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PETA - eine offene Diskussion

Erstellt 25.07.2017, von Craspedia. Kategorie: Allgemein vegan. 19 Antworten.

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Themen-Startervegan356 PostsweiblichPotsdamLevel 2
PETA - eine offene Diskussion
25.07.2017
Liebe Community,

mir brennt mal wieder etwas auf der Seele und ich hoffe es ist ok, wenn ich dazu eine Diskussion starte.

Wenn man sich mit dem Veganismus beschäftigt, stolpert man natürlich immer wieder über Artikel von oder über PETA. Was sie gutes tun, was sie angeblich alles "furchtbares" oder "sinnloses" tun und was sie auch alles verbieten wolle usw.

Derzeit bin ich hin und her gerissen zwischen diesen Argumentationen und wollte gern mal von euch wissen, wie ihr dazu steht. Natürlich bin ich auf der Seite des Tierschutzes, egal welche Institution versucht, ihn durchzusetzen, wenn ich auch nicht immer mit den Mitteln und Wegen einverstanden bin.
Aber wie seht ihr das? Geht ihr mit allem zu 100% mit? Teilt ihr alle Ansichten von PETA?


Ich habe da ehrlich gesagt so meine Probleme. Sie sind z.B. total gegen Haustiere ( http://www.peta.de/faq-tierische-mitbewohner ) oder verklagen einen Fotografen wegen einem "Affen-Selfie" ( http://www.peta.de/monkeyselfie#.WXcH72e1tu0 ).


Muss ich mich schlecht fühlen, weil ich manche Dinge einfach anders sehe oder Haustiere liebe und habe?

Mehr will ich jetzt erstmal noch nicht dazu schreiben. Bin wie gesagt sehr an eurer Meinung interessiert und hoffe auf eine spannende Diskussion.

Schon mal vielen Dank für eure Beiträge und Gedanken :wink:

Benutzerbild von Ejala
vegan475 PostsweiblichBayernLevel 2
25.07.2017
Hallo, Jenny!
Peta verbietet ja eigentlich nicht die Haustierhaltung. Die finden halt nur, dass man nicht zum Züchter gehen soll, sondern ins Tierheim, wenn man mit dem Gedanken spielt, sich ein Tier "zu halten". Was ich eigentlich sehr vernünftig finde.
Klar, ethisch ganz korrekt gesehen darf sich der Mensch nicht zum Besitzer eines Tieres erheben, denn das widerspricht ja dem Gedanken der Tierrechte.
Aaaber: das Kind ist ja schon in den Brunnen gefallen, also ist es unsere Pflicht, den Haustieren (-> Tierheimtieren, Tiere aus dem Tierschutz), die es schon auf dieser Welt gibt, ein gutes Zuhause zu bieten. Und damit die Tierheime nicht immer noch voller werden, sollte aufgehört werden, Tiere zu züchten.
So jedenfalls deute ich die Aussagen von Peta. Und damit geh ich auch konform.
Peta Deutschland fährt eine Linie, die ich gut finde. Keine halben Sachen, wenn schon Tierrechte, dann bitte richtig.
Manches ist vielleicht schon sehr strange, aber besser so, als die ständige Rumeierei, damit auch ja niemand auf die Füße getreten wird.
So long,
schönen Dienstag noch :)
Moni

1x bearbeitet

Benutzerbild von kilian
vegan7.051 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
25.07.2017
Hallo,
PETA hat eine ganz andere Zielgruppe. Die möchten die Leute erreichen, die ein einzelnes Meerschweinchen in 40x40 cm halten... und sie möchten eine öffentliche Diskussion auslösen, die ja mehr als überfällig ist.

Wir Veganer sind für PETA als Zielgruppe praktisch irrelevant. Für Veganer gibts Seiten wie Vegpool :-)

Auch bei den veganen Organisationen gibt es die unterschiedlichsten Positionen... und jeder einzelne Aktivist hat dann nochmal seine eigene Position.

Ich kannte einen, der wollte auch den wilden Tieren das Fleischfressen abgewöhnen. Ich denke, das geht dann schon in eine extrem abstrakte Richtung.

Letztendlich geht es ja nicht darum, mit allen Vegan-Positionen übereinzustimmen. Ich bin ganz bewusst gegen vegane Gruppenzwang-Tendenzen.
Letztlich muss jeder für sich sehen, was er für nachvollziehbar und richtig hält. Provokationen haben eben auch den Vorteil, dass man manche Gewohnheiten wirklich mal überdenkt. Viele von uns waren ja lange überzeugt davon, dass Fleisch essen auch gut sei.

PETA ist scharf auf Öffentlichkeit, und das finde ich gut so. Sie provozieren einfach extrem. Ich fand z. B. die Aktion abgefahren aber irgendwie klasse, wo PETA gefordert hat, das Dorf "Fischen" in "Wandern" umzunennen.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/rueckschau/extradrei1597.html

Damals hat PETA noch Vegetarismus gefordert. Lang ists her :D

Viele Grüße

Kilian

4x bearbeitet

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Nefasu
25.07.2017
Hallo Craspedia,

wenn man eine Organisation betrachtet kann man meiner Meinung nicht nur die regionale Organisation sehen, sondern muss die Organisation im golbalen Zusammenhang analysieren.

Und hier bietet Peta Amerika wirklich einiges an Brennholz:
Wenn eine vermeindliche Tierschutzorganisation einen großen Prozentsatz der vermittelten Tiere tötet (weil nicht wirtschaftlich), dann hat, für mich, die gesamte Organisation ihre Integrität verloren.

