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Vegan und Partnerschaft

Erstellt 12.02.2019, von Kira78. Kategorie: Allgemein vegan. 8 Antworten.

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Benutzerbild von Kira78
Themen-Startervegan9 PostsweiblichLünenLevel 1
Vegan und Partnerschaft
12.02.2019
Guten Abend oder guten Morgen, je nachdem wer dies wann liest...


Wahrscheinlich gibt's hier schon einen ähnlichen Thread, also wenn unerwünscht dann bitte löschen und mir den Link zum Thread hier lassen 😉

Nun zum Thema:
Wie handhabt ihr das mit eurem Partner, vorausgesetzt er / sie ist nicht vegan und hat auch nicht vor das zu ändern?

Mein Lebensgefährte isst nach wie vor Tierprodukte, und blöderweise unterstütze ich das auch teilweise, da ich (Hausfrau) meistens alleine einkaufen gehe und ihm dann das eine oder andere mitbringen (muss). Er arbeitet den ganzen Tag und ganz ehrlich: ich mag ihn dann auch nicht losschicken so nach dem Motto kauf deinen Scheiss allein

Natürlich ist sein Verzehr von tierlichen Produkten stark zurückgegangen, ich koche halt nur vegan...


Eigentlich komme ich auch damit klar, aber dann wiederum könnte ich total ausrasten. Nicht nur dass es ethisch nicht vertretbar ist, Tierprodukte zu konsumieren... Nein, es ist ja auch nicht gesund! Und topfit ist mein Lebensgefährte nun wirklich nicht

Ach, keine Ahnung

Vielleicht wollte ich auch einfach nur mal etwas jammern

Würde mich aber trotzdem über konstruktive Antworten und / oder Anregungen, Tipps wie ich es anders organisieren kann, freuen!

Danke schon mal fürs Lesen,
Habt einen schönen Tag

Benutzerbild von METTA
vegan4.604 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
12.02.2019
Hallo Kira78
erst einmal herzlich willkommen und guten Morgen oder besser guten Mittag :wink:
Es gibt hier so einige , die ähnliche Probleme haben wie Du , die werden sich sicher noch melden. Bei mir ist es glücklicherweise nicht der Fall, d.h. wir essen das meiste vegane zuhause, er isst noch Butter auf das Brot, unterwegs isst mein Partner gerne mal Kuchen oder andere vegetarische Sachen, ganz selten noch mal Fisch , aber dann eher an der See, falls wir da mal hinkommen.
Hat Dein Partner denn Angst, dass er zu wenig Vitamine erhält, wenn er vegan isst, oder sind es andere Gründe wie z.B. zu unmännlich etc. ?
Lieben Gruß
METTA

Kein Benutzerbild
habanero79
12.02.2019
Hallo Kira,

also ich habe ein ganz ähnliches Problem. Ich habe vor knapp 3,5 Monaten auf vegetarisch umgestellt und esse jetzt aber schon zu 99% vegan. Meine Frau und meine Kinder sind massiv dagegen (alle omnivor) und ich hatte schon etliche Streits und Diskussionen deswegen.

Bei mir ist es nun aber leider so, dass ich den ganzen Tag in die Arbeit gehe und meine Frau zuhause ist. Dementsprechend kocht sie meistens - und zwar omnivor. Zwar gibt es bei uns relativ viel ohne Fleisch (Pfannkuchen, Nudeln, Spätzle, etc.), aber vegan ist das eben meist leider nicht. Für meine vegane Ernährung muss also in erster Linie ich sorgen. Ich habe dann eben angefangen mir selbst einen Teig für Pfannkuchen zusammenzurühren oder mache mir andere Nudeln etc. Das sorgt zwar immer noch für böses Blut am Esstisch, wird aber langsam besser. Ich denke sie haben es mittlerweile kapiert, dass es mir ernst ist.

