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Hilfe meine Eltern essen in meiner Gegenwart Fleisch

Erstellt 28.07.2019, von Valentin23. Kategorie: Allgemein vegan. 25 Antworten.

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Nefasu
28.07.2019
Hallo Daisy,

Zitat DaisyDuck:
ruiniert aber die Zukunft aller zukünftigen Generationen. Die Menschheit schaufelt sich gerade massiv ihr eigenes Grab.

Und dazu soll man dann gute Miene machen und ja schön tolerant sein ?

Das gilt für viele Dinge, die u.a. auch etliche Veganer wissenlich tun, bzw. Selbst verdrängen.
Flugverkehr, Autoverkehr, Kauf von importieren Obst und Gemüse, Partizipieren an der Konsumgesellschaft und massenweise Ausbeutung von sozial benachteiligten Menschen.

Ich denke man macht es sich zu leicht den Veganismus als einziges Allheilmittel für die Rettung dieser Welt zu deklarieren und jene die nicht daran mitwirken zu deklassifizieren.


Die Gesellschaft von Omnivoren zurückzuweisen, nur weil diese nicht mit den eigenen Idealen übereibstimmen ist einzig und allein selbstgerecht.
Wo soll man denn aufhören?

Bei der Familie die mehrmals im Jahr in den Urlaub fliegt und dabei massenhaft CO2 Emissionen verursacht?

Bei dem Kollegen, der Markenkleidung kauft und damit zur millionenfachen Versklavung beiträgt?

Oder bei dem gut betuchten Veganer aus der Nachbarschaft, der freudig zur kapitalistischen Unterdrückung ganzer Bevölkerungsschichten beiträgt?


Wir sind ale fehlerhafte Menschen in einer fehlerhaften Welt und meiner Erfahrung nach haben jene Personen am stärksten ein Problem damit Fehler bei Anderen zu akzeptieren, die sich selbst ebenfalls keine Fehler zugestehen
- eine sehr selbst-destruktive und verbesserungswürdige Lebensweise

Wir spreche hier ja nicht von einer emotionalen Binding an diese Personen, sondern lediglich vom zugestehen von Entwicklungsmöglichkeiten.

Denn schließlich sind wir alle wohl omnivor auf die Welt gekommen und haben selbst etliche Jahre gebraucht, um diese Dinge zu begreifen..

Liebe Grüße,
Falk

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Spock
28.07.2019
Zitat DaisyDuck:

Und dazu soll man dann gute Miene machen und ja schön tolerant sein ? Schwierig........


Die Frage ist, was bringt es ständig auf Konfrontation zu gehen? Das ändert nichts sondern macht es wahrscheinlich nur noch schlimmer. Konstruktive, interessierte Gespräche, gerne. Ständiges Streiten und Schuldzuweisungen- eher sein lassen. Toleranz ist da aber vielleicht nicht das richtige Wort.

@Nefasu
Ich bin in der Tat sehr kritisch was das Verhalten anderer Menschen betrifft, mich stören schnell viele Sachen und am liebsten mache ich alles selber, bzw. würde gerne jeden belehren :green: . Aber das habe ich im Griff und trage es nicht nach außen heraus und halte es den Leuten nicht vor, sondern habe gelernt locker zu bleiben.
ABER viel, viel kritischer betrachte ich tatsächlich mein eigenes Verhalten, ich habe echt Probleme Gutes an mir zu sehen, Lob zu erhalten oder mir Fehler zu verzeihen. Also das eine schließt das andere nicht zwingend aus.

Benutzerbild von PittBull
vegan148 PostsweiblichRegensburgLevel 2
29.07.2019
Hab mich hier beim lesen wie im Pulverfass gefühlt :wtf:
Ich finde Akzeptanz zwar auch wichtig, kann jedoch jeden verstehen der verzweifelt ist und deshalb vielleicht extremer reagiert.
Was ich nicht verstehen kann ist, das solche Posts dann schlecht gemacht werden o.O ist das Forum nicht auch für solche Probleme da?


