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Anreiz verloren?

Erstellt 09.03.2015, von Ben26. Kategorie: Allgemein vegan. 8 Antworten.

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Themen-Starter3 PostsLevel 1
Anreiz verloren?
09.03.2015
Hallo zusammen,

ich habe mich Anfang 2014 dazu entschlossen vegan zu werden. Zuerst aus Neugierde, nachdem ich mich zunehmend informiert hatte, aus Überzeugung. Gegen Ende Oktober war ich für zwei Wochen in Norwegen. Ich wollte dort eine Ausnahme machen um Dinge zu probieren, von denen ich dachte, die muss ich probiert haben wenn ich mal da bin (Rehntier Burger, viel frischen Fisch,...). Zuerst war es eine Überwindung, doch dann wurde es zunehmend leichter.
Zurück in Deutschland, fiel es mir auf einmal schwer, mich wieder völlig vegan zu ernähren. Ich machte immer wieder "Ausnahmen". Diese häuften sich zunehmends, bis ich irgendwann Mitte/Ende Dezember völlig die Kontrolle verlor und wieder ein Allesfresser war und gegessen habe, was mir danach war. (Zudem habe ich in den 2 Monaten 10 kg zugenommen).
Seit Anfang diesen Jahres möchte ich nun die ganze Zeit wieder vegan leben... aber ich schaffe es einfach nicht. Obwohl ich im Bilde über die Gesundheit und Vorteile der veganen Ernährung bin, Videos/ Filme anschaue, Berichte lese und mich sehr dafür interessiere - bekomme ich es nicht hin mich wieder vegan zu ernähren. Dauernd mache ich "Ausnahmen" und esse was anderes, weil es manchmal einfacher ist und weil es mir einfach reizt, bzw. schmeckt. Im Nachhinein denke ich dann immer anders darüber, aber...
Es ist so, als ob mir irgendwie der Anreiz oder die Anreize fehlen. Trotz, dass ich weiß was für Vorteile vegan hat. Gesundheitlich und menschlich.
Hat jemand eine Idee oder kann mir jemand helfen, die Anreize zu überwinden - oder wieder die richtigen Anreize zu finden? Ich möchte wirklich gerne wieder Veganer sein! Nur mein Kopf spielt momentan nicht mit -.-
Danke!
Ben

Benutzerbild von kilian
vegan7.003 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
09.03.2015
Hallo Ben

herzlich Willkommen hier im Forum!

Es gibt zwei "Stadien" der Vegan-Umstellung.
Einmal das Wissen über die Hintergründe. Also wie Tiere für Tierprodukte gequält werden, dass die Umwelt unter Tierprodukten leidet und warum Veganismus gesünder ist...
Aber das allein genügt in der Regel nicht.
Wichtiger ist auch noch eine Art "Erkenntniss", dass die vegane Lebensweise nicht etwas völlig Abstraktes ist, sondern ganz konkret zu einem passt.
Diese zweite "Phase" schließt sich in der Regel an... der Umstieg wird auch noch einfacher, wenn man sich mit Leuten trifft, die ebenfalls vegan werden wollen.

Gemeinsame Kochabende, gemeinsam Essen gehen usw. das machts schon viel leichter.

Hast Du denn im Bekanntenkreis Leute, die vegan leben oder vegan werden möchten?

Woher kommst Du denn?

Viele Grüße

Kilian

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Themen-Starter3 PostsLevel 1
09.03.2015
Hi Kilian,

also erstmal vielen Dank für die Antwort. Die Frage, die sich mir allerdings immer noch stellt, ist: Wieso habe ich schon ca. 10 Monate voller Überzeugung vegan gelebt und ich hatte nie Zweifel... naja ...
Deine Tipps finde ich aber sehr hilfreich! Ich komme eigentlich aus Karlsruhe, lebe aber momentan noch in Duisburg, bis ich mit meinem Studium hier fertig bin (Ich beginne gerade mit der Abschlussarbeit). Ansonsten ist meine Freundin auch Veganerin. Sie macht aber alle paar Wochen eine Ausnahme und isst etwas Fisch. Da wir eine Fernbeziehung führen, sehe ich sie jedoch nicht so häufig. Aus meinem Verwandtenkreis kenne ich niemanden, der sich vegan ernährt. Meine WG-Mitbewohner sind auch keine Veganer und in meinem Bekanntenkreis fällt mir spontan ebenso niemand ein.
Aber ich werde mich einfach mal nach veganen Gruppen oder Leuten umschauen, um diese Events oder Aktionen wahrzunehmen und vielleicht dadurch wieder einen festeren Draht zum Veganismus zu bekommen.

Grüße
Ben

Benutzerbild von kilian
vegan7.003 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
10.03.2015
Hi Ben26,
neue Angewohnheiten schleichen sich halt langsam ein. Das ist ja auch der Trick bei der Vegan-Umstellung: Die reine Überzeugung reicht nicht immer aus, das sieht man ja an den zig Vegan-Tests (die alle fehlschlagen). Erst wenn es nach 2-3 Wochen zur Gewohnheit geworden ist, wird es einfach.
Bei mir hat es auch ne Weile gedauert, bis ich wirklich konsequent vegan war. Allerdings hatte ich mir das Ziel gar nicht gesetzt, sondern es hat sich halt so entwickelt.

Vielleicht spielt der generelle Antrieb auch ne Rolle. Bist Du ein Typ, der seine Aufgaben in der Regel gut erledigt, oder lässt Du Dinge eher mal schleifen?

Viele Grüße

Kilian

Benutzerbild von flo
1.699 PostsLevel 3
10.03.2015
Hey,
willkommen hier!

