Hallo Pummelchen,
da ich angeblich kein Schamgefühl besitze wäre ich in der Situation
zum nächsten Supermarkt gegangen und hätte mir 2 Packungen Bananen o.ä. geholt - Obst gibt es überall
Ansonsten frage ich Gastgeber prinzipiell vorher, ob ich mir selbst etwas mitbringen soll. Wenn das nicht möglich ist (evtl. weil der Besuch spontan ist) kaufe ich prinzipiell vorher noch schnell Obst im nächsten Supermarkt ein.
Wie sich der Gastgeber fühlt ist mir persönlich recht egal.
Ich bin verantwortlich für
meine Gedanken- und Gefühlswelt, nicht für die
anderer.
Von
unplanmäßigen Ausnahmen halte ich prinzipiell nicht viel, da diese bei mir schnell und unbewusst zur Gewohnheit werden. Nur um andere Menschen zufrieden zu stellen würde ich meine Grundprinzipien jedenfalls nicht verraten - eher verlasse ich die Feierlichkeit und bestätige das Bild vom "intoleranten Veganer der nicht mal das Dressing isst".
Was wäre auch schon die Alternative? Das Bild vom "inkonsequenten Veganer, der eh immer eine Ausnahme macht" bestätigen[*1] und dabei noch selbst extrem schlecht fühlen weil man das was man getan hat eigentlich gar nicht wollte und durch sozialen Druck dazu gezwungen wurde?
Dafür mag ich mich selbst zu sehr
Wenn ich mal eine Ausnahme mache, dann
ärgere ich mich im nachhinein aber auch nicht, wenn wiedermal die Leistung im Sport ein- oder das Gewicht ausbricht.
Ich habe selbst diese Entscheidung getroffen und hatte auch immer einen guten Grund, meine "möglichst" Schranke auf die dunkle Seite des Essens zu überqueren.
Vegan ist dabei immer Grundvorraussetzung und prinzipiell indiskutabel - auch für meinen inneren Schweinehund.
Einzig bei ungeplanten und spontanen Geschäftsessen würde ich in der Not
minimalistisch vegetarisch[*2] bestellen, aber auch nur wenn absolut nicht mit dem Personal zu reden ist ohne den Kunden zu vergraulen.
Dies passierte in den vergangenen 12 Monaten genau ein einziges Mal. Das betreffende Restaurant wird mich nicht wiedersehen und der Chef des Restaurants hatte einen ausführlichen Bericht über die mangelnde Kooperationsbereitschaft seiner Angestellten im analogen Briefkasten.
Grüße,
Falk
[*1] dabei dann auch noch die mannigfaltigen omnivoren Überzeugungen bestätigen und festigen, die man so oft an den Kopf geworfen bekommt
[*2] soll heißen nicht die Eiernudeln Quatro Formaggi sondern Eiernudeln mit Tomatensoße, etc. - so wenig Tierprodukt wie auf der Karte möglich ist, ohne einem konservativen Kunden Angriffsfläche zu bieten.
Glücklicherweise werden die Geschäftsführer von heute oftmals jünger und aufgeschlossener, sodass auch schon ein paar Treffen in veganen Restaurants - ohne mein Bei-tun - stattfanden. Da kann man kommunikativ direkt das Eis brechen und mal ehrlich: Für freundliche und bewusste Mitmenschen arbeitet man doch prinzipiell lieber, als für große Unternehmen mit skrupellosen Geschäftsführern