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Vegane Katzen?

Erstellt 25.04.2017, von pummelchen. Kategorie: Allgemein vegan. 10 Antworten.

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06.05.2017
Zitat TSB:

Desweiteren verabscheue ich Radikalismus jeglicher Art, nur um das eigene Ego zu befriedigen und dieses pauschal auf Schutzbefohlene zu übertragen.


Genau aus diesem Grund wollte ich das Thema eigentlich nicht ruhen lassen, weil die "Katze halt einfach so ist" ist auch ein radikales Argument, das man auch hinterfragen darf. Genau das Selbe wird doch auch bei Menschen gemacht: der Mensch ist Omnivor mit Neigung zum Karnivoren, deswegen ist vegane Ernährung ungesund und unnatürlich, punkt ende aus. Dass das nicht unbedingt stimmt muss man erst hinterfragen - deswegen habe ich jetzt versucht, das Thema zu hinterfragen und eine Antwort darauf zu finden. (du musst jetzt keine Angst haben, dass ich Katzen quäle)
Das größte Problem scheint mir nun auch bei Befragung einiger Katzenforen aufzutauchen. Kennt ihr die Theorie der Memetik? Das ist ein Modell, nach dem sich Ideen und Wissen wie Gene unter den Menschen verbreiten, sie werden irgendwie gepflanzt und wenn genug Leute die Idee aufgreifen, wird sie immer wieder multipliziert. Ich habe versucht herauszufinden: was ist gut für eine Katze? Und oh Mann - gehen da vor allem in den Foren die Meinungen auseinander. Katze muss einmal werfen, sonst bekommt sie Eierstockkrebs, sagen die einen, meine Katze hat geworfen und ihr gehts super <>totaler Schmarn sagen die anderen. Je nach Forum hat man eine Wahrheit über die Katze, die bei jeder Frage eines Neuen sofort wieder wiederholt wird - wie hier auch (wie ich in meinem Thread " sind wir zu selbstgefällig geworden" anmerke) Je nach Forum ist beduftete Einstreu entweder die Pest und die Katze wird unter 100% Garantie auf den Boden pinkeln oder es ist die beste Erfindung nach der Mikrowelle, alles duftet frisch und die Katzen mögen es.
Mein Punkt ist: Ich habe mir kein Bild machen können, was eine Katze denn nun mag oder nicht und wie eine Katze gut gehalten werden soll und wie es einer Katze gut geht. "Draußen in der Natur" schreiben die Katzenhilfen würden sie lauter kranke, abgemagerte Katzen finden, also ohne Mensch draußen ist wohl schlecht? Manche sagen, draußen hat die Katze zu viele Gefahren, wird überfahren oder infiziert oder gebissen, andere sagen: das ist das artgerechteste, was wir tun können. Und Futter?
Stiftung Warentest rät genau von den Marken ab, die alle in den Foren empfehlen: Feringa, Catz, Terra Faelis - alle nur befriedigend mit Hinweis auf gesundheitlich schlechte Zusammensetzung und zu viel Fett, die empfehlen Sheba, Kitekat, Whiskas und Eigenmarken der großen Ketten, die in den Foren und bei vielen Seiten das Schlimmste sind, was man füttern kann. Genauso bei Trockenfutter: Trockenfutter ist der Teufel in Person, wird geschrieben -> andere Halter melden sich und meinen: mein Kater frisst das seit 10 Jahren und dem gehts gut, er will nichts anderes haben. Ziemlich gegensätzlich alles.
Foren sind meist von einfachen Haltern bevölkert, die ihr Wissen aus genau diesem Forum zu beziehen scheinen, sie scheinen einfach nur das zu reproduzieren, was die Leute schon immer schrieben. Internetseiten sind meist von langjährigen Katzenhaltern oder Tierschützern betrieben, die ebenfalls nur ihre Erfahrung teilen. Ich will damit keine langjährige Erfahrung runter machen, aber wenn einer seine Katze 10 Katze Jahre barft und ihr geht es gut und einer seiner Katze 10 Jahre nur Trockenfutter füttert und ihr geht es gut - was soll ich dann schon allein bei normaler Ernährung draus machen? Da bräuchte man halt Studien! Genauso gleich gibt es die Leute, die ihre Katze vegan barfen und behaupten, ihrer Katze geht es seit Jahren gut und ihre Blutwerte würden stimmen (weil sie extra testen lassen). Haben die dann keine langjährige Katzenerfahrung? Was soll ich dann mit der Info machen? Ich habe ein ganzes Veganes Katzenernährungsforum gefunden, in dem sich alle einig waren, dass ihre Katzen gesund wären und alt würden.
