Vitamin B12 und der Intrinsic Factor

Vor ein paar Wochen habe ich mir bei meiner Heilpraktikerin mein Blut auf einen eventuellen B12-Mangel untersuchen lassen und bekam prompt einen Wert, den ich als hellrote Warnstufe bewerte. Als Behandlung wurde mir eine Supplementierung mit je einer veganen Kapsel á 100 µg B12 täglich empfohlen.

Und nun las ich in einem Beitrag - Link siehe unten - über den intrinischen Faktor. Dieser besagt, dass aktiv lediglich nur rund 1,5 bis 2 µg Vitamin B12 pro Dosis oder Mahlzeit auf diesem Wege aufgenommen werden können.
Ein weiterer Teil von etwa einem Prozent der Dosis gelangt unabhängig vom Intrinsic Factor durch passive Diffusion in die Zellen.


Soweit so gut. Rechnen wir mal mit meiner Supplementierungsempfehlung, die Kapsel mit 100 µg:
1,5 µg (durch den Intrinsic Factor) und 1 µg (1% von 100 µg durch passive Diffusion) ergibt rund 2,5 µg Vitamin B12, mit dem ich mein Depot auffüllen soll.


2,5 µg ist aber MEIN TAGESBEDARF

Habe ich hier einen Denkfehler?

LG, Rudolfo

http://www.vitaminb12.de/intrinsic-factor/

Genau aus diesem Grund soll man Lutschtabletten nehmen, die über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Ich nehme im Moment auch noch Tabletten, werde aber - sobald diese verbraucht sind - auf Lutschtabletten umsteigen. Meine Tagesdosis beträgt 1000 µg (!!!) - vergleiche das bitte mit Deinen 100. Wichtig ist auch, dass das Vitamin aus Methylcobalamin besteht. Da habe ich früher auch nicht darauf geachtet und immer ein günstiges aus dem dm genommen. Ich empfehle Dir mal dieses Video:

https://www.youtube.com/watch?v=ZWczE0pUtcg

Hallo Rudolfo,

der B12 Bedarf ist von beinahe unzähligen Faktoren und Einflüssen abhängig.

Wenn dein Heilpraktiker dir eine bestimmte Dosis anordnet, dann darfst du dem Glauben schenken (sofern entsprechende Untersuchungen vorgenommen wurden).

Pauschal zu sagen jeder Mensch brahcht xxx mcg B12 pro Woche ist einfach falsch.

Z.B. ersichtlich wird dies bei mir (Magensäureüberproduktion) und meiner besseren Hälfte (Magensäureunterproduktion & ehem. Raucherin).

Ich habe einen Tagesbedarf von ca. 500mcg (Einnahmemenge) pro Woche (erhöhter IF "dank" höherer Säureausschüttung).

Meine Partnerin hatte einen Bedarf von 500mcg pro Tag als sie noch rauchte und regelmäßig Kaffee trank, bzw. von mittlerweile 1.500 pro Woche nachdem sie ihre Laster abgelegt hat.

Ob nun Methylcobalamin oder Hydroxicobalamin ist vollkommenunerheblich, da beides aktive B12-Formen sind.

Die Aufnahme über die Mundschleimhaut bringt übrigens auch bloß ein +von 0,1 mcg aufgenommenem B12, da die Mundschleimhaut "nur" eine Bruchteil der R-Binder-Proteine (im Volksmund als "IF - Intrinsischer Faltor" bezeichnet) unserer Bauchspeicheldrüse herstellt.

Da man B12 nicht überdosieren kann nehmen viele Leute gerne höhere Dosen um auf Nummer sicher zu gehen.
Da man davon aber meistens nur teuren Urin produziert kann man den B12 Bedarf beim Hausarzt genau feststellen lassen:
Kostet zwischen 75€ und 90€.
(Unsere beiden einzigen Anhaltspunkte bei 2 versch. Ärzten )

Grüße,
Falk

Sie hat keine Untersuchung bezüglich meines tatsächlichen Bedarfs vorgenommen daher habe ich bezüglich meines "Verbrauchs" keine Ahnung - zumindestens bis ich dies beim Hausarzt messen lasse. Ihre Aussage war in etwa: Wenn zweimal pro Monat 300 µg B12 gespritzt werden ist das erheblich weniger als wenn ich täglich 100 µg schlucke...


Rechne ich hier richtig? Du verwendest ca. 500 µg wöchentlich - unter Berücksichtigung des Intrinsic Factor und der passiven Diffusion kommen bei täglicher Zufuhr dann pro Woche ca. 17 µg bei Dir "an"? Oder habe ich mich gerade im Wald verlaufen

Hallo Rudolfo,

mein IF transportiert ca. 2,3mcg Cobalamin.
Ca. 0,1mcg gewinne ich zusätzlivh durch den Einsatz eines B12-Sprays (das ich mittlerweile nicht mehr enpfehlen kann!).
1% passive Diffusion ergibt 5mcg.

Zusammen genommen nehme ich pro Woche also 7,4 mcg pro Woche auf.

Mein Tagesbedarf liegt bei 1,4mcg pro Tag.

Die fehlenden 2,4mcg hole ich mir durch (2x tägliche) Verwendung einer B12 haltigen Zahnpasta.

Bei meinen regelmäßigen Kontrollen ist der Speicher nicht weniger geworden und mein ausgeschiedenes B12 lag im Mittel unter 0,8mcg pro Tag.

Aufgenommenes B12 sollte also stets im Verhältnis zum verbrauch liegen, so man diesen kennt.
Wenn nicht lieber auf Nummer sicher gehen und etwas mehr supplementieren

Ps: Wenn du nicht gründlich untersucht wurdest wäre die Zweitmeinung eines anderen Heilpraktikers / Arztes sicherlich empfehlenswert!

Grüße,
Falk