Ausnahmeregeln

Hallo!
Musste im Urlaub auch Ausnahme machen, Geburtstagsessen im Fischrestaurants!! Nur Fisch? Nein, für mich gab es gegrilltes Gemüse mit Reis und Salat. Super.

Ich vermeide es in schwierige Situationen zu kommen, bringe immer etwas mit.
Diskussionen über meine Lebensweise führe ich nicht mehr, die Leute verstehen mich ja nicht bzw. sie wollen nicht.
Wenn einer eine Frage an mich richtet, werde ich immer so gut ich kann antworten.

Schau ruhig mal bei Alles Vegetarisch rein, wirst bestimmt etwas finden Pummelchen.

LG rossie

Hi ihr Lieben,
vielen Dank für die Nutella-Ersatztipps. Werde ich probieren!
Lg. Meltem

Ich denke, dass es auf diese Frage keine Pauschalantwort gibt. Jeder kann hier für sich nur seine Lösung finden und muss dann eh in jeder Situation neu entscheiden, ob das für ihn jetzt so passt. Es hängt auch von zu vielen Faktoren ab (Beruf, Ort, Sprachkenntnise, Hungergefühl...).

In den vergangenen Jahren habe ich auch einiges ausprobiert und meine Erfahrungen gesammelt und versuche jedes Mal in diesen Situationen so zu reagieren, dass es nicht die ganze Veranstaltung sprengt und ich zeitgleich mich noch gut fühle. Aktuell ist mein Weg: nichts unveganes Essen. Mit der Zeit wissen eigentlich alle Verwandten und Freunde bescheid, sodass die ersten Irrungen und Wirrungen beseitigt wurden und alle deutlich entspannter sind. Und was mitbringen geht ja eh (fast) immer.

Spannend finde ich nach wie vor das Thema Geschenke:
Den Milchschokoladen-Weihnachtsmann an Heilig Abend, die Gelantine-Gummibärchen zum Geburtstag... alle Jahre wieder. Ich handhabe es mitlerweile so: alle Verwandten und Freunde wissen es und schenken entweder nichts zum Naschen mehr dazu oder sie beschäftigen sich damit und schaffen es doch tatsächlich, etwas veganes zu finden Alles andere dürfen sie dann gleich wieder mitnehmen mit dem Hinweis, dass ich ihnen dankbar für die Geste bin, es aber eh nicht esse und möchte, dass sie es anderweitig verwenden.
Einzige Ausnahme: die Oma. Die versteht selbst nach mehrmaligen Gesprächen nicht (mehr?) um was es geht und schenkt einfach jedes Mal ihre bestimmten, gewohnten Produkte - und der Haussegen hängt monatelang schief, wenn ich es nicht nehme. Um die Situation nicht jedes Mal aufs neue eskalieren zu lassen (vor allem: weil es keine Veränderung herbeiführen wird UND ich keine Lust auf monatelangen Streit habe), nehme ich dies dann an und verschenke es weiter.

Vor kurzem hatte ich übrigens auch wieder eine dieser spannenden "Was tun?"-Situationen: ich fahre gelegentlich nach Dienstende einen Kollegen mit zu seiner Freundin, weil es eh auf dem Weg nach Hause liegt. Vor einigen Wochen tippselte er ganz aufgeregt die ganze Fahrt über auf seinem Handy herum und als er ausstieg, offenbarte sich auch warum: dort wartete seine Freundin mit einem "Überraschung"-Gesichtsausdruck und einer Packung Pralinen für mich... als Dankeschön, dass ich ihn immer mitnehme. Tataaa, da ist sie wieder - des Veganers Lieblingssituation
Ich habe ihnen dann freundlich erklärt, dass ich diese Geste sehr zu schätzen wisse, ihn ja gerne immer mitnehme, das doch nicht nötig sei und ich dies auch sowieso nicht esse, wehalb ich sie bat, sich mit den Pralinen doch selbst einen appetitanregenden Abend zu gestalten... was sie hoffentlich taten

Für mich ist es wichtig authentisch zu sein.
Die Verwandten und Freunde wissen, daß ich Veganerin bin. Einladungen zu einem Essen gibt es von Verwandtenseite selten, allerdings kochen oder essen wir dann zusammen vegan, die Verwandten vegetarisch. Zusammen an einem Esssenstisch zu sitzen, wo Fleisch, Wurst oder Fisch verzehrt wird, ist für mich inakzeptabel. Die Gerüche von gebratenem Fleisch, Wurst und Fisch widern mich an.

