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Bin ich "geeignet" vegan zu sein? Fressanfälle zwischendurch

Erstellt 28.02.2017, von todayichoose. Kategorie: Allgemein vegan. 16 Antworten.

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Benutzerbild von todayichoose
Themen-Startervegan5 PostsweiblichSachsenLevel 1
Bin ich "geeignet" vegan zu sein? Fressanfälle zwischendurch
28.02.2017
Hallo alle zusammen :)
Mein Name ist Elsa, ich bin 18 jahre alt und ernähre mich seit 2 Jahren vegetarisch.. Seit einem halben Jahr versuche ich aus ethischen Gründen mich komplett vegan zu ernähren. Das gelingt mir leider nicht so ganz wie ich mir das vorstelle. Ich würde sagen ich bin zu 90% vegan, die anderen 10% sind "Fressanfälle" ín denen ich Süßes esse. Dazu muss ich sagen dass ich schon immer irgendwie "Süßigkeiten-süchtig" war und immer viel von dem Zeug "gebraucht" habe (ganz schlimm :| ). Dann zählt da noch das:" Ach jetzt habe ich aber richtig Appetit auf ein Stück Käse" rein und das:"Meine Mutter hat Donuts für mich und meine Geschwister gekauft da esse ich halt mal einen mit". Das belastet mich irgendwie sehr. Ich bin von dem veganen Gedanken absolut überzeugt und beschäftige mich sehr sehr gerne mit dem Thema. Ich freue mich wie ein Kleinkind wenn ich mir eine verschrumpelte Süßkartoffel kaufe, oder es eine neue Sorte Hafer-Milch im Sortiment gibt, dazu koche und experimentiere ich gerne in der Küche. Trotzdem kommen immer diese "Ausfälle". Ich möchte wenn ich hinter etwas stehe, es ganz tun oder gar nicht. Ich möchte mit meinen Wertvorstellungen im Reinen leben und zu mir selbst sagen können:"Du lebst so wie du es dir von anderen auch wünscht." Mir schmeckt die vegane Küche, keine Frage. Aber warum lässt das Verlangen nach Schokolade und Käse nicht nach, TROTZ dass ich weiß unter welchen Umständen es hergestellt wird. Ich finde das grausam von mir und bin ehrlich gesagt richtig enttäuscht. Mir fällt es generell schwer Sachen durchzuziehen, aber gerade das liegt mir sehr am Herzen.
Kennt ihr das auch? Denkt ihr ich sollte mich gegen das Verlangen durchsetzen oder dem nachgeben und sagen: "ach ein bisschen ist ja okay"? Wie seid ihr zu dem Punkt gekommen, an dem das Verlangen nach tierischen Produkten aufgehört hat (ist ja nur bei Schoki und Käse so :-/ )
Ich danke euch fürs lesen und hoffe dass ihr mir helfen könnt :) Ich freue mich sehr auf eure Antworten!!
Vielen lieben Dank im Voraus :wink:

Benutzerbild von Dana
vegan4.676 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
28.02.2017
Hallo und herzlich willkommen erst einmal.


Süßigkeiten gibt es massenhaft, die vegan sind: Ritter Sport Marzipan, Oreo Kekse, Mamba, Skittles und und und. Ich denke, da sollte es leicht fallen, etwas passendes zu finden.


Käse ist natürlich etwas schwieriger. Grundsätzlich ist zu beachten, dass Milch süchtig macht. Die Verbindung von Muttermilch - Geborgenheit wird gerne auch Kuhmilch übertragen. Vielleicht solltest Du Dir klar machen, dass die Kuh über das Milchgeben (Laktase) entgiftet. Was für Käse fehlt Dir denn speziell. Der auf dem Brot, der zum Überbacken oder nur der zum Naschen. Ich denke als Brotbelag oder als Nascherei zwischendurch gibt es genug deftige Alternativen, überbacken klappt gut mit veganen Alternativen oder Hefeschmelz. So gibt es bei mir morgen zum Beispiel Vegane Käsespätzle mit der "Käsesauce mit Suchtpotential" hier aus dem Forum. Die is(s)t richtig deftig und passt perfekt zu dem traditionellen Aschermittwochs-Essen.

Benutzerbild von todayichoose
Themen-Startervegan5 PostsweiblichSachsenLevel 1
28.02.2017
Erstmal vielen Dank für deine Mühe! :thumbup:
Stimmt Alternativen gibt es ein paar, aber die "Originale" gibt es in Massen mit allen Geschmacksrichtungen die das Herz begehren könnte. Leider mag ich keine Bitterschokolade (meist/immer vegan), kein Marzipan, an Oreos habe ich mich überfressen und von den anderen (mir bekannten) Alternativen finde ich nur eine weiße wirklich prickelnd.