Und auch wenn es "in jeder Ecke" hier im Forum seht: das man mit Druck nichts erreicht stimmt, und das muss halt auch immer wieder gesagt werden, weil es immer wieder andere Menschen sind die Fragen dazu haben oder mit einer Situation nicht klar kommen.

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
29.07.2019
Zitat Mira-R:
Du kannst meiner Meinung nach nicht Toleranz fordern, aber selbst nicht leben.
Es essen nun mal noch viele Menschen tierische Produkte- akzeptiere das,


Aber selbstverständlich bin ich gegenüber Fleischessern tolerant, habe gar kein Problem damit!

Sie sollen lediglich endlich aufhören, völlig skrupellos Tiere gefangen zu halten, sie zu quälen und zu zerstören!


An jeder Autobahn gibt es genug totgefahrene Tiere, die sie von mir aus vollkommen ohne jeden Angriff von mir mitnehemen können, und sich zu Hause in die Pfanne hauen können. Ich bin da wirklich sehr tolerant! Sie würden von mir sogar noch Applaus bekommen, wenn sie die Autobahnen von den totgefrahrenen Tierleichen säubern würden...

Und ob Omnivore mich respektieren oder nicht, ist mir größtenteils so wichtig, wie wenn in China... Ihr wisst schon.

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habanero79
29.07.2019
Ich finde, Pitbull spricht das schon richtig an. Klar, ist das jetzt der dritte Beitrag von Valentin in dem es mehr oder weniger ums selbe Thema geht, aber ich kann ihn verstehen. Ich weiß über ihn, dass er erst seit 8 Monaten vegan lebt. Wie alt er ist weiß ich nicht, aber vielleicht 23?! Er ist also wahrscheinlich noch relativ jung und noch nicht sehr lange vegan. Seinem ersten Post entnehme ich, dass er nicht mehr bei seinen Eltern wohnt weil er von "Besuch" schrieb. Also wird er in seinem nähren Umfeld inzwischen wohl nicht mehr viel Kontakt zur omnivoren Lebensweise haben.

Ich gehe jetzt mal von mir aus. Als ich vegetarisch / vegan wurde durchlief ich mehrere Phasen.

1. Zweifel - Ich habe schon immer daran gezweifelt ob die omnivore Lebensweise richtig ist. Allerdings siegte immer die Meinung der anderen bzw. die Verdrängung.
2. Erkenntnis - Nach der Doku "Earthlings" und den sowieso bestehenden Zweifeln wurde mir klar, dass omnivor falsch ist. Wenig später wurde ich dann vegan als ich auch noch diverse Wahrheiten über Milch und Co. rausfand.
3. Verzweiflung - Weil ich nun um die Grausamkeiten des Systems wusste und mein Umfeld darüber informieren und überzeugen wollte. Das Umfeld wollte das aber nicht. Es wurde fleißig ignoriert, abgewimmelt und verdrängt. Innerlich hat mich das wahnsinnig gemacht. Die Menschen wollten mit aller Macht blind bleiben! Warum!?
4. Verteidigung - Weil mein Umfeld mit Ablehnung und Aggressionen reagierte. Ich wurde als Spinner, Extremist und Heuchler hingestellt. Jetzt kamen Konterattacken und ein sprichwörtliches Tauziehen um die richtige Ernährungsweise
5. Erkenntnis und Gelassenheit - Irgendwann habe ich dann verstanden, dass ich die Welt und mein Umfeld nicht ändern kann wenn sie es nicht selbst wollen. Ab da wurde es in mir auch entspannter. Es bringt nichts sich aufzuregen weils eh nichts ändert.

Ich denke Valentin hängt momentan einfach noch in der Phase 3 fest. Ich bin da relativ schnell durchgekommen weil ich ständig damit konfrontiert wurde. Ich lebe mit Omnivoren, meine Nachbarn sind Omnivor usw. Ich wurde ständig damit konfrontiert und musste mich ja quasi dauerhaft damit auseinandersetzen. Man findet sich schneller damit ab, wenn man den Kampf quasi "ständig verliert". Wenn Valentin jetzt alleine wohnt, nur für sich lebt und sich ansonsten vielleicht wenig mit omnivoren "rumschlagen" muss, kann ich mir vorstellen das er da einfach länger braucht.

