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Veganer-Outing

Erstellt 27.01.2020, von Onkel-Lilo. Kategorie: Allgemein vegan. 38 Antworten.

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PeeBee
29.01.2020
Klar, staatliche Maßnahmen wären gut, Lenshar. Aber ich würde gern wissen, was der konkrete Einzelne tun kann? Was ICH konkret tun soll, Deiner Meinung nach? Soll ich jeden, der behauptet, er mache das, was er wolle, verprügeln? Soll ich mir jede Chance nehmen, auf den anderen einzuwirken, indem ich voll "auf Mission" gehe, und der Andere sich entnervt umdreht und geht? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mehr Menschen erreiche, indem ich durch Vorleben und Information überzeuge, als dass ich versuche, jemanden durch Druck zwinge, mir zuzuhören.

Zitat Sunjo:

Ich stimme Lenshar zu, dass Toleranz in Bezug auf Tierqual und Ausbeutung eigentlich nicht angebracht ist, aber andererseits haben wir momentan keine Wahl. Mit Gewalt erreicht man ja auch nichts.


Genauso sehe ich das auch.

Mit diesem Zustand, wie er ist, bin ich keinesfalls zufrieden. Aber ich habe in meinem Leben gelernt, dass es mehr bringt, die Menschen NICHT unter Druck zu setzen. Das mögen die nicht. Und das mag ich nicht. Nicht Natalie Portman oder andere zählen für mich, sondern mein eigener Weg, mit dem ich fahre, auch wenn ich nur ein winziges Rädchen bin.


1x bearbeitet

Benutzerbild von Dana
vegan4.683 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
29.01.2020
Zitat Lenshar:
Grad an der Uni steh ich oftmals als Außenseiter da.


Ich muss nochmals zurückblenden, weil mich diese Aussage doch wirklich verwundert. Gerade an Unis und in Unistädten sind doch Veganer mehr oder weniger Alltag und stehen absolut nicht als Außenseiter da. Wenn ich die veganen Möglichkeiten meiner Tochter in Wien sehe, oder aber Konstanz, Tübingen oder Freiburg wäre das für mich hier auf dem Land ein Traum.

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anonym
29.01.2020
[Post gelöscht]

Benutzerbild von Dana
vegan4.683 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
29.01.2020
Zitat Lenshar:
bei mir sind sehr viele Jäger im Studiengang und viele Studenten, die die Veganer und Vegetarier dauernd provozieren. Hab das noch nirgends sonst so stark erlebt wie hier. Würde man ja nicht denken von Tiermedizinern, umso enttäuschender ist das leider.


Ich hoffe für Dich, dass Du Deine romantische Vorstellung von Tiermedizinern nie aufgeben musst, aber ich vermute stark, dass Du sie sicher einmal revidieren musst.

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anonym
29.01.2020
[Post gelöscht]

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PeeBee
30.01.2020
Guten Morgen, Lenshar,

ich glaube nicht, dass hier irgendjemand es "in Ordnung" findet, wenn andere Fleisch essen, bzw. generell, dass Tier für unsere Ernährung gequält und ermordet werden. Ich denke nur, dass Bewusstseinswandel nicht mit Druck und gegen die Menschen bewirkt werden kann. Natürlich wäre es ideal, wenn man Kindern schon im Elternhaus, Kita und Schule diesen Weg weisen könnte. Aber das passiert nun mal nicht. Ich halte diesen Bewusstseinswandel für einen der schwersten überhaupt, da man da an tiefe Gewohnheiten und sogenannte "Gewissheiten" (damit meine ich althergebrachte "Überzeugungen") ran muss. Die "Gewissheit", Tiere ausnutzen und töten zu dürfen, ist seit Jahrtausenden im Menschen drin, so falsch diese auch ist! Aber "Gewissheiten" in Wissen zu wandeln, und dazu auch noch Empathie zu entwickeln, halte ich für etwas sehr Schweres, das man nur Stück für Stück und vor allem durch Vorleben und durch das immer wieder Anbieten von Information erreichen kann.

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vegan11 PostsmännlichMossautalLevel 1
30.01.2020
Zitat Onkel-Lilo:
Jahrelang habe ich als Ausbeiner gearbeitet und da ich meinen Freundes- und Bekanntenkreis hauptsächlich im beruflichen Umfeld habe/hatte, traf ich dort auf besonders großes Unverständnis bis hin zum Mobbing.
.

