Vegpool Logo
Beiträge: neue

Wie seht ihr das mit dem Öl: hui oder pfui?

Erstellt 14.04.2017, von Miera. Kategorie: Gesund vegan leben. 41 Antworten.

Vorherige Posts laden
Kein Benutzerbild
Nefasu
15.04.2017
Hallo Miera,

wenn du dich intensiver mit HCLF auseinandersetzen möchtest kann ich dir "Starch Solution" von Dr. McDougall empfehlen.[*1]
Er beschreibt eine Lebensweise mit großen Anteilen stärkehaltiger Lebensmittel (Reis, Bohnen, etc.).
Von Graham ("80/10/10" ) bin ich in unseren Brietengraden kein großer Freund, da die Verfügbarkeit von Obst saisonweise doch extrem eingeschränkt ist (was für andere Regionen nicht gilt).

Man sollte jedoch auch über die Schattenseiten von HCLF bescheid wissen:
- Man ist auf beschichtete Pfannen zum braten angewiesen (für mich mittlerweile ein No-Go)
- Besonders als Frau tut eine schnelle Umstellung dem Körper meist nicht gut (meine bessere Hälfte hatte starke Probleme bei einem zu schnellen Umstieg)
- Man entwickelt schnell eine Essstörung, indem man anfängt aus ideologischen Gründen die Bedürfnisse des Körpers zu ignorieren
- Anfangs wird die kulinarische Welt auf den Kopf gestellt (da ein Hauptgeschmacksträger fehlt)
- In Restaurants zu essen wird sehr schwierig, denn sollte man etwas fettiges essen, bleibt einem das Fett buchstäblich am Gaumen kleben

Mittlerweile esse ich wonach mein Körper verlangt und benutze auch hin und wieder Öl zum braten bei hohen Temperaturen.
Jeodch schaue ich nicht mehr durch eine rosarote Brille, dass Öle irgendwie "gesund" oder für eine gesunde Ernährung unabkömmlich sein:
Wenn ich bewusst "gesunde" Fette essen möchte, dann greife ich nicht zum Lein- oder Olivenöl, sondern zu Leinsamen oder Oliven ;)

Ich denke eine unverkrampfte Einstellung zum Essen ist wichtiger als strikt irgendwelchen Regeln nachzueifern, obwohl man gerade andere Gelüste hat (was natürlich nicht heit, diese Gelüste nicht zu hinterfragen ;) )

Grüße,
Falk

[*1] https://www.vegpool.de/magazin/buch-high-carb-diaet-rezension-mcdougall.html

5x bearbeitet

Benutzerbild von Miera
Themen-Startervegan141 PostsweiblichNRWLevel 2
15.04.2017
Finde ich wirklich gut geschrieben, Falk! Und DANKE für die "Schattenseiten", das habe ich so bisher noch nirgends gefunden!
Ich war vorhin übrigens auch noch Einkaufen, unter anderem gab's Leinsamen, die ich hier zu Hause mit meiner Getreidemühle frisch schroten kann. :D Ich werde auch weiterhin erstmal noch Olivenöl benutzen und es genießen. In Maßen, aber das gilt ja eh. ;)


hmm, hmm, kann ich mir gut Vorstellen, mit den Schwierigkeiten eines zu schnellen Umstiegs, gerade bei Frauen. Darf ich fragen, was bei deiner Frau/Freundin los war?
Ich habe es vor längerer Zeit schon mal probiert, aber wieder aufegegeben, wegen eines mengentechnisch unfassbar überforderten Bauches und dem Gefühl nie richtig Kraft zu haben. Aber es war nur ein seeehr kurzer Versuch und schon wirklich lange her, daher nicht besonders aussagekräftig.

Kein Benutzerbild
Nefasu
15.04.2017
Hallo Miera,

Zitat Miera:
Darf ich fragen, was bei deiner Frau/Freundin los war?

meine Partnerin hatte nach dem radikalen Umstieg von Gomera auf Starch Solution (also von 50/30/20 auf 90/5/5) extreme hormonelle Störungen.
Ob die Umstellung durch ihre PCOS-Erkrankung noch verstärkt wurden, ist nicht ausgeschlossen, allerdings habe ich bei meiner Recherche ebenfalls von ähnlichen Problemen bei anderen Frauen gelesen.