Im Tierschutz gibt es immer schlimme Geschichten zu lesen: von Vermehrern und überforderten Züchtern und ganzen Generationen kranker Katzen, die dann wieder gepäppelt werden müssen(lehnst du dann auch Züchter ab? --> Einzelschicksal). Dass Idioten ihrer Katze Tofu in den Napf legen und meinen, das wäre ein adäquater Ersatz ist doch genauso wie die Frau, die ihrem Baby nur Nüsse und Beeren (weil natürlich) gefüttert hat und das daraufhin auch krank wurde. Ein Beispiel eines dummen Menschen der sich nicht beschäftigt hat - wenn dir ein Einzelschicksal schon genug ist, dann dürftest du dich nicht vegan ernähren, es gibt genug Leute, die von sich behaupteten, von veganer Ernährung einen Nervenschaden und Untergewichtsprobleme bekommen zu haben. Ich kann verstehen, dass eine kranke Katze, die zu dir kommt, weil sie Veganer war, dich traurig macht und es ist nicht notwendig, dass das Tier leidet - aber deswegen muss man die ganze Sache nicht pauschal in die Tonne treten.
Womit wir wieder beim Problem Welterkenntnis sind: wie soll ich aus diesen Strängen sich widersprechendem Wissens einen Schluss ziehen?
Gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse wären da super, aber da gibts leider nur sehr mäßig aussagekräftige Studien dazu. Manche finden, dass es den Katzen super geht, anderen finden, dass die Katzen komische Blutwerte haben, aber es sind eben nie genug Katzen, dass man sagen könnte: das ist belastbar. Das sind minikleine Studien, die teilweise auch einfach nicht vertrauenswürdig daherkommen. Dann sitzt da der einzelne Katzenhalter, der meinte: seine Katze frisst seit 10 Jahren nur veganes Futter und der Tierarzt hat beim Zustand keine Beanstandungen.
---> Das Thema ist allein von der Information her sehr durchschmischt und mir zeigt sich eigentlich nur das Bild einer Community, die Wissen innerhalb der eigenen Reihen verbreitet und kontrolliert: was ist gut, was ist schlecht und welche Marke sollte man geben (am besten natürlich barfen, aber das machen viele nicht), das heißt der Wissensvorrat jedes Schreibers und der meisten Halter (und sogar der Tierärzte) ist in einer Art endlosen Loops gefangen, weil nichts neues reinkommt und sich die Wahrheiten, die es dort gibt, nur immer wieder selbst reproduzieren. Einer sagt es und der andere nimmt es auf, dann sagen es zwei und wer als neues fragt bekommt zweimal die selbe Antwort, dann wird das als Wissen anerkannt und dann sagen drei Leute: so ist das gut, so ist das okay. Das ist doch auch eine Echokammer, und wenn die Katzen dieser Leute ein normales Alter erreichen ist alles dufte, was Neues kann man dort auch nicht erwarten. Es ist für mich einfach nicht der Gegenbeweis, dass eine Ernährungsweise, die scheinbar kaum jemand ausprobiert, per se unmöglich sein soll - eben weil jeder immer nur das Selbe sagt. In manchen Foren ist es anerkanntes Wissen, dass einmal die Woche Trockenfutter gut für die Zähne ist, damit Katzen was zu beißen haben (da schienen Pflegestationen und Züchter auch dahinter zu stehen), in anderen Foren ist das Humbug und Trockenfutter der Teufel. Versteht ihr, worauf ich hinauswill?
Da von veganer Ernährung einfach grundsätzlich abgeraten wird, denkt sich jeder: ja klar, diese Extremisten, solche Vollidioten! Dann kommt Business as usual und es wird nicht weiter darüber nachgedacht, dann kommt der nächste: geht das denn nicht vegan? Dann kommen zehn und sagen: so ein Humbug, du tötest deine Katze!
Wieso sind die Katzen von Haltern, die vegan Füttern, dann anscheinend nicht krank und gebrechlich, auch mit Blutwerten? Wie soll ich das zusammenbringen? Ich habe sogar eine Pflegestelle gefunden, die ihre Babys auch vegan aufziehen und die sind wohl auch gesund. Also würde ich es als lohnenswert erachten, das Thema nicht prinzipiell abzukanzeln als falsch und krank und extremistisch, sondern offen zu bleiben und zu fragen: was kann denn sein? Katzen sind da ein gutes Beispiel, weil sie eben als DIE Karnivoren schlechthin gelten.
Die Antwort ist abschließend also eher: es ist wohl nicht unmöglich und eine Forschung wäre auf jeden Fall lohnend.

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