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Ich habe einen Hasen getötet :(

Erstellt 25.09.2019, von PittBull. Kategorie: Tierschutz & Tierrechte. 9 Antworten.

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Benutzerbild von PittBull
Themen-Startervegan148 PostsweiblichRegensburgLevel 2
Ich habe einen Hasen getötet :(
25.09.2019
Hallo Leute, ich war länger nicht aktiv. Sorry dafür. Habe zwei neue Jobs und muss gerade irgendwie mit mir selbst klar kommen. Wie der Titel schon verrät ist etwas sehr unschönes passiert. Vorab, die Story ist vielleicht nicht unbedingt etwas für schwache Nerven.


Ich war mit meinem Hund unterwegs. Es wäre vielleicht wichtig zu erwähnen, dass ich früher Kaninchen hatte, und die mit dem Hund zusammen rumgelaufen sind. Sie sind mir sogar einmal während ich in der schule war, abgehauen und waren viele Stunden mit meinem Hund alleine. Er hat weder ihnen noch sonst einem Wesen je schaden zugefügt. Daher ist das alles noch unbegreiflicher für mich.
Wir waren also unterwegs, plötzlich hörte ich etwas quietschen, mein Hund rannte einem jungen Hasen hinterher. Ich wollte dazwischen gehen aber war zu langsam. Mein Hund erwischte den kleinen ganz blöd im Gesicht. Das Tier ging sofort zu Boden, strampelte mit den Hinterläufen und blutete stark aus einem Auge. Ich war total hilflos, schrie meinen Hund an, was er denn getan hatte. Mein Hund war total perplex. Ich weiß nicht ob er ihn mit Absicht verletzt hatte..
Ich rief etliche Tierärzte an, aber einer nach dem anderen schickte mich zum nächsten, bei dem der Arzt im OP sei oder sie solche Tiere gar nicht behandeln.
Ich war total verzweifelt, ich konnte das Tier doch nicht so leiden lassen. Ich lief nach Hause und holte Schaufel und Kiste. Aber ich konnte ihn nicht mitnehmen ohne einen Tierarzt oder Hilfe.. Was sollte ich tun? Er quälte sich noch immer, dabei hoffte ich insgeheim er sei gestorben. Ich rief sogar meine Kollegin an, ob ihre Eltern das Tier erlösen könnten. Sie meinte das ihre Eltern auf so was keine Lust hätten und das Tier einfach zum Sterben im Wald lassen würden. Und so stand ich da mit der Schaufel.. und so tat ich es dann. Es war furchtbar und ich hatte danach eine Art Nervenzusammenbruch. Noch immer beschäftigt es mich..
andere Menschen essen jeden Tag Tiere... Und ich, wo ich doch keinem Tier Schaden will komme in so eine Lage.



Benutzerbild von Ahimsa
vegan60 PostsweiblichLevel 2
25.09.2019
Es tut mir sehr leid, dass du in so eine Situation gekommen bist :| Wie geht es dir aktuell damit?
Du kannst da nichts dafür und hast dein bestmöglichstes getan. Es ist sehr schade und verantwortungslos das keiner der Ärzte dem Tier helfen wollte. Ich wüsste auch ehrlich nicht was ich in der Situation getan hätte und ob ich ihn hätte erlösen können. Tröste dich damit das du ihm weitere Schmerzen erspart hast :| Auch dein Hund hat instinktiv gehandelt, egal ob er es nun absichtlich gemacht hat oder im Spiel.



Benutzerbild von PuschelQueen
vegan411 PostsLevel 2
25.09.2019
Das tut mir sehr leid für dich. Du kannst da absolut nichts dafür. Wahrscheinlich war das irgendwo noch der natürliche Instinkt der bei deinem Hund durch gedrungen ist. Viel mehr ärgern mich die Tierärzte. Das ist unverantwortlich! Mein Tierarzt hätte das Tier sofort versorgt. Schade, dass dir Niemand zur Hilfe kam. Da trifft dich wirklich am wenigsten die Schuld. Du bist - wie du selber sagtest - in eine sehr unglückliche Situation gekommen.