Und wegen dem Käse: Es ist keine bestimmte Sorte die ich vermisse. Ich gucke nur einfach in den Kühlschrank und denke: Ach keine Ahnung was ich jetzt auf die schnelle esse, keine Lust auf Obst oder Dattel.." Und da passt irgendwie der Käse immer gut. Ich kenne bis jetzt nur eklige Alternativen ich sollte wohl mal besser auf die Suche gehen :oo
Aber findest du es "normal", dass ich trotz meiner Überzeugung sowas noch essen möchte?

Benutzerbild von Jogi
vegan377 PostsmännlichErlangenLevel 2
28.02.2017
Hallo Elsa,
willkommen im Forum :wink:

Ich lasse einfach mal meinen Gedanken freien Lauf. Vielleicht kannst du für dich ja was interessantes herauslesen.

Grundsätzlich sehe ich beim Umstieg stets zwei Probleme: Das eine ist das Angebot; es wird einem ja stetig irgendwas unveganes Angeboten, da es in unserer Gesellschaft der Standard ist. Darüber hinaus ist der Mensch ansich ein großer Freund von Gewohnheiten. Was du bisher gegessen hast, kennt dein Körper und hat es als gut empfunden. Dein Körper sagt dir also weiterhin: legga, kenn ich - geil :crazy: :D
Du schreibst es ja selbst: Deine Mutter bringt Donuts mit... und schwubs, schon ist alles drin: Angebot und Gewohnheit.

Was Süßigkeiten angeht, kann ich dich gut verstehen und teilweise beruhigen. Ich bin selbst eine kleine Naschkatze (darf man das Wort als Veganer eigentlich verwenden? :rofl: ) und kann dich dahingehend beruhigen, dass es viele vegane Naschsachen gibt. Steht nur meist nicht drauf. Hier können dir Apps wie "Peta Zwei" oder "Codecheck" sowie eine bisschen Zeit im Supermarkt sehr weiterhelfen. Wo es (zumindest bei uns in der Gegend) ein großes Problem ist: beim Bäcker. Eigentlich sind alle Gebäckstücke nicht vegan. Da hilft mir aktuell nur selber backen.

Einfach ist es also sicherlich, wenn man alleine wohnt und keine Menschen was unveganes mitbringen. Oder: wenn man es lange genug macht und alle wissen, dass man sich vegan ernährt und einem nichts unveganes mehr anbieten. Ansonsten hilft nur: gegen Gewohnheiten ankämpfen und diese verändern. Wird nach kurzer Entzugsphase und dem Entdecken von vielen Alternativen alles relativ einfach und entspannt.

Setze dich selbst bitte nicht unter druck. Probiere aus, entdecke und schau, was dir gut tut.

Benutzerbild von Dana
vegan4.676 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
28.02.2017
Zitat todayichoose:

Aber findest du es "normal", dass ich trotz meiner Überzeugung sowas noch essen möchte?


Wie heißt es so schön, der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach. Genauso musst Du das sehen.


Wahrscheinlich hast Du nichts deftiges im Kühlschrank. Es gibt so tolle vegane Brotaufstriche, ganz lecker ist veganes Schmalz (das gibt es zur Zeit bei mir immer am Wochenende, wenn ich mal frühstücke), veganer Wurstersatz. Ich finde auch nicht schlimm, wenn man so etwas isst. Viele sagen, wenn man vegan is(s)t, soll man keine Fleischersatzprodukte essen. Ich sehe das anders: Warum nicht, wenn es einem schmeckt? Teste Dich mal durch diese Dinge und vor allem solltest Du so etwas vorrätig haben, wenn mal wieder die "Gelüste" kommen.

Benutzerbild von todayichoose
Themen-Startervegan5 PostsweiblichSachsenLevel 1
28.02.2017
@Jogi
Ich finde deinen Beitrag sehr hilfreich :)
Das stimmt wenn man sich das mal so überlegt. Ich bin ja gar nichts anderes gewohnt als meine "Knusperflocken". Und dann sind sie auch noch billig :-/ (Ich gehe nie nach dem Billigsten aber Süßigkeiten sind die Ausnahme schlechthin bei mir - aber schlechte Gewohnheiten gilt es ja zu verändern :clap: )


Die Zeit die ich im Supermarkt verbringe kann man fast nicht mehr ausdehnen :p Aber bei den meisten süßen Sachen gucke ich gar nicht erst drauf weil ich mir sowieso denke, die sind doch nicht vegan :rolleyes:


Bäcker ist bei mir gar kein Problem, dahin verschlägt es mich irgendwie nie ;)
Danke auf jeden Fall für das gute Zureden! Einen schönen Abend dir noch :) )


@Dana
Darf ich fragen wo du deine Brotaufstriche so herholst? Und hast du einen Favoriten? Ich keine eigentlich nur die aus dem DM :oo

Das mit dem "Ersatz" finde ich auch nicht schlimm das mache ich auch mal ganz gerne :)
Ich denke auch, dass mir regelmäßigeres Essen helfen könnte die Gelüste im Zaum zu halten. Leider bin ich sehr hektisch und oft verplant und da fällt mal schnell eine Mahlzeit aus und dann geht es wieder los...