Solche "Ausraster" wie du habe ich aber nicht. Ich bin so tolerant, dass ich es akzeptiere wenn jemand anders essen will als ich. Es ist ja nicht dein Körper. Die Diskussion habe ich damals mit dem Rauchen auch schon irgendwann gelassen. Man kann jemand einfach nicht zwingen und wenn man den Partner im Minutentakt mit irgendwelchen Fakten "nervt" bewirkt das meistens das Gegenteil. Wenn jemand etwas schädliches lassen soll, muss er es selbst wollen. Sonst ist das von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Zu deinem Lebensgefährten:
Ich würde ihn einfach machen lassen wie er will. Übrigens koche ich auch für meine Frau und die Kinder gelegentlich omnivor. Ich ekele mich nicht davor und essen muss ich es ja auch nicht. Und sooooo ungesund ist es ja auch nicht omnivor zu leben. Zumindest nicht wenn man es nicht übertreibt. Vegan kann auch ganz schnell ungesund werden wenn man nicht genau auf seine Ernährung achtet (ohne das ich da jetzt ein Profi bin).

Kein Benutzerbild
vegan57 PostsweiblichLevel 2
12.02.2019
Hallo Kira78

Ich hab riesiges Glück gehabt mit meinem unglaublichen Schatz von einem Mann :heart: Er ist zwar nicht vegan, aber isst gerne mit mir zuhause so, kocht auch für uns beide, isst auswärts immer öfter zumindest vegetarisch und spricht sogar bei der Arbeit mit seinen Kollegen positiv über das Thema. Er findet es richtig, aber kann sich irgendwie nicht vorstellen, nie mehr, nie wieder, nicht einmal ein einziges mal... :|

Meine Erfahrung war, dass ein offener und ehrlicher Austausch, in dem vor allem auch ich viel zugehört habe, das Verständnis für beide Seiten gewachsen ist und auch seine anfängliche Ablehnung und Berührungsängste gegenüber dem Thema stark abgenommen haben. Und ich kann sein scheinbar "unethisches" da nicht ganz konsequentes Verhalten auch besser einordnen. Und das mit der Gesundheit: Ich denke, wenn man emotional (statt mit Fakten und ethischen Argumenten) kommuniziert, dass man sich wirklich Sorgen macht, weil man den Anderen liebt und nicht frühzeitig verlieren will, dann kommt das vielleicht eher an? (Oder vielleicht hast du das schon alles versucht?)
Kennst du denn seine Gründe, in seinen gewohnten Routinen zu verbleiben? Gibt es einen offenen Austausch über das Thema?*

Liebe Grüsse
Mond

* Das finde ich eben gerade auch für die praktische Organisation hilfreich, weil man dann eben auch kommunizieren kann, was man lieber nicht machen will, weil man sich schuldig fühlt etc. Ich habe mir beispielsweise zu Beginn meiner Vegetarierzeit noch überlegt, meinem Mann zu speziellen Anlässen Fleisch zu besorgen und zu kochen. Er hätte das als großen Liebesbeweis verstanden. Aber für mich passte es einfach nicht mehr, meine Liebe mit Blut und Tod auszudrücken. Dass ich ihm das erklären konnte und er das verstand, hat mich enorm entlastet.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Sandra78
vegan11 Postsweiblich59174 KamenLevel 1
13.02.2019
Hallo Kira78!
Ich kann das sehr gut nachvollziehen...
Ich bin bei uns zuhause auch die einzige, die vegan lebt. Bei uns gibt es abends warmes Essen, das koche ich immer vegan. Aber wenn ich z. B. Eintopf mache, wollen Mann und Kind Mettwurst oder Bockwurst dazu haben. Oder es gibt sowas wie Kartoffeln mit Gemüse, da muss es dann halt noch ein Schnitzel dazu sein :rolleyes:
Mein Mann ist so aufgewachsen, dass zu einer "ordentlichen Mahlzeit" ein Stück Fleisch gehört. Mein Essen schmeckt ihm, aber er empfindet es als "unvollständig" ohne das Fleisch.

