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Eure Ausreden bevor ihr vegan wurdet

Erstellt 07.07.2020, von kilian. Kategorie: Allgemein vegan. 16 Antworten.

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Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.034 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
Eure Ausreden bevor ihr vegan wurdet
07.07.2020
Hallo,

kein Mensch wird gleich vegan. Die meisten von uns haben zunächst Argumente gesucht, um alles so zu belassen wie es ist. Wir sind ja auch nur Menschen...

Was für Argumente waren das bei euch? Welche Widerstände musstet ihr erst überwinden, bevor ihr Veganer geworden seid?

Benutzerbild von Smaragdgruen
vegan1.642 PostsmännlichNähe TrierLevel 4Supporter
07.07.2020
Ich hatte handfeste Argumente, meine Gesundheitsprobleme ! Das erzähle ich auch jedem der mich nach unserer Lebensweise fragt. Dann erzähle ich dass ich durch die Ernährungsumstellung gesund wurde, was Ärzte nicht schafften. Es gab keinerlei Widerstände, meine Frau hatte sofort begeistert mit gezogen. Es hat sich auch schon auf unsere Söhne und deren Partner veganes abgefärbt. Wir rätseln schon wie das wohl mit unserem künftigen Enkel wird der im Herbst das Licht der Welt erblickt. Unsere Lebensart wird auch sehr im Bekanntenkreis respektiert und man hat immer was Veganes für uns parat.

Benutzerbild von Lauravegan
vegan37 PostsweiblichLevel 3
07.07.2020
Ich habe das Thema Veganismus lange "weggeschoben". Ich hatte Angst davor, die Bestätigung zu bekommen, etwas unmoralisches zu tun. Also etwas, was gegen meine tierliebe Einstellung spricht. Außerdem habe ich Käse extrem gerne gegessen. Als ich dann erfahren habe, dass Eier und Milch nicht besser als Fleisch sind, konnte ich meine Ausreden überwinden.

Kein Benutzerbild
PeeBee
07.07.2020
Auf Käse konnte ich sehr leicht verzichten. Ich esse so gerne die zahllosen Aufstriche, gekaufte und selbst gemacht, dass mir das nie schwer fiel und schon viele Jahre darauf verzichte. Schwer fiel mir aber, auf meinen Milchschaum im Kaffee und auf Rühreier zu verzichten. Ich vertraute darauf, dass "Bio" was Gutes ist, und dass das auch den Tieren zugute kommt. Irgendwann bekam ich aber an dem ganzen Konzept "Bio = gut fürs Tier" einige Zweifel, erkundigte mich im Internet näher, fand dieses Forum, der Rest ist ja bekannt. Das Forum hat mir sehr geholfen, auch weil es sehr tolerant ist; aber Druck und "Ermahnungen" hätten mich verjagt.


1x bearbeitet

Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.034 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
07.07.2020
Danke für Eure Antworten :thumbup: :star:
Oft ist es ja so, dass man einerseits ein paar gute "pro"-Argumente kennt (z. B. dass Tierprodukte Krebs erregen), aber dann sich selbst gegenüber versucht, diese mit "contra"-Argumenten zu widerlegen, weil man sich so unwohl bei dem Gedanken fühlt, vegan zu werden...


Beispiele:
  • vegan ist bestimmt ungesund
  • aber Milch enthält doch Calcium
  • Vegan ist aber radikal...

Wenn wir verstehen, welche Argumente die meisten Menschen kurz vor der Vegan-Umstellung noch abhalten, können wir darauf gezielt eingehen.
Welche Argumente haben euch beschäftigt, bevor ihr dann den Schritt gewagt habt?

2x bearbeitet

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.848 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
07.07.2020
Zu kompliziert, auf dies oder jenes kann (will) ich nicht verzichten, zu radikal (ist ja auch gar nicht notwendig, solange man "bewusst" Produkte aus "guter" Haltung und "nur ganz wenig" isst). Und ich wollte mich auch nicht unbedingt zusätzlich freiwillig zu einem Außenseiter, abseits vom Mainstream, vom "Normalen" machen.

