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Einkauf - Verpackung - Konsumverhalten

Erstellt 01.08.2018, von Nordseemaedl. Kategorie: Umwelt & Klima. 7 Antworten.

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Benutzerbild von Nordseemaedl
Themen-Startervegan7 PostsweiblichNorden-OstfrieslandLevel 1
Einkauf - Verpackung - Konsumverhalten
01.08.2018
Ich habe mich in letzter Zeit beim Einkaufen häufig gefragt, warum die doppelt und dreifach verpackten Obst und Gemüse günstiger sind als die losen? Eigentlich könnte man ja meinen, dass die durch die Verpackung teurer werden aber dem ist nicht so. Dass die Menschen viel zu viel Müll produzieren weißt jeder. Klar ist es für die Leute einfacher handliche Verpackungen zu transportieren, aber warum tut sich da nichts? Es gibt wiederverwendbare Beutel, allerdings ist das in Supermärkten, wo an der Kasse gewogen wird, etwas umständlich, wenn überhaupt möglich. Wie seht ihr das? Habt ihr bereits Erfahrungen damit gemacht?

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.985 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
02.08.2018
Ganz einfach, in den Supermärkten und auch im Bioladen wird von verschiedenen Kunden alles angefingert (um z.B. die Festigkeit von Gurken zu testen), mal mit sauberen Pfoten, mal mit weniger sauberen. Daraus resultiert, dass die Leute, die erst später in den Laden kommen oft nur noch buchstäblich abgegriffenes (oder sagt man besser angegriffenes?) Obst und Gemüse bekommen, im schlimmsten Fall wird es sogar unverkäuflich und muss vernichtet werden - für den Käufer dieser Ware mindestens unangenehm, für den Händler unter Umständen bei Nicht- oder Billigverkauf ein Verlust. Deshalb ist die vorherige Verpackung eigentlich durchaus im Sinne der Verbraucher und Händler. Das dadurch aber mit entstehende Problem ist der unkaputtbare Plastikmüll. Deshalb wir seit Jahren an einer Verpackungstechnik geforscht, die die Schutzfunktion für die Waren und Sichtbarkeit der Waren erhält, aber dennoch den Müllberg nicht anwachsen lässt. Zum Beispiel kompostierbare Verpackungen. Hier ist aber noch viel Forschungsbedarf. Bisher konnte sich wohl noch kein Produkt in Preis / Leistung für den Handel durchsetzen. Ich finde übrigens die Kunststoffverpackungen gar nicht sooo schlimm. Die meisten bestehen im Grund aus Öl (was ja derzeit die meisten in ihren Kellern zum Heizen lagern) und können deshalb nach Gebrauch auch relativ problemlos zur Energiegewinnung benutzt werden. Genau das wird ja auch häufig mit den gelben Säcken gemacht - wie ich finde durchaus sinnvoll, bis wir was besseres haben. Verpackungen einzusparen wo es durchgängig sinnvoll ist, ist ein sehr guter Ansatz - z.B. bei Nüssen, Mehlen und so weiter. Alle Verpackungen deshalb generell zu verteufeln ist - wie bei so vielen Sachen - nicht wirklich gut, sieht nur auf den ersten Blick aus nur einem Blickwinkel gut aus.

Dennoch: Das ungute Gefühl, dass mit dem teilweise extremen Verpackungswahn auftaucht teile ich grundsätzlich.

Benutzerbild von Nordseemaedl
Themen-Startervegan7 PostsweiblichNorden-OstfrieslandLevel 1
02.08.2018
Danke für die Antwort :-)

Benutzerbild von SariK
vegan1.285 Postsweiblich91189 Rohr Level 3
02.08.2018
Also ich finde auch dass es teilweise einfach zu viel eingepackt ist... Gerade Obst und Gemüse, teilweise einzeln.
Da fragt man sich schon- was soll das!?
Dass die Sachen angefingert werden da geb ich dir recht vegbudsd aber sie werden so oder so angefingert, egal ob eingepackt oder nicht... Und wenn dann Kunden abends das abgefingerte Zeug kaufen finde ich das nicht so sehr schlimm, denn man wäscht die Sachen ja eh bevor man sie isst, oder schält sie.
(Wobei ich es auch nicht gut finde wenn die Sachen vor lauter grapschen zerdrückt werden und sie dann unverkäuflich werden) :wtf:

Ich kaufe trotzdem sehr oft (nicht immer- je nachdem) die losen Sachen auch wenn diese teurer sind. Weil ich den Verpackungsmüll einfach nicht so sehr unterstützen will. Und ich lege meine Sachen dann auch immer lose und einzeln aufs band, ohne diese Plastiktüte wo man die Sachen dann reintun kann ;)

Lg

Benutzerbild von METTA
vegan4.605 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
03.08.2018
Wir versuchen unsere frischen Sachen lose zu kaufen, meistens auf dem Wochenmarkt, dann nehmen wir entsprechend viele Tüten selber mit für Obst dass nicht so fest ist(wie Tomaten oder Aprikosen oder Beeren, aber auch für Brot und Brötchen. Das Gleiche auch im Bioladen bei uns. Meistens denken wir daran Tüten mitzunehmen, manchmal auch nicht. ;) . Für eingelegte Oliven oder Auberginenaufstrich nehmen wir meistens Gläser mit.
Was ich schade finde, dass es noch keinen Sojajoghurt im Glas gibt, wie bei den normalen Joghurts, das scheint sich wohl nicht zu lohnen. Wir haben zwar vor Jahren schonmal selber Sojamilch gemacht, aber dann wieder aufgegeben, weil die Menge für 2 Leute zu viel war und bald schlecht wurde. :-(

