Hallo Moni,
wie versprochen nun ein paar Tipps zur Prävention / Heilung von Jodmangel.
Ich finde es von der
DGE reichlich lächerlich Jodsalz zu empfehlen:
Einerseits empfehlen sie Jodsalz, auf der anderen Seite warnen sie vor dem Überkonsum von Salz.
Der Jodbedarf eines Erwachsenen beträgt ca. 180mcg täglich.
1g jodiertes Speisesalz enthält durchschnittlich 25mcg Kaliumjodat. Dies entspricht 19,25mcg Jod (~77% des Kaliumjodat sind reines Jod).
Somit müsste man also
täglich 9,35g jodiertes Speisesalz zu sich nehmen, um den Jodbedarf mit Salz zu decken. Bei einer Empfehlung von täglichen maximal 6g (maximal 3,5g lt. ADA) Kochsalz widerspricht sich die DGE hier selbst, denn leider ist Deutschland Jodmangelgebiet und über unsere pflanzliche Ernährung nehmen wir keine großartigen Mengen Jod auf (im gegensatz zu den mit Jodtabletten gefütterten / über das Futter künstlich supplementierten "Nutztieren") - nur etwa 3%, sprich 5,4mcg.
Auch bei Importgemüse / -obst sieht es nicht besser aus: durch die riesigen Monokulturen ist auch hier der Jodgehalt wesentlich geringer, als er eigentlich sein sollte. "Internationale Böden", wie sie gerne als Freikarte benutzt werden, sind
kein wirkliches Argument Jod nicht zu supplementieren.
Mit "supplementieren" will ich aber nicht auf die in der Apotheke erhältlichen Tabletten hinaus.
Algen sind hier das Wundermittel schlechthin und der Grund, weshalb Jodmangel in fernost Asien (vor allem in Japan) praktisch unbekannt ist.
Der Jodgehalt von Algen variiert stark von 5mg bis zu 500mg Jod pro 100g Alge[*1].
So müsste man also ca. 4g Noriblätter (5.000mcg / 100g) - etwa 2 Blätter - oder 180mg Kombu (bei einem Mindestgehalt von 100mg) täglich verzehren.
Bei Algen sollte man jedoch
stets vorsichtig sein und sich mit der Materie auskennen! Eine langfristige Überdosierung und eine Jodvergiftung sind bei unsachgemäßem Gebrauch durchaus möglich.
Wir essen zwar sehr gerne Sushi, sind sonstigen Algen jedoch sehr abgeneigt. Algensalate, Ramen mit Algen und Algenkekse schmecken uns einfach nicht.
Eine
effektive Möglichkeit für uns besteht in der Verwendung der wohl am strengsten schmeckenden Algensorte Kombu.
Der
Wochenbedarf liegt bei ca. 1250mg Jod und darf 3.500mg auf keinen Fall übersteigen.
Diesen decken wir ab mit entweder (p.P.) ...
... 1/4 bzw. 1/2 TL gemahlenem Kombupulver über den Salat / die Gemüsepfane, 1x die Woche
... aus 3 Streifen Kombu gekocher "Dashi"-Brühe, 1x die Woche
... oder dreimaligem Sushi essen (ca. 4 Rollen / 8 Makirollen p.P.)
Es gibt aber noch
zwei andere erwähnenswerte Jodquellen:
- Apfelkerne (nur zerkaut / gemixt; nicht mehr wie ca. 3 Äpfel pro Tag mit Kernen essen)
- Brot und Backwaren (Jodsalz)
Grüße,
Falk
[*1]
http://www.biothemen.de/Qualitaet/algen/wakame-nori-kombu.html