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Entscheidende Fragen zu Soja/ Proteinquelle - Einstiegshilfe

Erstellt 30.05.2016, von BarneyDino. Kategorie: Gesund vegan leben. 2 Antworten.

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Entscheidende Fragen zu Soja/ Proteinquelle - Einstiegshilfe
30.05.2016
Hallo Veganer :D ,

also um schnell auf den Punkt zu kommen:
Ich möchte vegan leben vor allem aus ökonomischen (und moralischen) Gründen.

Mein größtes Problem ist jedoch der Verzicht auf Fleisch und Milch, da ich viele Obstsorten (darunter fallen: Birnen, grüne Äpfel, Erdbeeren , Trauben) generell meide, da sie mir nicht besonders schmecken. Doch ich denke, dass ich mich an den Geschmack gewöhnen kann, bis ich ihn evtl. mag.
// - Meine Situation muss ein Albtraum eines jeden Veganers sein -//

Aus diesem Grund brauche ich einen Fleischersatz zum Übergang. Zu diesem Grund kommt noch der Proteinbedarf, den ich decken möchte und gehe jetzt mal von 50-100g Eiweiß aus, die ich anpeilen sollte.
Jetzt ist es so, dass Sojaprodukte - für mich - die einfachste und beste Proteinquelle darstellt, da "Tofu" auch einen guten Fleischersatz darstellen würde. (Beim Fleischersatz geht es mir eigentlich nur um die Konsistenz, den Rest könnte man ja würzen). Damit wäre Veganismus für mich keine "Überwindung" mehr.

Nun ist es jedoch so, dass Soja ein umstrittenes Produkt ist und die gesundheitlichen Auswirkungen schleierhaft und unerforscht scheinen. (Ich beziehe mich vor allem auf die Auswirkungen der Phytoöstrogene / Isoflavone auf den Mann).


(Wikipedia nehme ich hier einmal als einfachste Quelle)

Meine Fragen nun:
Sollte ich auf Soja verzichten? -> Und wenn ich es tue, wie decke ich dann meinen Proteinbedarf und meinen "Fleischersatz"?
(Dabei sollten die negativen gesundheitlich Auswirkungen von Fleisch nicht als Argument oder Vergleich herangezogen werden)

Und als "Nebenfrage":
Man kann der Milchindustrie Propaganda unterstellen / Der Sojaindustrie jedoch auch:
Wie kann ich mich nun auf Studien im Allgemeinen verlassen (,wenn ich sie für Propaganda /manipulativ halten muss) ?

Danke schon einmal an jeden Helfer, der sich hier die Zeit nimmt und für jede Antwort ^^

1x bearbeitet

Benutzerbild von kilian
vegan7.049 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
30.05.2016
Hallo,
wenn Du aus ökonomischen Gründen vegan werden willst, finde ich das wacker... hab ich noch nie gehört.
Ökonomische Gründe sprechen ja - Dank Subventionierung von Tierprodukten - aktuell eher gegen Veganismus. Ich meine nicht volkswirtschaftlich sondern so, wie man "Ökonomie" heute versteht ("am billigsten für mich selbst").

Ich denke, Du meinst ökologische Gründe?

Soja ist ungefähr so umstritten wie Weizen auch. Isst Du Weizen?

Ich habe keine Sorgen vor Soja und esse auch nicht sonderlich viel Soja (lehne es aber auch nicht ab).

Und zu deiner Nebenfrage:
Man kann jeder Industrie Propaganda unterstellen. Die Phytoöstrogene sind meines Wissens keine echten Östrogene sondern eben Phytoöstrogene, also hormonähnliche Stoffe (Pflanzenhormone). In Tierprodukten findet man echte, wirksame Hormone.

Viele Grüße

Kilian

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Nefasu
31.05.2016
Hallo BarneyDino,

deine Situation mit dem Obst kommt mir sehr bekannt vor.

Meine Partnerin hat zu Anfang unserer veganen Zeit genau 3 Obstsorten gegessen: Extrem Süße Äpfel (Pink Lady, alles andere war zu sauer), Bananen und in Zucker eingelegte Pfirsiche.

Mittlerweile (~11 Monate vegan) isst sie ca. 5x mehr Obstsorten, Tendenz steigend. Der Geschmacksinn ändert sich extrem während den ersten Monate und es ist immer eine gute Idee in regelmäßigen Abständen unliebsame Lebensmittel erneut zu probieren.

