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Plastik oder Bio

Erstellt 22.02.2018, von Ejala. Kategorie: Allgemein vegan. 18 Antworten.

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Benutzerbild von Franny
vegan18 PostsweiblichLübeckLevel 2
14.03.2018
Ich persönlich achte eher darauf plastikfrei und regional einzukaufen, weil Plastik nicht abgebaut werden kann und zu wenig recycelt wird. Es gibt meiner Meinung nach schon genug Müll, der uns überlebt. Die Erdölverpackungen verhindern vielleicht eine Kontamination mit Pestiziden und chemischem Dünger, setzen unsere Lebensmittel aber anderen schädlichen Chemikalien aus. Das ist meiner Meinung nach nicht besser.
Außerdem ist Bio für mich einfach zu teuer, wenn man sich fast ausschließlich von frischem selbstgekochtem Essen ernährt :red: . Wenn ich Bio kaufe, dann nur weil ich etwas bestimmtes nicht unverpackt im Supermarkt finde, wie zB. frischen Spinat oder Salat.
Und ich wasche mein Gemüse bevor ich es weiterverarbeite :| .

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Nefasu
14.03.2018
Hallo Franny,

es ist sehr löblich, dass du dich mit der Thematik auseinandergesetzt hast :thumbup:

Zitat Franny:
Die Erdölverpackungen verhindern vielleicht eine Kontamination mit Pestiziden und chemischem Dünger, setzen unsere Lebensmittel aber anderen schädlichen Chemikalien aus.

Prinzipiell hast du natürlich recht: So häufig wie möglich auf Plastik zu verzichten ist definitiv wünschenswert :thumbup:

Im Mikrokosmos unseres Körpers gebe ich dir recht, dass Erdölverpackungen nicht gerade positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben (auch wenn sich Bisphenole nur unter bestimmten, bei Gemüse äußerst seltenen, Rahmenbedingungen aus den Kunststoffverpackungen lösen).

Allerdings finde ich es wichtig auch den Makrokosmos unseres Ökosystems nicht außer acht zu lassen.
Konventionelle Landwirtschaft und die dort eingesetzten Giftstoffe schaden im Endeffekt nicht nur unserem Körper, sondern vergiften nachhaltig auch unser Ökosystem in der Gesamtheit.
Von Insekten über Nager bis hin zum Menschen wird alles vernichtet, was nicht bei 3 aus dem Giftnebel gesprungen ist.
Dass unsere Fauna unter den gigantischen Monokulturen, ohne eingehaltene Fruchtfolge oder Biodiversität, leidet ist ebenfalls kein Geheimnis.

Auf der anderen Seite schafft auch der kauf von Bio-Ware nicht automatisch alle Probleme aus der Welt:
Nitratverseuchung durch Düngung mit Tierexkrementen, teilw. ebenfalls systematisch organisierte Monokulturen im Rahmen der Möglichkeiten und bewusste, finanziell rentable, Verstöße gegen die Bio-Auflagen.

Ich persönlich kann jedem Konsumenten nur empfehlen sich ausführlich über die erworbenen Lebensmittel (und dessen Produktionsbedingungen) zu informieren (am besten direkt beim Erzeuger) oder sogar aktiv eine möglichst nachhaltige, soziale und garantiert plastikfreie Form der Lebensmittlerzeugung für den eigenen Konsum zu unterstützen:
Die solidarische Landwirtschaft[*1]

Zitat Franny:
Außerdem ist Bio für mich einfach zu teuer, wenn man sich fast ausschließlich von frischem selbstgekochtem Essen ernährt

Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass gerade wenn man sich fast ausschließlich von frischem selbstgekochtem Essen ernährt, regionale Bio-Lebensmittel kaum einen finanziellen Unterschied machen ;)

Die Geldräuber sind mMn. eher die Convenience- oder Fug-Produkte aus dem Supermarkt:
Tofu, Seitan, Quorn, Creme Vega, Cashewkerne, Mandeln etc.

