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Der Weg zum Veganer: Eine Entwicklung? Oder ein radikaler Schritt?

Erstellt 22.01.2016, von Freddy. Kategorie: Allgemein vegan. 11 Antworten.

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Der Weg zum Veganer: Eine Entwicklung? Oder ein radikaler Schritt?
22.01.2016
Hallo meine Lieben,

ich denke, jeder hat seine eigene Lebensgeschichte zu erzählen, wie er letzten Endes zum Veganer geworden ist. Falls Ihr Interesse habt, Eure Geschichte zu teilen, so habt Ihr nun die Gelegenheit dazu!

Meine Fragen an euch:

was waren eure Beweggründe sich dem Veganismus anzuschließen? Was waren eure ersten Schritte?

Seit Ihr zunächst mit dem Vegetarismus eingestiegen oder habt Ihr euch direkt dazu entschieden Veganer zu werden?

Was waren eure Beweggründe sich für den Veganismus und nicht für den Vegetarismus zu entscheiden?

Laut verschiedenen Studien wurde berichtet, dass man genauestens achten muss, welche Lebensmittel man zu sich nimmt um kein Vitamin B12, Eisen- oder Kalziummangel zu bekommen.

Wie habt Ihr euch erkundigt? Nimmt Ihr Vitaminpräparate?


Ich freue mich, Eure Geschichten zu hören! :)

Liebe Grüße,

Freddy

Kein Benutzerbild
Nefasu
22.01.2016
Hallo Freddy,

Zitat Freddy:
was waren eure Beweggründe sich dem Veganismus anzuschließen? Was waren eure ersten Schritte?

Zitat Freddy:
Seit Ihr zunächst mit dem Vegetarismus eingestiegen oder habt Ihr euch direkt dazu entschieden Veganer zu werden?

Die beiden Fragen kann ich gleich zusammen beantworten ;)
Zum Veganismus bin ich über den Vegetarismus gekommen. Zum Vegetarier fehlte mir schon lange nicht mehr so viel. Vor ca. 5 Jahren bin ich zwecks Studium aus NRW nach Frankfurt zu meiner Mutter gezogen und sah in der Garage des Hauses tote Rehe, Wildschweine und anderes totes Wild hängen. Außer meinem Stiefvater sind eigentlich alle männlichen Mitglieder der Familie Jäger (Großvater, Bruder, mittlerweile Schwager).

Ich denke wenn man mit soviel Tot und unzähligen Tierfellen / ausgestopften Tieren im Nachbarhaus (Großeltern) regelmäßig konfrontiert wird, ist es nur eine Frage der Zeit bis man sich für eine der Seiten entscheidet: Mache ich mit oder ist es ethisch für mich nicht vertretbar. Da ich ein sehr logisch denkender Mensch bin, war der Schritt von nicht-jagen zu keine-Tiere-sollen-für-mich-sterben nicht sehr weit. Zum Glück war die Einsicht, dass die generelle Ausbeutung von Tieren abzulehnen ist (vegan), dann nicht mehr allzu weit entfernt.


Zitat Freddy:
Was waren eure Beweggründe sich für den Veganismus und nicht für den Vegetarismus zu entscheiden?

Die Tatsache, dass für Eier jährlich millionen von Küken geschreddert oder vergast werden. Für Milch die männlichen Nachkommen als Kalbsfleisch enden, weil "sie nicht für eine effiziente Fleischproduktion zu gebrauchen sind".
Daraus folgend die Tatsache, dass Tiere in unserer Gesellschaft als Verbrauchsgegenstände gesehen werden.

Last but not least die Tatsache, dass eine überwiegend Vegan lebende Freundin aus NRW bei einem Besuch ein Glas Gemüseaufstrich bei uns vergessen hat und dieser so lecker schmeckte, dass ich anstatt 500 - 600 g Käse (kein Witz, ich war wirklich süchtig) regelmäßig Gemüseaufstriche gegesssen / selbst kreiert habe.


Zitat Freddy:
Laut verschiedenen Studien wurde berichtet, dass man genauestens achten muss, welche Lebensmittel man zu sich nimmt um kein Vitamin B12, Eisen- oder Kalziummangel zu bekommen.

Vitamin B12 sehe ich kritisch. Es gibt heutzutage extrem strenge Hygienevorschriften in DE und das B12 wird buchstäblich von unserem Essen gewaschen. Die Menge an B12 Bakterien ist allein dadurch geschrumpft, dass "B12" Dünger Exkremente von Tieren sind und mittlerweile (zum Glück) kaum noch mit Tiermist gedüngt wird.

