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„Vegane“ Eier?

Erstellt 03.03.2020, von Ivo. Kategorie: Tierschutz & Tierrechte. 52 Antworten.

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Benutzerbild von Karotte60
vegan14 PostsweiblichBurgauLevel 1
03.03.2020
Ich finde es grandios, was ich hier über Hühner und deren Verhalten erfahren kann...davon hatte ich wenig Ahnung. Auch dieses Thema bietet einen breiten Diskussionsbereich, aber zum Ausgangspunkt zurückzukommen:
ich bin begeistert, dass wenigstens ein paar Hühner vor ihrem unfreiwilligen Ende gerettet wurden und ob ihre Eier jetzt vegan oder nicht vegan sind....wir bedanken uns dafür und verwenden sie als Kostbarkeit...ob selbst oder als Geschenk an Freunde. :heart:

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Layla-Eve
03.03.2020
Huhu,
meine Erfahrung mit den Hennen von RdH, sie haben NIE versucht, zu brüten, wie die "Rassehühner".
Es wurde auch mit weg gezüchtet. Bringt ja auch nix im Eier-Lege-Betrieb.
Sehr schön habanero, dass ihr solche Mädels adoptieren wollt !!!
Sie machen soo viel Freude!
Ich esse die Eier, meiner Hühner, und Brüten der anderen Hühner muß ich leider unterbinden,
da niemand die Hähne haben will. :-/
Allerdings, das will ich noch hinzu fügen, für habanero: die RdH-Huhnis haben selten eine hohe Lebenserwartung. Häufig machen sich, ca nach 1,2 Jahren Probleme mit dem Legedarm
bemerkbar, und, in meinem Fall gebe ich dann ordentlich Geld i.d. TiHo aus, um ihnen zu helfen, was aber auch leider oft nicht mehr möglich ist.

1x bearbeitet

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DaisyDuck
03.03.2020
Also freiwillig legen die heutigen Hochleistungshennen nicht täglich ein Ei, sie wurden genetisch so gezüchtet dass diese enorme Dotteranzahl schon bei der Geburt in ihrem Eierstock angelegt ist. Sie MÜSSEN über 300 Eier im Jahr aufgrund ihrer Züchtung legen.


Wir essen die Eier unserer Enten nicht. Ich finde es, wie Dana, eher unappetitlich, die Eier kommen aus der selben Körperöffnung wie Urin und Kot. Außerdem sind im Dotter viele Hormone und ein Hühnerei besteht zu etwa 65% aus Fett. Und wenn man mal eine Legedarmvorfall gesehen und behandelt hat bestätigt sich das noch mehr.....

@Habanero: toll, dass Ihr einige Hennen von RdH aufnehmen wollt ! Als Tipp: nehmt nicht zu viele auf einmal auf, denn wie Layla-Eve schreibt, muss man mit gesundheitlichen Problemen im Legedarmbereich rechnen, und wenn man z.B. einer Henne eine kleine Legepause durch einen Hormonchip verschaffen will, dann kostet das gleich mal 130-150€ für eine Henne. Auch Operationen können durchaus fällig werden, die dann mehrere Hundert Euro kosten. Und informiert Euch rechtzeitig wegen der Impfpflicht. Anmeldung bei der Tierseuchenkasse ist auch für Hobbytiere Pflicht. Über weitere Berichte zu Eurer geplanten Hennen Aufnahme würde ich mich freuen.



Benutzerbild von Ivo
Themen-Starter89 PostsmännlichGreiveldange Level 2
03.03.2020
Vielen Dank schon mal, für die interessante Diskussion. Ich bin halt irgendwann mit dem Thema konfrontiert worden, habe mir so meine Gedanken gemacht und möchte wissen, wie Andere drüber denken.


