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Praxis-Probleme

Erstellt 05.01.2016, von Regina79. Kategorie: Allgemein vegan. 26 Antworten.

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Themen-Starter3 PostsLevel 1
Praxis-Probleme
05.01.2016
Hallo, ich bin hier gelandet über den Magazinartikel "vegan mit hartz 4". Da ich meinen Kommentar dazu irgendwie nicht abschicken kann, versuche ich es jetzt hier:
Klingt alles schön und gut, in der Praxis habe ich folgende Einwände:
Je mehr man sparen möchte, desto mehr muss man selbst machen. Das kostet Anstrengung und vor allem Zeit. HartzIV Empfänger mögen aufgrund von Arbeitslosigkeit mehr Zeit haben, aber es gibt auch viele Leute mit Vollzeitjob, die trotzdem fast genauso wenig Geld haben. Mein Freund beschwer sich regelmässig darüber, dass es länger dauert, das Essen zuzubereiten und Geschirr zu spülen als das Essen an sich. Er will, dass es schnell geht.
Zweitens Thema größere Mengen sind billiger. Ich muss regelmässig Gemüse und ähnliches wegschmeissen, weil ich es nicht schnell genug aufbrauchen konnte. Einfrieren ist eine Alternative, die nur begrenzt möglich ist. Wir haben nur ein Eisfach im Kühlschrank, keine Kühltruhe. Die Hälfte davon ist permanet besetzt durch Kräuter und Coolpacks, die ich oft brauche wegen Migräne. Viel passt dann nicht mehr rein. Bei einem Gericht müsste man dann auch eine Woche lang immer das gleiche essen bzw das Gerichte mit den selben Gemüsen, was ja auch irgendwie langweilig ist.
Drittens: ich würde Vegan werden wegen Tieren, Umwelt etc, meine eigene Gesundheit ist mir dabei nicht so wichtig. Ich bin kein großer Fan von Gemüse, mein Freund noch weniger. Ich brauche regelmässig meine Schokolade, und vegane Schoko ist immernoch sau teuer. Ebenso verhält es aich mit veganem Käse und sonstigen Milchprodukte sowie Eiersatz. Davon ab ist der Geschmack teilweise echt gewöhnungsbedürftig. Auf Fleisch zu verzichten war für mich kein Problem, ich mag den Geschmack und die Konsistenz von unverarbeitetem Fleisch eh nicht und hab z.B. in meinem ganzen Leben noch nie ein Steak oder sowas gegessen. Der Umstieg auf vegan ist aber eine große Hürde für mich.

Benutzerbild von rucola
vegan335 PostsweiblichBayern Level 2
05.01.2016
Herzlich willkommen hier.


Zu Deinem Beitrag:


1. Ja, selber machen kostet Zeit. Das ist richtig. Aber wenn es einem wichtig ist, dann findet man diese Zeit. Man lernt aber auch die Mahlzeit an sich besser schätzen, denn es ist ja mit Aufwand verbunden...


2. es wäre mir noch nicht aufgefallen, dass 2 kg Karotten günstiger wären als eins. Oder Paprika, soviel Unterschied macht es im Preis dann wirklich nicht wenn ich die Dinger einzeln kaufe oder im "Folien-3er-Pack". Gut... 1kg Reis ist günstiger als 500g. Mag sein. Aber man muss wegen der Differenz ja nicht wirklich einen Kleinkredit aufnehmen.


3. Vegan oder vegetarisch zu sein und Gemüse nicht unbedingt soooo gerne zu mögen... in der Tat ein Problem. Die Ersatzprodukte sind teuer, wobei ich mir dann immer denke, das Schnitzel wurde mir auch nicht geschenkt und auch die Wurst musste ich bezahlen...
Hin und wider gibt es auch mal nen Käseersatz, aber eben halt selten, weil wir genug anderes haben, was wir uns aufs Brot klatschen. Ich würde das Ersatzzeugs gar nicht täglich essen wollen.


Während ich das so schreibe fällt mir gerade auf, dass ich gar nicht weiß, was Du jetzt eigentlich lesen wolltest :-/ Wenn vegan zu "heftig" (aus welchen Gründen auch immer) für Dich ist, dann bleib halt bei vegetarisch (falls Du das jetzt schon bist, konnte ich nicht 100%ig rauslesen...)

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Caro1994
05.01.2016
Auch von mir ein herzliches Willkommen! :D

Ich finde es sehr toll, dass du dir so viele Gedanken machst.
Christine hat eigentlich schon alle deine Fragen beantwortet.
Aber das Thema "Kosten der veganen Ernährung" ist eine Meinungsfrage.
Denn es kommt auch darauf an wie man diese ausübt.
Wenn man das möchte, dann kann man vegan wirklich sehr billig leben.
Dann muss man allerdings auf biologische Produkte verzichten, wovon ich abraten würde.
Da leidet dann die Qualität.
Wer eins zu eins versucht alles was in der veganen Ernährung "wegfällt" zu ersetzen (Fertigprodukte!), der wird sehr tief in die Tasche greifen müssen und seiner Gesundheit nichts Gutes tun.
Im Endeffekt entscheidet jeder für sich selbst.
Ich empfinde vegane Ernährung als ein Geschenk.
Als Omnivor habe ich sehr ungesund gelebt, konnte weder kochen noch backen.
Durch die vegane Ernährung habe ich große Freude an gesunder, ausgewogener Ernährung und selbstgekochter und -gebackener Speisen gefunden.
Ernährung ist nun quasi mein Hobby und ich interessiere mich sehr dafür.
Veganismus hat mich gerettet.
Ohne diese Lebenseinstellung würde ich in spätestens fünfzehn Jahren wohl zu den vielen chronisch kranken Menschen im ärztlichen Wartezimmer gehören.
Ich habe mich nämlich wirklich grottig ernährt und mich auch nie dafür interessiert.
Diabetes, Arteriosklerose, Karzinome, Myokardinfarkt, KHK ...
Am Wichtigsten ist natürlich dennoch der ethische Aspekt.
Duch die vegane Lebenseinstellung bin ich ein komplett anderer Mensch geworden und ich fühle mich viel wohler und habe um ein Vielfaches mehr an Lebensqualität.
Ich sehe meinen Veganismus als das größte Geschenk, dass ich jemals bekommen habe.