Iss doch einfach vegan! 8)
Ist doch nicht so schwer, oder? Einfach nichts nicht-veganes essen und schon ist es vegan. Oder woran hakts?


LG
FLO

Kein Benutzerbild
Themen-Starter3 PostsLevel 1
12.03.2015
Hallo,

zuerst danke für die Anregungen und Tipps. Ich werde es versuchen es durchzuziehen :)
@ Kilian: mein "genereller Antrieb" kann ich nicht allgemein definieren, da es, wie bei jedem anderen denke ich auch, darauf ankommt um was es sich handelt. Es gibt Dinge für die man sich mehr begeistern kann und eine größere Motivation hat und Dinge, bei denen das eben nicht der Fall ist.

@ flo: also ohne jetzt vermessen oder beleidigend zu klingen, aber die Antwort ergibt sich wohl schon aus der Fragestellung des Themas - wenn es mir leicht fallen würde, dann hätte ich es ja schon längst wieder durchgezogen. Woran es hakt kann ich nicht genau sagen. Ich koche selbst ja vegan. Nur wenn es bspw. von meinen WG - Mitbewohnern was anderes gibt und das greifbar ist - oder so auf die Schnelle... das ist das Hauptproblem.

Allgemein hilft es schon darüber mehr nachzudenken und hier aktiv zu werden. Ich denke wieder mehr darüber nach bin disziplinierter. Mal schauen wie sich das jetzt entwickelt. Sollte noch jemand nen Tipp haben, gerne her damit!
Ansonsten werde ich euch mitteilen, wenn sich was getan hat :)

Grüße
Ben

Benutzerbild von kilian
vegan7.003 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
18.03.2015
Hallo Ben,

joah, allgemein unterscheidet sich der Antrieb natürlich je nach Anlass.... Essen ist allgemein sicherlich beliebter, als z. B. Hausaufgaben :)

Ich denke, es kommt stark aufs soziale Umfeld an, wie groß die Begeisterung/Motivation ist. Akzeptieren einen die Mitbewohner?

Außerdem denke ich, dass es auch sehr auf die Qualität der Ernährugn ankommt. Wenn man in erster Linie Haferflocken mit Sojamilch isst und der Mitbewohner eine Vielfalt an unterschiedlichsten Lebensmitteln inkl. Tierprodukte, dann kann ich mnir vorstellen, dass das irgendwann verlockend wird.

Aber vielleicht liegts auch an was ganz anderem. Hast Du dazu vielleicht schon was rausgefunden in der Zwischenheit?

Viele Grüße

Kilian

Benutzerbild von Punky
133 PostsweiblichBlnLevel 2
30.03.2015
xD "Iss doch einfach nichts nicht-veganes mehr?" xD

Also ich kann Ben gut verstehen. Mir fiel es auch schwer irgendwann, allerdings auch erst, ich glaube, nach dem ersten Jahr.

Man weiß ja eigentlich warum man das tut usw., aber vielleicht, wenn sich der erste Automatismus eingeschlichen hat und man sich nicht mehr damit beschäftigt, verliert man irgendwann ein wenig den Draht dazu. Ich musste mir dann auch erstmal wieder so richtig richtig bewusst machen, dass ein Stück Käse eben nicht nur ein Stück Käse ist, was total lecker schmeckt. Auch kann es ja schwierig werden, z.B. wenn sich an der eigenen finanziellen Situation etwas geändert hat und man noch nicht den wirklichen veganen und perfekten Weg für sich gefunden hat. Haste genug Geld, kannst du dir ja so ziemlich alles in veganen Läden kaufen als Ersatzprodukte. Aber wenn das Geld dannn vielleicht mal knapp wird, stehste da. Das ist nämlich leider immer noch wahnsinnig teuer. Vielleicht greift man dann doch wieder schneller zum Billigkäse oder Billigwurst? Weil man einfach überfordert ist, sich vielleicht doch nicht genügend auskennt? Noch nicht die Erfahrungen gemacht hat, dass man auch ohne diese Ersatzprodukte total lecker und kostengünstig kochen kann? Oder, dass z.B. Asiashops auch gute Anlaufpunkte sind für Tofu und Co.?

Ich glaube, du darfst dich nicht so arg unter Druck setzen. Du beschäftigst dich ja schon mal mit Veganismus und hast bereits lange Zeit vegan gelebt - das ist mehr, als manch anderer tut. Das ist ein erster Schritt, ein Anfang.


Vegane Freunde oder Bekannte sind wirklich hilfreich, habe ich auch gemerkt. Da kommt diese "Versuchung" etwas nicht veganes zu essen halt gar nicht auf.


Wie ist das denn z.B in eurer Mensa? Gibt es dort gekennzeichnete vegane Gerichte? Oder vielleicht kennst du Kneipen/Clubs/Hausprojekte, die hin und wieder vegane Vokü (heute meist Küfa) anbieten?

Benutzerbild von Punky
133 PostsweiblichBlnLevel 2
30.03.2015
... oder wird die Versuchung, nach dem Käse der Mitbewohner zu greifen größer, wenn du ein bisschen betrunken bist? =D Dann nämlich ruft die Stimme in mir auch immer lauter: "Guck mal, da liegt der Käse, mhhhh, lecker Käse, schneid' dir einfach ein Stückchen ab...." Ich geh einfach aus der Küche, leg mich ins Bett und schlafe. Am nächsten Morgen ist sie dann wieder still und irgendwie fühlt es sich auch gut an, wenn man ihr nicht nachgegeben hat. Vielleicht motiviert das ja auch?

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