Gute Freunde werden deshalb keine Probleme mit Dir haben. Alle anderen....
Es kommt nicht darauf an wie lange man sich kennt sondern wie gut man sich versteht.
Alles Gute


Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
01.02.2020
Tolle Debatte hier... :clap: :thumbup: :heart:

Kurzer Ausflug in die Politik und Gesetzgebung, bzw. Vollzug: Es gibt in D (und sogar auf EU-Ebene) eigentlich eine gar nicht so schlechte Gesetzgebung in Bezug auf Tiere und was mit ihnen geschehen darf, bzw. was gerade nicht. Wenn alle diese Gesetze auch nur ansatzweise dem Sinne nach durch die Regierungen sowie die handelnden vor Ort (z.B. Veterinäre) durchgesetzt würden, wären vermutlich die Kosten für ein Stück Tierleid auf dem Teller so groß, dass es sich kaum jemand mehr leisten wollte, irgendein Tier zu zerstören. Da wäre schon viel geholfen.


Um das zu erreichen, machen viele der installierten Landestierschutzbeauftragten bereits einen tollen Job. Leider viel zu oft ohne jede politische Unterstützung und Rückhalt in den Ämtern und Behörden. Das Problem liegt nicht so sehr beim Verbraucher selbst, sondern spiegelt nach wie vor eine Nachkriegs - und Sozialdemokratiedenke wieder, die es jahrzehntelang als große soziale Errungenschaft dargestellt hatte, dass jeder an jedem Tag Fleisch essen können sollte. (Übrigens ähnlich der Mobilität und die Öl- bzw.- Gasheizung, die uns ja heute auch große Probleme machen).

Was mich in allen Gremien, die ich nun so kenne aufregt ist nicht die Tatsache, dass nicht Verbote zusätzlich ausgesprochen werden, sondern dass es die Politik (und da meine ich ausnahmslos alle Parteien) offensichtlich nicht will, dass sich da tatsächlich etwas ändert. Die Milch und Leben stehlenden Landwirte werden mit Milliarden € abgehalten, mit Treckern die Städte zu verpesten, aber eine Senkung der MwSt. auf vegane Produkte oder gar irgendeine Förderung bio-veganer Landwirtschaft wird z.B., aber nicht nur von der hessischen Landwirtschaftsministerin Priska Hinz rundheraus abgelehnt. Selbstverständlich auch eine Fleischsteuer oder die Erhöhung der MwSt. auf tierische Produkte.

Prof. Bülte, Mannheim nennt die Vorgehensweise in Sachen Vollzug der Tierschutzgesetze und des Anwendens des Tierschutzparagraphen des Grundgesetzes in D "institutionelle Kriminalität", da offensichtlich systematisch und vorsätzlich an vielen Stellen der Vollzug der Schutzgesetze für Tiere verhindert werden. Z.B. Durch die Verabschiedung von Leitlinien und Rechtsverordnungen durch Kommissionen von Länderstaatssekretären (kennt übrigens kaum jemand), die dann z.B. solche Blüten hervorbringen: "Hummer kann man lebend auf feuchtem Untergrund mehrere Tage im Kühlschrank bis zum Verwenden aufbewahren..."

In meinem Bekanntenkreis weise ich immer nur darauf hin, dass man sich ja wohl an Gesetze halten muss (meist erhalte ich dafür Zustimmung) , und frage, weshalb das ausgerechnet im Bereich Tiere nicht so sein sollte (meist erhalte ich dann betretenes Schweigen).

Hier liegt nach meiner persönlichen Meinung die größte, bisher leider zu oft ungenutzte Chance für tatsächlichen und tagtäglichen Tierschutz.

Fordert von Euren Politikern vor Ort (am besten von allen!), dass sie sich um solche Themen kümmern und nervt sie mit Fragen zum Vollzug von Tierrechten in der Landwirtschaft sowie bei Tierversuchen usw. Von alleine wird sich da nichts ändern. Und Freunden und Nachbarn kann man ja durchaus sagen, dass man, so lange sich an diesen Verhältnissen nichts ändert, sich nicht zum Komplizen solcher kriminellen Machenschaften machen sollte.

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vegan11 PostsmännlichMossautalLevel 1
01.02.2020
Danke für den ausführlichen Beitrag.
Also wäre es erstmal sinnvoll den Landestierschutzbeauftragten zu stärken?

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