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Depressive Verstimmung wegen Tierleid

Erstellt 29.12.2018, von Frieda68. Kategorie: Allgemein vegan. 14 Antworten.

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Benutzerbild von Frieda68
Themen-Startervegan72 PostsweiblichBochumLevel 2
Depressive Verstimmung wegen Tierleid
29.12.2018
Hallo zusammen,
ich lebe seit ca. 1,5 Jahren vegan. Vegan zu leben war die beste Entscheidung meines Lebens und ich kann mir ein nicht-veganes Leben nicht mehr vorstellen. Allerdings habe ich seitdem auch starke depressive Verstimmungen, weil ich über noch mehr Tierleid informiert bin, was ich vorher nicht wusste. Tierleid hat mich immer sehr traurig gemacht, auch als ich noch keine Veganerin war. Jetzt aber bin ich richtig verzweifelt und fühle mich so hilflos in Anbetracht der Grausamkeiten. Manchmal denke ich, ich werde verrückt, wenn ich die Zahlen lese, wieviel Tiere geschlachtet werden. Abends liege ich im Bett und kann nicht einschlafen, weil ich die Bilder von den gequälten Tieren vor Augen habe. Dieses Tierleid ist wie eine dunkle Wolke über mir, die mich immer begleitet. Es ist, als habe ich meine Lebensfreude verloren. Wie kann ich fröhlich sein in einer Welt, wo solche Grausamkeiten geschehen, tagtäglich?

Benutzerbild von Xina
59 PostsLevel 2
29.12.2018
Hallo Frieda,


herzlich willkommen!

Das Gefühl, was du beschreibst, kenne ich, das kommt bei mir immer mal wieder hoch - wenn es sich so festsetzt, macht es vielleicht Sinn, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen?


Ich habe für mich festgestellt, dass es mir hilft, mich auf meine Möglichkeiten zu fokussieren - was ich tun kann, ganz konkret, das mache ich. Mein Opa hat mir immer diesen Spruch gesagt:
Der liebe Gott gebe Dir den Mut, die Dinge zu ändern, die du ändern kannst.
Die Kraft, die Dinge zu (er)tragen, die du nicht ändern kannst.
Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

So oder ähnlich versuche ich mich dran zu halten. Mein Motto (an den meisten Tagen): Jede Mahlzeit zählt! Ich unterstütze die Albert Schweitzer Stiftung und rate jedem, der auch nur einen Funken Interesse an veganer Lebensweise äussert, zur Vegan Taste Week... dann beteilige ich mich auch an Demos von z.B. ARIWA, weil es einfach mal Balsam für die Seele ist, mit Gleichgesinnten unterwegs zu sein.


Oder ich freu mich über Beiträge hier im Forum...


Ich wünsche Dir, dass du einen für dich gangbaren Weg findest, mit der Thematik zu leben.

Und ja, ich habe absolut Tage dabei, wo ich nur heulen könnte oder einfach alle um mich herum schütteln möchte, bis sie klar denken. (Aus meiner Warte natürlich!!)

Kein Benutzerbild
Irmgarda
29.12.2018
Liebe Frieda,

auch ich kenne das Gefühl von Traurigkeit ob der vielen Mitmenschen, die sich aus Gewohnheit, Bequemlichkeit und Ignoranz weiterhin omnivor ernähren. :-(
Für mich ist es wichtig Teil der Veränderung zu sein, d. h. Dinge zu hinterfragen und meinen Weg zu gehen. Das betrifft selbstverständlich auch andere Bereiche des Lebens.

Kein Benutzerbild
Chrissie
29.12.2018
Liebe Frieda,

herzlich willkommen im Forum!


Ich kann Dich auch sehr gut verstehen. Wenn das Gefühl von Traurigkeit überhand nimmt, musst Du Dir bitte helfen lassen. Und Du musst wirklich nicht jede E-mail von PETA & Co. aufmachen, so lange Dich das so mitnimmt. Du lebst ja bereits vegan und brauchst nicht mehr davon überzeugt werden, was Du ablehnst!


Mir hilft es auch, im Rahmen meiner Möglichkeiten etwas zu tun, Prospekte zu verteilen, auf Mahnwachen und Demos gehen und andere Veganer und Tierfreunde zu treffen. Dann hab ich noch vier Patenkühe und ich freue mich immer so, wenn ich sie besuchen kann. Sie sind mein großes Vorbild in Sachen Lebensfreude, es steckt richtig an, wenn man sieht, wie sie das Leben in vollen Zügen genießen, trotz der schlimmen Dinge, die sie früher erlebt haben.


Ich wünsche Dir, dass Du auch wieder die vielen positiven Dinge im Leben sehen kannst, und hoffe, bald wieder hier im Forum von Dir zu lesen.


