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Berufe und die Nutztierindustrie

Erstellt 14.04.2016, von Medi. Kategorie: Allgemein vegan. 2 Antworten.

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Themen-Startervegan261 PostsweiblichFeuchtLevel 2
Berufe und die Nutztierindustrie
14.04.2016
Hallo liebe Community,

heute geht es mal ausnahmsweise nicht um das Thema: „Was esse ich in der Arbeit“. Sondern um eure Meinungen und Ansichten zur Wirtschaft bzw. Industrie, mit und in der wir unser tägliches Leben bestreiten.

Ich selbst arbeite in einer Firma, die unter anderem Automatisierungs- und Logistiklösungen für die Lebensmittelindustrie anbietet. Hierzu gehören nun mal nicht nur Abfüllanlagen für Mineralwasser, sondern halt leider auch Technik für Molkereien, Wurst- und Eisfabriken und so weiter. Ich bin sehr froh, einen guten und relativ sicheren Job zu haben und habe bisher meine Arbeit moralisch nie in Frage gestellt.


Doch irgendwie ändert sich durch mein Leben als Veganer gerade auch gewaltig meine Sicht auf die Dinge. Aber wo fängt man da an? Und wo hört man auf?

Wie seht ihr das? Kann man ruhigen Gewissens in einer Firma arbeiten, die indirekt dazu beiträgt, dass die Nutztierindustrie noch schneller und effizienter wird? Und ist nicht letztendlich ein sehr großer Prozentsatz aller Arbeitgeber daran beteiligt, dafür zu sorgen, dass Tierprodukte immer noch besser und noch frischer auf unserem Tisch landen? Ich denke dabei an: Klimatechniker, Fliesenleger und andere Handwerker, Hersteller von Grills, Werbemacher, Metzger, Köche, Kellner, Schiffskapitäne, Handtaschenverkäufer…. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Und ich spreche hier rein von der tierverarbeitenden Industrie.


Danke schon jetzt für eure – hoffentlich kreativen, philosophischen und inspirierenden – Gedanken!


Medi

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Nefasu
14.04.2016
Hallo Medi,

du lieferst da durchaus interessante Denkanstöße.

Wir leben in einem weit und komplex vernetzten System. Vollständig daraus auszusteigen wird wohl niemandem von uns möglich sein. Und wenn es nur unsere (auch Mehrwert-)Steuer ist, mit welcher Subventionen für die Tierindustrie finanziert werden..

Am wichtigsten ist, dass du für dich selbst festlegst wo du anfangen und wo du aufhören möchtest.
Sich Gedanken zu machen und eine neue Sichtweise zu erlangen hat natürlich viele Vorteile, aber man sollte immer eine gewisse zeit verstreichen lassen, um diese Sichtweisen nochmal, am besten emotional unabhängig, verifizieren und validieren zu können.

Vom vegetarischen Metzger[*1] bis zum abgelegenen, möglichst Systemunabhängigen, veganen Einsiedler fernab jeder Zivilisation hat jeder Mensch für sich persönlich entschieden, welche Handlung für einen selbst noch moralisch vertretbar ist.

Eine Trennung von Privat- und Berufsleben ist sicherlich eine Möglichkeit damit umzugehen.
Der Wechsel zu einem, den eigenen moralischen Vorstellungen besser entsprechenden, Beruf eine Andere.

Für mich persönlich habe ich entschieden, dass ich den Tieren mit meinem ausgeübten Beruf mehr geben kann (z.B. durch Finanzmittel in Form von Spenden), als würde ich meinen Beruf nicht mehr ausüben.
Zu Anfang meiner veganen Laufbahn war ich noch "emotional" viel zu aufgeladen durch die ganze "Ungerechtigkeit", welche mir täglich immer bewusster wurde, als (rückblickend) irgendeine distanzierte und nachhaltige Entscheidung treffen zu können ;)

Meist erkennt man ja erst was man hatte, nachdem man es verloren hat. Oft erkennt man aber auch, dass man nicht viel braucht, um im Leben glücklich zu sein.

Wenn sich die ersten Emotionswellen auf der veganen Erlebnisreise erstmal gelegt haben, sieht man oft klarer und weiß, welche Dinge man im eigenen Leben ändern muss, um wirklich glücklich zu sein.
Bei diesem Prozess darfst man sich auch so viel Zeit nehmen wie man braucht - es geht schließlich um das eigene Glück :)

Grüße,
Falk

[*1] http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/der-vegetarische-metzger-aid-1.1141964

1x bearbeitet

Kein Benutzerbild
Kleeblatt
14.04.2016
Wirklich gut formuliert.

Fuehle mich immer noch ergriffen .

Lieber Falk


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