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Vegane Schuhe und das Reiterproblem

Erstellt 09.03.2017, von Larashe. Kategorie: Allgemein vegan. 16 Antworten.

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Benutzerbild von Larashe
Themen-Startervegan122 PostsweiblichKelsterbachLevel 2
Vegane Schuhe und das Reiterproblem
09.03.2017
Liebe Community!

Ich bin seit 20 Jahren begeisterte Reiterin und vor allem auch begeisterte Westernreiterin.
In näherer Zukunft möchte ich meine Ausbildung zur natural horse-man-ship-Trainerin machen.
Nun ist es so, dass Reiten - besonders im Westernstil - ziemlich Lederlastig ist.

Ich habe bisher genau einen einzigen Westernstiefel gefunden, den ich schön finde, leider hat der aber 1. einen zu hohen Absatz zum Reiten und ist 2. nicht in meiner Größe auf Lager.
Vegane Schuhe gibt es viele, auch vegane Reitstiefel, aber vegane Westernreitstiefel sind eine ganz andere Hausnummer...
Hat irgendjemand Ideen, Geheimtipps, irgendwas?
Es würde mir sehr helfen :-)

LG

Benutzerbild von kilian
vegan7.037 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
09.03.2017
Hallo Larashe,
nett, dass du mal wieder reinschaust! :thumbup:
Reiter gibt's hier im Forum vergleichsweise wenige und ethisch motivierte Veganer lehnen meist die Nutzung von Tieren für Komfort-Zwecke (Genuss, Hobby usw) ab.... Ich fürchte, Du wirst dazu keine befriedigende Antwort bekommen...
Viele Grüße
Kilian

Benutzerbild von Larashe
Themen-Startervegan122 PostsweiblichKelsterbachLevel 2
10.03.2017
Ich denke, die "Nutzung" von Tieren ist eine Definitionssache :-D
Ich sehe meine Tiere eher als Freunde und Wegbegleiter.

Meine mittlerweile vier Katzen kommen auch alle aus privater Haltung, wo sie nicht mehr gewollt waren bzw. völlig abgemagert und verwarlost aus der Wildnis.
Meine Ethik gebietet mir da, ihnen zu helfen und diese Hilfe besteht in meinem Verständnis daraus, sie aufzunehmen.
Ähnlich läuft es auch bei meinem Pferd.


Trotzdem magst du recht haben und vielleicht bekomme ich keine Antworten.
Aber fragen kostet nichts :-)

Benutzerbild von Taddlchen
vegan14 PostsweiblichFluorn-WinzelnLevel 1
10.03.2017
Hallo Larashe,

hier gehen die Meinungen höchst warscheinlich weit auseinander, was ja auch vollkommen in Ordnung ist.
Ich war selbst jahrelang passionierter Freizeitreiter und die geliebten Vierbeiner wurden immer als Partner gesehen und als solcher auch behandelt, weswegen ich mich auch in vielen Turnierställen nicht wiederfinden konnte. Ich war der englischen Reitweise verfallen, saß allerdings seit etwa 2 Jahren aus Zeitgründen auf keinem Pferderücken mehr.

Um ehrlich zu sein kann ich mir aber schwer vorstellen das du mit deinem Anliegen im Fachhandel fündig wirst :/ Am meisten Glück könntest du vielleicht noch im Internet haben?

Benutzerbild von Ejala
vegan475 PostsweiblichBayernLevel 2
10.03.2017
Hallo, Larashe!
Ich bin auch jahrelang geritten. Aber noch lange, bevor ich vegan geworden bin, hab ich beschlossen, mein Pferd nicht mehr zu reiten, weil es mir plötzlich so falsch vorkam. :oo
Er hat die letzten 10 Jahre sein Leben so artgerecht wie möglich (in Offenstallhaltung) verbracht. Das waren bestimmt die schönsten Jahre seines Lebens :heart: .....
Zu deinem Problem:
Vermutlich wirst du Kompromisse machen müssen, was deine Ausrüstung betrifft. Du könntest ja versuchen, dich mit gebrauchten Dingen anzufreunden....
:)
Liebe Grüße
Moni

Kein Benutzerbild
Enika
11.03.2017
Zitat Larashe:
Ich denke, die "Nutzung" von Tieren ist eine Definitionssache :-D
Ich sehe meine Tiere eher als Freunde und Wegbegleiter.

