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Möwe schwer verletzt. Wie hättet ihr reagiert?

Erstellt 29.05.2017, von Sabinia. Kategorie: Allgemein vegan. 27 Antworten.

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Benutzerbild von rossie
vegan1.461 PostsweiblichOberlausitzLevel 2
03.06.2017
Was wir doch alles schon so erlebt haben, Katastrophen, Trauer und Verlust.

Im Leben muß sich jeder mit vielen auseinandersetzen und blitzschnell Entscheidungen treffen ob richtig oder falsch.
Dabei ist es unwichtig ob es um Tiere oder Menschen geht.
Schlaue Ratschläge im nach hinein helfen nicht.
Dies sind meine persönlichen Erfahrungen.

Wüsche schöne Pfingsten rossie und Orlando

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Nefasu
03.06.2017
Hallo Lisa87,

Zitat Lisa87:
woher weißt Du das eigentlich alles?

den Umständen geschuldet, dass mein (Stief-)Bruder, Schwager und Großvater allesamt "das grüne Abitur" (einmal kollektiv lachen) haben, sprich Jäger sind, und mein Schwager als Förster selbst einen relativ großen Wald- und Wisenbereich bepflegen muss, was heißt:
- Schlupflöcher finden, um die Wildtiere zu füttern, damit ja jedes Mitglied der Jagdgesellschaft auch was vor die Flinte bekommt (und ordentlich Geld bei Verkauf der Abschusslizenzen in die Kasse fließt)
- Genervt sein, wenn man mal wieder einem verletzten Tier ohne "Prestige" nachsetzen muss
- Wildtiere in max. 50qm große Gehe einsperren, damit auch die alten, tattrigen, Jäger nicht auf ihr Privatvergnügen verzichten müssen (juckt doch keinen ob die überhaupt noch richtig treffen geschweige denn schießen können)

Im Zuge der Familientreffen muss man sich also zwangsläufig mit dem ganzen Thema auseinandersetzen (auch juristisch), um bei Diskussionen nicht ins Hintertreffen zu geraten ;)

Grüße,
Falk

3x bearbeitet

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Lisa87
03.06.2017
Ja Rossie, Ratschläge im Nachhinein helfen nicht, das seh ich auch so! :( Aber durch die Tipps von Falk können wir vielleicht in Zukunft besser handeln.

Hi Falk, danke für Deine Antwort!

Oh nein, das ist ja echt fies! -.- Ich wüsste nicht, wie ich damit umgehen würde... Der Mann meiner Tante ist Hühner- und Kaninchenzüchter (privat, denke ich). Als Kind "durfte" ich auch mal mitkommen, wo er Kaninchen zum "Decken" gebracht hat -.- Und später hat er mal irgendwo her Zwergkaninchen bekommen, mit denen konnte er nix anfangen, haben wir dann bekommen. Leider haben sie nicht lange gelebt, weil zu der Zeit eine Kaninchenseuche grassierte :( Ist ja klar woher sowas kommt :red: Kann mich erinnern, dass ich als Kind mal ein ganzes "Hähnchen" zu essen bekam... Die meine Tante ist übrigens in so ner evangelischen Kirche... -.- Hat auch schon mit mir per Brief "diskutiert", dass Gott ja nix dagegen hat, dass Tiere getötet werden... Wie sollte sie auch sonst das Treiben ihres Mannes rechtfertigen... Auf Familienfeiern hab ich aber glaub nie was mitbekommen, dass er irgendwas zum Veganismus gesagt hätte

Liebe Grüße

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Chrissie
03.06.2017
Ich hätte den Vogel auch erlöst. Ich hätte mir auch keine Gedanken gemacht, ob das gesetzlich zulässig ist, solange keiner zusieht. In einer Fußgängerzone sieht das wieder anders aus, da würde ich den Vogel dann mitnehmen und zum Tierarzt bringen.
Man macht sich nach einem solchen Vorfall lange noch Gedanken, das kenne ich auch gut.
Aber ich bin für jeden dankbar, der sich ebenfalls Gedanken macht und die Verantwortung übernimmt. Ich sehe hier auf dem Land soviel Leid, das Menschen Tieren zufügen und da bin ich froh, wenn ich hier lese, dass sich doch viele auch in Tiere einfühlen können und nicht wegsehen.
Hier werde ich oft ganz groß angeschaut, wenn ich 25 km fahre, um eine junge Amsel zur Auffangstation zu bringen, das versteht hier keiner.