Um Eisen braucht sich kein Veganer Sorgen machen, der regelmäßig Pseudogetreide auf dem Teller hat.Quinoa / Amaranth schlagen in Punkto Eisen jedes tierische Produkt. Mit ein wenig Vitamin C (z.B. einem Glas frischem Orangensaft) beträgt auch die Resorptionsrate des Hämeisens nur noch 80 - 90% der Resorptionsrate von Eisen tierischen Ursprungs (ansonsten liegt die Resorptionsrate bei ca. 40-50%).

Über einen Kalziummangel kann man als Veganer nur lachen.. Tierisches Protein sorgt dafür, dass große Mengen Kalzium vom Körper ausgeschieden werden. die empfohlenen 1.000 mg erreicht man als Veganer trotzdem recht locker, bei einem abwechslungsreichen Speiseplan (ca. 600mg erreicht man schon über die täglich empfohlene Menge von 1kg (dunkel)grünem (Blatt)Gemüse). Wenn man regelmäßig (2-3x die Woche) Tofu o.ä. auf dem Teller hat oder supplementierte Pflanzendrinks (oder sogar angereichertes Mineralwasser aus der Flasche) trinkt, braucht sich daher keine Sorgen machen.
Der Netto-Bedarf eines Veganers an Kalzium wird in etwa bei 600mg liegen, also 40% weniger als die Milch trinkende (und trotzdem, oder gerade deshalb) Osteoporose geplagte Gesellschaft.


Zitat Freddy:
Wie habt Ihr euch erkundigt? Nimmt Ihr Vitaminpräparate?

Habe am Anfang der veganen Zeit einen "Sabbatmonat" eingelegt und mich 31 Tage lang ganztags mit Infos rund um den Veganismus vertraut gemacht.
Als Präparate nehme ich derzeit folgendes:
1x kapsel B12 500 alle ~3 Tage
1x wöchentlich Vitamin D 10.000IU wenn ich nicht so oft draußen war / kaum Sonne abbekommen habe
1x täglich Eisen 5mg die ersten 3 Tage nach einem sportlichen Wettkampf

So long,
Falk

8x bearbeitet

Benutzerbild von SariK
vegan1.285 Postsweiblich91189 Rohr Level 3
22.01.2016
Hi freedy,
also bei mir war das so:


war 2005 ein paar Monate im Krankenhaus und hab da ne Reportage über Vegetarismus gesehen. Habe dann aus Spaß angefangen mal vegetarisch auszuprobieren, hatte ja eh den ganzen tag nix Zutun.
1 Woche war die Frist.
Woche war schnell um, alles super, nix hat mir gefehlt. Okay noch ne Woche, und noch eine usw.
irgendwann wollte ich gar nimmer Fleisch essen und es war einfach so.
2012 wurde bei mir dann Laktoseintoleranz festgestellt. Zu dem Zeitpunkt habe ich mich immer mehr über gesunde Nahrung und Tierschutz interessiert und engagiert.
habe dann einiges über die Kuh Haltung und Milch usw erfahren und dann war klar dass ich das auch aufhören will.
habe es sehr reduziert aber noch nicht ganz damit aufgehört.
Hab mich dann letztes jahr hier im forum angemeldet und irgendwann hat es klick im Kopf gemacht und auf einmal war es nimmer schwer zu verzichten und ich will es auch gar nimmer. Ekel mich teilweise schon davor.

also bei mir war es ein längerer Prozess. Aber ich bereue oft nicht schon eher vegan geworden zu sein.

LG SariK

Benutzerbild von rucola
vegan335 PostsweiblichBayern Level 2
22.01.2016
n'Abend

Ich habe mich auf ein veganes Experiment von 30 Tagen eingelassen, um meiner Ältesten zu beweisen, dass Vegan voll doof ist.


Dummerweise fühlte ich mich mit jedem Tag wohler, ausgeglichener, merkte am Ende gesundheitliche Verbesserungen (nix weltbewegendes, aber doch deutlich) und verlängerte um zwei Wochen. Danach war klar, dabei bleibe ich.


Der Umstieg erfolgte sofort von Omni auf Vegan.
Ein Zurück scheint mir nicht mehr möglich. Nachdem ich mich wegen der körperlichen Veränderungen endgültig DAFÜR entschieden hatte, konnte ich die anderen Aspekte wie Tierschutz und Umweltschutz auch sehenden Auges akzeptieren. Vorher war das nicht möglich.