Benutzerbild von Arthemisia
vegan112 Postsweiblich35435 WettenbergLevel 2
09.08.2018
Das Hauptargument, warum vor allem Bio-Gemüse in Plastik verpackt wird, ist, damit die Kassierer Bio von konventionell unterscheiden können, auf die Verpackung kann man ja dann ein Etikett aufkleben ... haha, das ich nicht lache ... ein Gemüse-Großhändler hat jetzt angefangen, das Bio-Siegel inklusive Herkunftsnachweis als Brandzeichen auf der Schale anzubringen. Das halte ich für eine feine Sache, hoffentlich wird sich das weiter durchsetzen, dann gibt es zumindest eine Ausrede für Verpackungsmüll weniger ...

Ein zweites Argument ist, damit das Bio-Gemüse vor Pestiziden & Co von daneben liegenden konventionellem Gemüse geschützt wird ... halte ich genauso für eine unhaltbare Ausrede, denn in den meisten Supermärkten liegt das Bio-Gemüse auf ganz anderen Regalen als das konventionelle, außerdem kann Papier genauso gut (oder schlecht) schützen. Und viele Verpackungen haben Luftlöcher - also wie soll da Schutz gewährleistet werden?

Drittes Argument, damit Obst und Gemüse seltener angefasst wird und Krankheitskeime sich nicht auf der Schale absetzen können ... komisch, als ich Kind war, lag das Gemüse im Supermarkt generell offen da, jeder konnte es anfassen ... und krank sind wir nie davon geworden ... damals gab es aber auch noch Mitarbeiter in der Obst- und Gemüse-Abteilung, die es in Papier(!!!)-Tüten verpackt, abgewogen und mit Kuli den Preis für die Kassierer drauf geschrieben haben.

Meiner Meinung nach sind das alles Wischi-waschi-Ausreden, die Verpackung ist nur dafür da, um die 10 Cent für das Duale System einkassieren zu können. Am besten Back to the Roots und in Unverpackt-Läden, auf dem Wochenmarkt oder direkt beim Bauern kaufen.

Benutzerbild von Xina
59 PostsLevel 2
09.08.2018
Ich kaufe seit vielen Jahren alles im Bioladen, dort immer in wiederverwendbaren Beuteln und Taschen habe ich eh immer in größerer Menge im Auto... viele frische Sachen kaufe ich bei meinem Biobauern auf dem Wochenmarkt, auch in wiederverwendbaren Beuteln.


Plastik stört mich in erster Linie auch bei den Joghurts, von denen wir viele essen... deswegen überlege ich hier, ob ein Kefirpilz eine Alternative sein könnte, angeblich "frisst" der auch Sojamilch ganz gerne... vielleicht teste ich das mal. 8) Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht?



Benutzerbild von Arthemisia
vegan112 Postsweiblich35435 WettenbergLevel 2
09.08.2018
Hallo, Xina,

ich habe mal mit Sojamilch und Jogurtkulturen experimentiert ... ging bei mir leider voll daneben ...
Ohne Jogurtmaschine ist es schwierig, die Temperatur zu halten, deswegen wollten meine Bifidos nicht so ganz wie ich das wollte, und es entstand nur ein komisch schmeckender Schleim ...

Aber irgendwie muss das ja gehen, sonst könnte man ja keinen Soja-Jogurt u.ä. aus dem Kühlregal kaufen. Veganen Kefir habe ich noch nie im Laden gesehen, aber eigentlich müsste das auch funktionieren, die Kulturen sind ja nicht spezifisch für Kuhmilch, sondern können diverse C-Quellen verstoffwechseln.

@ Vegbudsd:
Gerade weil Plastik auf Erdölbasis ist, sehe ich die riesigen Verpackungsberge kritisch.
Zum ersten wird irgendwann Erdöl aufgebraucht sein, der Tag X ist meiner Meinung nach auch nicht mehr weit weg, vielleicht noch nicht in 5 oder 10 Jahren, aber viel länger kann es nicht mehr dauern. Warum sonst erschließen immer mehr Ölkonzerne Lagerstätten, die bis vor 5 Jahren noch als unrentabel galten, warum sonst sprießen in Dubai Luxushotels mit Solarbetrieb wie Pilze aus dem Boden?
Zweitens braucht eine Plastiktüte 300 bis 400 Jahre, bis sie so weit zerzetzt ist, dass man nur noch Spuren von Mikroplastik nachweisen kann - und was das für ökologische Langzeitfolgen nach sich zieht, kann niemand wirklich abschätzen.
Drittens enthalten PE-Schläuche Weichmacher, Farbstoffe und andere chemische Zusätze, die beim Erhitzen - egal ob beim Recycling oder in der Müllverbrennungsanlage - giftige Dämpfe freisetzen. Auch hier sind die ökologischen Folgen unüberschaubar.

1x bearbeitet

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