Ich habe mich vor ein paar Tagen mit einem jungen Mann unterhalten, der einen Kuhschutzhof betreibt. Er hat erzählt, dass sie die Kühe in Würde sterben lassen, wenn es so weit ist. Sie würden sich von der Herde absondern und hinlegen. Dann sehen sie immer wieder nach der Kuh, bringen ihr zu essen und zu trinken, sie bekommt Schmerzmittel, aber sie lassen sie so sterben, wie es von der Natur vorgesehen ist. Das hat mich nachdenklich gemacht, ich habe bisher jedes meiner Tiere einschläfern lassen, damit es nicht leiden muss. Das ist ein schwieriges Thema.

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Kerstin
03.06.2017
Zitat Chrissie:
Ich habe mich vor ein paar Tagen mit einem jungen Mann unterhalten, der einen Kuhschutzhof betreibt. Er hat erzählt, dass sie die Kühe in Würde sterben lassen, wenn es so weit ist. Sie würden sich von der Herde absondern und hinlegen. Dann sehen sie immer wieder nach der Kuh, bringen ihr zu essen und zu trinken, sie bekommt Schmerzmittel, aber sie lassen sie so sterben, wie es von der Natur vorgesehen ist. Das hat mich nachdenklich gemacht, ich habe bisher jedes meiner Tiere einschläfern lassen, damit es nicht leiden muss. Das ist ein schwieriges Thema.

Und da fängt das Unnatürliche eigentlich schon an. In der Natur ist das Tier nicht mehr in der Lage zu einer Wasserstelle oder Futterquelle zu laufen und der Sterbeprozess würde schneller voran schreiten(so krass es auch sein mag).
Ich könnte das Tier allerdings auch nicht einfach so liegen lassen.
Ich hatte dieses Thema heute abend erst mit meinem Mann besprochen, da sich ein guter Bekannter heute Mittag das Leben genommen hat, da er unheilbar an Krebs erkrankt war (er hatte nur noch Schmerzen und war nur noch Haut und Knochen). Er hat diese Entscheidung für sich getroffen und es ausgeführt, so lange er dazu noch in der Lage war(schade das es in Deutschland keine Sterbehilfe gibt).
Aber zum Thema zurück: in der Natur verdurstet das Tier oder wird von Raubtieren getötet. Je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, um so mehr muss man lernen weg zu sehen??? Zwickmühle!!!

Benutzerbild von Sabinia
Themen-Startervegetarisch34 PostsweiblichHannoverLevel 2
06.06.2017
Zitat Kerstin:

Ich hatte dieses Thema heute abend erst mit meinem Mann besprochen, da sich ein guter Bekannter heute Mittag das Leben genommen hat, da er unheilbar an Krebs erkrankt war (er hatte nur noch Schmerzen und war nur noch Haut und Knochen). Er hat diese Entscheidung für sich getroffen und es ausgeführt, so lange er dazu noch in der Lage war(schade das es in Deutschland keine Sterbehilfe gibt).
Aber zum Thema zurück: in der Natur verdurstet das Tier oder wird von Raubtieren getötet. Je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, um so mehr muss man lernen weg zu sehen??? Zwickmühle!!!


Oje, das mit eurem Bekannten tut mir sehr leid. :( Aber ist natürlich verständlich, wenn man nur noch Schmerzen hat und verzweifelt ist. Ich würde sicher genauso handeln.


@Nefasu, ich stell mir das ziemlich hart vor. Wie ergeht es dir bei solchen Treffen? Ich kann mir vorstellen, dass man hierbei mit ziemlich kurzsichtigen Ansichten zu kämpfen hat.

Zitat Sunjo:
Ich empfinde es als Doppelmoral, dass Tiere eingeschläfert werden dürfen, wenn wir das für sie entscheiden, aber Menschen nicht. Dürfen wir das bei Tieren, weil sie weniger wert sind? Oder sind gar die Menschen weniger wert?


Das ist so eine Sache in der uns die Chinesen weit voraus sind. Nicht, dass sie generell mit Leben dort besser umgehen, jedoch ist jedes Lebewesen gleichviel wert. Und so denke ich, sollte es auch sein. Da geb ich dir völlig recht.