Liebe Grüße
Chrissie

Benutzerbild von Annabella
vegan277 PostsweiblichLevel 2
29.12.2018
Liebe Frieda,
auch ich kenne, wie die meisten hier, dieses Gefühl nur zu gut. Gerade zu Beginn der Umstellung schaut man sich viele Filme an und ließt viel über das Tierleid. Auch ich habe diese Bilder oft noch im Kopf. Es ist aber so, dass deine Stimmung deiner Aufmerksamkeit folgt. Also konzentriere dich auf das Schöne. Auf den Teil der Natur, der durch deine Lebensweise ein wenig besser wird. Auf leckere pflanzliche Gerichte. Vegane Alternativen. Glückliche lebendige Tiere. Genieße das Gefühl, dich jeden Tag durch die vegane Umstellung besser zu fühlen-physisch und psychisch. Sollten aber die depressieven Verstimmungen anhalten, möchte ich dir ebenfalls raten professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eventuell stecken ja noch andere Gründe dahinter, die es gilt aufzudecken und zu überwinden.

Benutzerbild von Frieda68
Themen-Startervegan72 PostsweiblichBochumLevel 2
29.12.2018
Dankeschön für die lieben Ratschläge. Ja, ich werde versuchen, meiner Verzweiflung über das Tierleid nicht so viel Raum zu geben, dass es mich unglücklich macht. Ich habe auch immer das Gefühl, dass ich für die Tiere zu wenig mache, dass ich mehr machen müsste. Zu Weihnachten habe ich mit einer Bekannten sogar an den Papst geschrieben, mit der Bitte, sich mehr für die Tiere einzusetzen, immerhin nennt er sich Franziskus und das ist nicht nur der Schutzpatron der Armen, sondern auch der Tiere. Bleibt ihr auch fröhlich. Trotz alledem. Liebe Grüße.

Kein Benutzerbild
Chrissie
30.12.2018
Coole Idee, an den Papst zu schreiben. Würde mich interessieren, ob er antwortet. Habt Ihr einen Brief geschrieben, oder per e-mail? Ich überlege auch zu schreiben, denn die katholische Kirche verweigert den Tieren immer noch die Anerkennung als gleichberechtigte Wesen zum Menschen, sie stellt die Menschen immer noch über die Tiere.
Liebe Grüße

Benutzerbild von Smaragdgruen
vegan1.635 PostsmännlichNähe TrierLevel 4Supporter
30.12.2018
Hallo Frieda
Herzlich willkommen hier, ich/wir haben auch manchmal Frust wenn man von manchem Tierleid was mitbekommen. Andererseits sag ich mir dann auch wieder dass wir mit der veganen Ernährung auf dem richtigen Weg sind und nicht mehr mit Schuld an der Tierquälerei sind. Um uns dann immer mal wieder zu motivieren ziehen wir uns dann mal ne Doku rein wie gestern: a delicate balance - von Aaron Scheibner, meiner Meinung nach der beste Film den wir kennen und wir haben einige. Es wird dort intensiv berichtet über die Folgen der Ernährung mit tierischem, wie man wieder gesund werden kann und die Folgen für die Umwelt. Kann ich nur jedem emphehlen, das baut uns immer wider auf.
Was die Kirchenmänner angeht : Wie viele von denen aussehen haben die wohl auch gerne Schnitzel und Co. auf ihren Tellern, siehe den dicken Bischof Marx z.B.

Benutzerbild von joyfulveggie
vegetarisch2 PostsmännlichNürtingen Level 1
30.12.2018
Hallo Frieda, ob den Papst DAS interessieren wird, bezweifle ich mal...
Ich glaube bei sich selbst anzufangen oder weiterzumachen ist immer das Beste was man tun kann. Da bist Du ja bereits auf einem guten Weg! Und da Du schon so weit bist, musst DU Dich auch nicht permanent mit Filmen über Tierleid u.ä. quälen. Es gibt ohnehin 1000 und mehr Gründe depressiv zu sein und Menschen mit Empathie sind nun mal leider und logischerweise anfällig dafür. Die vielen Egoisten und Selbstdarsteller - die ich so und zur Genüge getroffen habe - waren selten depressiv verstimmt, weil sie naturgemäß viel weniger Gründe dafür hatten. Ich würde Dir also eher empfehlen, öfter mal die Augen zu verschließen! Und vielleicht ein Hobby suchen, dass Dich völlig aus der "Tierwelt heraushält" um Kraft und positive Energie zu schöpfen. Menschen mit "zu viel Empathie" sind auch selten Arzt oder Krankenschwester....

Benutzerbild von kilian
vegan7.003 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
31.12.2018
Wir haben dazu auch einen Artikel: https://www.vegpool.de/magazin/mitgefuehl-statt-mitleid.html
Viele Grüße und guten Rutsch!
Kilian

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