Hi,
Zitat Dana:
Selbst wenn ich das nicht auf die Gefahr jetzt von euch gelyncht zu werden
der Gedanken-Austausch hilft uns doch weiter. Keine Sorgen
Zitat Dana:
Bei mir ist niemand in der Umgebung vegan oder gar nur vegetarisch ( meine Mädels mal abgesehen) und da hat niemand ein schlechtes Gewissen.
Sicher laufen Fleischesser nicht die ganze Zeit mit schlechtem Gewissen durch die Gegend. Sie werden mit den Folgen des Essverhaltens ja auch nicht ständig konfrontiert. Aus gutem Grund findet die Zucht, Mast, Schlachtung usw. ja weit entfernt und hinter dicken Mauern statt. Es ist heute fast unmöglich geworden, jemals einen Blick in einen Schlachthof zu erhaschen. In eine Bäckerei oder eine Gärtnerei kann man durchaus mal reinschauen.
Und das hat gute Gründe.
Für mich steht inzwischen außer Frage, dass die Hintergründe des Fleischverzehrs gesellschaftlichen sozialen Normen über soziales und faires Handeln widersprechen.
Anders gesagt:
Es ist leicht, ein unbekanntes Tier irgendwo töten zu lassen und dann von "bewusster Entscheidung" zu sprechen. Das abstrahiert das Geschehen und geht völlig an der Realität vorbei.
Tierquälerei hingegen ist in unserer Gesellschaft so verpönt, dass der Tierschutz sogar als Staatsziel ins Grundgesetz aufgenommen (wenn auch nicht effektiv umgesetzt) wurde.
Das beißt sich und führt zu einer kognitiven Dissonanz. Man will einerseits die angewohnten Verhaltensweisen beibehalten, sich andererseits aber nicht schlecht fühlen. Bleibt also nur, entweder das Verhalten zu ändern, oder die Folgen auszublenden.
Dazu hat Melanie Joy ein Buch geschrieben, das ich empfehlen kann. Siehe unten im Artikel über Karnismus:
https://www.vegpool.de/magazin/karnismus.html
Die Alternative wäre ein psychopathisches: Ich kann's, ich mach's, es ist mir egal.
Zitat Dana:
wer ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein.
Sorry, Dana, aber das ist absurd.
Es geht darum, Fakten auf den Tisch zu bringen, die ignoriert werden und massive Folgen für die Gesellschaft haben.
- Die Folgen für Klima und Umwelt
- die Subventionen: ca. 55 Euro an Unternehmen der Agrar-Industrie pro Jahr, aus Steuergeldern,
- die Ressourcen-Verschwendung
- der Umgang mit Tieren, der unserer Gesellschaft ja (zumindest theoretisch) so wichtig ist, dass sie ihn sogar ins Grundgesetz als Staatsziel aufgenommen hat.
und so weiter. Das kann man doch von persönlichen Angriffen gut abkoppeln.
Ob Fleischesser persönlich nett oder doof sind, ist mir zumindest ziemlich egal.
Zitat Sunjo:
Zitat kilian:
Jo, was sonst
Ich finde es nicht selbstverständlich, dass Veganer die omnivore Lebensweise akzeptieren (gutheißen). Tolerieren (dulden) wäre hier angebrachter. Und bei Leuten, die mich deswegen doof finden, beruht das sehr wahrscheinlich auf Gegenseitigkeit
Es ist kein Gutheißen. Es ist einfach ein pragmatisches "was will man tun?". In der Tat habe ich mir mehr oder weniger abgewöhnt, das Verhalten meiner Mitmensche zu bewerten. Ich weiß ja, wie es ist, Fleisch zu essen. Man ist deshalb ja kein bewusst bösartiger Mensch. Nur die Folgen sind schrecklich und die kenne ich aus meiner früheren Arbeit als Undercover-Journalist gut.
Grüße zurück nach Indien,
Kilian