Als mein Katerchen seinen ersten Anfall hatte und es hieß, wenn sich an seinem Zustand die nächsten 24 Stunden nichts ändert, sollte ich mir Gedanken darum machen ihn zu erlösen, war für mich klar, dass ich auf der Arbeit anrufe und sage, dass ich am Folgetag nicht kommen kann, da es vielleicht mein letzter Tag mit ihm ist. War mir dann auch egal, ob denen das gefällt. Da kam wirklich kein Verständnis. Stattdessen kam ich zwei Tage später zur Arbeit und der Azubi war sauer auf mich, weil er einspringen musste. Als ich ihm dann erklärte wie ernst die Lage war, fing er an zu verstehen. Er meinte, die anderen meinten nur er sei etwas krank. Die hatten das so dargestellt als hätte er ein bißchen Schnupfen gehabt und ich bleib zu Haus. Und das von Leuten für die ich Wochen vorher etliche Male eingesprungen bin, wenn sie wegen Kindern etc. zu Hause bleiben mussten. Da war ich echt sehr enttäuscht, wie wenig Verständnis man plötzlich hat, wenn es nunmal kein Kind, sondern ein Tier ist. Gerade weil viele von denen selbst Katzen und Hunde haben. Unglaublich! Mittlerweile arbeite ich nicht mehr dort. Bin jedoch immer wieder erstaunt wie man Emphatie in manchen Punkten plötzlich ausknipsen kann. Bei Tieren ist dann plötzlich nicht mehr sooo schlimm. Ignorant

1x bearbeitet

Kein Benutzerbild
Nefasu
06.06.2017
Hallo Kerstin,

Zitat Kerstin:
Aber zum Thema zurück: in der Natur verdurstet das Tier oder wird von Raubtieren getötet. Je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, um so mehr muss man lernen weg zu sehen?

das setzt voraus, dass du einen natürlichen Zustand anstrebst oder diesen als das Maß aller DInge annimst, was ich aber per se schon als ausgesprochen fragwürdig ansehe.

Ich mag es nicht in Höhlen wohnen zu müssen, nicht an jeder Grippe zu krepieren und mit Ende 20 nicht mein baldiges Lebensende befürchten zu müssen, weil mich der Wolf von nebenan als leckeren Snack betrachtet.
Ohne Licht wäre es abends zwar ziemlich dunkel, man könnte dafür aber die schönen Sterne besser sehen, wenn auch nur in Deutschland, weil unnatürliche Flugzeuge selbst redend auch nicht drin sind ;)

Je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt desto mehr darf man also lernen bei Leid nicht wegzusehen und einfach alles als "natürlichen Kreislauf" abzustempeln :thumbup:

Hallo Sabinia,

Zitat Sabinia:
@Nefasu, ich stell mir das ziemlich hart vor. Wie ergeht es dir bei solchen Treffen? Ich kann mir vorstellen, dass man hierbei mit ziemlich kurzsichtigen Ansichten zu kämpfen hat.

Anfangs sind so ungewohnte Situationen natprlich schwierig. Mit der Zeit werden sie allerdings einfacher, wenn die Anderen merken, dass man selbst meist die besseren Argumente hat (auf die sie keine Antwort mehr wissen) und man sich selbst nicht mehr genötigt fühlt sich rechtfertigen zu müssen.
Ein Schweigen sagt manchmal mehr als 1000 Worte :D

Grüße,
Falk

2x bearbeitet

Benutzerbild von Sabinia
Themen-Startervegetarisch34 PostsweiblichHannoverLevel 2
07.06.2017
Zitat Nefasu:

Anfangs sind so ungewohnte Situationen natprlich schwierig. Mit der Zeit werden sie allerdings einfacher, wenn die Anderen merken, dass man selbst meist die besseren Argumente hat (auf die sie keine Antwort mehr wissen) und man sich selbst nicht mehr genötigt fühlt sich rechtfertigen zu müssen.
Ein Schweigen sagt manchmal mehr als 1000 Worte :D

Grüße,
Falk


Haha :D das ist wahr. Das kenne ich nur zu gut. Aber leider kenne ich auch die Personen, die dann sauer werden und anfangen hysterisch rumzuwüten alla "du willst mich eines besseren belehren, du bist so von dem Thema besessen-blabla" (als ob sie nur darauf warten würden, das sagen zu können). Würde ich einsehen, wenns so wäre. Dabei fange ich bewusst nie von dem Thema an, sondern will eigentlich gar nicht mit ihnen darüber reden. Aber vielleicht kennst du das ja mit den blöden Veganern Witzen. Nach 20 malen blöden Fleisch oder Veganer Sprüchen, ist es dann einfach auch nicht mehr der Brüller. Und ständig redet man von "lecker Fleisch hier und da" und sagt mir darauf ich bin besessen vom Nahrungsthema ^^ (gefühlt manchmal, um mich zu provozieren oder meinen Lebensstil in Frage zu stellen?) Meist bemüh ich mich das zu ignorieren. Hört man das aber jedesmal bei Treffen und die hauen ihr Halbwissen raus, dann muss ich halt das ein oder andere mal was sagen. Vor allem wenn da so dermaßen falsche und hinterwäldlerische Erkenntnisse kommen, bei denen man nur entsetzt sein kann, weil es so völlig absurd ist.

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