Hallo Luana, hallo Jessica,
ich würde hoffen, dass es sich beim Veganismus um einen Überzeugungsbasierten Trend handelt, welchen irgendwann die Mehrheit der Gesellschaft einnimmt und die Versklavung von nichtmenschlichen Tieren zukünftig ebenso verurteilt wird wie die Versklavung von menschlichen Tieren seit ca. 1865 (in weiten Teilen der Welt).
Meine
Beweggründe sind dabei denkbar einfach (und beinahe plakativ klischeehaft):
Da der Mensch in keiner Lebensphase einschl. Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit und Jugend keine tierischen Produkte benötigt um gesund zu leben[*1], ist es weder notwendig noch ethisch oder moralisch vertretbar empfindsame und leidfähige Lebewesen zu versklaven und / oder zu töten
Eine, gut geplante, vegane Ernährung ist
gesünder ..
... für den
Menschen als
Individuum (z.B. im Gegensatz zu der heutzutage dominanten tierproduktlastigen Ernährung welch einen Großteil der sog. "Zivilisationskrankheiten" wie Diabetis und Adipositas begünstigen oder konkret auslösen)
... für den
Menschen als
soziales Wesen (z.B. könnte die derzeitige Nahrungsmittel- und absehbare zukünftige Wasserkriese durch eine weltweite vegane Ernährung komplett gelöst werden, Welthunger wäre somit kein großes Thema mehr[*2])
... für den
Planeten als Ganzes (z.B. wg. der schlechten Kalorien- und Wasserbilanz von tierischen Produkten[*3], der Rodung ganzer Wälder zum Futtermittelanbau)
... für die
Tiere (z.B. wg. Praktiken wie Schreddern von männlichen Küken nach der Geburt[*4], Kindesraub und dauerhaftem Zwangsschwängern bei weiblichen Kühen[*5] und nicht zuletzt wegen dem Töten aller Nutztiere - inkl. Milchkühen, Schurwollschafen und Legehennen - zum reinen Genuss)
Unsere Gesellschaft und die Judikative in Deutschland basiert weitgehend auf der kantschen Ethik, welche u.a. durch den kategorischen Imperativ geprägt wurde:
Zitat Immanuel Kant: AA IV, 421:
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Damit stellt sich die ethische Frage, ob das derzeitige Handeln der Menschheit diesem Anspruch genügt:
Können wir wirklich wollen, dass Lebewesen (welche konsequent, nach dem Prinzip des Schleiers des Nichtwissens, auch nichtmenschliche Haustiere wie Hunde oder Katzen und alle menschlichen Tiere einschließen müssten - und dies in manchen Gesellschaften auch tun) zu Genusszwecken getötet werden?
Vegan lebe ich nun
zeitlich seit über 2 Jahren.
Mein
Alltag wird natürlich gewaltig davon beeinflusst:
Wenn man tagtäglich an jeder Ecke, u.a. durch Werbung, unreflektierte und teilw. postfaktische Aussagen mancher Mitmenschen, mit den Misständen der Tierhaltung und unserer Gesellschaft konfrontiert wird, ist es entsprechend schwierig sich von dem Thema zu distanzieren
Auf
Tipps werdet ihr im Forum zuhauf stoßen.
Wenn ihr konkrete Fragen habt, seid ihr natürlich herzlich dazu eingeladen einfach ein neues Thema zu eröffnen
Grüße,
Falk
[*1]
http://www.vrg.org/nutrition/2009_ADA_position_paper.pdf
[*2]
http://www.vegetarisches.net/informationen-und-rezepte/vegetarismus-gegen-den-welthunger-30.html
[*3] vgl.
https://www.welt.de/wissenschaft/article130445467/Produktion-von-Rindfleisch-belastet-Umwelt-stark.html
[*4]
http://www.focus.de/finanzen/news/kuekenschreddern-alternativlos-agrarminister-rechtfertigt-millionenfache-toetung-maennlicher-kueken_id_5395476.html
[*5]
http://www.sagneinzumilch.de/produktion.php