Aber es gibt ja zum Glück nicht nur Obst als Veganer ;)

Als Fleischersatz würde ich prinzipiell von isolierten Sojaprodukten (von isolierten Produkten im Allgemeinen, z.B. auch Seitan) auf täglicher Basis abraten, aber wenn du es sonst nicht durchhälst, ist es definitiv besser diese regelmäßig zu essen, als den ganzen Müll der im Fleisch steckt.


Was dabei die "beste" Proteinquelle darstellt ist fragwürdig und hängt sicherlich nicht nur von der biologischen Wertigkeit ab, wie es so mancher gerne darstellt.

"Protein" ist als Veganer eigentlich kein Problem und ich verstehe ehrlich gesagt überhaupt nicht, wieso sich so viele Leute daran aufhägen.
Solange man genug Kalorien isst, bekommt man immer automatisch genug Protein, um die Muskeln zu erhalten - selbst wenn man Grundnahrungsmittel mit relativ niedrigem Proteingehalt konsumiert, wie z.B. Reis.


Ein kleines Rechenbeispiel:
Ein 20 jähriger, 80kg schwerer und 1,8m großer Mann mit leichter Aktivität benötigt am Tag ca. 2600 kcal[*1] und 64g Protein (0,8g / kg, zum leichten Muskelaufbau).

Wenn dieser Mann seinen Energiebedarf (~2600kcal) nur mit stärkehaltigen Grundnahrungsmitteln deckt, nimmt er somit bereits durchschnittlich genügend Protein auf:
3kg gekochte Kartoffeln bringen 56,1g (1,9g / 100g)
2,4 kg gekochter Vollkornreis bringen 61,9g Protein (2,6g / 100g)
2,1kg gekochte Vollkornnudeln bringen 111,9g Protein (5,3g / 100g)

Wenn man jetzt noch täglich eine kleine Menge beliebiger Hülsenfrüchte, Nüsse, o.ä. addiert, dann kommt man auf mehr als genug Protein am Tag.
Schon bei schlappen 500kcal (1/5 des Tagesbedarfs) aus Hülsenfrüchten kommt man auf folgende Mengen:
85g Mandeln 18g Protein (21,2g / 100g)
350g Weiße Bohnen ergeben 31,4g Protein (9g / 100g)
400g Kidneybohnen ergeben 31,9g Protein (8g / 100g)
450g rote Linsen ergeben 40,6g Protein (9g / 100g)

Bei einer abwechslungsreichen Ernährung sind ebenfalls alle essentiellen Aminosäuren in den rein-pflanzlichen Mahlzeiten enthalten! Einzig die Semi-Essentiellen sind in manchen Pflanzen nicht enthalten, können allerdings, aufgrund der höheren Zufuhr anderer wirklich essentieller Aminosäuren, in unserem Körper aus den essentiellen Aminosäuren werden.

Ich hoffe ich konnte dir die Angst vor dem, noch bei keinem gesunden Menschen aufgetretenen, Proteinmangel nehmen.


Zu der Propaganda- und Studienfrage:
Fast jede Studie unterstützt den Standpunkt der Geldgeber. Für jede Studie gibt es mindestens eine Gegenstudie.

Schau dir das Institut und die Forscher an und versuche zu erkennen, ob diese zu einem späteren oder früheren Zeitpunkt in der Industrie tätig sind / waren oder im Falle des Instituts welche Partnerschaften zu welchen Unternehmen bestehen.

Die Propaganda der Milchindustrie konnte sich über Generationen entwickeln und hat in der westlichen Gesellschaft einen fest Stand. Die Sojaindustrie ist dabei noch relativ neu, dafür aber nicht weniger folgenschwer.
Sojakonsum in Massen und die Verarbeitung von Soja in fast jedem Lebensmittel (wie heutzutage mit der Milch) ist sicherlich weder wünschenswert, noch ökologisch.

Ich persönlich sehe jede Art der Werbung und / oder Propaganda für ein Lebensmittel als kritisch:
Ein gesundes und natürliches Lebensmittel braucht keine Werbung!

Grüße,
Falk

[*1] vgl. http://www.weightloss-calculator.net/ultimate-weight-loss-calculator-metric/

2x bearbeitet

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