Bei Gebackenem werden Eier, Butter, Kuhmilch etc. überhaupt nicht mehr vermisst, da hat er inzwischen gemerkt, dass es sehr gut ohne geht.

Ich bin meistens diejenige, die einkaufen geht/fährt und bringe ihm und meinem Sohn deswegen auch Dinge mit, die sie haben möchten. Aber ich fühle mich immer unwohler dabei. Zumal ich denke: Was bringt es, wenn ich mich vermeintlich aus diesem Tierausbeuter-System ausklinke, aber für meine Familie fröhlich weiter solche Sachen einkaufe. Damit verändere ich am Ende dann absolut rein gar nichts! :-(

Zumindest kann ich inzwischen einen Teilerfolg vermelden...mein Mann isst zwar sehr gerne Wurst und Fleisch, dafür aber überhaupt keinen Käse. Als ich noch vegetarisch unterwegs war, haben mein Sohn und ich Schnittkäse, Frischkäse, Quark etc. gegessen. Ich habe diese Sachen nach und nach aus dem Kühlschrank verbannt mit dem Argument, dass mein Sohn alleine diese gar nicht aufbrauchen kann. Er hat dann mal meinen veganen Käse probiert und weil er ihm schmeckte, isst er den jetzt mit. :D

Liebe Grüße aus Kamen :wink:
Sandra

Kein Benutzerbild
habanero79
13.02.2019
Zumal ich denke: Was bringt es, wenn ich mich vermeintlich aus diesem Tierausbeuter-System ausklinke, aber für meine Familie fröhlich weiter solche Sachen einkaufe. Damit verändere ich am Ende dann absolut rein gar nichts! :-(

Das hat mir meine Frau und andere Bekannte auch ständig erzählt und ja, es klingt irgendwo plausibel. ABER - überleg mal, wieviel du kaufen würdest wenn du jetzt auch noch Fleisch oder Milch / Eier essen würdest. Vermutlich deutlich mehr. Insofern bringt es schon etwas, auch wenn es sich vielleicht nicht so anfühlt. Du senkst damit die Nachfrage, was widerrum bewirkt, dass der Händler das Angebot runterschraubt. Weniger Angebot - weniger tote Tiere :) . Wenn du jetzt single wärst und alleine leben würdest, könntest du auch nicht mehr als alleine vegan leben ;) .


Im Übrigen hast du ja so auch schon viel erreicht! Dein Sohn isst keinen Käse mehr und dein Mann keinen Kuchen mit Eiern / Milch etc. Meine Frau würde lieber verhungern als einen veganen Kuchen von mir probieren...

1x bearbeitet

Benutzerbild von Sandra78
vegan11 Postsweiblich59174 KamenLevel 1
13.02.2019
Ja, da hast du natürlich Recht!
Ich neige manchmal dazu, das Glas als halb leer zu betrachten, anstatt als halb voll ;)

Für die Familie ist es ja auch ein Entwicklungsprozess. Nicht jeder ist vorurteilsfrei aufgewachsen. Für meinen Sohn ist es z. B. normal, dass es auch mal was mit Tofu gibt, obwohl er halt auch sehr gerne Fleisch mag. Tofu ist für ihn kein Ersatz, sondern ein eigenständiges Nahrungsmittel und er liebt z. B. vegane Carbonara-Sauce oder auch Tofu-Bolognese.


Aber gerade so die Großeltern-Generation tut sich da doch schwer. Die Oma meines Mannes hatte bei unserem Kennenlernen die Hände überm Kopf zusammengeschlagen. Da war ich also - eine alleinerziehende Mutter... und dann noch (damals) Vegetarierin. Schlimmer konnte es für sie quasi nicht kommen :rofl:
Sie definierte sich halt auch stark über ihr Essen. Damit stand sie immer im Mittelpunkt der Familie, alle essen gerne bei ihr. Und dann kommt da jemand, der verschmäht das alles, ihre Rouladen, ihre Sahnetorte...
Die andere Oma war da deutlich cooler. Sie sagte, ihr wäre es wurscht, was ich esse oder nicht esse, hauptsache, ihr Enkel hätte jemanden gefunden, mit dem er glücklich ist. Und sie achtet immer sehr darauf, dass es für mich auch etwas leckeres gibt und ich nicht nur Beilagen essen muss.