Zudem gibt es genügend wirklich ethische Alternativen:
Albert Schweitzer Stifung für unsere Mitwelt
Animal Equality
Stiftung für das Tier im Recht
SumOfUs
uvm..

Grüße,
Falk

3x bearbeitet

Kein Benutzerbild
madcatlady
25.07.2017
Ich kann mit PETA auch nichts anfangen. Vor allem halte ich es für die falsche Strategie mit drastischen Bildern zu schocken. Das ist völlig unempathisch und löst bei den meisten Menschen eher das Gegenteil aus: "ich will das nicht sehen - geh weg."

Wenn Du Dich über Tierethik und Haustierhaltung informieren willst oder mal einen neuen Ansatz hören willst, empfehle ich einen Youtube-Kanal "Tierethik und Veganismus". Das Video heißt "Artgerecht ist nur die Freiheit".

Ich hoffe das ist für die Dich so ok, Kilian?

Benutzerbild von kilian
vegan7.051 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
25.07.2017
Hi

Zitat madcatlady:
Vor allem halte ich es für die falsche Strategie mit drastischen Bildern zu schocken. Das ist völlig unempathisch und löst bei den meisten Menschen eher das Gegenteil aus: "ich will das nicht sehen - geh weg."


Ich habe früher selbst in Schlachthöfen investigativ gefilmt (u.a. mit Ausstrahlung auf ARD). Solche Aufnahmen haben wir auch auf einem Video-Mobil in der Innenstadt gezeigt. Natürlich geht es nicht darum, zu schockieren - was hätten wir davon? Es geht darum, die Verbindung zwischen Fleisch und Tier herzustellen - damit endlich mal fundiert diskutiert wird (jenseits von "Schweine sind dreckige Nutztiere, mit denen man nix zu tun haben will").

Trotzdem gibt es natürlich viele verschiedene Wege. Was mich selbst am meisten stört, ist, wenn Aktivisten sich als "Besserwisser" darstellen und jemandem erklären wollen, warum es schlimm sei, Tiere zu töten. Ich gehe davon aus, dass jeder psychisch gesunde Mensch in ziemlich ähnlicher Weise fühlt. Daher ist Veganismus auch nichts Elitäres oder etwas, das man jemandem erklären müsste. Es genügt schon, wenn die Zusammenhänge sichtbar werden und deutlich wird, dass man als Veganer nicht allein ist.

Viele Grüße

Kilian

5x bearbeitet

Kein Benutzerbild
Kerstin
25.07.2017
Zitat Nefasu:
Hallo Craspedia,

wenn man eine Organisation betrachtet kann man meiner Meinung nicht nur die regionale Organisation sehen, sondern muss die Organisation im golbalen Zusammenhang analysieren.

Und hier bietet Peta Amerika wirklich einiges an Brennholz:
Wenn eine vermeindliche Tierschutzorganisation einen großen Prozentsatz der vermittelten Tiere tötet (weil nicht wirtschaftlich), dann hat, für mich, die gesamte Organisation ihre Integrität verloren.

Zudem gibt es genügend wirklich ethische Alternativen:
Albert Schweitzer Stifung für unsere Mitwelt
Animal Equality
Stiftung für das Tier im Recht
SumOfUs
uvm..

Grüße,
Falk

Hallo Falk,

hier Stimme ich dir voll und ganz zu :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Benutzerbild von Craspedia
Themen-Startervegan356 PostsweiblichPotsdamLevel 2
25.07.2017
Zitat Ejala:
Peta verbietet ja eigentlich nicht die Haustierhaltung.


Bei Zierfischen sind sie ziemlich direkt: http://www.peta.de/fische-in-aquarien-nein-danke#.WXcl-2e1tu0
Aber ansonsten habe ich den Beitrag auch so verstanden wie du, also dass man die Tiere aus Tierheimen holen und nicht züchten oder bei Züchtern kaufen soll.

Zitat Nefasu:
Wenn eine vermeindliche Tierschutzorganisation einen großen Prozentsatz der vermittelten Tiere tötet (weil nicht wirtschaftlich), dann hat, für mich, die gesamte Organisation ihre Integrität verloren.


Das war bisher auch mein allergrößter Anstoßpunkt, über den ich am meisten nach gegrübelt habe. Ich wüsste auch nicht, wie man es besser machen könnte und mir ist schon klar, dass man nicht jedes Tier retten kann, aber ob das der richtige und einzige Weg ist . .


Ich finde einige Ansätze wirklich gut und mir helfen noch heute einige ihrer Listen bezüglich veganer Produkte. Auch den Veganstart-Newsletter fand ich sehr hilfreich. Dennoch werde ich ihre Seiten in Zukunft vielleicht eher meiden.

Benutzerbild von kilian
vegan7.051 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
25.07.2017
Hallo,

ist es denn wichtig, eine Position dazu zu finden?

Eigentlich ist das nämlich gar nicht möglich und entspricht auch nicht der Realität, die eben nicht immer eindeutig ist. Ich finde vieles von PETA gut und manches schlecht. Einiges auch unverständlich und über so manches mache ich mir gar keine Gedanken, weil es schlicht egal ist. Wo kämen wir denn hin, wenn man alles genau wissen und einordnen müsste. :D

Viele Grüße

Kilian

Benutzerbild von Craspedia
Themen-Startervegan356 PostsweiblichPotsdamLevel 2
25.07.2017
Zitat kilian:
Ich finde vieles von PETA gut und manches schlecht. Einiges auch unverständlich und über so manches mache ich mir gar keine Gedanken, weil es schlicht egal ist.


Genau so dachte ich es mir auch und so werde ich es in Zukunft auch halten. Trotzdem werde ich mich jetzt wegen meines neuen Aquariums nicht schlecht fühlen :D

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