Meine Töchter sind ebenfalls vegan; wir supplementieren B12. Allerdings nehmen dies auch die Kerle (alle Omnis), denn B12 ist keineswegs nur für Veganer kritisch.
In den Wintermonaten gibt es noch Vitamin D, ebenfalls ein übergreifendes Problem, liegt nicht am Veganismus.


Laut entsprechendem Blutbild (Oktober, glaube ich) sind meine Werte (Eisen, Kalzium und was man sonst noch so schaut) und die meiner Töchter absolut in Ordnung. Auch ohne weitere Vitaminpillen.

Informationen beziehe ich aus entsprechenden Büchern und verschiedenen Videos, welche ich (da meist von Laien) durchaus kritisch betrachte und hinterfrage. Und aus diesem Forum natürlich :green:

Kein Benutzerbild
Veggie123
23.01.2016
Bei mir fing es vor 2,5 Jahren mit vegetarisch an. Wir waren im Urlaub gewesen und hatten dort fast jeden abend gegrillt. Nachts hatte ich so schlimmes Sodbrennen,dass ich fast schon Feuer speien konnte. Als wir wieder Zuhause waren,hatte ich einen Beitrag auf Arte gesehen,in dem es um Massentierhaltung und Vegetarismus ging. So kam bei mir immer mehr der Gedanke mich vegetarisch zu ernähren und ich setzte ihn in die Tat um. Von Familie und Freunden,gab es immer wieder blöde Kommentare und Anfeindungen. Vor über einem Jahr,bekam ich starke Probleme mit der Haut . Sie brannte , schuppte und platzte teilweise sogar auf. Hausarzt und Hautarzt verschrieben Cortisonsalben und Allergietabletten,aber die Ursache wurde nicht gefunden. Erst bei einer Heilpraktikerin und speziellen Testen , wurde klar,dass ich tierisches Eiweiß schlecht verdauen kann. Erst habe ich einfach Milchprodukte usw. reduziert,aber es war auch nicht wirklich die Lösung. Also beschloss ich vor ein paar Monaten endgültig zum Veganen zu wechseln und seit dem geht es mir besser und besser.
Mit der Umstellung kam auch immer mehr Information und Nachdenken über den Umgang mit Tieren. Da ich auch Yoga mache und mich mit dem Buddhismus beschäftigt habe,war für mich bald klar,dass ich keinen Tier mehr schaden möchte.
Ich habe diesen Weg für mich gefunden und möchte es nicht mehr ändern.
Über Mangelerscheinnungen mache ich mir keine Sorgen,da ich mich ausgewogen ernähre .
Vitamin B12 nehme ich über angereicherte Zahncreme auf und lasse jedes Jahr ein Blutbild machen.
Wenn man sich ausgewogen ernährt,was man ja auch bei jeder Ernährung machen sollte,ist es kein Problem.
Ich kann nur jedem empfehlen sich gut zu informieren und viel zu experimentieren und offen für Neues zu sein.

4x bearbeitet

Kein Benutzerbild
vegan72 PostsweiblichLevel 2
23.01.2016
Ich hab 2011 meine Ernährung vollwertig umgestellt und wegen Schmerzen wird empfohlen tierisches Eiweiß zu meiden. Butter Schmand und Sahne werden jedoch verwendet weil der Eiweißanteil sehr gering ist auch die Mengen sind eher klein,
Und irgendwann konnte ich weder Fisch noch Fleisch mehr essen - und ich hab es nie vermisst.
Erst als ich kein Fleisch mehr gegessen hab konnte ich mich mit den Andren Themen wie Tierhaltung und Umwelt auseinander setzten.
Ich hab viel dazu gelernt und auch viele Vegane Gerichte ausprobiert und vor allem die vegane Rohkost.
Silvester hab ich den letzten Schritt gemacht und lasse jetzt alle Tierprodukte weg . Ich glaube es war auch so Klick - und wieder ist es so das ich mich erst jetzt mit dem Thema mehr auseinander setzten kann. Es fällt mir nicht schwer ich denke die Zeit ist reif für mich.


