder Missbrauch schlecht und wird, wenn die menschliche Gerichtsbarkeit z. B. wegen blanker Profitinteressen versagt, naturrechtlich bestraft.
Momentan gibt es auf unserem Markt kaum je noch ein Produkt von einem glücklichen Tier.
Es gibt also kaum je noch Tierprodukte, die vom Tier gern gegeben wurden.
Ich selbst wohne weit draußen auf dem Land - aber auch hier sind die Tiere wirklich nicht glücklich.
Hätte ich eine eigene Kuh und ein paar eigene Hühner, die mir irgendwoher geschenkt wurden und mit denen ich, ebenso wie mit meinem lieben Schwein, zutiefst freundschaftlich zusammen lebe - die Sache sähe anders aus.
Diese Tiere würden im Idealfall irgendwann friedlich an Altersschwäche sterben, und darüber, dass ich anschließend ihre Federn, ihr Fell, ihr Leder, ihr Horn und ihr Fleisch bekäme, hätten wir zuvor ausgiebig meditiert.
Natürlich hätte ich die Kuh von Hand gemolken und ihr keineswegs das Gehörn weggeätzt, und das Schwein hätte vor allem Obst und Gemüse bekommen und wäre gar nie knöcheltief in einem Koben in der eigenen Jauche gestanden.
Die Hühner hätten abwechselnd viel Zeit auf meinem Schoß verbracht, ohne dass meine Hände je etwas anderes getan hätten, als ihren Nacken zu kraulen, während wir kakeln.
Keines der Tiere hätte je eine Schlachtung befürchten müssen, höchstens ein Einschläfern im Krankheitsfall, aus Not.
Kurzum: es stimmt, man könnte die Bedingungen stark verändern, und dann guten Gewissens die Produkte glücklicher und glücklich verstorbener Tiere konsumieren.
Spätestens der Krieg als naturgesetzliche Abrechnung für all den aktuell begangenen Missbrauch wird, nebst Hungersnot und gewaltsamem Beenden der Viehzucht einschließlich Inzest und Schächtung durch die Dürre, wieder andere Bedingungen schaffen und ermöglichen.
So lange aber ist die Gefahr, durch den Konsum genannter Produkte Missbrauch zu betreiben oder zu unterstützen, wirklich groß.
Das aber bringt große Nachteile im leisen wie im lauten Krieg - denn nützlich ist nur, wer ohne Missbrauch gegen Missbrauch lebt, und nur die Nützlicheren werden bei Gefechten durch ein Naturgesetz vor den immer ein Unrecht versuchenden Angriffen der weniger Nützlichen, mehr Missbrauch Begehenden oder Unterstützenden geschützt.
Ich selbst lebe also 1. aus Glaubens- und Gewissensgründen vegan (sowie rauchfrei, drogenfrei und abstinent).
2. will ich auch im nächsten Krieg wieder so sicher durch Bomben- und Kugelhagel gehen wie damals auf dem Balkan (selbst WENN diese Sicherheit nur ein trügerisches und subjektives Gefühl, aber kein darwinistisches Naturgesetz wäre).
Jedes dieser für Nahrungszwecke missbrauchten (anstatt gut gebrauchten) Tiere hat einen naturgesetzlichen Racheanspruch, der sich in irgend einer Form des Unglücks zwischen persönlichem Problem über Dürre oder Überschwemmung bis hin zum Krieg verwirklichen wird.
Je mehr Missbrauch betrieben wird, desto eher wird die kollektive Bremse "Krieg" vom System gezogen, zusätzlich zur Bestrafung durch den Klima-Kasten, in welchem wir leben und in welchem wir durch Missbrauch den Straf-Knopf (Unfruchtbarkeit, Unglück, Krieg), durch guten Gebrauch aber den Belohnungs-Knopf (Fruchtbarkeit, Glück, Frieden) drücken.
So kann man sich das System Natur und das moralische Gesetz als Naturgesetz gut vorstellen.
Gott hat - dies für die Theisten - es eben als behavioristischen Automaten eingerichtet und uns dann zur Erziehung in diesen Klimakasten mit den beiden Knöpfen gesteckt, uns Menschen, Tiere, Pflanzen, Pilze, Steine und natürlich auch Außerirdisches wie z. B. das Sonnenlicht.
Alles, was Entscheidungen treffen kann, kann entweder für oder gegen Missbrauch entscheiden.
Missbrauch kann ebenso an Pflanzen und Pilzen (jeweils für Drogen und Rauch oder z. B. mit Insektenvernichter-Gen) wie an Tieren begangen werden, und natürlich auch an Menschen.
Sicherlich geht sogar Missbrauch an Steinen und an stets außerirdischem Sonnenlicht.
Missbrauch ist (objektiv, vom Klimakasten aus) immer Sünde - und ohne Missbrauch hergestellte Tierprodukte sind selten geworden.
Ich würde sagen: so selten wie richtiges Christentum.
Man kann aber auch verallgemeinern: so selten wie richtige Menschlichkeit.
(Alles im Leben ist Konsum. Man kommt zur Welt und verbraucht - mehr oder weniger bewusst - zumindest etwas Platz).