Nun ja, ist es nicht gerade wenig, in einer nach wie vor Fleischistengesellschaft sich aktiv und öffentlich sichtbar von den meisten Menschen in seiner Umgebung bei einem solchen zentralen Thema wie Ernährung abzuwenden und seinen veganen Weg zu gehen.
Aber es ist sozusagen das vegane Sahnehäubchen, wenn jemand fragt, was er/ sie zusätzlich dazu noch alles tun könnte. Ich finde das toll und freue mich sehr über solche Ansätze.
Natürlich sind Ratschläge auch Schläge, weshalb ich mal meine persönliche Erfahrung damit schildere.
War schon lange immer mal wieder in Frankfurt und auch später in Sachen Tierschutz aktiv. Beinahe nie mit spürbarem Erfolg. Meine Wahrnehmung geht dahin, dass die segensreiche Tätigkeit von ASS, Peta Soko Tierschutz Tierschutzbüro usw. usw. usw. fast immer dort ihre Wirkung verlieren, wo es ans Eingemachte, also die Gesetzgebung und vor allem aber die Durchsetzung von Gesetzen und Verordnungen im staatlichen und wirtschaftlichen Handeln geht - also in der Politik.
Nach nun mehrjähriger politischer Betätigung bin ich davon überzeugt, dass es keinerlei Verbesserung für Tiere gibt, wenn wir es nicht schaffen, die handelnden Personen dazu zu bewegen, sich aktiv in der tagtäglichen politischen Arbeit auf allen Ebenen einzusetzen, oder falls nicht mit dafür zu sorgen, dass diese Leute nicht in wirksame Positionen kommen bzw. daraus abgewählt werden.
Das kann insbesondere dort wirksam geschehen, wo eine Partei bereits im Kreis- Land- oder Bundestag vertreten ist, denn dort wird unsere Politik gemacht.
Manchmal reicht es aber schon aus, wenn man z.B. in Hessen der entsprechenden (grünen) Ministerin, die sich einfach nur weigert, bio-vegane Landwirtschaft zu fördern, glatt in Abrede stellt, dass vegane Ernährung die klimafreundlichste Ernährung überhaupt ist, dafür aber das
Zerstören von Wirbeltieren wie Waschbären, Rehen und Hirschen sowie Wildschweinen fördert und fordert anzuschreiben um ihr mitzuteilen, dass sie mit dieser Politik die staatliche Verpflichtung aus dem Grundgesetz verletzt, Tötung nur als allerletztes Mittel gegen Tiere einzusetzen. Das Ende des Kükentötens in Hessen steht zwar im Koalitionsvertrag, ist für mich aber inzwischen als Lug und Trug wahrgenommen, um die Zustimmung für den Koalitionsvertrags von der Basis zu erreichen. usw. In anderen Bundesländern, Kreisen oder Kommunen gibt es sicher Beispiele, um die man sich vor Ort kümmern kann.
Ob Schlachthöfe, Tiertransporte oder mit Wildtieren auftretende Zirkusunternehmen, Waschbärenschutz oder die Jagd. Es gibt unendlich viele schlimme Sachen, die wir Menschen Tag für Tag mit Tieren machen, die leider nach wie vor wegen irgendwelcher Gesetzeslücken, irrwitziger Gesetzesauslegungen oder schlicht mit viel krimineller Energie durchgeführt werden, und leider kaum juristisch verfolgt werden. Das wäre ein sicher lohnender Ansatz, denn die Gesetze an sich sind in Deutschland gar nicht so übel. Würden sie vollständig umgesetzt, wäre bereits vielen, sehr vielen Tieren geholfen.
Besser wäre vielleicht noch, wenn sich politisch interessierte dazu aufraffen könnten, in den entsprechenden Landesarbeitsgemeinschaften der Parteien mitzuarbeiten.
Aber natürlich geht es auch "kleiner" - es gibt kein schwarz oder weiß. Auf allen Ebenen des täglichen Lebens kann man aktiv für Tiere eintreten.
Die nach meiner Auffassung allerdings neben diesem Forum
) wirksamste Art, aktiv für möglichst viele (Versuchs- Zucht- Handels- Zoo- Zirkus- Haus- Nutz- usw.) Tiere jetzt UND in Zukunft echte Verbesserungen zu erreichen ist durch politisches Handeln bzw. durch politische Einflussnahme.