Hallo Franny,
es ist sehr löblich, dass du dich mit der Thematik auseinandergesetzt hast
Zitat Franny:
Die Erdölverpackungen verhindern vielleicht eine Kontamination mit Pestiziden und chemischem Dünger, setzen unsere Lebensmittel aber anderen schädlichen Chemikalien aus.
Prinzipiell hast du natürlich recht: So häufig wie möglich auf Plastik zu verzichten ist definitiv wünschenswert
Im
Mikrokosmos unseres Körpers gebe ich dir recht, dass Erdölverpackungen nicht gerade positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben (auch wenn sich Bisphenole nur unter bestimmten, bei Gemüse äußerst seltenen, Rahmenbedingungen aus den Kunststoffverpackungen lösen).
Allerdings finde ich es wichtig auch den
Makrokosmos unseres Ökosystems nicht außer acht zu lassen.
Konventionelle Landwirtschaft und die dort eingesetzten Giftstoffe schaden im Endeffekt nicht nur unserem Körper, sondern vergiften nachhaltig auch unser Ökosystem in der Gesamtheit.
Von Insekten über Nager bis hin zum Menschen wird alles vernichtet, was nicht bei 3 aus dem Giftnebel gesprungen ist.
Dass unsere Fauna unter den gigantischen Monokulturen, ohne eingehaltene Fruchtfolge oder Biodiversität, leidet ist ebenfalls kein Geheimnis.
Auf der anderen Seite schafft auch der kauf von Bio-Ware nicht automatisch alle Probleme aus der Welt:
Nitratverseuchung durch Düngung mit Tierexkrementen, teilw. ebenfalls systematisch organisierte Monokulturen im Rahmen der Möglichkeiten und bewusste, finanziell rentable, Verstöße gegen die Bio-Auflagen.
Ich persönlich
kann jedem Konsumenten nur empfehlen sich ausführlich über die erworbenen Lebensmittel (und dessen Produktionsbedingungen) zu informieren (am besten direkt beim Erzeuger) oder sogar aktiv eine möglichst nachhaltige, soziale und garantiert plastikfreie Form der Lebensmittlerzeugung für den eigenen Konsum zu unterstützen:
Die solidarische Landwirtschaft[*1]
Zitat Franny:
Außerdem ist Bio für mich einfach zu teuer, wenn man sich fast ausschließlich von frischem selbstgekochtem Essen ernährt
Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass gerade wenn man sich fast ausschließlich von frischem selbstgekochtem Essen ernährt,
regionale Bio-Lebensmittel kaum einen finanziellen Unterschied machen
Die Geldräuber sind mMn. eher die Convenience- oder Fug-Produkte aus dem Supermarkt:
Tofu, Seitan, Quorn, Creme Vega, Cashewkerne, Mandeln etc.
Regionales Bio-Gemüse und haltbare Bio-Stärkelieferanten wie Linsen, Kartoffeln oder Getreidekörner kosten in Bio-Qualität auch nicht viel mehr als die konventionellen Sorten
Mit ca. 50€ pro Person pro Woche verkoche ich in meinem Haushalt z.B. >90% regionale Bio-Lebensmittel mit einem Gesamtgewicht von >20kg pro Person und einigen Convenience-Produkten zusätzlich
Das wäre sogar noch während meiner Studentenzeit finanziell möglich gewesen
Liebe Grüße,
Falk
[*1]
https://www.solidarische-landwirtschaft.org/