Auch wenn es nicht so wäre, ich denke jeder Mensch ist anders und braucht unterschiedlich lange um bei Phase 5 anzukommen. Manche vielleicht auch nie.

Er ist nun mal in einer Situation in der er gerade überfordert ist. Und dafür ist dieses Forum da. Wenn ihn irgendwo der Schuh drückt, dann immer raus damit ohne Angst, dass irgendjemand rummeckern könnte. Wie Pitbull schon schrieb, wen es stört der soll doch bitte den "nervigen Thread" ignorieren.

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DaisyDuck
29.07.2019
Hallo Falk,

selbstverständlich bin auch ich omnivor groß gezogen worden und wurde erst mit 35 Jahren vegan (vorher ca 5 Jahre vegetarisch). Aber glaube mir, dafür schäme ich mich noch heute vor den Tiere, die ich aufgefressen habe und würde viel dafür geben wenn ich es rückgängig machen könnte, leider ist dies nicht möglich.

Und selbstverständlich leben auch Veganer nicht (völlig) klimaneutral, auch ich verursache Co2, das ist unvermeidbar und mir völlig klar.

Vielem was Du schreibst stimme ich zu, dieser Aussage aber überhaupt nicht:

„Die Gesellschaft von Omnivoren zurückzuweisen, nur weil diese nicht mit den eigenen Idealen übereibstimmen ist einzig und allein selbstgerecht.“


Es geht hier nicht um eigene Ideale sondern um Gerechtigkeit!
Ist es wirklich „einzig und allein selbstgerecht“ :

- wenn es mir das Herz zerreißt dass jährlich mindestens 74 Milliarden Landlebewesen und dazu noch unzählige Fische grausamst gequält und völlig unnötigerweise ermordet werden ?

- wenn es mir das Herz zerreißt dass alle 5-10 Sekunden ein Mensch auf unserer Erde verhungert während 50% der weltweiten Getreideernte und ca 95% der weltweiten Sojaernte an die gequälten „Nutztiere“ verfüttert wird ?

- wenn ich mir große Sorgen mache um das Leben zukünftiger Generationen da die Tierindustrie die Wirksamkeit unserer wertvollen Antibiotika zerstört, unser Trinkwasser ruiniert, für die Abholzung des Regenwaldes, einen großen Teil des Klimawandels und auch teilweise für das Insekten-/Artensterben verantwortlich ist ?


Philip Wollen: „Glauben Sie mir, jedes Stück Fleisch, das wir essen, ist ein Schlag in das verweinte Gesicht eines hungrigen Kindes!“

https://www.youtube.com/watch?v=yYTlclsy6wA

„Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.“ – Thomas Mann (Literatur-Nobelpreisträger)

Viele Grüße Petra

Benutzerbild von kilian
vegan7.037 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
29.07.2019
Du vielleicht interessant: Toleranz zwischen Veganern und Fleischessen:
https://www.vegpool.de/magazin/veganer-fleischesser-toleranz.html

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Nefasu
29.07.2019
Hallo Petra,

mich stört es persönlich schon seit längerem, dass etliche Veganer anscheinend keinen Unterschied zwischen dem Verhalten und der Person ziehen können oder wollen.

Man kann ein Verhalten oder eine Einstellung ablehnen, ohne eine Person an sich abzulehnen, da eine Person aus unzähligen Verhalten, Idealen und Überzeugungen besteht.

Einzig die eigenen Ideale und Überzeugungen sind ausschlaggebend wie das Verhalten von anderen Personen bewertet wird

- Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.


Ps: Ich kenne einige Omnivoren, welche entweder einen geringeren ökologischen Fußabdruck besitzen, welche weniger Tierleid verursachen oder welche ein wesentlich ausgeprägteres Sozialbewusstsein besitzen als ich.