Aber es bringt überhaupt nichts sich etwas aufzuzwingen.
Da kann ich Christine nur Recht geben.
Fang doch erstmal klein an und guck wie es sich für dich anfühlt.
Geh an die ganze Sache ohne Druck heran.

Viel Glück dabei.
Ich freue mich schon auf deine Erfahrungsberichte. ;)

Liebe Grüße

Caro

1x bearbeitet

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Kleeblatt
05.01.2016
Noch einmal willkommen hier !

Ganz alleine Deine Entscheidung ist ed , wie Du Dein Leben lebst.
Von Kilian , der verfasst diese tollen Artikel im Magazin ,habe ich gelernt " , es gibt kein 100 %veganes Leben.

Wenn Du Flexiveganer oder vegetarisch leben moechtest.
Sollter der Wunsch von Dir da sein vegan zu leben , so kannst Du hier mit Untetstuetzung rechnen.

:heart:



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Caro1994
05.01.2016
Wegen den Mengen und dem eine Woche lang dasselbe essen, da fällt mir noch was ein:
Ich selber koche und backe nur für mich alleine und ich muss sagen, dass ich super mit den Mengen auskomme.
Am Anfang hatte ich da auch Bedenken, aber mit etwas Gewöhnung wird das zur Selbstverständlichkeit und macht großen Spaß.
Dann dauert selber machen auch nicht mehr lange, denn es geht einem in Leib und Seele über.

Gemüse schmeckt einem meistens nicht, wenn man es nicht gewöhnt ist.
So wie einem zum Beispiel echter Erdbeerjoghurt nicht schmeckt, wenn man vorher nur welchen mit Erdbeeraroma gegessen hat.
Bei mir war das genauso.
Jetzt ist es genau andersherum.
Und ich denke es gibt keine sinnvollere Geldinvestition als in sehr gute und hochqualitative Nahrung.
;)

Liebe Grüße

Caro

1x bearbeitet

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Kleeblatt
05.01.2016
@Caro !
Genau , dass lebe ich jetzt auch so. Lieber weniger Krempel und Klamotten.
Ich verzichte lieber auf viele andere Sachen.
Im Durchschnitt gebe ich ca 150 Euro im Monat fuer Lebensmittel aus und einen grossen Teil kaufe ich im Bioladen und Reformhaus.
Ich liebe mein Leben so.

Klee


Benutzerbild von Meltem
vegan382 PostsweiblichNürnbergLevel 3
06.01.2016
Auch von mir ein herzliches Wilkommen. Ich glaub schon das man mit wenig Geld sehr gut und gesund vegan leben kann. Gemüse gibt es definitiv auch in normalen Mengen günstig. Hülsenfrüchte getrocknet oder Reis und Nudeln in Großpackungen vederben nicht. Und vielleicht erst schauen was der Kühlschrank erst hergibt bevor man wieder einkauft. Resteküche bedeutet oft,dass da sehr kreative Gerichte herauskommen. Man sparrt auch viel Geld, indem man keine teuren Ledersachen mehr kauft. Überhaupt geht man,das merk ich an mir persönlich,als Veganer mit Konsum viel überlegter vor. Man braucht Sachen auf, jagt keinen Marken hinterher und hinterfragt oft den eigenen ökologischen Fußabdruck.

Benutzerbild von SariK
vegan1.285 Postsweiblich91189 Rohr Level 3
06.01.2016
Genau meltem so ist es! :)

Benutzerbild von Meltem
vegan382 PostsweiblichNürnbergLevel 3
06.01.2016
Außerdem versteh ich nicht so recht warum es jetzt als Veganer teurer sein soll. Wenn du in deinen gewohnten Läden weiterhin Gemüse,Obst,Brot und Getreide einkaufst verändert sich nichts. Was ich halt extrem finde ist das man glaubt man müsste sich als Omnivoro dann von Billigfleisch ernähren. Das ist günstig, aber teuer für die Tiere,Unwelt,die eigene Gesundheit und das Klima!

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Veggie123
06.01.2016
Ich gebe meinen Vorrednern absolut recht. Aus Erfahrung kann ich nur sagen,dass wenn man regional und saisonal einkauft und etwas vorausschauend plant,ist es nicht teurer.
Ich persönlich halte nicht viel von Fertig-oder Ersatzprodukten. Sie sind teuer und oft eher ein Chemiebaukasten . Ich finde es besser selbst zu kochen und zu wissen,was drin ist. Gestern kam meine Nudelmaschiene an. Ab jetzt gibt es selbstgemachte Pasta. :clap:

Man muß natürlich selbst entscheiden,was man will und wieviel Aufwand man bereit ist zu betreiben. Dennoch sollte man sich überlegen,dass man durch die vegane Ernährung seinem Körper und Gesundheit was Gutes tun will und ich denke,dass dies mit Fertig- und Ersatzprodukten nicht so ideal ist.
Mit ein wenig Übung und Informationen wirst Du bestimmt auch bald gut klarkommen.
Viel Erfolg.

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