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Wenn der Partner nicht vegan is(s)t

Erstellt 14.06.2016, von Lizzy4. Kategorie: Allgemein vegan. 26 Antworten.

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Benutzerbild von Steve-Saint
1 PostsLevel 1
11.07.2016
Ich stelle mir vor, man wäre mit jemandem zusammen, der notorischer Vergewaltiger ist. Käme man auf das Thema zu sprechen, würde er sein Verhalten damit rechtfertigen, dass er nun mal Spaß daran habe, junge Mädchen zu vergewaltigen und jede Kritik daran sei pure Prüderie. Auf die Opfer angesprochen, würde er nur mit den Schultern zucken und sich mit flachen Sprüchen rechtfertigen. Er sei eben süchtig nach diesem "Vergnügen" und man solle ihn einfach in Ruhe lassen.

Zugegeben, ein extremer Vergleich. Vergewaltigung ist zudem illegal und in der Realität wäre diese Situation fast unmöglich. Die Skrupellosigkeit aber, mit der Fleisch- und Milchprodukte-Konsumenten sich über das Leben anderer hermachen, ist so ziemlich die gleiche. Nur dass alles schön legal ist.

Ich persönlich könnte niemals jemanden lieben, der solch ein Leben führt.

Benutzerbild von Ejala
vegan475 PostsweiblichBayernLevel 2
11.07.2016
Dem kann ich mich nur anschließen, Steve-Saint.
Ich würde mein Urteilsvermögen in Frage stellen, was meine Gefühle für diesen Menschen betrifft. Wenn er all das weiß, was ich inzwischen weiß .... wenn er all die Hintergründe kennt... und dann immer noch Tiere und Tierprodukte konsumiert, kann es sich nur um einen gefühlskalten Menschen handeln. So etwas KANN ich nicht lieben können.

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1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
11.07.2016
Ich glaube, es ist um einiges einfacher, ein herzensguter Fleischesser zu sein als ein herzensguter Vergewaltiger. Das, was ja die gesamte Gesellschaft macht, ist, zu sagen: "Das Tier ist nunmal ein Tier und es hat ja ein "schönes" Leben und dann stirbt es schnell und schmerzlos (haha). Ja, Massentierhaltung ist doof, aber ich gehe ja auch immer zum Metzger (??? Das Argument versteh ich ned, aber gut)" --> Dadurch, dass gesagt wird, dass so ein Tier ja dafür da ist, gegessen zu werden, alle machen das, das ist Natur, ist es auch nichts so schlimmes, wie einem Menschen Gewalt anzutun, die meisten Leute würden ja auch niemals einem Tier Gewalt antun.

Es wird im Kopf ja geteilt und daher nicht als echte Gewalt oder Leid wahrgenommen, daher würde ich jetzt nicht so weit gehen und sagen, wer in seine Fleischsemmel beißt, ist kaltherzig, sondern wer in sein Fleisch beißt, denkt dabei nur an leckeres Essen und nicht an ein totes Tier oder verursachtes Leid.

Benutzerbild von Ejala
vegan475 PostsweiblichBayernLevel 2
11.07.2016
Ja doch, der Meinung bin ich schon. Allerdings nur, WENN die Person weiß, was abgeht. Anders kann ich mir nicht erklären, dass man weiterhin in sein Schnitzel beißen kann. Wenn man all die Grausamkeiten sieht und kennt, die hinter der Fleisch- und Milchproduktion steht und immer noch sagt, das ist halt ein Tier und dazu ist es da (als Beispiel jetzt für all die dummen Ausreden, um ja nicht sein Verhalten ändern zu müssen), dann ist dieser Mensch in meinen Augen kaltherzig. (Mir fallen noch ein paar weitere Adjektive hierfür ein, aber die schreibe ich jetzt hier nicht).


Ja, ich weiß schon, diesbezüglich bin ich ein "Hardliner". Aber so bin ich halt.

1x bearbeitet

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Nefasu
11.07.2016
Zitat pummelchen:
wer in sein Fleisch beißt, denkt dabei nur an leckeres Essen und nicht an ein totes Tier oder verursachtes Leid.

Hier läge für mich das eigentliche Problem in einer Beziehung mit einer Omnivorin in der Frage:
Kann ich mich auf spiritueller und geistiger Basis mit einem Menschen verbinden, welcher meine innerste Überzeugung oder Wertevorstellung nicht teilt?

Ich denke die Antwort wird sich im Laufe des Lebens ebenso verändern, wie man sich selbst (hoffentlich) stetig verändert.

Momentan käme es für mich genauso wenig in Frage, wie mit einer Frau zusammen zu leben, welche das körperliche Züchtigen von Kindern zur Erziehung gutheißt.
Aber auch hierzu hat wiederum jeder seine / ihre eigene Meinung ;)

Grüße,
Falk

3x bearbeitet

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Layla-Eve
16.07.2016
Hallo,
ich war auch bis vor kurzem mit so einem befreundet,der alles aß.
Er fand es toll,dass ich Veganer war,er fühlte sich selbst aber nicht dazu
in der Lage.
Er hat auch vegan für mich gekocht,und vegane Sachen für mich gekauft.
Ich hab ihm zuliebe dann auch ab und an vegetarisch gekocht.
Aber,es macht kein gutes Gefühl,ich konnte mich nicht mehr vollständig umdrehen.
Und,seit dem die Geschichte vorbei ist,bin ich auch gerne wieder Veganer.
Auf die Dauer hätten wir sicher damit Probleme bekommen,bzw. ich.
LG,Layla

Kein Benutzerbild
1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
17.07.2016
Zitat Nefasu:
Zitat pummelchen:
wer in sein Fleisch beißt, denkt dabei nur an leckeres Essen und nicht an ein totes Tier oder verursachtes Leid.

Hier läge für mich das eigentliche Problem in einer Beziehung mit einer Omnivorin in der Frage:
Kann ich mich auf spiritueller und geistiger Basis mit einem Menschen verbinden, welcher meine innerste Überzeugung oder Wertevorstellung nicht teilt?



Ich fasse das eher als ein Problem des Verständnisses auf. Ich habe mir ja auch lange gedacht, auch wenn ich aufhöre, Fleisch zu essen, werden die Tiere weiterhin genauso gequält und geschlachtet - der einzige Unterschied ist ja nur, dass ich keine Grillwurst und kein Steak mehr bekomme. Why bother? Sind ja alle in der selben Maschine, die Fleischessen sehr gut und sinnvoll findet.
Ich finde es verständlich, darin verortet zu bleiben und genauso weiter zu machen wie vorher. Ich finde die Angst vor der Veränderung auch sehr verständlich, keinen Spaß mehr am Essen zu haben, immer Hunger zu haben, davon krank zu werden. Deswegen sehe ich das nicht als einen unmittelbaren Wesenzug der Gewalttätigkeit und Kaltherzigkeit an, sondern einfach, dass der Schalter eben noch nicht umgelegt wurde. Ich hatte ja auch meine Einbrüche mit Fleisch und esse bei Fremden was mit Milch, deswegen sehe ich mich auch nicht als irgendwie gewaltfreier oder tierlieber an als andere Leute.

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