Zitat Sunjo:Zitat saschabur:
2) Selbstinszenierung, Überheblichkeit:
Sorry wenn das so ankommt, ist aber falsch. Ich kann ganz einfach nicht immer mehr denselben Unsinn hören, den Mensch sich selbst eingeimpft haben in jahrzehntelangen romantisch-verklärten Ideologien (denen auch ich aufgesessen war, ganz massiv!).
Das erklärt deinen Tonfall. Du bist einfach wütend. Das ist aber auch nicht hilfreich für eine differenzierte Betrachtung.
Ich hab den Eindruck, du beschäftigst dich aktuell gerade erstmalig aktiv mit den Argumenten der konventionellen Landwirtschaft (Atomkraftlobby, etc.) und übernimmst die jetzt ebenso unhinterfragt, wie vorher die "romantisch-verklärten Ideologien". Die Welt ist aber nicht schwarz-weiß und meistens liegt die Wahrheit zwar nicht genau in der Mitte, aber auch nicht an den extremen Rändern.
Der Eindruck täuscht. Ich beschäftige mich seit mehreren Jahren mit diesen Themen (und vielen anderen, insbesondere Physiologie und Psychologie), und gehe an alles als Zetetic heran. Jeden Glauben, insbesondere die eigenen, rational hinterfragen und ggf. korrigieren.
Um es zu übertreiben: ab und zu eventuell sogar eine halbe Stunde damit verbringen den Beweis zu suchen, dass die Annahme, dass die Erde keine Scheibe ist, tatsächlich richtig ist.
Zitat Sunjo:
Auf meine Nachhaltigkeitsargumente zu Bio vs. konventionell bist du übrigens bisher nicht eingegangen - ich finde das aber einen entscheidenden Faktor, der weit über die strittige Gesundheitsdiskussion hinausgeht, die bei vielen eher anekdotisch glaubensbasiert geführt wird.
Das scheint mir aber nicht der entscheidende Faktor zu sein für das Bio-Business. Da müsste ich zum Argumentieren tatsächlich mehr lesen, wobei ich allerdings gerade was den Bodenverbrauch angeht hier einige aussagekräftige Studien gefunden hatte, die zeigen, dass ein Bio-Anbau nach derzeitigem Prinzip deutlich mehr "Umwelt" verbraucht.
[quote=Sunjo]
Also zum Beispiel den Link zu den Studien, dass ausnahmslos alle Biobauern mehr Gülle verwenden als konventionelle Bauern [/quote=Sunjo]
Wieso soll ihc zu etwas verlinekn was ich nicht gesagt habe (oder zeigs mir). Ich habe gesagt, dass die Biolandwirtschaft insgesamt noch stark von tierischen Düngern abhängt. Das kann ich Dir sicherlich finden mit genauen Zahlen. Bitte korrekt zitieren.
Die Permakultur zum Beispiel kliongt super interessant, ist aber in großem Maßstab meines Wissens (noch) nicht machbar.
[quote=Sunjo]
und ausnahmslos alle Biobauern hohe Mengen an Kupfersulfat einsetzen und den Nachweis, dass die Mehrheit der Biofans wieder Tiere statt Maschinen auf dem Feld haben möchte[/quote=Sunjo]
1) Ich habe nicht ausnahmlos gesagt. Es wird aber in großen Mengen eingesetzt und ist durch Schwermetallbelastung der Böden "schlimmer" als Glyphosat.
2) Letztes Titelbild der Biocoop-Kundenzeitschrift: ein Ochse zieht einen Pflug, ein Strohhutbauer hintendran. "Rückkehr der Tiere in der Landwirtschaft. "
Titelthema einer Zeitschrift einer Bio-Gruppe, die einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euros macht und 700 geschäfte besitzt. Sicherlich, das ist ein anekdotisches Beispiel ohne wissenschaftliche Beweiskraft. Deckt sich aber mit meinen persönlichen Erfahrungen mit vielen Bio-Anhängern. (Ebenfalls anekdotisch, wir sind uns einig)
Im selben Magazin wurde eine Ausgabe früher der Biodynamische Anbau gepriesen (Ihr wisst schon, man buddelt ein Stierhorn voller Wundermittel am Rande des Feldes ein und dann wird der Wein super gut)
Bio hat sicherlich Vorteile, ich sage ja, ich kaufe sogar bei Biocoop ein. Aber Bio hat einen grundsätlichen NAchteil: Die guten Dinge werden aus nicht guten Gründen gemacht. Es hat angefangen mit den esoterischen Spinnereien von Rudolf Steiner.
Die Grundargumentation bleibt der Appeal to Nature ("Was natürlich ist, ist gut. Was synthetisch ist, ist schlecht") Und das ist unhaltbar. Das man mit dieser Einstellung auch GUTE Sachen machen udn verteidigen kann, ist klar.
Es wäre aber sinnvoller, gute Dinge aus guten Gründen zu machen und intelligent zu argumentieren.
Beispiel bei Vegans: es gibt immer noch Vegans, die pflanzliche Ernährung mit irgendwelchen vergleichenden Anatomien begründen (kein reines carnivor-Gebiss etc).
Das ist zwar schön, dass diese Leute vegan sind, aber die Gründe sind nicht die richtigen, und die stehen sofort nackt da, wenn sie sich argumentativ gegen wisschenschaftlich geschulte Karnivore verteiidigen müssen (und dann schaden sie unserer bewegung !)
Wenn Du aber sagst: ich bin Vegan und kann es PROBLEMLOS sein, seit es künstliches B12 gibt, und tu dies aus ethischen Gründen, bist Du effizienter.