Zur Überwindung hat mir geholfen, dass es die Dinge, auf die ich nicht verzichten wollte, auch in vegan gab und mir das über den Weg gelaufen ist, ohne dass ich danach gesucht hatte (konkret war das damals veganer Schokoaufstrich), dass ich ein paar Veganer kannte, die mir das vorgelebt haben und meine Ausflüchte nahezu unkommentiert (bzw. mit leichter Infragestellung) hingenommen haben und dass ich mich selbst nach und nach in die ethische Frage vertieft habe, und dann der letzte Schritt zum Veganismus die einzige Möglichkeit war, mit mir selbst halbwegs im Reinen zu sein.
Was diese Außenseiterrolle angeht: ich hab da zum Glück ein aufgeschlossenes (gebildetes?) Umfeld gehabt und da die Argumente auf meiner Seite waren, gab es relativ wenig Gegenwind und insbesondere auch in der Familie freudiges Experimentieren :-)
Und außerdem hatte ich schon ein paar Nischenhobbys und deshalb Übung mit Verständnislosigkeit oder mildem Desinteresse ;-)
Mittlerweile ist noch auch eine bewusstere Verwendung von Sprache hinzugekommen: "radikal" ist nicht synonym zu "negativ", sondern kann durchaus etwas Positives sein, wenn es um eine gute Sache geht.

Benutzerbild von SariK
vegan1.285 Postsweiblich91189 Rohr Level 3
07.07.2020
Ich fand es auch immer "zu radikal" und "zu extrem"
Und ich hatte Angst davor ein "Außenseiter" zu sein und belächelt zu werden.
Das waren meine Hauptgründe.
Schon komisch... Bevor ich Vegetarier wurde hat mich das überhaupt nicht beschäftigt... Von vegetarisch auf vegan aber schon 🤔

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
08.07.2020
Bei mir war als Kind irgendwie schon klar, dass da irgendwas nicht stimmen kann. Aber Sprüche, wie "die werden ja dafür gezüchtet" und "das tut denen ja nicht weh" usw. usw. haben mir damals geholfen, das zu verdrängen - ziemlich lange. Zu meiner Verteidigunng kann ich nur vorbringen, dass ich noch in einer Zeit aufwuchs, wo der Satz "Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!" noch eine unverrückbare Größe der (schwarzen) Pädagogik war und die Wirkung auch bei mir nicht verfehlte. Und ehrlich gesagt, es schmeckte mir natürlich auch, weil sich Köche, Köchinnen, Mutter und Verwandte usw. alle Mühe gaben, den Geschmack nach Tierleid und Tiertod durch ihre Kochkünste zu verdrängen.
Irgendwann hinterfragte ich zwar das System an sich und stellte "mutig" fest, dass das falsch sein, aber das Zeug hatte mit zu lange geschmeckt und eine Art Suchteffekt erzeugt, der mich obwohl mir klar war, dass nur vegan mich aus dieser Zwickmühle würde befreien können, tatsächlich mehr als drei Jahre hinderte, auf Fleisch Wurst und Käse sowie Milch im Kaffee oder Tee zu verzichten. Ich hatte für mich selbst tausend Begründungen, die es mir erlaubten, so weiter zu machen. Dazu versuchte ich, mit der Mitarbeit im "Arbeitskreis gegen Tierversuche in Frankfurt/M." Mitte der 80er Jahre mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Immerhin waren sicher auch die Stände in Frankfurt auf der Zeil (manchmal direkt neben der kompletten Kelly Family) nicht ganz fruchtlos, denn auch sie hatten sicher mit dazu beigetragen, dass TV für Kosmetika inzwischen großenteils nicht mehr erlaubt sind und intensiv an Alternativen für Tierversuche geforscht wird. Später zog Anfang der 90er über mir ein Veganer ein und ich lernte, dass man das vegane Zeug tatsächlich nicht nur ohne zu sterben essen kann, sondern es sogar sehr gut schmeckte. Er und Freunde/ Freundinnen überzeugten mich dann nach und nach, meine unzutreffenden Gegenargumentlein über Bord zu werfen und wenigsten vegetarisch leben zu wollen. Das ging für mich ca ein Jahr mit dem Spruch "die Kühe werden ja nicht für meine Milch geschlachtet" relativ stressfrei gut, bis ich Besuch bekam, und mir erklärt wurde, dass Milch weißes Blut ist - und sonst gar nix. Auch der Ausdruck "Kuhdrüsensekret" "Kälbernahrung, nicht für Menschen geeignet" taten ihr Übriges. Die Tatsache, dass Kälber für meine Milch sterben mussten und das auch gar nicht anders gemacht wird, war der Knackpunkt, an dem ich nicht mehr so tun konnte, als wäre mein Verhalten irgendwie in Ordnung. Es lief zwar noch eine kleine Weile, aber irgendwann schaffte es meine Käse- Milchsucht nicht mehr, sich meiner Intelligenz zu bemächtigen und vegane Vernunft und mein veganes Herz siegte über Fleisch - und Käsesucht endgültig. Belohnung war erstens, dass die Dame, die mich besucht hatte, irgendwann und bis heute meine wunderbare Frau wurde und dass ich fast völlig sämtliche Symptome meiner zahlreichen Allergien, also Heuschnupfen, Asthma und Neurodermitis verlor.