Fühl dich ganz fest gedrückt. :heart:

Wenn du jemanden zum Reden brauchst kannst du dich gerne aussprechen. :-(

Auch wenn meine Situation nicht dieselbe wie deine ist, aber ich fühle mich auch sehr schuldig weil ich bisher den Tieren auf dem Hof (wo ich gearbeitet habe) nicht helfen konnte. Und da sind - leider - die Tiere auch reihenweise gestorben. Ich war zwar nicht für die Lebewesen verantwortlich. Dennoch belastet einen so was.

Und egal ob als Veganer oder nicht... die Situation war im Allgemeinen einfach schon schlecht dadurch, dass du keinen Menschen hattest der dir beigestanden hat. Ich wünsch dir auf jeden Fall das Beste. Und ich hoffe auch, dass du die Situation bald verarbeiten kannst. *ganz fest drück und knuddel*

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Spock
25.09.2019
Das ist sehr traurig zu lesen.
Ich weiß natürlich nicht wie es dem Hasen ging, aber wenn er nicht mehr abhauen konnte hast du ihm wahrscheinlich wirklich nur weiteres Leiden erspart. Und glaub mir, die meisten Fleischesser hätten es nicht übers Herz gebracht ein Tier zu töten. Du hast nur an das Tier gedacht, deine eigene Belastung, dein Schuldgefühl und Hemmung außen vor gestellt. Das ist auch eine Tugend von Veganern, Mitgefühl nicht nur vorplappern sondern auch umzusetzen, selbst wenn es einen extrem belastet. Die Meisten ,,knallharten‘‘ Omnis hätten das niemals getan, hätten an sich selbst gedacht und wären gegangen.


Fühl dich gedrückt. Leidet passiert es sehr oft dass Hunde Wildtiere und Katzen, Hauskaninchen etc. reißen. Ich hoffe euch passiert das nicht nochmal. Unser Tierheim hat besonders im Frühjahr oft ohne Ende Jungtiere die von Hunden angeschleppt/ verletzt wurden.
Ich denke dein Hund wollte das Tier garnicht töten sondern ist reflexartig hinterher gerannt, wie einem Ball. Etwas bewegt sich schnell = fangen. Hätte er es töten wollen, dann hätte er das getan. Dennoch ist es sehr traurig dass es dazu kam.


Alles Gute und denk immer daran dass dir dies zeigt was für ein guter Mensch du bist.
Weil du um jedes Tier trauerst und weil du es erlösen konntest.


Viele Grüße :heart:

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PeeBee
26.09.2019
Das tut mir so leid, für den Hasen, für den Hund und für Dich PittBull. Der Hund hat nur das getan, was instinktiv in ihm angelegt ist. Da kann man noch so ein "liebes" Tier sein, manchmal bricht das durch.


Aber ich denke, Du hattest keine andere Wahl. Völlig versagt haben aber die, die Du um Hilfe angesprochen hast. Ganz besonders alle Tierärzte. Es ist ihre ethische Pflicht, das Tier zu erlösen.


Ich kann Dich gut verstehen, auch, wie schlimm es Dir jetzt geht. Ich habe vor mehr als 30 Jahren mal eine Amsel töten müssen, die ich schwerst verletzt am Waldrand fand. Ich kann bis heute nicht daran denken, ohne dass mir ein Kloß im Hals entsteht.

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DaisyDuck
26.09.2019
Hallo PittBull,
es tut mir sehr leid, dass Du in eine solch schlimme Situation gekommen bist.
Das kann natürlich jedem Hunde- und oder Katzenhalter passieren. Der Jagdtrieb steckt in diesen Tieren einfach drin.


Ich habe schon mehrfach verletzte Vögel, die ich im Garten gefunden habe (bei uns gibt es viele Katzen) zu Tierärzten gebracht, sie wurde immer problemlos angenommen, untersucht und mussten leider meistens erlöst werden. Angerufen habe ich bei den Tierärzten vorher nie, einfach das Wildtier hinbringen, dann müssen sie es behandeln. Dieses Jahr habe ich im Hof neben der Hecke einen fast nackten Jungvögel gefunden, ein Würmchen mit geschlossenen Augen. Er lebte aber noch, hat sich gewunden, sicher war er aus dem Nest in der Hecke gestürzt, habe es nicht fertig gebracht ihn zu erlösen, habe ihn zum TA gebracht, sie haben getestet ob er trinken kann und ihn dann eingeschläfert.