Meine mittlerweile vier Katzen kommen auch alle aus privater Haltung, wo sie nicht mehr gewollt waren bzw. völlig abgemagert und verwarlost aus der Wildnis.
Meine Ethik gebietet mir da, ihnen zu helfen und diese Hilfe besteht in meinem Verständnis daraus, sie aufzunehmen.
Ähnlich läuft es auch bei meinem Pferd.

Daumen hoch, Larashe. Genauso ist es.
Ich befürchte jedoch, dass du hier auf unheimlich viele Vorurteile stoßen wirst. Und das, wo Veganer doch selbst unter vielen Vorurteilen leiden :-(
Bei der Nutzung zu Komfortzwecken musste ich recht herzhaft lachen. Komfort hätte ich vielleicht wenn ich mein Leben nicht den Tieren verschrieben hätte und nicht alles für die Vierbeiner tun würde damit es Ihnen gut geht.
Abgesehen davon, dass die Pferde dann schon lange nicht mehr leben würden. Außerdem ist ein Vorurteil, dass die Pferde reiten grundsätzlich furchtbar finden. Sehr oft ist das Gegenteil der Fall, viele Pferde wollen nicht einfach abgestellt werden. Außerdem gibt es noch mehr Beschäftigungsmöglichkeiten als reiten.
Aber wie gesagt Vorurteile halt - diese halten sich mal gerne hartnäckig ;-)
Zu deinem Lederproblem: hast du schon mal probiert die Sachen gebraucht zu bekommen? Das ist gleichzeitig auch nachhaltiger als neu kaufen. Nur so ein Vorschlag.
LG Eni

Benutzerbild von kilian
vegan7.037 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
11.03.2017
Hi,
ich wollte damit niemanden angreifen. Jeder muss für sich entscheiden, was er für richtig hält.

Zum Thema Vorurteile:
Bevor ich Vegpool gegründet hab, war ich als Journalist tätig und habe u.a. dokumentiert, wie mit Tieren fernab der Öffentlichkeit umgegangen wird.

Unter anderem war ich bei mehreren Pferdeschlachtungen anwesend und habe diese per Video dokumentiert. Es waren oft Pferde, die an nutzungsbedingten Krankheiten erkrankt waren (aber keineswegs sterbenskrank)... Hufrehe, Erkrankungen des Bewegungsapparates... usw.

Ich hatte in den Zusammenhang recherchiert, wie Pferde aus Reit-Vereinen am Ende ihrer "Karriere" zum Metzger kommen, der wiederum Fleisch (u.a.) an einen Zoo verkaufte. Diese gesamte Kette konnte ich dokumentieren (inkl. der Raubkatze (glaube ein Leopard), die das Fleisch verzehrte).

Hätten das die Reitverein-Mitglieder gewusst - ich weiß nicht, ob sie das toll gefunden hätten. Schließlich geht es da wirklich um eine wirtschaftlich orientierte Verwertung der Pferde.

