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Erstellt 05.12.2019, von Herzeloyde. Kategorie: Allgemein vegan. 16 Antworten.

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Benutzerbild von kilian
vegan7.031 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
06.12.2019
Das stimmt, peebee.
Den Satz mit der "Schmierenkomödie" habe ich selbst nicht so ganz verstanden.

Aber welcher Fleischesser hält sich denn für irrational? Die meisten wollen ihr Verhalten als Rationalität verstanden wissen, argumentieren aber irrational.
Ging den meisten Veganern wohl ebenso, bis sie sich - aus guten, ziemlich rationalen Gründen - entschieden haben, etwas zu ändern.

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PeeBee
06.12.2019
Ich gehe mit dem Begriff "Rationalität" sehr vorsichtig um. Was manchmal unter "Rationalität" läuft, ist oft ihr Gegenteil. Ich denke (und argumentiere meist) logisch, ich habe das in meinem Studium so gelernt, lebe seit gut 50 Jahren gut damit, und würde mich einen "Rationalisten" nennen. Aber Du hast schon recht, es würde kaum jemand zugeben, irrational zu sein oder zu argumentieren.

Ich wäre auch gar nicht in die Diskussion eingestiegen, aber ein Frontalangriff gegen Rationalität, und das "Wissen" um die "wahre Natur des Menschen" mag ich so einfach nicht hinnehmen.

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.847 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
06.12.2019
Zitat kilian:
Das stimmt, peebee.
Den Satz mit der "Schmierenkomödie" habe ich selbst nicht so ganz verstanden.

Der ist im Zusammenhang mit dem unmittelbar vorangegangen Text unmissverständlich als Kritik an rational argumentierenden Veganern zu verstehen. Alternativ an allen rational argumentierenden Menschen, was es nicht besser macht.

Falls Herzeloyde es nicht so meinte, kann sie das ja gern noch aufklären.

1x bearbeitet

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Herzeloyde
06.12.2019
Unverschämt wollte ich wirklich nicht sein. Falls das so rausgekommen ist, tut es mir ehrlich leid. Und ich habe selbstverständlich bei den 2 Argumenten für eine vegane Lebensweise ausdrücklich und unmissverständlich von mir gesprochen und nicht verallgemeinert. Ich habe lediglich bei den 2 Argumenten für den Konsum von Tierprodukten der Einfachheit halber etwas verallgemeinert. Es ist möglich, dass es der eine oder andere tut, weil er meint, es wäre gesund oder es würde sich gehören.

Ich denke, Herzeloyde hat mit der Aussage recht, dass die meiste Menschen sich für rationaler halten als sie es objektiv sind.

Darum ging es mir vor allem. Wir treffen Entscheidungen fast immer emotional, begründen sie aber häufig trotzdem rational. Es muss uns nicht peinlich sein. Man ist deswegen nicht dumm.


Selbstverständlich lehne ich die Ratio nicht ab. Es ist auch enorm wichtig, Faktenwissen zu haben und es zur Verfügung zu stellen wie zum Beispiel hier. Dann können diejenigen, die sich für eine vegane Lebensweise interessieren, es suchen und finden. Und das tun sie! Wenn jemand etwas wissen WILL, dann findet er Mittel und Wege, es sich anzueignen.


Ich habe nur erzählt, dass ich im persönlichen Gespräch (Aktivismus ist etwas anderes, aber damit habe ich null Erfahrung) das Wissen und rationale Argumente nur extrem spärlich einsetze. Das gibt es nicht umsonst, darum muss mich der andere ausdrücklich bitten und dabei ehrlich interessiert wirken. Ich halte das für besser und habe deshalb hier die Anregung gegeben, es einfach mal zu versuchen. Nötigen wollte ich ganz bestimmt niemanden dazu.


1x bearbeitet

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PeeBee
06.12.2019
Es ist gut, dass Du das klarstellst. Wobei ich die "Schmierenkomödie" wirklich nicht in Ordnung fand.

Benutzerbild von Crissie
vegan820 PostsweiblichLevel 4Supporter
06.12.2019
Hallo Ihr Lieben,

ich finde Eure Diskussion sehr interessant!

Ich glaube auch, dass die meisten Essensentscheidungen aus dem Bauch raus getroffen werden und nicht durch den Verstand. Was die Schönheit angeht, ist es meiner Meinung nach so, dass wir unverletzte heile Sachen meist schöner finden, als verletzte, tote oder aufgeschnittene. Also, wir legen z. B. eine ganze Weintraube in die Schale, nicht eine, bei der schon Beeren fehlen. Wir empfinden Mitleid, wenn wir Verletzte sehen, ob das nun Tiere oder Menschen sind. Eine große Verletzung ruft große Abwehr hervor, manche von uns können gar nicht hinsehen, jeder weiß, dass sofort etwas dagegen unternommen werden muss. Viele Menschen ekeln sich vor rohem Fleisch, können es aber sehr genießen, wenn es von jemand anderem zubereitet wurde. Das lasse ich schon als Schmierentheater durchgehen.


Und Peebee, ich glaube sehr wohl, dass uns Rationalität auch schon sehr geschadet hat, nämlich, wenn jemand nicht seinem Mitgefühl folgt, sondern z. B. Leute erschiesst, um ihnen ihr Land wegzunehmen. Nüchtern betrachtet braucht er das Land ja wirklich. Oder z. B. wenn man dem Kind erklärt, dass der Hase jetzt kein Freund mehr ist, weil er jetzt sein Schlachtgewicht erreicht hat, und es soll jetzt vernünftig sein...

Ich glaube Herzeloyde meinte, dass wir es zugeben sollen, dass wir oft nicht unsere Nahrung nach rationellen Kriterien (Vitamine, Kalorien, Mineralstoffe, etc.) auswählen sondern dass da Gefühle wie Hunger, Erinnerung an Geborgenheit bei der Mutter, etc... mitspielen.


Liebe Grüße
Crissie

Kein Benutzerbild
PeeBee
06.12.2019
Liebe Criessie,

ich halte das Töten von Menschen zu Landnahmezwecken nicht für rational. Ebenso wenig, einem Kind einen Hasen zu schenken, den man dann schlachtet. Genau das meinte ich ja damit, als ich schrieb "Was manchmal unter "Rationalität" läuft, ist oft ihr Gegenteil." Landnahme auf Kosten anderer und die Tötung von Tieren, ohne dass man selbst vor dem, Verhungern ist, ist Gier, Habenwollen, manchmal auch Hass, in jedem Fall Dummheit. Und das kann niemals rational, also vernünftig, sein.

Ich denke, man sollte mit dem Begriff "Rationalität" sehr achtsam umgehen (zumindest tu ich das), genauso wie mit dem Begriff "logisch". Wie oft höre ich "Das ist doch logisch", und kann nur den Kopf schütteln über so viel Unlogik, die dahinter steckt ;-)

Lieben Gruss!

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