Ausbleibende Regelblutung, extreme Stimmungsschwankungen, Übelkeit, Erbrechen und absolute Kraft- und Motivationslosigkeit sind die gängisten Nebenwirkungen einer hormonellen Dysbalance bei Frauen.
Ähnlichkeiten zu Schwangerschaftssymptomen sind durchaus logisch, da auch eine Schangerschaft den weiblichen (und z.T. männlichen) Hormonspiegel durcheinander bringt ;)

Grüße,
Falk

3x bearbeitet

Benutzerbild von Miera
Themen-Startervegan141 PostsweiblichNRWLevel 2
15.04.2017
Wow, das sind ja wirklich beachtliche Nebenwirkungen! Danke für deine Offenheit!


Nun, auch dies bestärkt mich darin, ganz in meinem eigenen Rhythmus voranzuschreiten und auf mich und meine Körperwahrnehmungen zu horchen - eine Lektion, die ich schon lange kenne, aber noch nicht "gemeistert" habe (falls das überhaupt möglich ist ;) ).

Kein Benutzerbild
1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
15.04.2017
Ich glaube, das auf sich horchen ist gar nicht so schwer, man merkt ja: geht es mir gut oder nicht? Ich glaube nur die wenigsten Leute können mit Sicherheit sagen: "ich brauche jetzt 200gr Kartoffeln und dazu grünes Gemüse, Bohnen und ein Glas Saft" und dann ist das genau das, was der Körper braucht^^ Es reicht ja schon zu sehen: geht es mir gut oder schlecht und worauf habe ich Lust?

Benutzerbild von Miera
Themen-Startervegan141 PostsweiblichNRWLevel 2
15.04.2017
Haha, ja pummelchen, das stimmt schon. Mich zu spüren finde ich auch nicht die Schwierigkeit, dem Gespürten dann auch "immer" gehorsam zu folgen, egal was im Außen so los ist, ist eine andere Sache, das meinte ich eher damit. Aber nichts desto trotz hast du schon Recht, theoretisch ist das keine so große Kunst. ;) Praktisch, naja.. Ich übe.

Benutzerbild von chickpea
641 PostsmännlichSüdenglandLevel 3
15.04.2017
Hi Miera :wink:
Mit dem spüren und auf sich selbst hören ist immer so eine Sache,
ein Raucher hat das "Gefühl" rauchen zu müssen,
ein Zuckerjunkie Zucker essen zu müssen.
Für Fett gilt selbiges ^^

Ich persönlich komme auch aus der HighCarb + Raw Food-richtung (ehemals auch dogmatisch)
bin da aber immer lockerer geworden.
Genau wie Nefasu nehme ich, wenn ich gute Öle will Leinsamen in den Smoothie
(500g 1,79-2,49€), ist günstiger als Leinöl, frischer und gehaltvoller (praktisch noch nicht oxidiert usw.). Avocados esse ich noch 1-2 die Woche und derzeitig mache ich noch ein 2 Jahre altes Glas Kokosöl leer ^^ (das schon seit 1nem Jahr abgelaufen ist xD).

Insgesamt kann ich es aber mal empfehlen für einen Monat komplett auf (offene)Öl zu verzichten
und Nüsse, Avocados usw. wegzulassen (Richtung 80/10/10), weil man dann einfach wieder den Nährwert oder den Wert des Öles/Fettes als solches zu schätzen lernt.
Zusätzlich wird einem mal bewusst in welchen Lebensmitteln alles Fett versteckt ist ^^
Ist ähnlich dem Fasten (sei es jetzt Wasser/Tee oder Saftfasten), man lernt (natürlichen) Wert des gefasteten neu wertzuschätzen.