„Verbrauchte“ Hennen werden ja normalerweise entsorgt. Sorry, es so krass auszudrücken, ist aber leider so. Deshalb finde ich es edel, sich ihrer anzunehmen und ihnen noch ein paar schöne Jahre zu schenken. Und wenn sie noch „aus Gewohnheit“ Eier legen, fände ich es respektlos, diese nicht zu verwerten, sei es zu verschenken, oder aber selber zu konsumieren.

Als ich auf pflanzliche Nahrung umgestiegen bin, war es mir ein Leichtes, Eier von meinen Speiseplan zu streichen, weil ich sie sowieso nur sehr selten verzehrt hab. Was ich allerdings mag, sind Kuchen, Spätzle und so Sachen. Und da könnte ich mir durchaus vorstellen, Eier von geretteten Hennen zu verwenden. Das mag natürlich nicht für jeden stimmig sein.

Sonnige Grüße,
Ivo



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habanero79
04.03.2020
Ich sehe das auch so wie du Ivo. Ich hab vorher auch nur selten Eier gegessen, war aber erschrocken in wievielen Produkten Eier drin sind... Ich verstehe z.B. nicht wieso man unbedingt Eier in die Nudeln mischen muss. Die sind doch ohne auch superlecker :crazy: . Und viel erschreckender fand ich dann, dass in den meisten Produkten sogar noch Eier aus Bodenhaltung verwendet werden.

Bei uns ist es ja leider auch so, dass ich der einzige Veganer bin. Meine Frau backt gerne und meine Kinder essen gerne Waffeln, Pfannkuchen oder auch mal ein Rührei. Bisher hat sie dafür eben Eier aus dem Supermarkt genommen. Da ist es mir natürlich jetzt 1000mal lieber wenn sie die Eier von unseren geretteten Hühnern dafür benutzt.

Und dann kann ich auch mit "ruhigerem" Gewissen ihren Kuchen essen.

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Loupa
04.03.2020
Wie schon in einem anderen Thread erwähnt, halten wir auch ehemalige Legehennen, die von so einer Organisation vermittelt wurden. Wir haben nebst einigen Turbohühnern (die jetzt 3-jährig sein müssten und sich immer noch bester Gesundheit erfreuen, aber zum Glück nur noch wenige Eier legen) auch solche, die anscheinend einer älteren, robusteren Rasse angehören. Diese waren bei der Ankunft auch gar nicht so zerrupft, sondern sahen eigentlich ganz ordentlich aus und legen noch fast jeden Tag Eier, und das ein gutes halbes Jahr nach ihrer Rettung. Ich kann nach wie vor nur noch den Kopf darüber schütteln, dass diese Tiere bereits nicht mehr rentiert haben und entsorgt werden sollten. Es ist richtig, dass ein Ei zu produzieren eine enorme Anstrengung für die Tiere ist, man könnte es etwa mit einem Marathonlauf vergleichen. Daher bin ich froh für jede Pause, die die Hühner einlegen. Wir haben nur eine Henne, die aktiv brüten möchte. Natürlich nehmen wir ihr die Eier weg, und sie sitzt dann einfach trotzdem tagelang, manchmal wochenlang in ihrem Nest, auch ohne Eier. Das ist ok so, sie darf das. Wir haben auch noch keine Hormonchips einsetzen lassen, da unsere Hühner offensichtlich auch trotz dem Eierlegen gesund sind. Falls es medizinisch notwendig wäre, würden wir es natürlich machen lassen.

Ich esse ab und zu ein Ei und stehe auch dazu. Unsere Hühner legen mehr, als sie selber fressen möchten und mehr, als wir verschenken können. Es wäre respektlos, die Eier einfach auf den Kompost zu werfen. Ich würde mich trotzdem als vegan bezeichnen, auch wenn es genau genommen natürlich nicht so ist. Ich möchte nicht in den gleichen Topf wie die Vegetarier geworfen werden, da ich abgesehen von dieser Ausnahme absolut keine tierischen Produkte essen würde.