Irmgarda

Oha, na da wäre ich dann wohl ziemlich allein, wenn ich mich nicht mit meinen fleischessenden Mitmenschen an einen Tisch setzen würde. Da fänden dann jegliche Treffen von Familie und auch von Freunden ohne mich statt, denn da ist nichtmal ansatzweise jemand mit veganer oder vegetarischer Ernährungsweise dabei. Das möchte ich für mich nicht, insofern tolleriere ich es und bin sicherlich auch in der glücklichen Situation, dass mich der Geruch und/oder Anblick von Fleisch, Wurst und co. nicht anwidert.

Hey
finde es auch schwierig manchmal wenn da so hohle köpfe dabei sind. Aber manche gehen ja auch und man muss halt vereinbaren dass über ernährung nicht gesprochen wird wenn die nicht verlieren wollen (mindest schonen alle ihre Nerven).
Aber man braucht ja auch Gesellschaft... und deshalb rede ich auch mit Fleischessern und versuche nur dran zu denken dass die auch andere Charakterseiten in sich haben als nur das Fleischessen
LG
FLO

Ich wurde beim Hinweis "Ich möchte nicht darüber diskutieren" darauf hingewiesen, dass es total schrecklich von mir sei, dem ganzen auszuweichen und ich mich nur als Opfer stilisiere. Ausserdem sei das ganze mit Veganismus der totale Schmarn und ich bin doof. Lieber solle man doch sein Fleisch beim Metzger kaufen und dafür weniger essen.

Auf Earthlings verweisen mit dem Satz "Wenn es dich wirklich interessiert, dann schau dir den Film an. Danach können wir reden."

Wenn sie nicht wollen, dann dezent darauf hinweisen, dass du wohl nicht die Einzige bist die ausweicht.

Der nette Vermerk wieso du dir denn Fleischpropaganda anhören müsstest, wenn sie offensichtlich nicht bereit sind deine Argumente zu sehen ist hier auch hilfreich.

Grüße,
Falk

Hallo Pummelchen,

die Situation kenne ich und kann sie nachfühlen. Ich ernähre mich noch nicht lange vegan und komme daher öfter in solche Situationen.

Für mich bleibt immer zuletzt auch die Variante einfach nichts zu essen, wenn so gar nichts veganes da ist. Damit komme ich gut klar, da ich seit ich vegan esse nicht mehr so ein starkes Hungergefühl habe. Ich esse häufiger am Tag kleiner Portionen. Daher macht es mir nichts aus, mal nicht mit zu essen.

An die Diskussionen habe ich mich mittlerweile gewöhnt und versuche gemäßigt zu antworten.


Den Gastgeber/in kann ich natürlich auch verstehen, da er Dir mit dem Essen etwas Gutes tun wollte und er/sie jetzt enttäuscht ist. Aber bisher hat es immer geholfen, dieses Verständnis auch zu äußern, aber dann um eben solches Verständnis zu bitten, wenn ich meinen Prinzipien treu bleibe.

Am besten hat man allerdings immer eine Reserve dabei. Den Diskussionen entkommst Du aber leider dadurch nicht.

Aber ich denke für mich, dass es auch meine Aufgabe ist, eine vegane Lebensweise zu erklären und so die Leute zum Nachdenken zu bringen. Das hat schon bei den extremsten Fleischessern gewirkt. Ich möchte dabei allerdings keine Vorwürfe machen, sondern nur erklären, warum das vegane Leben für mich richtig ist.

Und es hilft schon, wenn nur einer an Tisch ins Grübeln kommt und vielleicht ab dann weniger Fleisch isst.

Warte ab. In 5 Jahren sitzen wir nicht mehr alleine als Veganer am Tisch.

Das hoffe ich auch Hans.

Gestern war ich in einem alten bürgerlichen Gasthof in der Oberpfalz. Das ist so eine typische bayerische Wirtschaft, Wo die Männer am Stammtisch sitzen, Hut tragen, Bier trinken und den ganzen Abend Schafkopfen.
Und was entdecke ich? Zwei vegane Gerichte auf der Karte!


Super, oder? Ich find das total stark!