Regionales Bio-Gemüse und haltbare Bio-Stärkelieferanten wie Linsen, Kartoffeln oder Getreidekörner kosten in Bio-Qualität auch nicht viel mehr als die konventionellen Sorten ;)
Mit ca. 50€ pro Person pro Woche verkoche ich in meinem Haushalt z.B. >90% regionale Bio-Lebensmittel mit einem Gesamtgewicht von >20kg pro Person und einigen Convenience-Produkten zusätzlich :thumbup:
Das wäre sogar noch während meiner Studentenzeit finanziell möglich gewesen :D

Liebe Grüße,
Falk

[*1] https://www.solidarische-landwirtschaft.org/

9x bearbeitet

Benutzerbild von Franny
vegan18 PostsweiblichLübeckLevel 2
14.03.2018
Hallo Falk,

im unverpackt-Laden in Lübeck sind viele Produkte tatsächlich in Bio-Qualität. Das ist also eigentlich die beste Lösung, aber obwohl ich teilweise sogar geringere Mengen kaufe, zahle ich meist das Doppelte. Im Bioladen genauso, selbst wenn ich nur Gemüse kaufe. Natürlich ist der kleine 3,99€-Bio-Weißkohl besser als der Große im Supermarkt für 0,99€, aber davon werde ich nicht satt. Wahrscheinlich stell ich mich einfach nur dumm an. Oder der Bioladen in deiner Stadt ist eventuell günstiger. Ich kann höchstens einzelne Teile dort kaufen. :-/
Und an trockenen Lebensmitteln ohne Plastik habe ich bisher nur Pasta und Haferflocken gefunden. Das wäre als Student sicher machbar, aber etwas eintönig, vor allem, da ich nur selten Pasta mag.

Das schwierige ist für mich halt echt Bio und Zero Waste unter einen Hut zu bekommen.

Liebe Grüße

Franny

2x bearbeitet

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Nefasu
14.03.2018
Hallo franny,

Zitat Franny:
im unverpackt-Laden in Lübeck sind viele Produkte tatsächlich in Bio-Qualität. Das ist also eigentlich die beste Lösung

Unverpackt-Läden sind schon mal ein guter Anfang.
Meist kaufen solche Läden aber leider ebenfalls ihrerseits in Großpackungen und nicht generell unverpackt / mehrwegverpackt.


Zitat Franny:
Im Bioladen genauso, selbst wenn ich nur Gemüse kaufe. Natürlich ist der kleine 3,99€-Bio-Weißkohl besser als der Große im Supermarkt für 0,99€, aber davon werde ich nicht satt.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich schon längere Zeit nicht mehr im Bioladen war, um dort Gemüse zu kaufen :red:
Wir beziehen unser Gemüse und Obst seit ca. 1 Jahr über eine SoLawi und bekommen wöchentlich für etwa 30€, saisonabhängig, ca. 15kg Gemüse.

Ansonsten lohnt sich in allen Fällen der Gang zum Hofladen (oder Marktstand) eines Biobauern in der Gegend.
Hier spart man sich den Zwischenhandel und bekommt in jedem Fall einen guten Preis und frische Ware :thumbup:

Ich wüsste nicht wann ich das letzte Mal auf dem Markt mehr als 200% des konventionellen Preises für Gemüse, während der Hauptsaison, bezahlt hätte. Bei 400% des Preises scheint da bereits etwas nicht zu stimmen :surprise:

Zitat Franny:
Und an trockenen Lebensmitteln ohne Plastik habe ich bisher nur Pasta und Haferflocken gefunden.

Grundnahrungsmittel (Linsen, Reis, Getreide) beziehen wir halbjährlich aus einem Bio-Großmarkt in 15 bzw. 25kg Packungen.

Hierbei achten wir allerdings nicht auf Zero Waste, da der ökologische Fußabdruck der Verpackung bei dieser Nutzungsdauer neutral ist und Bisphenole aus den Plastiksäcken nicht in diese Lebensmittel übergehen können (da weder ölhaltig, noch feucht, alkalisch oder sauer) :thumbup:

Liebe Grüße,
Falk

9x bearbeitet

Benutzerbild von Franny
vegan18 PostsweiblichLübeckLevel 2
15.03.2018
Hallo Falk,

das hört sich alles toll an und super durchdacht.
Aber auch so, als bräuchte man dafür ein Auto und ein Haus oder zumindest einen Lagerraum für Lebensmittel. Das kann ich alles nicht bieten. Ich hab ja nicht mal Platz und Talent genug mir eigene Kräuter zu ziehen und Schwierigkeiten eine 2,5 kg Packung Haferflocken zu lagern.