Benutzerbild von flo
1.699 PostsLevel 3
23.01.2016
hey
das klingt alles so toll!
Bei mir hat es halt ganz allmählich angefangen bis ich irgendwann einfach aufgehört habe, Tierprodukte zu essen.
LG
FLO

Kein Benutzerbild
148 PostsmännlichLevel 2
24.01.2016
Hallo Freddy,
ich hoffe das du auch zur tierfreien Ernährung übergehst. Bei mir war es ein radikaler Schritt aus gesundheitlichen Gründen. Sehr unangenehme Beschwerden durch Gicht und Arthrose. Zwei Monate nach dem ich keine tierischen Produkte mehr gegessen habe waren meine Beschwerden weg. Ohne jegliche Medikamente. Als Bonus gab es noch 20 Kilo Gewichtsverlust dazu. Ohne Sport. Da ich jetzt ja keine Schmerzen beim Laufen mehr habe bin wieder so viel es geht zu Fuß unterwegs.
An Vitaminen nehme ich B12 und ab und zu D3. Dazu kommen noch Jod und Eisen. Einen B12 Mangel hatte ich wahrscheinlich vorher schon, denn ich war auch als Fleischesser nicht so leistungsfähig wie heute. Durch Hinweise hier im Forum habe ich mich mal für meinen B12 Bedarf interessiert. Ich hatte ein viel zu schwaches Präparat genommen.
Gute Informationen habe ich auch auf der Seite Pro Vegan gefunden.
Heute bin ich überzeugt das ich durch meine starken Schmerzen in den Gelenken eigentlich Glück hatte. Ich musste mich damit auseinandersetzten warum das so ist. Die Mediziner wissen das ein hoher Konsum von tierischen Eiweiß entzündungsfördernd ist. Also habe ich mir gesagt wenn viel nicht gut ist , kann wenig es auch nicht sein.
Ich kaufe ja keine tierischen Nahrungsmittel mehr aber beim Mittagessen in der Kantine ist die Soße das Problem. Da esse ich meist Nudeln, Kartoffeln und Reis mit den Beilagen und Soße.
Spaghetti mit Tomatensoße sind ja an sich ein vollwertiges Gericht. Und in den Bratkartoffeln sind manchmal ein paar Speckkrümel. Aber dafür gibt es ein gut sortiertes Angebot an Rohkostsalaten. Die veganen Fertigprodukte kaufe ich sehr selten. Mit einem kleinen Stabmixer kann man sich einen frischen Aufstrich aus einfachen Zutaten sehr schnell selbst machen.

Benutzerbild von Jonna
vegan503 PostsweiblichNRWLevel 2
24.01.2016
Hallo Freddy!

Was waren eure Beweggründe sich dem Veganismus anzuschließen? Was waren eure ersten Schritte?
In erster Linie gesundheitliche Gründe, in zweiter Linie wegen der Tiere. Habe mich viel mit einer Anti-Krebs-Ernährung auseinander gesetzt und der Versicht auf Eier und Milchprodukte ist ein Teil davon. Ich hab zunächst noch immer mal Käse genascht (hab mich zuvor quasi nur von Käse ernährt ;) ), das mache ich auch noch, aber sehr sehr sehr selten. Mein Bruder war schon vegan und zu der Zeit meiner Umstellung wohnten wir zusammen, daher war es gar nicht schwer von jetzt auf gleich umzustellen.

Seit Ihr zunächst mit dem Vegetarismus eingestiegen oder habt Ihr euch direkt dazu entschieden Veganer zu werden?
Ich war erst Vegetarierin, seit 2011.

Was waren eure Beweggründe sich für den Veganismus und nicht für den Vegetarismus zu entscheiden?
Die Begründung hab ich oben schon genannt (Frage 1).

Laut verschiedenen Studien wurde berichtet, dass man genauestens achten muss, welche Lebensmittel man zu sich nimmt um kein Vitamin B12, Eisen- oder Kalziummangel zu bekommen.
Wie habt Ihr euch erkundigt? Nimmt Ihr Vitaminpräparate?

Noch nicht. Verwende eine Vitamin B12 Zahnpasta, das war's. Ich versuche auf eisenhaltige Lebensmittel zu achten, habe aber die Befürchtung, dass das nicht ausreicht. Bin seit einer Weile dauermüde und will daher mal meine Blutwerte beim Hausarzt checken lassen.

Viele Grüße
Jonna

Kein Benutzerbild
Caro1994
30.01.2016
Ich nehme Vitamin B 12-Tabletten, auch wenn ich das nicht so toll finde.
Werde es in naher Zukunft mal ohne probieren.
Mein Entscheidungsgrund war der Ethische.
Vegetarismus kam für mich nicht in Frage, es musste vegan sein. ;)

Liebe Grüße

Caro

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