Dann sag ich auch mal Hallo.
Ich bin der Christian und hab auf der Suche nach einem neuen veganen Forum, da ich mal wieder ein wenig plaudern will, dieses hier gefunden und dachte mir: "Melde dich doch an!"
Also, erstmal zu mir (lasst euch von meinem Bild nicht erschrecken, laute Hunde beißen nicht
), ich bin mittlerweile 33 Jahre alt, ein Kind der 80er, ein Vegetarier der 90er und seit einiger Zeit auch Veganer.
Vegetarier wurde ich zu Heiligabend '98 (ja, genau Heiligabend wurde mir bewusst, dass ich keine Tiere essen will und beim Anblick der Gans war ich heulend aus dem Zimmer gerannt).
Etwa acht Jahre später, Januar 2007, wurde ich dann Veganer.
Und wie geht's mir seitdem? Wunderbar, ich bin motivierter denn je vegan.
Wie ihr vielleicht an meinem Bild seht, bin ich recht übergewichtig, das liegt vor allem daran dass ich zu Vegetarierzeiten hauptsächlich Milchprodukte konsumierte, viel zu viele. Seit ich Veganer bin hats sich gebessert (bin 1,65 m und wog zu Veganerbeginn 100 kg, jetzt noch 90).
Mich hindert daran noch weiter abzunehmen, dass ich einfach zu gern esse und zugegeben Frust in Kalorien verwerte. ^^
Frust habe ich oft, ich muss nämlich auch zugeben nicht zu den veganen Erfolgsmenschen zu gehören.
Ich bin seit Jahren arbeitslos (gelegentlich kleinere Beschäftigungen), für die meisten Berufe fehlen mir die Qualifikationen oder die Arbeitserfahrung. Für andere bin ich körperlich nicht geeignet (hüft- und hörbehindert seit Geburt).
Nachdem ich jahrelang keinerlei Erfolg im Berufsleben hatte (und übrigens trotz Hartz IV problemlos vegan lebe, womit die Behauptung vegan sei teuer auch widerlegt ist), hab ich mittlerweile meine Erwartungen weit herabgestuft und mich entschieden den Chaoten in mir endlich rauszulassen und nicht mehr zu verstecken.
Ich bin nunmal ein Chaot.
In der Antike hätte ich vermutlich in ner Tonne gelebt, im Mittelalter wäre ich als Quacksalber hingerichtet worden. Ich schäme mich aber nicht dafür, ich bin froh. Wäre doch langweilig, wenn es keine kleinen, dicken, chaotischen, verrückten Veganer wie mich gäbe.
Wie vegan bin ich eigentlich?
Nun? Ich würde mich einen streng-passiven Veganer nennen.
Ich bin wirklich recht streng. Ich verzichte auf alle Produkte von denen ich weiß, dass sie nicht vegan sind. Wenn ein Produkt Spuren von tierischem enthalten
kann, dann geht das für mich noch gerade so in Ordnung. Aber auch dort greife ich dann lieber zur bestmöglichen Alternative.
Auch achte ich wenn möglich auf Bio und Fair-Trade-Siegel. Ich möchte andere Menschen nicht ausbeuten (weshalb es mich auch tierisch ärgert arbeitslos zu sein).
Ich bin aber in Bezug auf Nichtveganer eher passiv. Ich habe es längst aufgegeben zu versuchen andere zu überzeugen und bin gar nicht mehr aggressiv (auch wenn manche das noch glauben), ich ermahne sogar manche Veganer die aggressiv werden, dass es nichts bringen würde.
Klar bin ich sauer auf andere Menschen, ich gebe aber unserer Gesellschaft die Schuld. Man ist wie man erzogen wird. Ich persönlich halte sogar den Veganismus für eine Form der Erleuchtung, eine Erkenntnis der Wahrheit, dass sich Veganer bewusst wurden, dass es anders geht und es auch ausleben.
Ich bin aber so ehrlich zu sagen, dass ich mir so einfach nichts gefallen lasse. Wenn ich beleidigt werde, wehre ich mich. Wenn ein dummer Spruch kommt, kontere ich.
Wenn jemand mir sagt: "Mann, Christian. Sei doch einfach der Klügere und gib' nach!"
Dann sag ich: "Nö. Im Thema Veganismus will ich nicht der Klügere sein. Ich sehe mich nämlich im Recht!"
Dabei mache ich das aber nicht aggressiv, aber ich denke es ist in Ordnung seine Lebensweise zu verteidigen. Ich erkläre dann gern auch ein paar Dinge, ich hab nämlich echt ein riesiges Problem mit Unwahrheiten.
Wie gesagt versuche ich niemanden zu überzeugen, weil man nur überzeugter Veganer sein kann wenn man sich dessen selbst bewusst wurde, wenn man es wirklich will. Aber man kann ja helfen Menschen in die richtige Richtung zu lenken und verbal, aber friedlich, für den Veganismus kämpfen.