Ich hoffe Du kommst nie wieder in eine solche Situation, aber falls doch, fahr das Wildtier direkt zum TA ohne vorher anzurufen, ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht.

Viele Grüße



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habanero79
27.09.2019
Schade das du in diese Situation gekommen bist und meinen größten Respekt, dass du es nicht übers Herz gebracht hast einfach weiter zu gehen :clap: . Ich muss gestehen, ich hätte zumindest kurz daran gedacht, bis mein Gewissen mich geplagt hätte.Ich hätte es aber auch nicht einfach so qualvoll sterben lassen können...

Deinem Hund kann man keinen Vorwurf machen. Das ist nun mal ein Trieb. Ich kenne das auch von meinen. Bisher bin ich noch nie in so eine Situation gekommen weil sie immer langsamer sind wie das Wildtier, oder vielleicht auch nicht beißen, so genau sehe ich das nicht. Gott sei dank. Was mir aufgefallen ist, dass meine Hunde vielleicht noch 1-2 Sekunden nach dem Losspurten abrufbar sind und sie zurück kommen. Wenn sie aber schon voll im Galopp sind, schalten sie komplett ab. Ist das bei deinem auch so?

Ansonsten hast du absolut richtig gehandelt. Schade, dass du mit dieser Situation alleine umgehen musstest und ich hoffe, dass du zumindest jemand hast (Partner etc.) mit dem du das aufarbeiten kannst. Auch wenn es für dich sehr belastend ist, für das Tier war es in dieser Situation das Beste. Du bist eine starke Frau!

1x bearbeitet

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Chrissie
27.09.2019
Hallo Pittbull,


ich empfehle dringend den Besuch einer Hundeschule.


Liebe Grüße
Chrissie

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DaisyDuck
27.09.2019
Hundeschule ist natürlich immer gut, aber es verspricht eine leichte Lösung, die es für den genetischen Jagdtrieb nicht gibt:
Hunde sind sozial, territorial und Jäger. Der Jagdtrieb ist genetisch fixiert und lässt sich nicht löschen. Man kann nur versuchen ihn zu kontrollieren bzw. den Hund an der Schleppleine zu lassen. Es ist wie Habanero schrieb: in den ersten Sekunden besteht die Möglichkeit den Hund zurückzurufen, aber ein aktiv jagender Hund lässt sich in der Regel nicht mehr zurückrufen, er ist in seiner Handlungskette nicht mehr ansprechbar.
Als verantwortungsbewusster Hundehalter muss man also die Umgebung ständig abscannen wenn der Hund frei läuft.


Hier ein Artikel über Windhunde, die genetisch einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb haben:


https://www.galgo-hilfe.de/infos/erziehung/jagdtrieb

Benutzerbild von PittBull
Themen-Startervegan148 PostsweiblichRegensburgLevel 2
28.09.2019
Vielen lieben Dank für alle aufmunternden Worte erst mal :heart:

Zum Thema Hundeschule, ich habe meinen Hund seit 6 Jahren, 10 Jahre ist er alt. Ich glaube nicht das ich diesen trieb in einer Hundeschule heraus trainieren kann. Zumal ich noch nie ansatzweise in so einer Lage gewesen bin. Mein hund schafft es nicht mal eine Fliege zu fangen. Ein mal ist er einem Hasen nachgelaufen aber war nicht ansatzweise schnell genug in seine Nähe zu kommen. Ich werde ihn im Wald nicht mehr ohne Leine laufen lassen und ansonsten beobachte ich nun genau die Umgebung und was er macht.


Wie ich damit klar komme ist schwer zu sagen. Ich kann den Weg auf dem das passiert ist nicht mehr gehen, mag nicht mal in die Nähe dieses Weges. Ansonsten komme ich aber damit klar. Ich Versuche mir immer wieder klar zu machen, dass es ein Unfall war und ich bestmöglich geholfen habe..

Und die Frage ob er 1-2 Sekunden nach dem los spurten noch hört kann ich gar nicht beantworten weil ich bisher erst zwei mal in eine solche Situation kam. Er bekommt vieles auch gar nicht mit, Katzen die sich im Gras verstecken zb. Also dieses Tier muss ihm direkt vor die Füße gelaufen sein.


Danke auch für den Tipp mit dem Tierarzt. Wenn ich nochmal in eine solche Lage komme gehe ich einfach hin!

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