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habanero79
04.03.2020
Sehr schön geschrieben. Es geht beim Vegan-sein doch eigentlich nicht darum irgendwelche Definitionen einzuhalten, oder?! Vielmehr geht es (zumindest mir) darum, so viel Tierleid wie möglich zu vermeiden. Das Huhn muss nicht mehr leiden. Im Gegenteil, sein Leben geht jetzt erst richtig los. Ich sehe es auch so, dass Wegwerfen respektlos ist und niemandem etwas bringt (außer vielleicht den Mikrobakterien).

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PeeBee
04.03.2020
Loupa, ich denke, Du lebst so vegan wie möglich. Mehr können wir doch sowieso nicht tun. Und das ist in Ordnung. Das ist auch keine "Absolution" für Eieresser. Aber die Eier Deiner Hühner sind nun einmal da, und wegwerfen ist wirklich ein No-go.

Und spätestens, wenn man ein lebenserhaltendes Medikament einnehmen muss, muss man sich sowieso ganz neu entscheiden, ob man ein "100%iger" sein will, der vielleicht sein Leben riskiert, wenn er das Medikament verweigert, oder ob der Selbsterhaltungstrieb für einen Priorität hat.

Auch das ist keine "Absolution" pro-Medikamente oder gar eine Verharmlosung oder Bagatellisierung des Problems. Aber solange es z.B. keine Krebsmittel gibt, die nicht am Tier erprobt worden sind, sollte jeder "moralisierende" Veganer in sich gehen und überlegen, bevor er verurteilt.

Natürlich habe ich bei meiner Hautkrebserkrankung 2017 eine milde Chemo und fünf Strahlungen akzeptiert, wissend, dass beides am Tier versucht worden ist. Hätte es Alternativen gegeben, die nicht am Tier versucht worden wären, hätte ich das sofort akzeptiert und sogar selbst gezahlt. Und meine Herzinsuffizienz wird auch mit Medikamenten behandelt, die irgendwann mal am Tier versucht worden sind. Das ändert aber nichts daran, dass ich jede Petition unterzeichne, die fordert, Alternativen zu Tierversuchen zu suchen und zu probieren. Und wie gesagt, ich wäre gern bereit, mehr Zuzahlungen zu leisten, wenn es der Suche nach Alternativen diente. Aber mein Leben zu opfern oder auch nur zu riskieren, nein, dazu bin ich nicht bereit.

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DaisyDuck
04.03.2020
Was ist denn daran „respektlos“ oder ein „no-go“ wenn man sich dagegen entscheidet die Eier der eigenen Hühner oder Enten zu essen ?


Da sieht man mal wie stark es in den Köpfen verankert ist, dass es sich bei Eiern um Nahrungsmittel für Menschen handelt. Dem ist aber ganz und gar nicht so.
Befruchtete Eier sind werdendes Leben, unbefruchtete Eier sind eher Totgeburten oder evtl. Menstruationsabgänge. Für mich keine Nahrungsmittel. Im Eidotter sind viele Hormone enthalten und ein Hühnerei besteht zu ca 65% aus Fett...... gesund ist das wohl eher nicht.

Außerdem geht in der Natur nichts verloren, wir bringen die Eier in den Wald, dort können sich Fuchs, Marder, Raben usw. drüber freuen.

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habanero79
04.03.2020
Niemand hat hier geschrieben das es ein No-Go oder respektlos ist die Eier nicht zu essen. Es ging hier doch ums Wegwerfen. Du bringst deine Eier ja auch in den Wald und wirfst sie nicht in den Biomüll, oder? Ich denke, auch PeeBee meinte das so.

In den Wald bringe finde ich aber tatsächlich eine gute Alternative :D . Allerdings werde ich dazu wohl eher nicht kommen weil sich bereits sämtliche Nachbarn und die Schwiegereltern als Abnehmer angemeldet haben :clap: .

1x bearbeitet

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