Es liegt einzig und allein an meiner eigenen Einstellung und meiner Wahrnehmung, ob ich mich auf die positiven oder die negativen Aspekte und Eigenschaften eines Menschen konzentriere.


Zitat DaisyDuck:
Es geht hier nicht um eigene Ideale sondern um Gerechtigkeit!
Ist es wirklich „einzig und allein selbstgerecht“[...]

Interessanterweise sind alle angeführten Argumente Ausdruck eigener Ideale, sowie Handlungs- und Wertvorstellungen.


Um jedoch zum referenzierten Fall zurückzukehren:

Zitat https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstgerechtigkeit:
Unter Selbstgerechtigkeit versteht man den Habitus von Personen, die sich gewohnheitsmäßig mit anderen vergleichen und dabei immer wieder zu der Überzeugung gelangen, dass sie selbst die Sitten strenger einhalten als die anderen


Somit ist es u.a. durchaus selbstgerecht eine omnivore Person aufgrund eines einzelnen Verhaltens pauschal und undifferenziert zurückzuweisen, nur weil diese nicht "den eigenen Sitten" entsprechend handelt.

Und trifft leider im Kern auch auf vereinzelte, mir persönlich bekannte, Veganer zu;
v.a. unter jenen die beinahe zwanghaft versuchen andere Menschen, ohne Rücksicht auf Verluste, zu "konvertieren".
- Und damit häufig sowohl sich selbst als auch dem Gegenüber als auch der Verbreitung der veganen Lebensweise schaden.

Liebe Grüße,
Falk

Kein Benutzerbild
DaisyDuck
29.07.2019
Hallo Falk,

auch wenn ich nicht weiß wie Du Dich ernährst gehe ich davon aus, dass wir uns einig sind, das der Veganismus eine win-win Situation für die hungernden Menschen, die gequälten Tiere, das Klima und die Umwelt ist. Und deshalb sollten wir für die vegane Lebensweise werben und aufklären, selbstverständlich nicht Leute anpöbeln.


Mir ist keine Handlungsweise bekannt die so viel Ungerechtigkeit, Leid und Zerstörung mit sich bringt wie die omnivore Ernährung:
-leidende Tiere
-verhungernde Menschen
- Tote durch Antibiotika Resistenzen
- Regenwaldrodung
- Klimawandel
- Grundwasserverschmutzung
-Trinkwassermangel
- Versauerung der Meere
- Insekten-/Bienensterben
- Artensterben

und deswegen verstehe ich auch nicht wie Du von „eigenen Idealen“ und „Selbstgerechtigkeit“ in diesem Zusammenhang sprechen kannst.


Würdest Du die folgende Aussage von Dir auch unterschreiben wenn wir das Wort „omnivore“ streichen und dann von einem Mörder, Kinderschänder oder Vergewaltiger ausgehen ?

„Somit ist es u.a. durchaus selbstgerecht eine omnivore Person aufgrund eines einzelnen Verhaltens pauschal und undifferenziert zurückzuweisen, nur weil diese nicht "den eigenen Sitten" entsprechend handelt.“

Viele Grüße Petra



Benutzerbild von METTA
vegan4.644 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
29.07.2019
Dazu ein kleiner Beitrag eines amerikanischen Mönches, Ajahn Sumedho:" Wenn Du in ein Wirtshaus gehst und jemand schüttet Dir ein Glas Bier ins Gesicht, wäre es töricht zu sagen, ich mag diesen Menschen. Aber man kann immer noch sagen: Ich liebe diese Person."
( Zitiert aus:" Ruheloser Geist trifft Achtsamkeit " von Matthias Dammavaro Jordan )
Ich kenne auch in meiner Familie und Bekanntenkreis viele Omnivore und wäre manchmal froh, wenn sie - auch auf Grund ihrer Gesundheit- vegan essen würden, aber deshalb hasse ich sie nicht.


Und hier einmal das Metta sutta: www.bodhibaum.net/rituale&gedichte/metta.htm


mit lieben Grüßen

METTA



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