Benutzerbild von Bellinchen
83 PostsLevel 2
15.02.2019
Hallo,

mein Partner ist auch Omni. Wir haben uns so kennen gelernt, aber er ist sehr pflegeleicht. Wenn ich koche isst er auch vegan, ausser Tofu und Sojajoghurt, da hört der Spass bei ihm auf.

Fleisch gibt es zuhause sehr wenig, er isst seine Wurst halt auf dem Brot und Käse mit Butter. Ich kaufe das auch ein für ihn gebe ich zu. Ich kaufe dann eben Demeter und Andechser und so Dinge, für mich ein no go, aber er ist mein Partner und seine Ernährung hat sich schon schwer gebessert seit wir zusammen sind (6 Jahre jetzt). Ich akzeptiere das, er akzeptiert mich.

Ich muss auch sagen, ich hab keine Probleme damit, das seine Sachen im Kühlschrank sind, ich bin da sehr tolerant und er ist offen für alles.
Ich muss auch offen sagen, das ich wohl nur ein 80% Veganer bin. Es gibt Zeiten im Jahr, da muss ich die vegetarische Alternative nehmen, weil es vegan nicht gibt, z.B. im November bin ich immer eine Woche auf der Messe, da ist keine Zeit für „Extrawürste“ und da gibt es vegetarisch, wenn vegan nicht möglich und 1x an Weihnachten, wenn meine 81jährige Oma kocht, es gibt viel Gemüse, aber meistens dann doch irgendwas mit Spätzle und Käse und Nachtisch. Meine Oma freut sich immer sehr darauf und deswegen ist das für mich in Ordnung. Ich bin froh das meine Oma noch kochen kann in dem Alter.

Ansonsten esse ich das ganze Jahr über vegan.

LG
Bellinchen



Kein Benutzerbild
Julen
16.02.2019
Hallo Kira,

in unserem Haushalt bin ich auch die einzige, die vegan isst. :angel: Ich glaube, das ist gar nicht so ungewöhnlich. Allerdings hat mein Mann schon aufgehört, Wurst zu essen, bevor ich konsequent vegetarisch wurde, und meine Tochter isst nur sehr selten Fleisch. Meistens lässt sie es liegen, wenn es welches bei Freunden oder in der Schule gibt bzw. entscheidet sich für die vegetarische Alternative. Das macht mich dann sehr stolz 8) , vor allem, weil ich ihr die freie Wahl lasse, ob sie sich vegan, vegetarisch oder omnivor ernähren möchte.

Anfangs habe ich einige Gerichte noch doppelt gekocht, doch inzwischen mögen alle die Tofu-Bolognese und die veganisierte Lasagne, meine veganen Speckknöpfle oder die leckere "Käse"sauce zu Nudeln :green:

Ich ekle mich nicht davor, Fleisch oder andere tierische Produkte zu verwenden, merke aber, dass es mir, je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze, schwerer fällt. Wenn es bei uns Hamburger gibt, macht mein Mann sich seine Patties selbst, probiert aber auch meine Kreationen. Vor allem der Monkey-Burger hat es uns beiden angetan :happy:


Ich bin froh, dass er so offen ist. :heart: Manchmal braucht es aber auch etwas Zeit, sich daran zu gewöhnen, wenn der Partner plötzlich etwas ändern will. Die Entwicklung, die man selbst durchgemacht hat, steht bei dem anderen ja oft noch aus. Und auch bei mir gab es eine Zeit, in der ich mir nicht vorstellen konnte, auf Milchprodukte zu verzichten ;)

Liebe Grüße
Julen

1x bearbeitet

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