Das hätte ich viel viel früher haben können. Statt dumme Sprüche klopfen und mich selbst Tag für Tag zu belügen, hätte ich gleich auf mein Herz hören sollen. Ich beweine jedes Tier, was für mich und meine Fresserei hat sterben müssen!

Kleiner Nachtrag: Habs noch mal durchgelesen und bemerkt, dass die Chronologie nicht ganz stimmt, wer mich kennt weiß das natürlich, für andere ist es aber irrelevant, da die Kernaussagen so stimmen.

1x bearbeitet

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MsCowboy82
08.07.2020
Wie bei vielen der Käse...kann ich nur bestätigen....ob's jetzt wirklich das Casomorphin war, weiss ich garnicht...Bei mir gabs/ gibts locker 4 oder 5 mal die Woche Pizza...Pizza ohne Käse geht eben eigentlich nicht...Wusste auch nichts von veganem Käse....gehe fast nur zu netto, ( is nur über die Strasse ) und da gabs eben nie veganen Käse !!!! Erst youtuber haben mir gezeigt, dass es ganz gute Alternativen gibt, nur eben nicht in meinem Supermarkt um die Ecke !!! Vegetarisch ist ja gut genug....is tatsächlich ein Problem !!! Allein auf Fleisch/ Fisch zu verzichten, gibt einem schon das Gefühl, das man ja immerhin...naja, Ihr wisst was ich meine !!! Augenöffner für mich war joey carbstrong, der bei Aktionen in Fussgängerzonen mit Schlachthofbildern...Leute anspricht, und wenn dann jemand sagt, er sei Vegetarier...er sagte....er hält nicht viel von Vegetariern, denn diese unterstützen Tierquälerei genauso wie alle anderen....Die Milch und Eierindustrie sei mind.genauso schlimm wie die Fleischindustrie....Da hat's eben Klick gemacht bei mir !!! Und ja....auch ich hab Bio Käse gekauft...hat lange funktioniert...die wissen eben was sie machen !!! Verdammt !!!

2x bearbeitet

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Hinterfrager
08.07.2020
Welche Ausreden ? Ich bin Vegetarier - Punkt :green:
Welche Ausreden braucht es als "Veganer" Öko-Vegetarier zu werden ??
Ich will Palmöl, ich mag Manner-Waffeln - nicht noch mehr Verzicht :green: :rofl:

Was mich bewogen hat auf Tiereiweis (und noch einiges mehr) zu "verzichten" - der Zustand unserer kleinen (noch) blauen Kugel.

Vielleicht zu radikal, zu extrem aber so kennen mich zumindest meine Freunde :angel:

3x bearbeitet

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