1x bearbeitet

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.830 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
28.02.2017
Die veganen Schokoladen, die es bei dm gibt hauen mich jetzt auch nicht so vom Hocker. Ritter Sport könnte bei dem Preis der ausgewiesen veganen (Bitter-)Schokoladen wenigstens bio und/oder fair sein. Meine veganen Lieblingsschokoladen gibt es in Bio-/Reformläden (Vivani, Rapunzel, ichoc). Allerdings mag ich inzwischen auch einige dunkle Sorten - Geschmack kann sich ja ändern (auch durch aktive Umgewöhnung).

Einige Ausnahmen zu machen finde ich übrigens besser, als es gar nicht erst zu versuchen. Andererseits könnte der Verzicht auf jegliche Ausnahmen bei der Umgewöhnung helfen. Probier es einfach aus. "Geeignet" vegan zu sein, bist du ganz sicher :-)

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Enika
01.03.2017
Hallo Elsa,

herzlich Willkommen! :wink:
Ich möchte mal eine ganz neue Sicht auf die Dinge werfen und würde die Herangehensweise ändern.
Ich würde Heißhungerattacken nicht als „gottgegeben“ nehmen, denn ich denke nicht, dass dies ein normaler und zufriedenstellender Zustand ist.
Deswegen würde ich nicht versuchen das unvegane Heißhungerfutter einfach durch veganes zu ersetzen, sondern hinterfragen woher kommt dieser Heißhunger?
Das kann körperliche Ursachen (Nährstoffmangel, Hormone, Stoffwechselstörung, Nebenwirkungen von Medikamenten, Bisphenol A aus Konservendosen usw.), seelische Ursachen (dauerhafter Stress etc.) oder eine Kombination aus beiden sein.
Nur mal ein neuer Denkansatz :-)

LG Eni

Benutzerbild von Jogi
vegan377 PostsmännlichErlangenLevel 2
01.03.2017
Zitat Enika:
...
Das kann körperliche Ursachen (Nährstoffmangel, Hormone, Stoffwechselstörung, Nebenwirkungen von Medikamenten, Bisphenol A aus Konservendosen usw.), seelische Ursachen (dauerhafter Stress etc.) oder eine Kombination aus beiden sein.
...

... oder auch einfach regelmäßig Essen. Denn: wenn der Körper eine Zeitlang "zu wenig" bekommt, verlangt er irgendwann "nach viel".

1x bearbeitet

Kein Benutzerbild
Nefasu
03.03.2017
Hallo Elsa,

willkommen im Forum :)


Ich würde Enika hier zustimmen.
Die meisten destruktiven Verhaltensweisen stehen eng mit der geistigen Verfassung in Verbindung:
Dein Denken steuert dein Handeln und dein Handeln beeinflusst dein Denken.

Stress ist hier mMn der Hauptgrund und -auslöser, u.a. durch die beschriebene Hektik und Zerstreutheit untermauert, für deine Fressattacken.

Versuche mal ein wenig gelassener an die Sache heran zu gehen und dich von sozialen Zwängen zu lösen:
Du darfst auch egoistisch sein und das eigene Wohlbefinden vorne anstellen!
Ebenso darfst du auch "Nein" zu angebotenen Speisen sagen, wenn du diese denn eigentlich nicht essen möchtest.

Zuletzt versuche auch gelassen ab den Veganismus heranzutreten.
Denn wenn du dich selbst unter Druck setzt oder Gedanken wie "nach diesem Stück Käse werde ich nie wieder Käse essen" zulässt, steigerst du nur dein Stresslevel und damit die genannten Fressattacken.

Du darfst in eine mentale Verfassung gelangen, in welcher du entsprechende unvegane Nahrungsmittel nicht mehr essen möchtest.
Diese Verfassung muss zwangsläufig intrinsisch (sprich: von dir aus) anstatt extrinsisch (sprich: von anderen Faktoren) motiviert sein.

Finde hier deinen eigenen Weg in deinem eigenen Tempo und lass dir von niemand anderem sagen, dass dieses Tempo zu schnell (gerne von Omnivoren vorgebracht) noch zu langsam (gerne von Veganer vorgebracht) ist.

Entwickle dich in dem für dich richtigen Tempo, bereite dich bewusst mental auf deine Reise vor und du wirst deinen ganz eigenen Weg zum Veganismus finden, der wesentlich stabiler ist als ein überhasteter Aufbruch.

Grüße,
Falk

5x bearbeitet

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