Ich wünsch Dir alles Gute und schöne Osterfeiertage ;)

2x bearbeitet

Benutzerbild von Miera
Themen-Startervegan141 PostsweiblichNRWLevel 2
15.04.2017
Danke chickpea, Leinsamen, aber auch ein paar andere Saaten/Nüsse habe ich mir heute bereits gekauft. Das mit dem auf sich horchen und sich spüren meine ich glaube ich anders, als du es jetzt zuletzt dargestellt hast, aber über solche Begriffe "kann man nicht streiten" - bzw. mag ich nicht streiten. ;)
Eine solche Fastenkur, wie du vorgeschlagen hast, ist aktuell nicht für mich dran. Wie gesagt, möchte ich in meinem Rhythmus und meinem Tempo erstmal eine vegane Ernährung/Lebensweise etablieren. Für noch weitere Umstellungen, die unter Umständen recht intensiv sind, ist es gerade nicht der richtige Zeitpunkt. Hingegen: jetzt schon mehr mit Samen, Nüssen usw. etwas zu experimentieren, macht mir bestimmt Spaß. :D

Benutzerbild von Xuyadra
102 PostsLevel 2
16.04.2017
Ich würde nicht mit zwang und Kontrolle da ran gehen.
Wenn du denkst du brauchst Öl, dann benutze es.
Nicht jeder kommt mit wenig Öl aus.
Oder du nimmst immer etwas weniger als zuvor.
Möglich wäre, das sich weniger Öl mit der Zeit von ganz allein einschleicht.


Ich tracke meine Lebensmittel schon einige Jahre und hatte früher immer meine 60-100g am Tag.
Mit der Zeit hat sich das aber von ganz alleine eingeschlichen das ich "nur" noch auf 20-30g am Tag meistens komme, ohne das ich auf einen bestimmten Ernährungszweig achte.

Muss aber auch sagen, das die geringe menge sich ungünstig auf deinen Zyklus auswirken kann (nicht muss), oder eben mit "Nebenwirkungen" zu rechnen ist.

Mit der Zeit hat man aber irgendwie den Dreh raus und gleicht es dann tatsächlich aus.

Benutzerbild von Miera
Themen-Startervegan141 PostsweiblichNRWLevel 2
16.04.2017
xuyadra, das klingt angenehm und lebendig! Ich habe ja bereits nach den ersten Antworten hier im Thread entschieden, mir um Öl nicht mehr so den Kopf zu machen. Nachdem ich heute ein furchtbares Mittagessen unter hektisch wuselnden Leuten mit ausschließlich kalten und fettarmen Speisen hatte, gab es eben einen wirklich wohltuenden Teller Nudeln mit veganer Bolgnese und Olivenöl - so wie ich es seit eh und je mag. Bloß etwas mehr Öl, um den fehlenden Feta auszugleichen. Heute Mittag brauchte ich eine Riesenportion um satt zu werden und war trotzdem unzufrieden und fröstelig, aber nun hat mir der eine Teller Nudeln ganz und gar gereicht, kein Hunger mehr, kein Süßigkeitenhunger im Anschluss und mir ist Warm bis in die Füße. Ich merke deutlich: wenn ich gezielt versuchte, Öl zu reduzieren während ich umstelle, würde ich mich überfordern. :crazy: :D

Aber eines noch: was ist denn tracken?

Folgende Posts laden
Dieses Thema wurde geschlossen.
Grund: Keine Aktivität seit min. 2 Jahren.

Forensuche

Werde Teil der Community

Jetzt anmelden und dabei sein. Kostenlos!

Jetzt registrieren

Leitlinien

Entdecke die Leitlinien für die Vegpool-Community.

→ Leitlinien

Nächster Thread:

Arsen in Reis

Weitere Themen:

Titel
zuletzt
"Ist Tofu ungesund?"
Okonomiyaki
Okonomiyaki
5
Sunjo
Sunjo

vor 10 Min
» Beitrag
Sunjo
Sunjo

27. Mär.
» Beitrag
Kiebitz22
Kiebitz22

13. Mär.
» Beitrag
Kiebitz22
Kiebitz22

12. Mär.
» Beitrag
Libio
Libio

03. Mär.
» Beitrag