In meiner Nähe gibt es keinen Hofladen und der Wochenmarkt besteht aus ca. 6 Ständen, von denen die Hälfte Tierprodukte verkauft und einer Schmuck. Vielleicht sind es mittags mehr, aber das bekomme ich nicht mit, weil ich dann meist arbeite.

Dass der unverpackt-Laden die Waren verpackt bezieht, ist wohl selbstverständlich. Du kaufts ja auch deine "Grundnahrungsmittel (Linsen, Reis, Getreide) [...] aus einem Bio-Großmarkt in 15 bzw. 25kg Packungen."

Es freut mich, dass du mehr Mittel zur Verfügung hast, um deinen Einfluss auf die Erde zu verringern. Ich bleibe derzeit erstmal bei meinem imperfekten minimalistischen Zero Waste-Ansatz. Das passt zu meinem veganen 1-Person-Innenstadtleben ohne Fortbewegungsmittel am besten.

LG Franka

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Nefasu
15.03.2018
Hallo Franka,

Zitat Franny:
Aber auch so, als bräuchte man dafür ein Auto und ein Haus oder zumindest einen Lagerraum für Lebensmittel.

NIcht unbedingt ;)
Bei uns funktioniert das auch in einer 30m² Wohnung mit 8m² Küche, 120l Kühlschrank, ohne Keller oder Lagerraum und die Lebensmittel werden in einem großen Wanderrucksack mit dem Fahrrad abgeholt :thumbup:

Zitat Franny:
Das passt zu meinem veganen 1-Person-Innenstadtleben ohne Fortbewegungsmittel am besten.

:thumbup: Es freut mich, wenn du einen Lebensstil gefunden hast, der für dich passt :)

Ich möchte mich entschuldigen, wenn du dich zur Rechtfertigung gedrängt fühltest:
Es liegt nicht in meinem Interesse den Lebensstil anderer Menschen zu ändern (dies gilt für Veganer ebenso wie für Omnivoren).

Ich empfinde es nur stets als obligatorisch alternative Wege zur Zielerreichung und / oder Betrachtungsweisen einer Problematik aufzuzeigen, um somit eine informierte, bewusste und / oder begründete Entscheidungsfindung für oder gegen ggf. anwendbare Veränderungen zu begünstigen :thumbup:

Liebe Grüße,
Falk

Ps: Imperfekt ist prinzipiell jeder praktizierte Lebensstil, aber das Leben wäre mMn. auch ausgesprochen langweilig, wenn es nicht stets etwas zu verändern gäbe :D

9x bearbeitet

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vegan24 PostsweiblichLevel 2
18.03.2018
Ich kaufe nur das dreckige Dutzend in Bio,bei dem Rest ist mir Regionalität wichtiger. Plastik versuche ich zu vermeiden,was sehr gut auf dem Wochenmarkt oder im Bio und Unverpackt Laden klappt

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Chrissie
18.03.2018
Ich habe das Glück, dass auf meinem Weg von der Arbeit nach Hause ein Bioladen ist. Dort kaufe ich mein ganzes Gemüse, und es ist eigentlich günstiger als im Supermarkt. Ich kann dort stückweise kaufen und muss nicht ganze Packungen nehmen, was für einen 1 Personen Haushalt sehr praktisch ist. Ich kaufe aber nach Angebot und Saison und verkneife mir teure Ananas u. dgl. Im Sommer ist das meiste aus der Region und ist fantastisch frisch und im Winter gibt es auch viele Wintergemüse von hier. Es gibt nicht so eine Riesenauswahl, weil es ein kleiner Laden ist, aber ich finde, man muss die schon unterstützen. Kartoffeln kauf ich im Herbst direkt vom Biobauern, die reichen den ganzen Winter und sind auch sehr lecker. Die Trockenware wie Linsen, Bohnen, Getreide etc. kaufe ich bei dm oder Alnatura, das gibt es bei uns noch nicht unverpackt zu kaufen.

Benutzerbild von Ailsa
vegetarisch40 PostsweiblichBaselLevel 2
07.06.2018
Wir haben Glück das unsere Supermärkte seit Jahren offen Gemüseverkauf ( auch Bio ) machen und man kleine Säckchen kaufen kann welche man waschen und wieder gebrauchen kann , so braucht es keine Plastiksäcke .

Das beste Bio habe ich natürlich aus meinem Garten :green:

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