Pferdehalter tragen ja im Equidenpass ein, ob das Tier als "Schlachttier" verwertet werden soll (und daher nur bestimmte medizinische Behandlungen bekommen darf), oder ob es "nicht zur Schlachtung vorgesehen" ist. Schlachttiere sind oft wirtschaftlicher (kein Gnadenbrot und man bekommt ggf. sogar noch eine Prämie), daher markieren viele "Pferdefreunde" ihren Liebling als "Schlachttier". Auch das habe ich dokumentiert :-)

https://www.vegpool.de/magazin/veganer-reiten-tierquaelerei.html

Ich höre immer wieder, dass Pferde es ja mögen würden, geritten zu werden. Ich höre das auch über Kühe bzgl. des Melkens. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ein Fluchttier wie ein Pferd gerne geritten wird. Nicht ohne Grund müssen Pferde ja erst "eingeritten" werden.
Dass etwas zur Gewohnheit wird, bedeutet für mich noch nicht, dass es mit Freude zu tun hat.

Letztendlich kann ich nicht beurteilen, wie es in Einzelfällen sein mag. Ich glaube, dass viele Pferdefreunde die Tiere sehr innig und wahrhaftig lieben. Zusammen mit den Fällen von Erkrankungen bei Reitpferden ergibt das für mich aber ein etwas unstimmiges Bild.

Tierliebe ist ein Gefühl. Ob es einem Tier gut geht, zeigt sich u.a. an Erkrankungen (inkl. stereotype Verhaltensmuster, Aggressionen usw.). Wenn Tierliebe zu Erkrankungen führt, weist das darauf hin, dass "Tierliebe" allein nicht reicht.

Viele Grüße

Kilian

4x bearbeitet

Benutzerbild von Ejala
vegan475 PostsweiblichBayernLevel 2
11.03.2017
Also, mein Pferd wollte ganz sicher nicht geritten werden. Wenn einer ans andere Ende der Koppel flüchtet, sobald er mich samt Sattelzeug gesehen hat, dann ist das schon ziemlich deutlich. Aber er war prinzipiell ein Menschenfeind. Er lief 7 Jahre in der Reitschule, bevor ich ihn dort rauskaufte. Da ist er ziemlich "versaut" worden.
Die Araberstute, mit der er dann bei mir zusammen gewohnt hat, freute sich aber immer, wenn sie ihre Reiterin sah.
Mein Pferd sollte ich übrigens auch als Schlachtpferd deklarieren lassen. Das hat man mir empfohlen. Warum, das weiß ich nicht mehr.
Am Ende jedenfalls, da war er 28 und ist vom Tierarzt krankheitsbedingt (übelste Kolik) eingeschläfert worden.
Nie im Leben hätte ich ihn zum Metzger gegeben. Auch wenn er mich nicht leiden konnte, ich habe ihn immer als meinen Freund gesehen. Er hatte halt "Charakter" :green:
Was aber definitiv klar ist: der Umgang mit den Pferden in den Reitställen ist sehr oft grenzwertig. Auch kann nicht jeder so gut reiten, dass es den Tieren nicht schadet. So etwas wird gerne mal "übersehen" bzw verharmlost.
Und da ich lange genug in diesen Kreisen unterwegs war, handelt es sich bei meiner Aussage nicht um ein Vorurteil, sondern um Erfahrungen, die ich gemacht habe.
Liebe Grüße
Moni

1x bearbeitet

Kein Benutzerbild
1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
11.03.2017
Zitat Ejala:

Mein Pferd sollte ich übrigens auch als Schlachtpferd deklarieren lassen. Das hat man mir empfohlen. Warum, das weiß ich nicht mehr.

Ich glaube, in einem von Kilians Artikeln stand mal, dass, wenn man das Pferd als Schlachtpferd deklarieren lässt, man es eben zum Schlachter geben kann, wenn es nicht mehr gewollt ist. Wenn das nicht so ist, dann wird beim Pferd nicht drauf geachtet, dass sein Fleisch Essqualität behält, also bestimmte Medis werden nicht gegeben usw

Benutzerbild von icke80
vegan39 PostsmännlichBrandenburg / HavellandLevel 2
11.03.2017
Also Leute, liebe Veganer, nun lasst mal die Kirche im Dorf .

So fundamentalistisch sollte ein Veganer nicht sein , die 95 % machen den Sinn.

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